Inhaltsverzeichnis Kapitel 12

Inhaltsverzeichnis

Die Greinwald in Aufkirchen am Würmsee   

   A.  Allgemein Geschichtliches

   B.  §1 Greinwald in Pachhausen

        § 2 Greinwald in Berg am Würmsee

        § 3 Die Greinwald in Merlbach

  C.  Anmerkungen und Ergänzungen

       Anmerkung 1

       Anmerkung 2

   

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  1. K a p i t e l  12 
    1. Die GREINWALDS in Aufkirchen am Würmsee 

(Anmerkungen siehe am Schlusse dieses Kapitels unter C)

  1. A. Allgemein - Geschichtliches  

Zwei im Pfarrarchiv Schäftlarn gefundene Trauungsmatrikeln, wonach ein Matthias Greinwaldt von Pachhausen am 22.6.1761 in Schäftlarn die Maria Merz und am 30.6.1772 die Katharina Gschwandtner heiratete, veranlassten den Verfasser vorliegender Familiengeschichte auch in der Pfarrei Aufkirchen, wozu Pachhausen gehört, Nachschau zu halten.

Trotzdem die dortigen Pfarrmatrikeln ohne jedes Register sind und die teilweise fast unleserlichen Matrikeleinträge einzeln unter die Lupe genommen werden mussten, waren die bei dieser Gelegenheit gemachten Entdeckungen nicht ohne Bedeutung. Die Taufmatrikeln beginnen mit dem Jahre 1634, die Trauungsmatrikeln mit dem Jahre 1630.

Es konnten zwei verschiedene Greinwaldfamilien in dieser Pfarrei festgestellt werden. Möglicherweise gehörten sie in der Wurzel zusammen und es wäre nicht undenkbar, dass eine Heiratsnotiz der Pfarrei Feldmoching auf die rechte Spur führen könnte.

In Feldmoching heiratete nämlich am 25.4.1676 Johannes Greinbold, ehelicher Sohn des Kaspar Greinbold und seiner Gemahlin Maria von Marlpach (oder Mulpach, schlecht geschrieben), Pfarrei Aufkirchen an der Würm, die Maria Zehetmaierin, des Johannes und der Magdalena Zehetmaier von Mosach eheliche Tochter. Der ältere Sohn dieser Ehe war Kuhhüter in Untermenzing und hatte 13 Kinder, die alle in Feldmoching getauft worden waren. Dem Alter nach könnte Johannes Greinbold, der in Feldmoching, die erste Trauung ausgenommen, immer Greinwald und Reinwald geschrieben ist, der ältere Bruder der in den beiden folgenden Paragraphen behandelten Matthäus und Martin Greinwald gewesen sein.

 

    1. B.  S p e z i e l l e s 
      1. §1  Die Greinwald in Pachhausen 

Matthäus Greinwald. Woher dieser kam, konnte erst am Schluss dieser Arbeit gefunden werden. Er ist bei allen Matrikelangaben deutlich Matthieß oder Matthäus Greinwald geschrieben. Seine Gemahlin war eine Anna, deren Namen nicht näher bekannt ist. Als Pate für die Kinder ist immer ein Martin Kloiber angegeben, was auf eine Herkunft des Matthäus von dem nahen über dem See gelegenen Tutzing hindeutet. Dass er in Pachhausen ansässig war, ergibt sich mit Sicherheit aus den Taufmatrikeln der Kinder (siehe Anmerkung 1 am Schluss des Kapitels).

  1. a.) Matthäus war verheiratet  

mit Anna

  1. b.) Kinder (I. Gen.): 

1.) Vitus, geb. 15.5.1670. Siehe unter I.

2.) Lorenz, geb. 16.8.1672 - ?

3.) Jakob, geb. 3.8.1674 -  ?

I. Gen.: Vitus Greinwald, ehelicher Sohn des Matthäus Greinwaldt und dessen Gattin Anna. Er saß ebenfalls, wie schon die erste Taufmatrikel vom Jahre 1696 zeigt in Pachhausen. Er ist immer Greinwald geschrieben, nur 1705 bei der Taufe der Agatha gab ihm der Matrikelschreiber den Namen Greinbald. Er scheint später nach Schäftlarn verzogen zu sein, wo ihm 1708, 1710 und 1711 noch 3 Kinder getauft worden sind.

  1. a.) Vitus heiratete  

am 22.11.1695 die Jungfrau Rosina Hueberin, Tochter des Kaspar und der Regina.

  1. b.) Kinder (II. Gen.): 

1.) Simon, geb. 24.10.1696 als ehelicher Sohn des Vitus Greinwalt und seiner Gemahlin Walburga(?). Der Name seiner Mutter kann aber nicht stimmen, wie sich aus der Ortsbezeichnung von Bachhausen folgern lässt.

2.) Maria, geb. 29.3.1698, gest. Vater Vitus, Mutter Rosina, wie bei allen anderen Kindern.

3.) Maria, geb. 1.4.1701 - ?

4.) Magdalena, geb. 23.5.1702 - ?

5.) Silvester, geb. 31.12.1703. Siehe unter II.

6.) Agatha, geb. 17.1.1705 - ?

7.) Katharina, geb. 1708.

8.) Maria, geb. 1710.

9.) Anna, geb. 1711, welch letztere 3 in Schäftlarn getauft wurden.

 

II.Gen.: Silvester Greinwald, geboren am 31.12.1703 in Bachhausen als Sohn des Vitus Greinwald und der Rosina Hueber. Bei der Taufe einer Tochter Agnes ist er als operarius (= Handwerker, nicht, wie später gern übersetzt wurde, als Tagwerker oder Taglöhner) bezeichnet. Als Mutter der Kinder ist immer die Maria geborne Gräffin von Aufhausen angegeben.

  1. a.) Silvester heiratete  

am 15.1.1731 in Aufkirchen die Jungfrau Maria Graf, eheliche Tochter des Jakob und der Regina von Aufhausen.

  1. b.) Kinder (III. Gen.): 

1.) Matthias, geb. 21.1.1732. Siehe unter III.

2.) Agnes, geb. 20.4.1734, gest. als Kind.

3.) Philipp, geb. 27.7.1736.

 

III.Gen.: Matthias Greinwald, geboren am 21.1.1732 in Bachhausen als Sohn des Silvester Greinwalt und seiner Gemahlin Maria, heiratete, wie uns die Schäftlarner Trauungsmatrikeln erzählen, nach Hohenschäftlarn. Seine zwei Ehen und die Taufen seiner fünf Kinder wurden vom Verfasser in den Schäftlarner Pfarrbüchern gefunden.

Wohin die Kinder und die Familie später gekommen sind, darüber kann noch kein Aufschluss gegeben werden. In den Pfarrbüchern von Wolfratshausen fand der Verfasser einen Silvester Grenwald, "civis et lict', verheiratet mit einer Elisabeth, geb. Rechbergerin. Ihnen wurde am 10.9.1796 ein Sohn Michael getauft. Vielleicht ist dieser Silvester ein später geborener Enkel des vorhin genannten Silvester gewesen.

  1. a.) Matthias heiratete 

1.) am 22.6.1761 die Maria Merz, geb. 8.6.1743 als Tochter des Simon und seiner Gemahlin Susana.

2.) am 30.6.1772 die Katharina Gwandtner von Jrschenhausen, geb. am 21.11.1731.

  1. b.) Kinder (IV. Gen.): 

1.) Franziskus, geb. 21.11.1762 - ?

2.) Joseph, geb. 8.3.1764 - ?

3.) Maria, geb. 30. 3.1766 - ?

4.) Maria, geb. 17.6.1767 - ?

5.) Georg, geb. 24.10.1770 - ?

 

Neben der eben genannten Familie war in Aufkirchen noch eine zweite, welche aber frühzeitig ausgestorben zu sein scheint. Es ist folgende:

 

      1. §2  Die Greinwaldfamilie in Berg am Würmsee 

Martin Greinwolt. Er war Schäffler in Berg, wie aus der Taufmatrikel seines Sohnes Andreas ersichtlich ist. Bei der Taufe seiner Tochter Eva scheint Martin noch einen anderen Wohnort gehabt zu haben, denn im Taufbuch von Aufkirchen konnte sie nicht gefunden werden.

  1. a.) Martin war verheiratet  

mit einer Ursula.

  1. b.) Kinder (II. Gen.): 

1.) Eva, Geburtsort unbekannt, heiratete in Aufkirchen als Jungfrau Eva Greinwoldin von Berg am 26.4.1690 Simon Schallkammer, ehelicher Sohn des Balthasar und der Kath. von Berg.

2.) Andreas, geb. 30.11.1670 in Berg. Pate Vitus Hurler von Berg.

 

Nur von Andreas konnte in den Pfarrmatrikeln noch einiges gefunden werden. Umso dankbarer hat der Verfasser die Mitteilungen angenommen, welche der Historiker P. Majolus Jägerhuber ihm zugehen ließ. Darnach war der Stammvater, der Greinwaldfamilie in Berg, Pfarrei Aufkirchen, Michael Greinwold, Schäffler in Berg (1629), gestorben im Januar 1634 in Berg. Gattin Elisabeth, gest. 29.7.1654 in Berg.

Sohn (I. Gen.): Martin Greinwold, Schäffler in Berg, gestorben 23.1.1674 in Berg, 56 Jahre alt, geboren also 1618. Er war dreimal verheiratet:

1. Ehe: 7.11.1644 mit Maria Arnold von Aufkirchen (Fil. Aufhausen), Vater Kaspar. Kinder: Georg, geb. 24.1.1647 in Berg, Anna, geb. 10.2.1647 in Berg.

2. Ehe: 10.6.1647 mit Agatha Möck von Bernried, gest. 17. 6.1656 in Berg. Vater Kaspar. Kinder: Maria, geb. 21.9.1648 in Berg, Andreas, geb.4.1'2.1653 in Berg.

3. Ehe 15.8.1656 mit Ursula Hampl von Ebenhausen Pfarrei Schäftlarn, geb. 29.1.1631 in Ebenhausen. Eltern Christof und Elisabeth.
Kinder: Lorenz, geb. 9.9.1657, Thomas, geb. 19.12.1658, Eva, geb. 23.10.1664, Andreas, geb. 29.11.1666, Bonaventura, geb. 8.7.1668, Andreas, geb. 30.11.1670. Von letzterem wissen wir Folgendes:
Enkel (II. Gen.): Andreas Greinwald
, wie seine sämtlichen Geschwister in Berg geboren, heiratete am 24.11.1704 in Aufkirchen die Katharina Smosin von Allmannshofen, eheliche Tochter des Johann und der Agatha. Smosin wechselt mit Schmaus, welch letzterer Name blieb. Der Ehe entstammten folgende Kinder: (III. Gen.): Maria, geb. 2.3.1706, Monika, geb. 1.5.1707, Monika, geb. 10.4.1708, Anna, geb. 1710.

 

      1. §3  Die Greinwald in Merlbach 

Wie in der Einleitung schon angedeutet, heiratete in Feldmoching ein Merlbacher Greinwald. Erst durch die Mitarbeit des H. H. P. Jägerhuber ließ sich darüber Folgendes erfahren:

1629 war in Merlbach Pfarrei Aufkirchen ein Johann Greinwold (gest. 15.5.1665), verheiratet in erster Ehe mit Margarete, (gest. 29.3.1633 in Merlbach) und in zweiter Ehe (18.7.1633) mit Anna Schmoz von Gelting (Vater Georg Schmoz).

Vielleicht war der oben erwähnte Johann Greinwold, welcher am 25.4.1776 in Feldmoching die Maria Zehetmaier heiratete (siehe unter Feldmoching), sein Enkel. Dann wäre Kaspar der ältere Sohn des Johann Greinwold von Merlbach gewesen. Balthasar Greinwold in Merlbach, verheiratet mit Maria (gest. 6.3.1661 in Merlbach) wird ebenfalls ein Sohn des Johann, ein Bruder des Kaspar gewesen sein. Von Balthasar ist nur der Sohn Michael bekannt. Er ist am 27.9.1658 in Merlbach geboren.

 

      1. § 4   Die Greinwald in Kempfenhausen 

Laut Steuerbeschreibung des Landgerichts Weilheim von 1612 hatte 1612 Georg Greimold in Kempfenhausen ein Lehen als Freistift. Laut Starnberger Briefprotokoll kauft am 29.7.1639 Hans Greinwold (deutlich) von Kempfenhausen eine Sölde in Perchem und verkauft sie wieder am 19.1.1640.

Mit Georg ist sicher der Greinwald Georg identisch, welcher 1629 als Witwer in Berg erscheint und 1633 in Berg stirbt. 1629 lebte in Berg noch ein Georg Greinwald, der mit einer Katharina verheiratet war. Die 1629 erwähnte Witwe Maria Greibaltin (!), welche am 12.11.1632 starb, ist nicht einzureihen. Dagegen ist Johann Greinwald von Kempfenhausen, verheiratet mit Katharina, sicher mit dem Hans Greinwolt von 1639 identisch. Er hatte zwei Kinder, die beide in Kempfenhausen geboren sind: Johann, geb. 7.12.1638 und Katharina, geb. 18.12.1639.

Eine ganz wichtige Entdeckung ist diese: Greinwold Martin, Kramer in Berg-Aufkirchen, vorher in Helfendorf, verheiratet mit Agatha, personengleich mit dem Martin Greinwald von Haunshofen, welcher 1641 in Haunshofen die Agatha Schmiedin von Helfendorf heiratete und aus Haunshofen verschwand. Er kann also nicht der Stammvater der Uffinger Greinwald sein. Agatha heiratete als Witwe 16.7.1659 den Wilhelm Reiser vor Rettenberg (Tirol). Martin war am 4.5.1657 gestorben.

 

      1. C. Anmerkungen und Ergänzungen 

Anmerkung 1 (siehe §1 1.Absatz):

Außer dem Obigen fanden sich in den Matrikelbüchern von Aufkirchen noch folgende Aufzeichnungen:

Am 21.7.1763 wurde getauft Maria, illeg. Tochter des Joseph Greinwald von Wolfratshausen und der Maria Anna Doll, und am 10.9.1722 Nikolaus, illeg. Sohn des Vitus Grünwald von Feldafing und der Elisabeth Dischelsrieder von Pachhausen.

Es wird sich lohnen, in den alten Pfarrbüchern von Aufkirchen nochmals Nachschau zu halten. Vielleicht lässt sich die vergilbte Schrift doch noch so weit entziffern, dass wir daselbst auch noch den Eltern der in den vorausgehenden Paragraphen erwähnten Stammväter Matthäus und Martin Greinwald finden. Dass diese letzteren nicht die ersten Greinwald in Aufkirchen am Würm waren, ergibt sich aus folgender Notiz im Trauungsbuch Feldmoching, wo von einem Johann Greinwald, dem ehelichen Sohn des Kaspar und seiner Gemahlin Maria von Marlpach (oder Mulpach, nicht leserlich) Pfarrei Aufkirchen die Rede ist, welcher am 25.4.1676 in Feldmoching einheiratete. Er könnte der Bruder des Matthias und Martin gewesen sein.

Dass der Schäffler Martin Greinwald schon vor 1670 ein Kind hatte, erzählt uns das Aufkirchener Mirakelbuch. Dort heißt es: „Martin Grienwald, Schäffler zu Leony hat ein Kind, welches drei ganze Tage ohne Lebenszeichen an der Frayse krank gelegen. Als er aber, der Vater, das Kind zu unserer lieben Frau allhier mit einem Opfer und heiligem Gebete verlobt, hat das Kind bald hernach Lebenszeichen gegeben, ist aus der Frayse entlassen und gesund geworden." Vielleicht war das Kind die Eva, welche 1690 heiratete.

Anmerkung 2 (siehe §1 1.Absatz): Die Heimat des Matthäus konnte nachträglich durch den Heimatforscher Adolf Roth in München festgestellt werden. Er sandte dem Verfasser folgende Notiz:

Leuthenhäusl in Pachhausen, Landgericht Wolfratshausen. Vor 1661 öd. 22.7.1661 Matthäus Greinwald (deutlich) von Tutzing, verheiratet mit Anna. Am 29.10.1695 starb Matthäus Greinwald. Sein Sohn Vitus heiratete Rosina. Diese starb am 29.12.1730, 15 Jahre nach Vitus. (Dieser muss also 1715 gestorben sein.) Daraufhin übernimmt der Sohn Sylvester.
Am 15.6.1761 verkauft die Witwe Maria des Sylvester, der vor 15 Jahren (also 1746) gestorben war, an Matthias Streicher."

Es war nicht leicht unter den verschiedenen Matthäus Greinwald, welche um jene Zeit in Tutzing lebten, den hier in Frage kommenden heraus zu suchen. Weil alle anderen in Tutzing selbst sich verheiratet haben, so blieb bloß mehr der am 11.2.1638 in Tutzing als Sohn des Salers Eustachius Greinwald (siehe Kapitel 10 §1 beim „Saler“) und seiner Gattin Maria Siebmacherin geborene übrig. Wahrscheinlich ist dieser der richtige.

Darnach ist also im §1 1.Absatz zu korrigieren: Mattäus, geboren wahrscheinlich am 11.2.1638 in Tutzing, gestorben am 29.10.1695. Sohn Vitus, geboren 15.5.1670 als Sohn des Matthäus und der Anna. Er heiratete 1695 die Rosina und starb 1715. Enkel Sylvester, geboren 21.12.1703, Gattin Maria. Er starb 1746.