Inhaltsverzeichnis K A P I T E L VIII.

Anmerkungen und Ergänzungen zum III.Teil.

  1. Die Martikelbücher

  2. Ein weiterer Wolfgang

  3. Gseng und Strubegg

  4. Fehlschreibungen

  5. Greinwald in Gilgenberg

C

C. Anmerkungen und Ergänzungen
zum III.Teil.

Anmerkung 1:

Die Taufbücher von Abtenau beginnen 1620, die Trauungsbücher werden wohl auch mit diesem Jahr: begonnen haben. Weil aber der erste Teil verloren gegangen ist, so konnte der Verfasser seine Forschungsarbeit in Bezug auf die Trauungen erst mit dem als Band II bezeichneten Akten-Band beginnen, welcher die Ehen von 1645 ab enthält. Die älteren Matrikelbücher waren ohne jedes Register. Was das bei Büchern mit mehr als 500 Seiten und bei vielfach schlechter Schrift bedeutet, weiß nur der, der eine solche Arbeit schon einmal auf sich genommen hat. Es war darum für den Verfasser eine wahre Wohltat, als er vom IV. Band der Trauungsmatrikel an, wenigstens in diesen ein Register entdeckte. Wenn in dem ältesten Taufbuch keine Greinwaldtaufen vorkommen, so erklärt sich das einfach daraus, dass die vielen Greinwald, welche gleich von 1645 an geheiratet haben, eben schon vor Beginn des ältesten Taufbuches geboren sein müssen. Dass sie schon vorher da waren, beweist die Existenz des Greinwaldgutes.

Auch die beiden ältesten Totenbücher von Abtenau - mit dem Jahre 1630 beginnend - wurden durchgesehen. Allerdings hat sich der Verfasser in der Erwartung getäuscht, in diesen Büchern Aufklärung zu finden, auf 'welchen Höfen und Gütern die einzelnen Greinwaldfamilien gesessen waren. Denn vom Jahre 1630 - 1732 herab fand sich niemals eine Angabe darüber, auf welchem Gut die Verstorbenen saßen. Außer dem Namen erfuhr man höchstens noch das Sterbealter. Auffallenderweise erzählt uns das älteste Totenbuch auch von zwei Greinwoltshofern, ein Name, welcher sonst nicht zu finden war. Sie mögen auch auf dem Greinwaldgut gelebt haben, ob als Besitzer oder als Verwandte, bleibe dahingestellt. Die wichtigsten Einträge in den zwei ältesten Totenbüchern sind folgende:

1639, 21.6.           des Wolf Greinmolts Kind begraben. Name Rupp (=Rupert) 
                               Alt gewesen 22 Wochen.

1639, 10.9            des Bartl Greinmolts Kind begraben mit Namen Christine,
                               Alt gewest 1/2 Jahr.

1645,16.1.            Wendula Kreimoltin, deren Alter 36 Jahre. Sie war offenbar die
                               Gemahlin des Wolf Greinwald auf dem Greinwaldgut und dürfte als                                  Opfer ihres Mutterberufes gestorben sein; denn am gleichen Tag starb                                          Wolf Kreimolt, Kind, 3 Tage alt.

1648,7.9               Wolfgang Greinwalt (deutlich) 70 Jahre alt. Das 70 ist schlecht
                               geschrieben, man könnte es auch für 10 lesen, weil aber bei Kindern
                               immer beigefügt ist "Kind", so dürfte wahrscheinlich 70 zu lesen sein.                              Vielleicht war dieser Wolf Greinwalt der Vater des ersten uns bekann-                                ten Besitzers des Greinwaldgutes. Er dürfte 1578 geboren sein.

1651,10.4.            ist dem Kreinwaldt ein Kind mit dem Namen Ursula begraben                                          worden. Alt 15 Wochen.

1652,25.8.            ist dem Martin Greinwald ein Kind mit dem Namen Bandula begraben                            worden.

1654,14.03           ein Kind mit dem Namen Rupert.

1661,15.08.          Martin Greinwald seines Handwerks ein Maurer, noch ledigen                                         Standes zu Admunt in St. .... begraben worden, 21 Jahre alt.

1677,16. 8.           Gotthard Greinwoltshofer, 60 Jahre alt. Er müsste 1617 geboren sein.

1684,30.08           Simon Greinwald, E.V. (Was das Zeichen bedeutet, konnte dem                                      Verfasser   niemand sagen) 26 Jahre alt; er dürfte also 1658                                                 geboren sein.

1689,14.12.          Magdalena Greinwaldin, E. 50 Jahre alt, (geb. also um 1639).

1693,19.4.            Roup Greinwald, 2 Jahre 3 Wochen alt, geb. also Ende März 1691.

1694,18:1.            Anna Greinwaldin, E.V. 61 Jahre alt, geb. also etwa 1633.

1698, 3. 5.            Martin Greinwald, E.V. 50 Jahre alt, dürfte also 1648 geb. sein.

1701,9 4.              Martin Greinwalt, E.V. 64 Jahre alt, er müsste also 1637 geboren                                           sein.

1701,21.4.            Jakob Greinwald, 4 Wochen alt.

1706,9.5.              Wolf Greinwald, E.V. 50 Jahre alt, müsste also 1657 geboren sein.

1714,4.11.             Nikolaus Greinwaltshofer, E.V. 36 Jahre, geb. also um 1678

1714,23.11.          Wolf Greinwald, E.V. 16(?) Jahre alt. Die Zahl mag 76 heißen, dann                               würde dieser Wolf Greinwald etwa um 1638 geboren sein.

1723,1,6.              Maria Greinwald, E.V. - eine Schwester 66 Jahre alt, dürfte also um                               1657 geboren und die Schwester des Hofbesitzers gewesen sein.

1725,8,1.             Lorenz Greinwald, 1 Jahr und 5 Wochen alt, dürfte also Anfang                                             Dezember des Jahres 1724 geboren sein.

 

Anmerkung II:

Hatte es Anfangs den Anschein, als hätte Wolfgang Greinwald noch ein drittes mal geheiratet und zwar eine Magdalena Eggerin, so bewies eine zufällig vom Verfasser gefundene Taufmatrikel, dass es sich hier um ein anderes Ehepaar handeln muss. Am 3.12.1732 wurde nämlich in Abtenau des Wolfgang Greinwald - Hausmann beim Schlosser - und seiner Gemahlin Magdalena ein Kind mit dem Taufnamen Johannes getauft. Die gleichen Eltern mit dem gleichen Taufpaten Hans Rusegger finden sich bei weiteren vier in Abtenau getauften Kindern, sodass der Familienstamm folgende Form erhält:

a.) Ehegatte Wolf Greinwald

(deutlich) und seine Gemahlin Magdalena Eggerin

b.) Kinder (IV. Gen.):

1.) Lorenz, 6.8.1719 - ?

2.) Wolfgang, 12.2.1723 - ?

3.) Katharina, 11.9.1725 - ?

4.) Rupert, 9.2.1729 - ? und der schon erwähnte

5.) Johannes, 12.3.1732 - ?

 

Nur von Lorenz war noch etwas zu entdecken, nämlich seine am 24.1.1747 in Abtenau stattgefundene Hochzeit. Die Matrikel berichten darüber: Lorenz Greinwald - des Wolf Greinwald - gewesten Kirchegger und der Magdalena Eggerin - beide noch am Leben - ehelich erzeugter Sohn, im Viehof Russbach wonent, hat sich verehelicht mit Ursula Pramiesserin, des Georg Pramies, gewester Unterkrafthofer und der Anna Weiglhoferin - noch am Leben - ehelich erzeugte Tochter, Sendin (=Sennin) bei dem Scheffbänker in Russbach. Eine Tochter dieses Lorenz Greinwald und seiner Gemahlin Ursula Pramies, mit dem Namen Maria Greinwald heiratete in Abtenau am 17.5.1770 den am 26.6.1746 geborenen Joseph Greinwald, ältesten Sohn des Georg Greinwald, Bauer zu Grub am Radochsberg, Der Vater Lorenz Greinwald war damals in Unterwinkel.

 

Anmerkung III:

Der derzeitige Pfarrer von Abtenau P. Franz Mayer O.S.B., Koventual des Benediktinerstiftes St. Peter in Salzburg teilte dem Verfasser über die Greinwaldfamilien und deren Hofnamen folgendes mit:

1.) Ganz sicher ist der in München 1863 bei St. Peter getaufte Thomas Greinwald mit dem hier in Strubegg (Gseng) im Jahre 1821 geborenen Thomas Greinwald ein und die selbe Person.

Strubegg ist ein kleines Bauerngut, das aber früher ziemlich groß gewesen zu sein scheint und sich jetzt in der Pfarrei Russbach befindet. Russbach-sang heißt die Ortschaft, in welcher die Kirche sich befindet. Diese Kirche wurde aber erst in den Jahren 1860 - 1863 gebaut. Früher gehörte Strubegg zur Pfarrei Abtenau, das heißt bis 1903, in welchem Jahre Russbach eine eigene Pfarrei wurde. Gseng ist eine Ortschaft, zu welcher eine Anzahl (vielleicht 10 - 13) Häuser, drunter auch Strubegg, gehören. Diese Häuser liegen aber nicht beisamen, sondern sind voneinander durch Grundstücke (Felder, Wiesen und auch Wald) getrennt.

„Gut Greinwald, fast zwei Stunden von Golling entfernt, ist ein Bauerngut, das noch zur Pfarrei Abtenau gehört. Der Familienname Greinwald stammt ganz sicher von diesem Gut, wie überhaupt in der Pfarrei Abtenau alle einheimischen Namen von den Namen der Bauerngüter herkommen. Der Name Greinwald, jetzt häufiger Grünwald geschrieben, kommt hier ziemlich häufig vor. Zur Zeit, als Thomas Greinwald geboren wurde (1821), sind 10 Familien mit diesem Namen im Taufbuche verzeichnet. Rechte Geschwister scheint Thomas nicht gehabt zu haben, wohl aber Halbgeschwister (das heißt gleicher Vater oder gleiche Mutter)".

Letzteres wird auch durch den Stammbaum bestätigt, welchen der Lokalhistoriker Anselm Ebner, O.S.B, im Stifte St. Peter zu Salzburg nach den Angaben des ihm noch persönlich bekannten Thomas Greinwald zusammengestellt hat. Da dieser Stammbaum nur den Vater und Großvater des Bildhauers Thomas Greinwald zu nennen wusste, so ruhte der Verfasser nicht eher, als bis er die Ahnen desselben als Nachkommen auf dem Greinwaldgute nachgewiesen hatte.

Der Stammbaum lässt sich danach auf folgende gesicherte Formel bringen:

Stammvater Wolfgang Greinwald; 1578 - 1648, wahrscheinlich auch Bauer auf dem Greinwaldgut in der Weitenau, Pf. Abtenau, Gemahlin Windula oder Wandula.

Sohn (I. Gen.):
Martin,
geb. um 1620, heiratete in Abtenau am 9.2.1649 Anna Weissin.

Kinder: (II. Gen.):
Wolfgang, geb. 3.7.1655, heiratete in Abtenau 27.2.1680 Maria Holzerin.

Urenkel (III. Gen.):
Johannes, geb. zwischen 1681 und 1686, Bauer le Randegg, Pfarrei Kuchl. Er heiratete am 31.1.1740 in Kuchl Maria Pichlerin.

Ururenkel (IV. Gen.):
Georg, geb. nach 1714 Bauer am Schorngut in Kuchl. Er heiratete am 24.10.1740 die Gertrud Sommerauer, muss aber vorher mit einer uns unbekannten Gattin verehelicht gewesen sein.

Die Kinder (V. Gen.) der ersten Ehe, waren:
Magdalena, geb. 1727; Anna, geb. 1735; Martin, geb. 1736; Georg, geb. 1739.

Die Kinder (V. Gen.) der zweiten Ehe waren:
1.) Johann, geb. 1750, Bauer zu Reschreit, heiratete 1773 Maria Reschreiter und 1819       Barbara Klingler.
     
Kinder (VI. Gen.):
     
1.) Georg, 1774 – 1845
      2,) Johann, 1780 – 1848, Bauer zu Strubegg, heiratete 1807 Maria
            Schwarzenbacher und 1813 Magdalena Lanner.
      3.) Magdalena, 1784 - ?, heiratete 1814 Georg Greinwald, Bauer zu Vorderstein,                 1835 Georg Egger.

2.) Andreas, geb. 1751, Bauer zu Meinhartshof, heiratete 1781 Anna Gsenger.
      Kinder (VI. Gen.):
      1.) Andreas, - ? von Mannshof, heiratete Elise Weiss
      2.) Rupert ,1784 - ?, Bauer am Mannshof, heiratete Dorothea.

Kinder (VII.Gen.):
1.) Maria, ? - 1839.
2.) Balthasar, 1810 - ?, heiratete Anna Labacher.
3.) Thomas, 1821 bis 1875, akademischer Bildbauer heiratete Anastasia Pieringer.
      Kinder:
      1.) Aegidius, + 1866 und
      2.) Thomas Karl, + 1866.

 

Anmerkung IV:

Folgende Namen sind zu undeutlich geschrieben, als dass man sie zu einer bestimmten Familie zuweisen könnte. Sie seien darum nur zu dem Zwecke angeführt, sie bei passender Gelegenheit mit anderen Matrikeln zu vergleichen. Es sind dies:

Wolfgang Steinwaldt, ehelicher Sohn des Georg und der Barbara, getauft in Abtenau am 13.1.1646

Katherina Steinwaldt, eheliche Tochter des zur Zeit der Geburt dieses Kindes bereits gestorbenen Georg und seiner Witwe Magdalena, Taufe 17.4.1647.

Christian Steinwaldt, (deutlich), ehelicher Sohn des Hans und der Barbara. Taufe 15.11.1647.

Christoph Grienwaldt, (deutlich), ehelicher Sohn des Paul Adam Grienwald und seiner Gemahlin Margarethe, Taufe 11.10.1672, - Pate der damalige Pfleger Christoph Paris(?).

Paul Bainwald, ehelicher Sohn des Rurs (schlecht geschrieben, vielleicht Hans) und seiner Gattin Agatha. Taufe wie alle vorausgehenden in Abtenau am 25.1.1678 Pate Georg Adler(?).

Maria Bainwald (oder Rainwald), eheliche Tochter des Leonhard und. der Katharina. Ein Gabriel Bainwald fungierte 1678 als Taufpate.

 

Anmerkung V:

In Burghausen an der Salzach heiratete am 4.4.1796 „Thomas Grünerwald, ehelicher Sohn des Georg, Bauer in Gilgenberg im Kaiserlichen und seiner Gemahlin Maria Ruderstallerin von Gilgenberg, die Plasserin, innere Ratsfrau, Witwe". Die Zeitumstände machten es dem Verfasser unmöglich, dieser Gilgenberger-Familie nachzugehen, die sicher auch mit den Greinwald im Salzkammergut zusammenhängt.