Inhaltsverzeichnis  Kapitel 14

 Die Greinwald in Wolfratshausen   

        A. Allgemein Geschichtliches

        B. Spezielles

             a) Die älteren Greinwaldlinien (vor 1800)
                      §1 Dr. Joseph Greinwald
                      §2 Nikolaus Greinwald
                      §3 Greinwald aus Tutzing
             b) Greinwald aus neuerer Zeit (ab 1800)
                      §4 Greinwald aus Iffeldorf
                      §5 Greinwald aus Holzhausen
                            §5a Hauptlinie in Wolfratshausen
                            §5b Seitenlinie Grünwald in Lechfeld
                            §5c Seitenlinie in Beuerberg, Peissenberg, Weilheim

         C. Anmerkungen und Ergänzungen

                 Anmerkung 1: Eltern des Dr. Josef Greinwald
                 Anmerkung 2: Heirat des Fischers Joseph Fischer
                 Anmerkung 3: Trauzeugen

 

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K a p i t e l  14.

    1. Die GREINWALDS in Wolfratshausen 

(Anmerkungen siehe am Schlusse dieses Kapitels unter C)

 

    1. A) Allgemein - Geschichtliches  

Die Greinwalds in Wolfratshausen sind sicher nicht ortsansässig, sondern als Sprösslinge nahe wohnender Greinwaldfamilien in Tutzing und Umgebung in verschiedenen Jahrhunderten zugewandert. Bei einigen Familien konnte das nachgewiesen, bei anderen mit großer Wahrscheinlichkeit vermutet werden. Die alten Pfarrbücher von Wolfratshausen sind zu lückenhaft, als dass in die Abstammungsverhältnisse mehr Licht gebracht werden könnte, als es im folgenden geschah. Seit dem Jahre 1800 allerdings sind die Pfarrbücher mustergültig geführt. Auch geben verschiedene ältere Familienbücher samt solchen neuesten Datums, die mit unsäglicher Mühe geschrieben sind, hinreichenden Aufschluss über die derzeit in Wolfratshausen vorhandenen Greinwaldfamilien. Das kam natürlich bei der Abfassung dieser Geschichte sehr zu statten. Dank dieser Vorarbeit gelang es nicht bloß, die noch in Wolfratshausen befindlichen Greinwalds (Grünwald) lückenlos an auswärtige schon erforschte Greinwaldstämme anzuschließen, sondern es wurden dadurch manche mühsame Forschungen an anderen Orten erspart, indem uns die Wolfratshauser Pfarrbücher genügend über die Herkunft dieser Familien berichten.

Auf diese Weise wuchsen die Beuerberger, Lechfelder, Peissenberger, Weilheimer und Wolfratshauser Greinwald mit den Holzhauser Greinwalds zu einer großen Familie zusammen. Leider führen alle diese den neuen Namen Grünwald wie auch die Ableger der gleichen Holzhauser Greinwaldfamilie in Ambach und Ammerland. Dieser Brauch reicht höchstens 150 Jahre zurück, während der alte Ahnenname Greinwald mindestens 350 Jahre in die Vergangenheit zurück nachgewiesen werden kann. Nicht ohne Einfluss auf diese Namensänderung mag der Matrikelschreiber der Wolfratshauser Pfarrmatrikelbücher gewesen sein. Er hat zwar, wie schon einmal erwähnt wurde um das Jahr 1800 mit erstaunlichem Fleiß und bewundernswerter Ausdauer die Matrikeln neu zusammengeschrieben, soweit er ihrer habhaft werden konnte. Er bedauerte nämlich beim Beginn seiner Arbeit, dass viele Namen so verschiedentlich geschrieben seien und glaubte sich berechtigt, ihnen beim Abschreiben eine mehr gleiche Form zu geben. Hätte er aber die allerältesten Matrikeln, die noch vorhanden sind, zu Rate gezogen, so hätte er sehen müssen, dass es schon ein Jahrhundert früher verschiedene „Greinwolt" im Orte gab, dass er also nicht durchwegs Grünwald hatte schreiben dürfen. Unter diesen Umständen ist es ganz begreiflich, dass auch jene Greinwalds, welche um 1800 nach Wolfratshausen einwanderten und jetzt eine große Familie darstellen, von ihm mit dem Namen Grünwald bedacht wurden. Sie ließen sich das umso lieber gefallen, als in jener Zeit gegen eine Namensänderung auch anderorts nicht viel Schwierigkeiten erhoben zu werden pflegten. Während der verstorbene Dekan von Wolfratshausen Geistlicher Rat Weiss den Ammerlander Grünwalds wiederholt in Erinnerung rief, dass sie eigentlich Greinwald heißen, wurde in den Pfarrbüchern von Wolfratshausen nie mehr ein Versuch gemacht, den früher gemachten Fehler wieder gutzumachen.

Jetzt wird ein solcher Versuch erst recht vergeblich sein. „Was wollts?" hat ein Grünwald, der von den Tutzinger Greinwald stammt, einem lieben jungen Lehrer erwidert, den der Verfasser als Aufklärungstruppe mit ein paar erläuternden und begründeten Zeilen zuschickte, „Was wollts, mein Namen soll i ändern? Sonst nix mehr ! Ös mit euere narrische Geschichtn. Js scho mal oaner dagwesn, ders a gwoit hat, aber i hoaß Greanwoid und bleib a Greanwoid und damit firti". Er war so empört, der gute Mann, dass er dem Lehrer sogar die Angabe der Geburtsdaten seiner Kinder verweigerte und ahnte offenbar nicht, dass seine Urahnen auch Greanwoid sich nannten, wenn sie auch von Anfang an Greinwald geschrieben wurden.

Dass die jetzigen Wolfratshauser Grünwald wirkliche Greinwald sind, beweist nicht nur der lückenlose Zusammenhang mit den Greinwalds in Holzhausen, die erstmals 1636 verbürgt sind, sondern die auffallende Ähnlichkeit in der Gesichtsbildung; glaubte doch der Verfasser, als er den ehemaligen Brauereibesitzer Lorenz Grünwald in Wolfratshausen zum ersten mal sah, in demselben seinen eigenen Vater wieder zu sehen, der schon vor 20 Jahren gestorben ist. So „runtergrissen" ähnelte er dem heutigen Wolfratshauser Grünwald. Solche Ähnlichkeit kann kein Zufall sein. Das aber ist umso auffallender, als die Holzhauser Greinwald zum ersten mal 1633 genannt werden, ohne dass während dieser dreihundert Jahre ein Zusammenhang mit der noch älteren Greinwaldfamilie des Verfassers entdeckt werden konnte. Wären die Matrikeleinträge in jenen Zeiten genauer gewesen, dann würde sicher eine verwandtschaftliche Verbindung aller örtlich und zeitlich so nahe beieinander wohnenden Greinwaldfamilien in Oderding, Polling, Unterhausen, Haunshofen, Iffeldorf, Seeshaupt, Tutzing, Münsing, Aubing usw. festzustellen gewesen sein. So aber müssen wir darauf verzichten, bis einmal ein zufällig irgendwo entdeckter genauerer Eintrag die gesuchten Bindeglieder entdecken lässt. Zahlreiche Personalien in diesem Buche verdanken ja auch solchen Entdeckungen ihr Entstehen.

Während man in anderen Orten mit einer in ihren Anfängen zusammenhängenden Greinwaldfamilie zu tun hat, scheint Wolfratshausen ein Sammelpunkt verschiedener Greinwaldfamilien gewesen zu sein, deren erstes Wolfratshauser Glied nicht immer nach seiner Herkunft bestimmt werden konnte. Da sich diese Familien auch rücksichtlich der Einwanderungszeit voneinander entfernen, so wird es sich bei der nun folgenden Aufzählung der verschiedenen Greinwaldfamilien empfehlen, die älteren Linien von den neueren (=  ab 1800) zu trennen. Dabei konnten folgende Namen nicht untergebracht werden:

1.) Bartholomäus Greinwolt, welcher am 30.1.1674 als Trauungszeuge genannt ist. Er war damals Hausknecht bei Maria Dumelin in Wolfratshausen. Der Name Bartholomäus findet sich damals wiederholt in Tutzing. 1658 heiratet dort ein Bartholomäus Greinwald eine Helene Doll, und Lorenz Greinwald, Fischer und Söldner beim „Lochmann" in Tutzing lässt 2 Söhne 1665 und. 1694 Bartholomäus taufen. Vielleicht stammt der Wolfratshauser Bartholomäus auch aus Tutzing.

2.) Kaspar Greinwald, gefunden im Totenverzeichnis, nicht aber im Totenbuch, wo auf der zitierten Seite ein Johann Benno Grienwald civis et faber casearius (= Käser) eingetragen ist. Derselbe starb 1773.

3.) Johann Michael Greinwald, geboren am 10.9.1796 als Sohn des Silvester Gren­wold(!) civ. et lict. und der Elisabeth, geb. Buchberger.

4.) Verhörprotokoll vom 23.2.1718: Matthias Greinwolt von Antwein bei Wolfratshausen (Gericht Wolfratshausen) hat sich unlängst im Wirtshaus Traubing unterstanden, dem Wirt einen Fürfleck zu entwenden. Weil er sich auch hiezu bekennt, der Amtmann auch den Fürfleck also gleich dem behändigt hat, also ist ein solches mit Ernst verwiesen und gebüßt worden.

 

B)  S p e z i e l l e s.

      1. a.) Die älteren Greinwaldlinien
        (vor 1800). 

§1.

Dr. Joseph Greinwald, geb.1708 in Wolfratshausen als Sohn des Gürtlers Andreas Greinwald und seiner Gemahlin Sabina. Er war Leibarzt des Fürstbischofes Johannes von Freising und ist am 11. 7.1743 in München gestorben. Seine Leiche wurde nach Wolfratshausen übergeführt, wie die Totenmatrikel der Dompfarrei erzählen, und in der Nähe des Sakristei-Einganges der Wolfratshausener Pfarrkirche beigesetzt. Über den Grabstein und einige Lebensda­ten dieses Arztes siehe im V. Teil (Blätter und Blüten).

Der Verfasser der bayerischen Geschichten (Aarau 1828 dritte wohlfeile Ausgabe, Seite 391 im V. Buch) Zschokke erwähnt ihn in folgender Stelle: „Erst spät nachher (d.h. nach dem Abzug der Österreicher aus Bayern) bildete sich ein anderer Gelehrtenverein, welcher den Namen und Schutz des hoffnungsreichen Kurerben Karl Albrecht hatte (gemeint ist die Academia Carolo-Albertina, die im Jahre 1720 gegründet wurde). Diesen Bund für Wissenschaft stifteten einige Gelehrte und wackere Männer aus freiem Antrieb: Agnellus Kandler, der tugendhafte und um Aufhellung vaterländischer Geschichten wohlverdiente Augustinermönch (1692 - 1745), ferner Eusebius Amort, der gelehrte Verfechter päpstlicher Hoheit (gest. 1775 im hohen Alter als Chorherr in Polling) und der fleißige Franz Joseph Grünwald, der Sohn eines Gürtlers von Wolfratshausen, ein junger, denkender Arzt. Solange diese Männer wirkten und lebten, erhielt sich eine Verbindung, deren Schriften, wenngleich Denkmale ungebildeter Schreibart, wohltätiges Streben zur Ausstreuung nützlicher Erkenntnis beurkunden. Mit den Stiftern des Bundes aber verging er selbst".

Der Stammbaum dieses Arztes ist folgender:

Christoph Greinwald und seine Gemahlin Maria. Von Christoph kann nicht gesagt werden, woher er kam. Ein Christoph Greinwald, der in Frage kommen könnte, wäre:

1.) Christoph, geb. 28.7.1618 als Sohn des Wolfgang Greimolt, Hoffischer von Unterzeismering; er hatte einen Vatersbruder Andreas, geb. 1605 in Unterzeismering.

2.) Christoph, geb. 11.2.1636 in München als Sohn des Balthasar Greinwald und dessen wahrscheinlicher Gattin Anna. Der Vater ist bald als Gaderknecht, bald als Gärtner, bald als Tagwerker angegeben.

3) Christoph Greimolt, der Sohn des Eustach Greimolt, „Salers" von Tutzing, geb.:30.7.1642.

I. Gen.: Andreas Greinwald, Sohn des Christoph und der Maria. Weil die Wolfratshauser Pfarrmatrikeln verloren gegangen sind, so konnte weder Tauf- noch Todesjahr des Andreas gefunden werden. Dagegen kommt er zweimal im Wolfratshausener Trauungsbuch vor.

 

  1. a) Andreas heiratete  

1.) am 9.11.1694 Sabina Staider, Tochter des Kaspar und der Barbara und

2.) als Witwer am 30.4.1715 Gertrud, Tochter des Martin und der Barbara Schäffler.

  1. b.) Kinder: (II. Gen.): 

     Von seinen Kindern wüsste man gar nichts, weil ja die Matrikelbücher nicht mehr vorhanden sind, wenn nicht Münchner Matrikelbücher und ein schöner Grabstein in Wolfratshausen von dem Sohne Joseph berichten würden.

 

II.Gen.: Joseph Greinwald oder Grienwald, wie es auf dem Grabstein an der Wolfratshauser Pfarrkirche heißt, heiratete in der Münchner Dompfarrei am 25.4.1731 die Witwe Maria Stinau. Er wird dabei Kandidat der Philosophie und Medizin genannt. Da ihn Zschokke schon bei den Gründern der Academia Carolo-Albertina nennt, welche um 1720 entstand, so ist man versucht, das bei dem Verlust der Wolfratshauser Taufmatrikel uns völlig unbekannte Geburtsjahr auf das Jahr 1695 festzusetzen. Es ist gut, dass Zschokke seinen Gewährsmann Lippert nennt, welcher uns nicht bloß über das Geburtsjahr des Arztes Dr. Joseph Greinwald, sondern auch über dessen Leben und Wirken ausführlich berichtet. Dieser Lippert erzählt uns in seinen „Abhandlungen über die Kurbayer. Akademien der Wissenschaften" (2. Band, Seite 18-24) über Joseph Greinwald ungefähr folgendes:

„Dr. Franz Joseph Greinwald oder richtiger Grünwold ist geboren im Jahre 1708 zu Wolftratshausen als Sohn eines Gürtlermeisters. Er war so begabt, dass er auf der Hochschule zu Ingolstadt nicht nur Medizin und Philosophie nebeneinander hören durfte, sondern er durfte schon als Schüler neben seinen Lehrern in der Arzneiwissenschaft sich an den öffentlichen Disputationen argumentando beteiligen. Der Prof. Morasch würdigte ihn seiner besonderen Freundschaft und nahm ihn sogar in sein Haus auf. Da ihn seine wissenschaftliche Tätigkeit mit verschiedenen Lehrern der Universität in Konflikt brachte, so wandte er sich an die Hochschule zu Altdorf, woselbst er sich 1732 den Doktorhut holte. An die Hochschule zu Ingolstadt zurückgekehrt, musste er bald erkennen, dass dort wegen seiner philosophischen Ansichten seines Bleibens nicht mehr sein könne; darum wandte er sich nach München, woselbst ihm aus dem gleichen Grunde neue Gegner entstanden. Verschiedene Schriften aber, welche er in München in Druck gab, brachten ihn in der Gelehrten-Welt, sowohl des Inlandes als des Auslandes in solch hohe Achtung, dass er, noch nicht einmal 30 Jahre alt, zum Leibarzt des Bischofs von Freising ernannt und von den Landständen (Landtag) zum Landschaftsphysikus des Rentamts München ernannt wurde. Mitten in seinen wissenschaftlichen Arbeiten ereilte ihn aber ein früher Tod. Bei einem Krankenbesuche in Beuerberg scheute auf dem Rückwege das Pferd. Der Arzt fiel so unglücklich auf einen Stein, dass er an den Folgen dieses Falles nach qualvollem, aber mit größter Geduld ertragenem Leiden am 11. Juli 1743 aus diesem Leben schied. Er war nur 35 Jahre alt geworden. Kinder hinterließ er keine. Seine Leiche wurde auf seinen Wunsch in den Geburtsort Wolfratshausen überführt und harrt im dortigen Friedhofe der Auferstehung. Näheres über ihn siehe im V. Teil "Blätter und Blüten" Siehe auch Anmerkung I am Schlusse dieses Kapitels.

 

§2.

Nikolaus Greinwald (deutlich geschrieben), soboles (schlecht geschrieben). Er war wahrscheinlich Schweinehirte und der Sohn des Philipp Greinwald und seiner Gemahlin Maria. Außer seiner Geburt und seinem Todestage fand sich nichts.

  1. a.) Nikolaus heiratete 

1.) am 19.10.1701 Maria Faistenberger, Tochter des Schiffers (nauta) Georg und seiner Gemahlin Maria.

2.) Als Witwer (wieder deutlich Greinwold geschrieben) am 9.5. 1730 Rosina Glas (gest. 19.12.1752), Witwe des Metzgers Paulus Glas.

  1. b.) Kinder (II. Gen.): 

1.) Johann Georg. Siehe eigens unter II.

2.) Maria, geb. am 10.5.1715 als Tochter des Fischers (piscarius) Nikolaus Greinwold und seiner Gemahlin Maria Faistenbergerin.

 

II.Gen.: Johann Georg Greinwold (deutlich geschrieben) Sohn des fürstlichen Köstlers oder Kastlers Nikolaus und seiner Gemahlin Maria. Er dürfte mit dem im Totenverzeichnis unterm 23.6.1770 gestorbenen bürgerlichen Fischhändler Johann Grienwald identisch sein. Hier ist zum zweiten mal Grienwald geschrieben, vorher immer Greinwold. Auch seine Frau ist bei ihrem Tode am 7.10.1778 als Witwe Theresia Grienwaldin, bürgerliche Fischhändlersgattin eingetragen. Bei den Taufen der Kinder ist der Vater immer deutlich Greinwold, die Mutter immer Theresia, geborne Distlin geschrieben.

  1. a.) Joh. Georg heiratete  

am 5.2.1751 die Jungfrau Theresia Distl, Tochter des fürstlichen Kastners in Deining und seiner Gemahlin Margaretha.

  1. b.) Kinder (III. Gen.):  

1.) Maria, geb. 20.10.1731.

2.) Kaspar, geb. 14.12.1732.

3.) Joseph, geb. 27.4.1735. Siehe unter III.

4.) Barbara, geb. 7. 7.1736.

5.) Theres, geb. 30.3.1739.

6.) Franziska, geb. 7.10.1741.

 

III.Gen.: Joseph Greinwold, geb. 27.4.1735, gestorben als Joseph Grienwald, bürgerlicher Fischer da hier am 4.4.1798. Über ihn vergleiche Anmerkung II am Schlusse dieses Kapitels.

  1. a.) Joseph heiratete  

am 1.7.1765 in Wolfratshausen die Jungfrau Maria, eheliche Tochter des Georg Lettner, bürgerl. Maurers. Geb. 1737, gest. 13.9.1811, 74 Jahr alt als Fischhändlerswitwe.

  1. Kinder (IV. Gen.): 

1.) Joseph, geb. 12.11.1762.

2.) Mathias, geb. 6. 2.1763.

 

 

§3  Greinwalds aus Tutzing

Matthias Greinwold aus Tutzing, welcher laut Trauungsmatrikel in Wolfratshausen am 12.2.1714 als ehelicher Sohn des Fischers Georg und seiner Gemahlin Maria, die Maria, Witwe des Joseph Koch, operarius, heiratete. Ein Vergleich mit den Tutzinger Taufmatrikeln ergab, dass er 1685 in Tutzing als 2. Sohn des Georg Greinwald beim „Rampfl" und als Enkel des ersten bekannten „Rampfl" des Nikolaus Greinwald nämlich, geboren ist. Dieser Nikolaus Greinwald beim „Rampfl" hat 1645 geheiratet.

Stammbaum: Georg und Maria Greinwald beim „Rampfl" in Tutzing deren Sohn Matthias, geb. 1685, gestorben ....... .

  1. a.) Matthias heiratete  

am 12.2.1714 die Witwe Maria Koch.

  1. b.) Kinder (III. Gen.): 

1.) Andreas, geb. 30.12.1714. Als Mutter ist Maria Ampachin (wahrscheinlich der Mädchenname der Witwe Koch) genannt.

 

      1. b.) Greinwaldfamilien aus neurer Zeit. 

(ab 1800)

      1. §4  Greinwalds aus Iffeldorf. 

Johann Paul Grünwald (ü !), laut Familienbuch in Wolfratshausen, geb. am 26.6.1808 in Forstenberg. Dieses Forstenberg gehörte bis 1806 zur Pfarrei Iffeldorf, von da ab zur Pfarrei Seeshaupt. Johann Paul Grünwald ist eingetragen als bürgerlicher Taglöhner und kaufte, wie das Familienbuch berichtet, im Oktober 1848 vom Zimmermann Joseph Faulholzer das Haus „Langer am Wasen".

  1. a.) Joh. Paul heiratete  

am 30.10.1848 die Maria Franziska Streitl, geb. 10.2.1818 in St. Heinrich.

  1. b.) Kinder: 

1.) Maria, geb. 5. 9.1849.

2.) Mathias, geb. 6.10.1850, gest. 30.10.1869 in Grafing Pfarrei Königsdorf.

3.) Franziska, geb. 13.11.1851.

4.) Johann Paul, geb. 6. 6.1854.

5.) Katharina, geb. 27. 3.1858.

 

Der Vater des Johann Paul hieß Franz Xaver Greinwald, Bauer in Forstenberg, geb. 1759, sein Großvater hieß Dionys Greinwald, geb. 1721 in St. Heinrich, der Urgroßvater Balthasar, der Sohn des Melchior Greinwald in St. Heinrich (gest. 1708) und der Anastasia (gest. 1709). Weil in lffeldorf 1699 samt dem Pfarrhof auch alle Pfarrbücher verbrannten, so ließ sich die Familie nicht weiter zurück verfolgen. Doch hat sie sich sicher auch in München in manchen Gliedern erhalten, fanden wir auch bei St. Peter den Vitus Greinwald, geb. 13.5.1756, und dessen Bruder Kaspar, geb. 1.1.1763, im Trauungsbuch eingetragen. Der eine war bürgerlicher Salzverkäufer und Gabelmacher und heiratete am 13.2.1797 Anna Maria Hupfauer, der letztere war bürgerlicher Kornkäufler und heiratete um 8.9.1800 die Maria Anna Braunin. Beide sind bei St. Peter Grienwald geschrieben.

 

      1. §5   Greinwalds aus Holzhausen 

Diese Linie ist ein prächtiges Beispiel dafür, wie eigene Tüchtigkeit das Glück einer ganzen Familie zu begründen vermag. Die Pfarrmatrikeln von Wolfratshausen erzählen: am 27.2.1803 heiratete die Bräuerswitwe Magd. Graf, geborne Helfetsrieder (geboren 2.4.1768 in Weilheim) den aus Holzhausen stammenden Jakob Grünwald. Ihr Gatte Franz Xaver Graf, bürgerl. Bierbrauer beim „Haderbräu", geb. 26.1.1758 in Wolfratshausen, verheiratet mit der genannten am 17.9.1792, war schon am 24.12.1802 gestorben. Er hatte seiner Gattin nur ein Kind, den am 4.12.1793 geborenen Franz Xaver hinterlassen, welcher Priester wurde und frühzeitig als Kooperator in Hohenkammer starb. Das Geschäft nötigte die Witwe, sich um einen tüchtigen Gatten umzusehen. Die Folgezeit bewies, dass sie dem Würdigsten ihre Hand gereicht hatte zum Ehebunde. Jakob Grünwald war aber nicht immer Brauer gewesen. Er war geboren am 20.3.1758 als Sohn des Jakob Greinwald beim „Müller“ in Holzhausen und seiner zweiten Gattin Maria Grätz von Eberfing. Weil der ersten Ehe 5 Kinder, der zweiten aber 8 entstammten, so mussten die meisten von ihnen ihr Glück in der Fremde suchen. Augustin, geb. 1756, finden wir in der Münchner Dompfarrei wo er unter dem Namen Grünwald am 6.6.1791 die Geflügelhändlerswitwe Kaltenbecker heiratete und dadurch bürgerlicher Geflügelhändler wurde. Kajetan, geb. 1755, blieb ledig und starb am 29.1.1837 in Wolfratshausen, Jakob aber, geboren 1758 sollte in Happerg das Schuhmacherhandwerk lernen. Schon 2 Jahre hatte er daselbst dieser grundlegenden Kunst sich gewidmet, da kam eines Tages ein Sachse ins Dorf und sagte zu ihm: „Wie kommst denn du, ein so kräftiger Bursche, zum Schusterhandwerk ?. Das wird dich nie befriedigen, Ein Mensch mit solcher kräftiger Statur muss doch ein Geschäft lernen, das die ganze Manneskraft beansprucht", meinte er. Treuherzig und offen erwiderte ihm der Schuhmacherlehrling: „Mein Meister hat gesagt: Wenn Du das Handwerk recht erlernst und brav bleibst, dann bekommst einmal mein Haus und mein Geschäft und meine Tochter. So etwas will man sich doch nicht entgehen lassen". „Was?" erwiderte der Sachse, „du wirst doch die Bucklige nicht heiraten“. Lerne doch die Brauerei. Das ist in Bayern ein Geschäft, das sichere Versorgung gewährt und zu dem du die rechte Kraft und Größe hast". Jetzt erst fand Jakob, dass der Sachse recht hatte. Er verließ das Haus seines Lehrmeisters und ging anderen Tags mit dem Sachsen auf Wanderschaft. Sie dauerte nicht lange, denn er fand bald Aufnahme in dem Wolfratshauser Bräuhaus beim „Weilheimer Bräu". Dass er dort Tüchtiges erlernt. hatte, beweist, dass er später bald im Kloster Schäftlarn, bald in Dietramszell als Braumeister begehrt ward, dort sich niederlassend, wo man ihm höheren Lohn bot. Offenbar war sein Ruf die Ursache, dass die „Haderbräuin" in Wolfratshausen ihn als Gatten heimführte. Ihrer Hand bediente sich die Vorsehung, um ein angesehenes Bürgergeschlecht zu schaffen, das heute noch und zwar in vielen Orten und in vielen Kindern und Enkeln weiterblüht.

Die Stammtafel dieses Geschlechtes ist folgende:
Jakob Grünwald, geb. am 20.3.1758 in Holzhausen als Sohn des Jakob Greinwald „beim Müller" in Holzhausen und der Maria Gräz, welche nach dem Tode ihres Gatten 1766 den Isidor Hueber von Holzhausen heiratete, wodurch das Anwesen „beim Müller" der Familie Greinwald verloren ging. Jakob gehörte zur IV. Generation der uns bekannten Holzhauser Greinwald. Er starb am 3.4.1827.

  1. a.) Jakob heiratete 

1.) am7.2.1803 Magd. Graf, Witwe des Haderbräu, geb. 2.4.1767 in Weilheim, gest. 25.6.1804.

2.) am 28.1.1805 Franziska Bromberger, geb. 13.4.1785 in Beuerberg, gest. 19.11.1840. Sie stammt von der Post in Beuerberg und ihr Bruder hatte die Post in Steingaden. Erst Klosterfrau in Reitberg, heiratete sie nach der Aufhebung des Klosters, starb aber im Irrenhaus.

  1. b.) Kinder (V. Gen.): 

1.) Magdalena, geb. 25. Brachmonat (Juni) 1804, Heiratete in Weilheim am 9.10.1826 (Stadtpfarrkirche) den Xaver Miller, Brauereibesitzer in Weilheim. Sie ist die Großmutter des berühmten Admirals Hipper. Die Ehe wurde, weil im 3. Grad blutsverwandt, dispensiert.

2.) Jakob, geb. 14.3.1812. Siehe eigens Seitenlinie II.

3.) Walburga, geb. 30.5.1813, gest. 14.7.1813.

4.) Franziska, geb. 2.12.1814, gest. 1840 in Aichach.

5.) Johann Michael, geb. 18.4.1816, heiratete auf das väterliche Anwesen. Siehe Hauptlinie I.

6.) Walburga, geb. 17.9.1817, heiratete 1841 einen Lebzelter (Honighändler) in Aichach.

7.) Martin, geb. 17.1.1819, heiratete nach Beuerberg, siehe Seitenlinie III.

8.) Theresia, geb. 31.5.1820, gest. 14.9.1820.

9.) Barbara, geb. 12.7.1821, heiratete 6.5.1846 den Gürtler und Silberarbeiter Balthasar Perchtold, Hausnummer 136.

10.) M. Klara, geb. 20.9.1823.

 

Die älteste Tochter Magdalena, geboren 25.3.1804 heiratete am 9.10.1826 in der Stadtpfarrkirche von Weilheim den Bierbrauer Xaver Miller beim „Luckerbräu" (Nr. 38) in Weilheim. Xaver Millers Eltern waren Jakob Miller, Bierbrauer in Weilheim und Maria Anna Streicher, vormals Sporer. Wegen ihres berühmten Nachkommens, des Admirals Ripper, verdient diene Familie eigens erwähnt zu werden.

Xaver Miller, geboren 9.11.1803, heiratete am 9.10.1826 die Magdalena‚ geborene Greinwald, geb. am 25.3.1804 in Wolfratshausen. Dieser Ehe entstammte Anna Miller, geboren am 19.8.1835 in Weilheim. Sie heiratete am 23.8.1858 in Weilheim den bürgerlichen Kaufmann Anton Ripper in Weilheim (Nr. 32) :geboren am 3.12.1831 als ehelicher Sohn des Anton Ripper, bürgerlichen Bierbräuers zum „Bräuwastl" und der Theresia, geborene Stützle.

Damit teilt sich die Greinwaldfamilie in drei Linien, die Hauptlinie des Michael in Wolfratshausen, die Nebenlinie des Jakob, zuerst beim „Löwenbräu" in Wolfratshausen, dann Posthalter in Lechfeld, und entlieh die Nebenlinie des Martin. Posthalters in Beuerberg, später in Weilheim.

  1.  
      1. §5a  I. Hauptlinie in Wolfratshausen. 

Va.Gen.: Michael Grünwald (richtiger Greinwald), bürgerlicher Bierbrauer beim „Haderbräu" in Wolfratshausen, geb. 18.4.1816 in Wolfratshausen als Sohn des in Holzhausen „beim Müller" 1758 geborenen und 1827 in Wolfratshausen gestorbenen Jakob Greinwald und seiner zweiten Gemahlin Maria Grätz. Er starb 1897.

  1. a.) Michael heiratete  

1.) am 17.8 1842 Maria Magdalena Münsterer geb. in Stadtamhof am 18.2.1819.

2.) am 7.1.1856 Agnes Seidl, geb. 5.6.1835 in den „Ramersdorfer Lüften". Über die Zeugen siehe Anmerkung III am Ende des Kapitels.

  1. b.) Kinder (VI. Gen.)  
  2. aus erster Ehe: 

1.) Michael, geb. 3.7.1844. Er heiratete am 21.7.1880 die Victoria Fuchs, geb. 11.7.1847 in München. Die 4 Kinder starben früh. Er war Wirt in Nantwein und starb 1890.

2.) Theresia, geb. 5.12.1846, verheiratet, hatte 2 Söhne und 1 Tochter.

3.) Magdalena, geb. 11.4.1847, starb unverheiratet 1922.

4.) Franziska, geb. 18.7.1849, gest. 24.3.1850.

5.) Franziska, geb.19.8.1850, lebt noch als Witwe.

6.) Martin, geb. 24.05.1852, gest. 23.12.1852.

7.) Krescens, geb. 28.9.1853, gest. 14.3.1854.

  1. aus zweiter Ehe: 

1.) Martin, geb. 3.11.1856, starb unverheiratet in Seefeld 1911.

2.) Agnes, geb. 25.11.1857, lebt noch als Frau Rentamtmann Späth.

3.) Laurenz, geb. 26.12.1858. Siehe unter VIa (Hauptlinie).

4.) Anna, geb. 16. 1.1860, gest. 27.10.1860.

5.) Jakob, geb. 5.8.1862, war geistesbeschränkt und starb in Attl.

6.) Friedrich, geb. 21.1.1865. Siehe unten unter VIb (Hauptlinie).

7.) Crescenz, geb. 24.2.1866.

8.) Rosa, verheiratet mit Ingenieur Strobl und

9.) Maria, verheiratet (Hausnummer 204).

 

VIa. Gen. (Hauptlinie): Laurentius Grünwald (richtiger Greinwald), geb. am 26.12.1858 übernahm das elterliche Anwesen beim „Haderbräu". Die neue Zeit mit ihren Aktiengesellschaften, welche Dutzende von Landbrauereien aufsaugten und damit vielen mit denselben zusammenhängenden Geschäftsleuten den Untergang brachten, hat auch dieser Familie übel mitgespielt. Dazu kam dann nach dem unseligen Kriege noch die entsetzliche Geldentwertung, welche auch das sauer ersparte Vermögen vernichtete. Ungebrochen an Körper und Geist, ein Mannescharakter von der Sohle bis zum Scheitel, wusste sich Lorenz Grünwald mit seiner gleichgesinnten Familie in die Verhältnisse zu schicken. Hat fast 50 Jahre früher der diesem körperlich zum Verwechseln ähnliche Ferdinand Greinwald in Augsburg aus 'völlig unverschuldetem Ruin sich wieder herausgearbeitet, so ist zu hoffen, dass auch die Wolfratshauser Bürgerfamilie durch Gottes Gnade wieder bessere Zeiten erleben wird.

  1. a.) Laurentius heiratete  

1.) am 9.5.1892 Therese Noderer von Wolfratshausen, gest. 23.9.1893 (ihr einziges Kind starb).

2.) am 16.7.1895 Josepha Höser von Bernried.

  1. b.) Kinder (VII. Gen.): 

1.) Lorenz, geb. 5.11.1897, Hafner in München.

2.) Maria, geb. 14.6.1900 in der früheren Frauenklinik in München (jetzt Postscheckamt).

Vier weitere Kinder starben.

 

VIb. Gen. (Hauptlinie): Friedrich Grünwald (richtiger Greinwald), geb. am 21.1.1865, Ziegeleibesitzer in München, vorher Brauereiverwalter.

  1. a.) Friedrich heiratete  

am 2.5.1891 die Tochter vom „Roten Hahn" in München Maria Walb Kustermann, geb. 26.10.1867

  1. b.) Kinder (VII. Gen.): 

1.) Friederich, geb. 29.1.1894, Bankbeamter.

2.) Agnes, geb. 7.1.1892 verheiratet mit Dr. Diehm.

 

      1. §5b  II. Seitenlinie Grünwald in Lechfeld. 

Vb.Gen. Jakob Grünwald (richtiger Greinwald), geb. 14.3.1812 als ältester Sohn der Haderbräu-Eheleute Jakob und Franziska, geborne Bromberger, und älterer Bruder des Michael Grünwald, bei dessen 2 Ehen er einen Trauzeugen machte. Bei der ersten 1842 nennt er sich noch Brauereibesitzer zum „Löwen" in Wolfratshausen, bei der zweiten 1856 ist er als Posthalter in Lechfeld bezeichnet. 1854 verkaufte er die Löwenbrauerei an Paul Granz und zog nach Lechfeld.

  1. a.) Jakob war verheiratet  

seit 16.10.1838 mit Crescenz Noderer von Wolfratshausen, geb. am 23.8.1816 in Wolfratshausen.

  1. b.) Kinder (VI. Gen.): 

1.) Jakob, geb. und gest. 18.11.1839.

2.) Jakob, geb. und gest. 17.10.1840.

3.) Franziska, geb. 9.5.1842.

4.) Maria Anna, geb. 2.9.1843.

5.) Crescentia, geb. 4.3.1845.

6.) Martin Joh., geb. 29.2.1847. Siehe unten.

7.) Sebastian, geb. und gest. 24.12.1850.

 

Martin, geboren am 29.2.1847 heiratete in Wilna bei Riga die Russin Barbara Gramsch. Sie schenkte ihm 4 Söhne und 3 Töchter. Sämtliche Söhne dienten während des Weltkrieges im deutschen Heere. Martin ward im Krieg als Dolmetscher verwendet und starb am 17.12.1922 in Berlin. Die Namen der Kinder sind:

  1. a.) Martin heiratete  

in Wilna die Russin Barbara Gramsch.

  1. b.) Kinder (VII. Gen.): 

1.) Arthur Grünwald, geb. 20.9.1885 in Rottenhof, Gemeinde Wilna; gest. 6.2.1919 in Samara -Russland.

2.) Luzia. geb. 22.7.1887. gest. 4.6.1902.

3.) Maria, geb. 10.3.1889 in Rottenhof, verheiratet mit Postmeister Murnik in Lettland.

4.) Otto, geb. 23.9.1891 in Rottenhof, seit 1926 verheiratet mit Antonie Jenner, z. Zt. Maschinenbauer in Berlin.

5.) Edmund, geb. 29.7.1893 in Wilna, verheiratet seit 10.6.1916 in Eydtkunen, Konfektionsangestellter in Berlin-Ortelsburg. Kinder (VIII. Gen.): Heinz, geb. 1916 und Horst geb. 1918.

6.) Klara, geb.29.8.1895 in Cwirani, heiratete 1921 den Restaurateur Nikolaus in Berlin.

7) Romuald, geb. 12.9.1898 in Cwirani, heiratete am 24.6.1925 in Köln Else Behrend, Braumeister der Unionsbrauerei in Bremen.

 

      1. §5c  III. Seitenlinie Grünwald in Beuerberg, Peissenberg und Weilheim. 

Vc.Gen. Martin Grünwald (richtiger Greinwald), geboren am 17.1.1819 in Wolfratshausen als Sohn der „Haderbräu" Eheleute Jakob und Franziska, geborne Bromberger, heiratete nach Beuerberg und war dort Posthalter und Gastwirt. Zur Zeit der Hochzeit seines Sohnes Jakob, geb. 1864 in Beuerberg, also 1899, waren Martin und seine Gattin schon tot, wie die Raistinger Trauungsmatrikel besagt.

  1. a.) Martin heiratete  

Crescenz Landes.

  1. b.) Kinder (VI. Gen.): 

1.) Martin, geb. 9.12.1853 in Beuerberg, Posthalter und Gastwirt dortselbst, war zweimal verheiratet und starb frühzeitig (1905) siehe unter VIc. Seitenlinie.

2.) Michael, geb. 26.11.1855, heiratete die Posthalterswitwe in Peissenberg und starb 1918 als Privatier in Weilheim, während seine Frau Therese erst kürzlich, Juli 1924 in Weilheim starb. Sie hinterließen keine männlichen Erben.

3.) Joseph geb. 27.3.1858. Er war in Weilheim Metzger, privatisiert noch dort und ist kinderlos.

4.) Jakob, laut Raistinger Trauungsbuch, geb. am 21.5.1864 in Bauerberg. Siehe unter VId. Seitenlinie.

5) Maria, geb. 19.1.1872, Postexpeditorin in Bauerberg.

 

VIc. Gen.: Martin Grünwald, geb. 9.12.1853, gestorben am 25.5.1905 in Beuerberg. Er war der Sohn des Martin Grünwald und seiner Gemahlin Crescenz, geborne Landes, Posthalter und Gastwirt in Beuerberg. Er war zweimal verheiratet und starb frühzeitig.

  1. a.) Martin heiratete  

1.) 1887 Fanny Koch von Aichach und

2.) 1902 die Katharina Wandinger.

  1. b.) Kinder (VIl. Gen.): 

1.) Martin, geb. 31.3.1889, ehemaliger Posthalter in Beuerberg, hat die Wirtschaft verpachtet.

2.) August, geb. 20.10.1890, gefallen 1914 fürs Vaterland.

3.) Jakob, geb. 25.10.1893, gefallen 1914 fürs Vaterland.

 

VId.Gen.: Jakob Grünwald (richtiger Greinwald), laut Raistinger Trauungsmatrikel vom 2.5,1899, geboren am 21.5.1864 in Beuerberg als Sohn des verstorbenen Posthalters und Gastwirts Martin Grünwald und seiner verstorbenen Gemahlin Crescenz, geborene Landes. Er war Bahnhofsrestaurateur in Raisting und ist jetzt Metzger in Weilheim.

  1. a.) Jakob heiratete  

am 2.5.1899 in Raisting die Crescenz Oswald, Tochter des Mauermeisters Oswald und seiner Gemahlin Theres Geisler, geb. in St. Pölten 15.5.1870.

  1. b.) Kinder (VII. Gen.): 

1.) Michael Jakob, geb. 4.3.1900, gest. 4.6.1900.

2.) Rudolf Jakob, geb. 9. 2.1901.

3.) Joseph Martin, geb. 23.12.1903.

Paten sind immer Privatier Michael Grünwald und seine Gemahlin Therese von Weilheim.

 

 

    1. C)  Anmerkungen und Ergänzungen 

Anmerkung I. (Anmerkung zu §1 dieses Buches)

Über Dr. Joseph Greinwald von Wolfratshausen fand der Verfasser außer dem im Teil 4 „Blätter und Blüten" erwähnten Grabstein noch folgende Angaben:

1.) Am 9.November 1694 heiratete laut Trauungsbuch Wolfratshausen Juv. Andreas Greinwolt (deutlich), Christophori et Mariae conj. fil Leg. Jungfrau Sabina Staiderin (?) Caspari ferarii piae mem. et Barbarae conjug. fil. leg.

Ferner: Witwer Andreas Greinwolt (deutlich), offenbar derselbe, „operarius im Dorff" am 30.April 1715 die Jungfrau Gertrudis Martin, operarii Schäffler et Barb. p.m. fil. leg.

2.) Am 25.April 1731 heiratete im Dom in München „der edel und hochgelehrte Herr Joseph Grienwaldt, Philosophiae et Medicinae Candidatus, des ehrenfesten Herrn Andreas Grienwaldt, Gürtler zu Wolfratshausen und Sabina, seiner Hausfrauen ehelicher Sohn". Er ist „aus gnädigster Dispensation seiner hochfürstlichen Durchlaucht, Bischofen zu Freising mit der Tugendsamen Frauen Maria Stinau des ehrenfesten und kunstreichen Herrn Oliver Stinau, churfürstlich. Knöpfmachers seelig hinterlassene Wittib ohne Verkündigung .... kopuliert und eingesegnet worden".

3.) Am 11.Juli 1743 starb laut Totenmatrikel der Dompfarrei „Herr Dr. Josephus Franciscus Grienwald .... Medic Doctor, dessen Leich den 12.Juli nach Wolfratshausen zur Begräbnis geführt worden ist. Dabei findet sich als Eintrag 1 fl. (= 1 Gulden). Zschokke kennt ihn nur unter dem Namen Grünwald. Als Student wurde er aber sicher noch Greinwald geschrieben.

Anmerkung II. (Anmerkung zu § 2 dieses Kapitels.)

Von Joseph Greinwald heißt es im Wolfratshausener Trauungsbuch „Honjuvenis Jon. Greinwald (deutlich) civ. et fab. piscium heiratete die Jungfrau Maria Lettner, eheliche Tochter des Georg Lettner, bürgerl. Mauerermeister in Wolfratshausen. Sie starb an Entkräftung 74 Jahre alt, als bürgerl. Fischhändlerswitwe im Haus Nr. 46 Wolfratshausen am 13.9.1811. Mit dem Juvenis und der Jungfrau scheint es nicht ganz zu stimmen, denn laut Taufmatrikel der Dompfarrei München wurde am 12.11.1762 ein Joseph Greinwald getauft. Als Vater ist Fischerssohn Joseph Greinwald, als Mutter Maria Lettner, Mauerermeisterstochter, beide in Wolfratshausen und als soluti (= ledig) angegeben. Außerdem wurde in Wolfratshausen am 6.2.1763 ein Matthias Greinwald geboren, wobei der ledige Fischerssohn Joseph Greinwald als Vater, die ledige Flösserstochter Elisabeth Fischhaberin als Mutter genannt sind.

Anmerkung III. (Anmerkung zu §5a dieses Buches)

Zeugen bei der ersten Hochzeit des Michael Grünwald waren der Brautvater Peter Münsterer, bürgerl. Färbermeister in Stadtamhof und der Bruder des Bräutigams Jakob Grünwald, bürgerl. Bierbräuer „zum Löwen" in Wolfratshausen, bei der 2. Hochzeit derselbe Jakob Grünwald jetzt aber Posthalter in Lechfeld, und dessen anderer Bruder Martin, Wirt in Beuerberg.