Inhaltsverzeichnis Kapitel 8
Inhaltsverzeichnis
Die Greinwald in Diessen
A Allgemein Geschichtliches
B Spezielles
§1 Greinwaldstamm in Diesen
§2 Zugezogene Greinwald
§3 Greinwald in Schöffelding
§4 Einzelpersonen
K a p i t e l 8.
Die Familie Greinwald in Diessen und Schöffelding.
Beginn der Hauptlinie um 1550
Die Anmerkungen und Ergänzungen sind am Schlusse dieses Kapitels zu finden.
A Allgemein – Geschichtliches
Der Greinwaldstamm in Diessen war einer der letzten, auf welche der Verfasser bei seinen langjährigen Forschungen gestoßen ist. Hatte ihn schon vor Jahren eine bei St. Peter in München entdeckte Trauungsmatrikel vom 27.2.1702, wonach „ein Felix Greinwald, Portenmacher zu Diessen, Sohn des Isidor und der Eva, die Portenmacherstochter Maria Pochart in München heiratete“, bestimmt, in Diessen eine Greinwaldfamilie zu vermuten, so wurde ihm deren Vorhandensein zur Gewissheit durch eine Notiz in einem um 1800 entstandenen Gedenkbüchlein der Filialkirche Oderding. In diesem Büchlein, welches die Namen der in den verschiedenen Familien Gestorbenen enthält, steht beim Hausnamen „Klassen zu Grasla“ unmittelbar nach dem Nicolaus Greinwald von Grasla zuerst Martin Daiser von Wien, dann Anna Daiserin von Berg, woran ein Matthias Greinwald von Diessen sich anschließt. Daraus folgt mit Sicherheit, dass wenigstens eine Diessener Greinwaldfamilie verwandtschaftlich mit der Oderdinger zusammenhing. Es kann sein, dass auch die uralte Diessener Hauptlinie mit den Oderdinger Greinwald verwandt war. aber das vorhandene Material reicht nicht aus das nachzuweisen, wenn man es auch wegen der Nähe beider Orte vermuten könnte.
Was nun die Beziehung des eben genannten Matthias Greinwald von Diessen zu den Greinwalds von Grasla (Pfarrei Oderding) betrifft, so haben wir nur eine Quelle, welche uns darüber Aufschluss geben kann; das Gedenkbüchlein von Oderding selbst. Es enthält aber leider keinerlei Zeitangaben. Darum bleibt uns nur übrig, aus der zeitlichen Reihenfolge der Toteneinträge auf die Zeit zu schließen, in welcher diese Genannten lebten bzw. starben. So lässt sich erraten, welcher Nicolaus Greinwald von Grasla und welcher Matthias Greinwald von Diessen gemeint ist. Die Persönlichkeit des Nicolaus Greinwald betreffend ist zu beachten: In Oderding gab es zwei Nicolaus Greinwald, die der gleichen Familie zugehörten. Der erste lebte 1609 – 1696 und ist aufgeführt unter dem Hausnamen „Dosch“. Er ist näher gekennzeichnet durch den Beisatz: „So eine ewige Jahresmess gestiftet 1688″. Dieser ist es sicher nicht, wohl aber sein Enkel Nikolaus Greinwald von Grasla, auf den wahrscheinlich der Hausname „beim Klassen“ zurückzuführen ist. Er lebte 1688 – 1778 und hatte als Gemahlin die Agnes Daiserin von Oed (Trauung 1722). Martin Daiser von Wien und Anna Daiser von Berg, Geschwister oder doch nahe Verwandte der Agnes, sind vor Nikolaus, dem Gatten der Agnes, als Tote eingetragen. Darnach bestimmt sich nun der Matthias Greinwald von Diessen. Mit ihm kann nicht der ältere Matthias, geboren in Diessen 1591, identisch sein, sondern nur jener, welcher laut Diessener Matrikelbuch „30. Oktober 1724″ geboren und am 22.1.1778 gestorben ist. Der Grund, warum er im Gedenkbüchlein steht, kann nur die Verwandtschaft sein. Wir gehen darum sicher nicht fehl, wenn wir in dem Matthias Greinwald von Diessen den Sohn Matthias des Nikolaus Greinwald von Grasla und seiner Gattin Agnes Daiser von Oed sehen, der am 31.12.1724 in Oderding getauft worden ist. Der kleine Unterschied im Taufmonat fällt dabei nicht ins Gewicht. Der Abschreiber hat eben „Xbris“ als „Oktober“ statt „Dezember“ gelesen.
Bei anderen Greinwaldfamilien in Diessen lässt sich der Zusammenhang mit den Greinwalds in Seeshaupt, Haunshofen und Tutzing nachweisen. Vielleicht darf man sogar aus dem Material, welches Benno Greinwald aus der Oderdinger Greinwaldfamilie um 1925 über Diessen gesammelt hat, schließen, dass die Haunshofener Greinwald auch nach Egling (über das nahe Dettenschwang) und nach Breitbrunn den Weg gefunden haben. Es hat sich ja auch die der Haunshofener Greinwaldfamilie entstammende Afra Greinwald in Diessen durch Heirat häuslich niedergelassen. Damit wären dann die Breitbrunner, Erlinger, Ginteringer, Drösslinger und Inninger Greinwald und Grünwald einerseits und die Dettenschwanger, Lengenfelder, Eglinger und Dünzelbacher Greinwald und Grünwald anderseits mit den Haunshofener, vielleicht gar mit den Tutzinger Greinwald beim „Kloiber“ zu einem ganzen Stamme zusammengeschlossen. Die kleine Entfernung Diessens von den genannten Ortschaften spielte dabei keine hindernde Rolle. Hat doch auch der 1675 in Tutzing geborene Sohn Marcus des Schlosspflegers Thomas Greinwald in Tutzing nach Erling geheiratet und der Fischerssohn Franz Greinwald beim „Lochmann“ in Tutzing in Weissensee bei Füssen als Klosterfischer einen Hausstand gegründet. Zudem wird ein großes Stift wie Diessen für das Kloster und seine zahlreichen Besitzungen aus der näheren und ferneren Umgebung tüchtige Arbeitskräfte angezogen haben. Die Klöster der damaligen Zeit waren nicht (wie man später zu behaupten pflegte, um ihre Aufhebung dem Volke gegenüber plausibler zu machen) Feinde des Arbeiterstandes. Im Gegenteil: Nicht genug, dass sie talentierte Knaben der Untergebenen zu höheren Berufen heranzogen, boten sie mit ihren Kirchen- und Kunstbauten zahlreichen Künstlern und Arbeitern reichlich Brot und Verdienst. Aus dem kleinen Wessobrunn stammen allein 200 Künstler. Auch als Verkehrszentralen für die ganze Umgebung schufen sie vielen Arbeitsgelegenheit. Darum hat denn auch die Aufhebung der Klöster, wie an anderen Orten, so auch hier nur Schaden gebracht. H.H. Pfarrer Hugo erwähnt in seiner Chronik von Diessen (Seite 79): Ein Augenzeuge klagte fünf Jahre nach der Saecularisation des Klosters Diessen: „Die Folge der Aufhebung unseres Stiftes war der Verfall und die Wertlosigkeit der größten Güter, Vergantung mehrerer Brauereien, Verdienstlosigkeit zahlloser Taglöhner und Handwerker und eine Überzahl verarmter Leute, die sich jetzt mit Wehmut an die Unterstützungen erinnern, welche ehemals aus den Mauern des Stiftes flossen und den erwerbslosen Bürgern und entkräftigten Taglöhnern Brot verschafften“.
Das Fehlen der Diessener Matrikelbücher von 1606 – 1615 bedeutet einen nicht wieder gutzumachenden Schaden für unsere Familienforschung. Die Einträge gerade dieser Zeit wären für uns deshalb so wertvoll gewesen, weil sie uns möglicherweise Aufschluss gegeben hätten über Paul Greinwald, den Sohn des Kaspar Greinwald von Oderding. Ohne diese Aufzeichnungen lassen sich die Paul und Kaspar Greinwald, die sich in Diessen befanden, mit den Oderdinger und Pollinger Greinwald nicht in verwandtschaftliche Beziehung bringen. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als den alten Greinwaldstamm von Diessen getrennt von den beiden anderen zu behandeln.
S p e z i e l l e s
Die verschiedenen Greinwaldfamilien in Diessen und Schöffelding.
§1. Der Greinwaldstamm in Diessen.
Wenn die sehr wahrscheinliche Annahme richtig ist, dass der am 24.7.1645 im Alter von 70 Jahren gestorbene Aedituus (= Messner) Johannes Greinwald von Diessen ein Sohn des am 26.8.1599 in Diessen verstorbenen Kustos Georg Greinwald war, dann ergibt sich für den Greinwaldstamm in Diessen folgende Stammtafel. Bemerkt sei zuvor, dass der Name immer deutlich Greinwolt oder Greinwald geschrieben ist, niemals Greimolt:
Georg Greinwald, geboren um 1550, gestorben am 26.8.1599 in Diessen als „Fidelis Custos ad S. Johannem“:
a.) Georg heiratete.Der Name seiner Gattin ist unbekannt; bei den Kindstaufen ist nämlich die Mutter nie angegeben. | b.) Kinder (I. Gen.):1.) Johannes, „aedituus“, geb. 23.7.1575, gest. 24.7.1645. |
Um diese Zeit sind als verstorben im Diessener Totenbuch eingetragen: Barbara Greinwald, gest. 14.10.1590; Maria Greinwald, gest. 8.8.1599; und Dorothea Greinwald, gest.11.10.1601. Es scheinen lauter Erwachsene gewesen zu sein, weil beim Todesfall der Kinder dieses eigens vermerkt ist .
I. Gen.: Johannes Greinwald von Diessen „Aedituus“, geb.23.7,1575 in Diessen, gest. 24.7.1645. Von ihm erzählt uns eine schöne Votivtafel, welche sich in der Ottilienkapelle zu Rott bei Wessobrunn befindet. Das Bild zeigt die Eltern Johannes und Sabina mit ihrem Kinde Maria vor dem Bilde der Hl. 0ttilie. Als Erläuterung dient der Text: „Anno 1609 verlobte sich Johannes Greinwold, Bürger zu Bayerdiessen und Mesner zu St. Johannes, samt seiner Ehefrau Sabina wegen ihres Kindes hierher zur Hl. 0ttilia, um durch ihre Fürbitte bei Gott das Licht der Augen zu erhalten. Der allmächtige Gott erhörte das Flehen der Eltern und die Fürbitte der Heiligen Jungfrau, indem er dem Kinde das Licht der Augen wieder gab“.
a) Johannes heiratete1.) am 28.10.1601 die Sabine, welche 6.4.1614 starb; und | b.) Kinder (II. Gen.):1.) Maria, geb. und gest. 1604. 8.) Monika, geb. 27.7.1622, gest. 15 Wochen alt. |
Die Kinder Monika und Klara starben an einem Tage, „Sie liegen in einem Grieblin der Kinder begraben“, bemerkt das Totenbuch. Zwischen Elisabeth, geboren 1606, und Ignaz, geboren 1615, ist ein matrikelloser Zwischenraum. Während dieser Zeit sind ganz sicher verschiedene Greinwaldkinder getauft worden, wie sich aus dem Eintrag des Diessener Totenbuches mit Notwendigkeit ergibt, wonach am 21.1.1660 im Alter von 50 Jahren eine Elisabeth Greinwald in Diessen gestorben ist. Es wäre, nicht ausgeschlossen, dass, die weiter unten behandelten Paul und Kaspar Greinwald (siehe § 2) ebenfalls Söhne des Messners Johannes Greinwald gewesen sind.
Mit Ignatius und Isidor teilt sich die Greinwaldfamilie in zwei Linien. Siehe IIa und lIb.
lIa. Gen.: Hauptlinie Ignatius Greinwald, „Cocus“ (= Koch), geb. 4.4.1620, gest. 14.12.1679.
a) Ignatius heiratete am 30.12.1643 die Salome Joblin, gest. 2.12.1722 | b.) Kinder (III. Gen.):1.) Stephan, geb. 14.9.1644, gest. ?. |
Von Afra ist der Geburtstag unbekannt. Johannes könnte mit dem späteren Lehrer Johannes Greinwald in Schöffelding identisch sein. Siehe unter §3.
Über ihn sei hier nur Folgendes festgehalten: Johannes Greinwald war zweimal verheiratet: Am 20.6.1689, Heirat in Erling mit Anna Millerin von Erling (gest.9.10.1704 in Sohöffelding) und am 24.11.1704 in Schöffelding mit Agatha Sedlmayerin von Erling (Eltern Michel und Barbara), welche 83 Jahre alt am 15.2.1740 als Witwe in Schöffelding starb. Demnach müsste sie also 1656 geboren sein. An Kindern (III. Gen.) ließen sich nur folgende feststellen: Philipp, geb. 21.3.1690, als Kind gestorben, Maria Magdalena, geboren 13.11.1691 in Erling und. Joseph, getauft am 19.3.1695 in Schöffelding. Die Geburt der Tochter Maria Anna, welche am 3.11.1729 in Schöffelding den Lehrer Joseph Schneider heiratete, ließ sich bis heute nicht entdecken.
IIb. Gen.: Jüngere Linie des Isidor: Isidor Greinwald, aedituus (= Messner und wahrscheinlich auch Lehrer), geb.12.3.1625, gest. 31.3.1679, Sohn des aedituus Johannes und seiner Gattin Sibylla.
a.) Isidor heiratete1.) am 19.1.1660 die Eva Berchtoldin, gest. 12.10.1674 und, | b.) Kinder (III. Gen.):1.) Johannes, geb. 21.12.1660, gest. 4.1.1733. Er war Fischer und heiratete 1.) die Magdalena, gest. 24.1.1695, dann Kinder: 2.) Franziska, geb.11.3.1662 – ? |
IIIb. Gen.: Felix Greinwald, heiratete laut Ehematrikel bei St. Peter in München, Portenmacher in Diessen, geb. 13.5.1663, gest. 21.1.1704, „Sohn des Isidor und der Eva“ (St. Peter – Archiv). Der gleiche Eintrag findet sich auch in Diessen, nur dass er da Portenwirker heißt.
a.) Felix heiratetebei St. Peter in München am 27.2.1702 Maria, des Martin Pochart, Portenmachers in München und seiner Frau Magdalena, beide noch am Leben. Maria Greinwald heiratete nach dem Tode ihres Gatten 1705 einen gewissen Widmann. | b.) Kinder (IV. Gen.):1.) Dionys, geb. 23.4.1702, gest. 7.2.1766. Siehe eigens unter IVb. |
IVb. Gen.: Dionys Greinwald, geb. 23.4.1702, gestorben 7.2.1766.
a.) Dionys heiratete1.) am 20.5.1737 Maria Blank und | b.) Kinder (V. Gen.):1.) Thomas, geb. 4.11.1738, gest. 21.6.1739. |
§2. Linien ungeklärter oder auswärtiger Herkunft.
Neben dieser ältesten Diessener Greinwald-Familie finden sich noch vier, von denen zwei mit der vorigen zusammenhängen dürften, während die anderen zwei von auswärts zugezogen sein müssen.
1.) Paul Greinwald, in Rieden bei Diessen. Von ihm ist weder Geburts- noch Todesdatum bekannt. Er könnte ein Sohn des Mesners Johannes Greinwald gewesen sein, geboren in der Zeit von 1606 bis 1615, in welcher die Matrikeleinträge in Diessen unterblieben sind. Weil die Gattin dieses Paul Katharina hieß, so könnte man auch an die Greinwaldfamilie von Wilzhofen denken. Dort war um diese Zeit ein Paulus Greinwold Lehensbesitzer, dem am 1.9.1637 von seiner Gattin Katharina ein Kind Regina geschenkt wurde. Die Taufe war In Pähl. Weil dieser Paulus 1654 in Wilzhofen starb, so scheidet seine Person aus. Der könnte eher personengleich sein mit jenem Paul Greinwald, welcher 1609 und 1620 in den Stiftsprotokollen von Polling als Sohn des Kaspar Greinwald in Oderding (gest.1610) und seiner Gemahlin Margaretha, geborene Dosch, gest. 1623, erwähnt ist.
a.) Paul heiratete1.) 1635 Katharina Schöblin, gest. 10.3.1642 in puerperio (Wochenbett). | b.) Kinder:1.) Simon, geb.27.10.1635, – ? |
2.) Kaspar Greinwald, in Rieden, geboren 1609, da er 70 jährig am 30.1.1679 starb. Er kann ein Sohn des Aedituus Johannes Greinwald und in den neun Jahren geboren sein, von welchen keine Matrikeln vorhanden sind. Nur ein Seelenbeschrieb ohne Jahreszahl und mit mancherlei Änderungen gibt uns genaueren Aufschluss. In demselben steht zu lesen, „Kaspar Greinwaldt (deutlich), Vater des Adam, Witwer 68 Jahre alt, Bauer. Kinder: Adam 36 Jahre, seine Gattin 30 Jahre, Elisabeth, Schwester des Adam domi (= zuhause), Ursula 21.6.1681 geboren“.
Aus dem Umstand, dass Elisabeth welche 1675 den Peter Gröbl heiratete, noch daheim war, müssen wir darauf schließen, dass der unkorrigierte Seelenbeschrieb spätestens aus dem Jahre 1675 stammt. Bleiben wir bei diesem Jahre, dann errechnet sich für den Bauern Kaspar Greinwald als Geburtsjahr 1607, in welchem Jahre in Diessener Taufbuch keine Einträge gemacht wurden, für seinen Sohn Adam 1639, für dessen Gattin 1645. das Geburtsdatum der Ursula, der einzigen uns bekannten Tochter des Adam, ist sicher erst später ergänzt worden.
Die Altersangaben bei der folgenden Familie, der des Anton Greinwald, weisen ebenfalls auf eine spätere Überarbeitung des Seelenbeschriebes hin: Würden wir auch hier das Jahr 1675 als Jahr der Abfassung annehmen, so müsste Gallus 1662 und Theresia 1670 geboren sein. Weil bei Michael kein Alter angegeben ist, so stammt dieser Eintrag aus späterer Zeit.
Während wir bei Kaspar annehmen können, dass er ein Sohn des Mesners Johannes Greinwald vom Kloster Diessen und seiner Gattin Sabine war, ist dieses bei Antonius ausgeschlossen; denn das Geburtsjahr seines letzten Kindes Maria (1714) schließt eine Geburt in den Jahren von 1607 bis 1614, wo die Taufeinträge fehlen, vollständig aus.
a.) Kaspar war verheiratetmit einer Elisabeth N.N. , gestorben am 24.4.1662. | b.) Kinder:1.) Adam, geb. ? (gest. 27.5.1705), heiratete 1.) 1664 Maria Marin. 2.) Elisabeth, geb. 12.4.1654, heiratete 1675 den Peter Gröbl. |
3.) Anton Greinwald, Geburts- und Todesdatum unbekannt. Er war operarius (Taglöhner oder besser Handwerker) in der Hofmarsch. Auch er hängt in der Luft. Wahrscheinlich ist er von anderswo hergekommen. Der Seelenbeschrieb nennt: Anton Greinwald, operarius, Maria uxor. Kinder: Gallus 13 (geb. 1671 ?), Theresia 5 Jahre alt (geb. 1679 ?) Michael geb. 1684.
a.) Anton war verheiratet1.) mit Maria N.N. „alibi conjunctas“ | b.) Kinder:1.) Theresia, geb. 1679, gest. ? |
Bernhard, geb. 15.7.1697, (gest. 11.10.1744) heiratete am 21.1.1743 die Katharina Kellerin, welche als Witwe 1746 einen Kaspar Miller heiratete. Ihre Tochter Sabina Greinwald, geb. 9.12.1744, heiratete 1769 den Peter Pöld.
4.) „Müller“ Blasius Greinwald, geb. 30.1.1701 als ehelicher Sohn des Nikolaus und der Agatha Greinwald in Seeshaupt, gest. 21.1.1757 in Diessen.
a.) Blasius heirateteam 14.1.1729 die Magdalena Bader, gest. 28.2.1767. | b.) Kinder :Von den zehn Töchtern blieben nur Mechtild, |
§3. Die Lehrerfamilie Greinwald in Schöffelding.
Herr Pfarrer Endres von Schöffelding schreibt im Anschluss an seine Mitteilungen über diese Familie: Die Greinwalds scheinen ein beim Großvater praktizierendes Schullehrergeschlecht gewesen zu sein, das dann die Nachbarsorte mit Lehrer-Mesnern versorgte. Bekanntlich haben auch anderswo die Mesner später vom Staat das Schulhalten aufgehalst bekommen, beziehungsweise es musste das Mesner-Einkommen den Lehrer verhalten. Die Matrikeln beginnen in Schöffelding 1609. Außer den folgenden Daten enthalten dieselben über die Familie Greinwald nichts mehr. Es sei darauf hingewiesen, dass der Name Greinwald in Schöffelding fast jedes Mal anders geschrieben wird. Doch dürfte diese Familie mit den Greinwalds im nahen Diessen zusammenhängen und vielleicht direkt von ihr abstammen. Der erste in Schöffelding vorkommende Greinwald ist der gelegentlich der Taufe seines Sohnes Joseph 1695 erwähnte „perhonestus et eruditus joannes Greinbold aedituus et ludi magister“. Er muss ein sehr geachteter und gebildeter Mann gewesen sein“.
Tatsächlich wurde in Diessen am 13.12.1652 als Enkel des dortigen Mesners Johannes ein Johann Kaspar Greinwald getauft. Weil wir von dem Schöffeldinger Lehrer sicher wissen, dass er zugezogen ist, sonst müsste doch seine Taufmatrikel zu finden sein, so ist es leicht möglich, dass er mit dem Johannes Greinwald von Diessen identisch ist. Der Name Greinbold darf uns nicht beirren. Er beruht lediglich auf einem Hörfehler. Übrigens wurde wiederholt auch bei anderen Gelegenheiten W und B verwechselt, was auf die gleiche Ursache zurückzuführen sein dürfte.
Lehrer Johannes Greinbold starb kam 1.10.1729 „fromm und versehen mit allen hl. Sterbsakramenten nachts 10 Uhr und wurde am anderen Tage begraben“. Schon wenige Wochen darauf, am 3.11.1729, fand die Hochzeit seiner Tochter Maria Anna mit Joseph Schneider, Söldnerssohn aus Erling, statt. Er folgte seinem Schwiegervater im Lehrer–Mesner-Amt. Was aus dem Sohne Joseph Greinbold, geb. 19.3.1695 in Schöffelding, geworden ist, wissen wir nicht. Auch von seiner Tochter Maria Anna erfahren wir nur gelegentlich ihrer Trauung. Sie scheint also geboren zu sein, ehe noch ihre Eltern nach Schöffelding kamen.
Außer dieser Maria Anna mögen dieselben noch verschiedene andere Kinder gehabt haben. Wenn nicht alles trügt, so ist Lehrer Johann Greinwald personengleich mit jenem Johannes Greinwald, welcher in Erling am 20.6.1689 die Anna Millerin von Erling heiratete. Diesem Ehepaar wurden in Erling zwei Kinder geboren: Philipp Greinwald 21.3.1690, als Kind gestorben, und Maria Magdalena Greinwaltin 13.11.1691. Aus dem Umstand, dass der Schöffeldinger Lehrer, dessen erste Gattin Anna hieß, seine zweite Frau ebenfalls aus Erling holte, dürfen wir schließen, dass er auch das erste Mal in Erling geheiratet hat. Anna Greinboldin starb am 9.10.1704 „wohl ausgerüstet mit den hl. Sterbsakramenten und wurde am folgenden Tage begraben“. Seine zweite Ehe ging Johannes Greinbold in Schöffelding ein mit Agatha Sedlmayerin von Erlingen, Tochter des Michael und der Barbara. Trauung am 24.11.1704. Agatha „Grienewaldin“ starb am 15.2.1740 als 83 jährige Witwe, bloß versehen mit der hl. Ölung. Auch sie wurde schon am folgenden Tage begraben. Ihr Enkel Joseph Schneider, geb.12.1.1749 als ehelicher Sohn des Lehrers Joseph Schneider und seiner Gattin Maria .Anna Greinwald, war ebenfalls Lehrer in Schöffelding und starb dort – selbst am 8.5.1810. Noch sei bemerkt, dass bei der Hochzeit seiner Eltern der Name „Griene Wald und Grienewaltin“ verwendet ist, ein Beweis, dass auch „Greinbold“ nicht der richtige Name war.
§4. Einzel – Personen.
An einzelnen Persönlichkeiten, welche in den vorausgehenden Greinwaldfamilien nicht untergebracht werden konnten, nennen uns die Diessener Pfarrmatrikeln noch folgende:
1.) Ein Georg Johann Greinwald von Diessen heiratet 14.1.1600 die Barbara Huttin von St. Georgen.
2.) 27.3.1603 wurden dem Thomas Greinwald von Breitbrunn und der Katharina Wolf die Zwillinge Anton und Maria geboren.
3.) Am 24.8.1606 stirbt in Diessen ein Anton Greinwald. Näheres unbekannt.
4.) 1655 heiratete in Diessen Maria Greinwald, Tochter des Johannes und seiner Gemahlin Elisabeth, einen Johann Schauer.
5.) Am 2.5.1665 stirbt eine Maria Greinwald von Rieden.
6.) 1679 heiratet Margaretha Greinwald, Tochter des Fischers Georg Greinwald und seiner Gemahlin Anna in Seeshaupt den Philipp Giess in Diessen.
7.) 1679 heiratet Anna Greinwald, Tochter des Kaspar und der Anna Greinwald von Tutzing einen gewissen Eisenschmied.
8.) 1706 heiratet Afra Greinwald, Tochter des Thomas und der Magdalena von Haunshofen den Ferdinand Siegl.
9.) 1713 heiratet eine Pauline Greinwald, Tochter des Fischers Thomas und der Justine Greinwald von Tutzing einen gewissen Steindl.
10.) Am 3.11.1750 heiratet Matthias Greinwald von St., Georgen. Er ist geboren am 30.12.1724, gest. 23.6.1778. Seine Braut hieß M. Elisabeth, geb. 22.10.1703, gest. 3.2.1777. Er ist offenbar mit dem am gleichen Datum in Oderding getauften Sohn des Nikolaus und der Agnes Greinwald identisch. Daher kommt es, dass er als Matthias Greinwald von Diessen im Totengedenkbüchlein zu Oderding unter den Toten beim Hausnamen „Klassen“ eingetragen ist.
11.) 1676 heiratet ebenfalls in Diessen die Gertrud Greinwald, Tochter des Eustachius Greinwald von Tutzing und seiner Gemahlin Maria einen gewissen Döllinger.
Bei der Entrümpelungsarbeit in Erding (1939) wurde ein Lernbrief gefunden, in welchem Matthias Greinwald, Klosterschäffler In Diessen, als Lernmeister genannt ist. Wörtlich heißt es: „Geschehen den vierten Monatstag Juni als man zählt nach Christi Jesu gnadenreichster Geburt im eintausendsiebenhundertvierundsechzigsten Jahre“. Daraus wissen wir, dass Matthias ein Schäffler war.