Inhaltsverzeichnis  Kapitel 5

    Inhaltsverzeichnis
    Stammbaum
    Die Greinwald in Breitbrunn
    A. Allgemeine Geschichte

    B. Spezielles
      1. Abschnitt
        §1 Greinwaldfamilie in Breitbrunn – Hechendorf
        §2 Breitbrunner Greinwald in München
        §3 Jüngere Linie in München
        §4 Breitbrunner Greinwald in Erling, Gintering, Inning

      2. Abschnitt
         Greinwaldfamilie in Steinebach

    C. Anmerkungen und Ergänzungen

 

K a p i t e l  5 
Die Familie Greinwald in Breitbrunn mit ihren Abkömmlingen in
Erling, Inning, Hechendorf, Steinbach und München.
(Mit Stammbaum)

Die Anmerkungen und Ergänzungen sind am Schlusse dieses Kapitels zu finden.


1
. Allgemein – Geschichtliches 

In den Pfarrmatrikeln von Diessen wird schon im Jahre 1603 ein Thomas GREINWALD von Braybrunn erwähnt, welchem am 27.3.1603 von seiner Gattin Katherina, geb. Wolf, die Zwillinge Anton und Maria geboren worden sind. Mit diesem Braybrunn ist sicher das über den Ammersee von Diessen aus leicht erreichbare Breitbrunn gemeint. Die Pfarrmatrikeln von Hechendorf-Breitbrunn beginnen jedoch zu spät, als dass man in ihnen den Beleg hierfür finden konnte.

Jedenfalls hängt die hier zu behandelnde GREINWALD-Familie mit dem eben erwähnten Thomas GREINWALD von Breitbrunn nicht zusammen. Sie wird ja erst im Jahre 1667 genannt und zwar gelegentlich der Taufe einer Tochter Magdalena. Wohl lässt sich aus dem Umstande, dass sich die Trauung ihrer Eltern im Breitbrunner Trauungsbuche nicht findet, noch nicht schließen, dass dieselben von auswärts zugezogen sind. Die Trauungen wurden nämlich vielfach, damals wie heute, in der Heimatpfarrei der Braut abgehalten. Dagegen spricht der Mangel eines Taufeintrages des Vaters Benedikt, der sich sonst hätte finden müssen, dafür, dass derselbe sich erst später in Breitbrunn niedergelassen hat, oder dass seine Eltern zur Zeit seiner Geburt anderswo ansässig waren, In der nächsten Umgebung war darüber freilich nichts zu finden. Die einzige Familie, die hier als Urstamm in Frage kommen könnte, ist jene der Greinwald von Haunshofen.

Ein Sprosse dieser Familie, Gallus Greinwald, geb.1671 in Haunshofen, heiratete 1692 als Schäffler nach Wielenbach bei Weilheim. Er wurde durch seinen Enkel Georg der Stammvater der großen Raistinger Greinwald-Familie. Des Gallus Schwester Afra kam durch Heirat 1706 ebenfalls in seine Nähe nach Diessen. Rechnet man dazu mit der Möglichkeit, dass jener Anthonius Greinwald, welcher 1687 als Schäffler in Dettenschwang bei Landsberg auftaucht, der 1664 in Haunshofen geborene Bruder der Geschwister Afra und Gallus war, so dürfte es uns nicht mehr wundern, wenn auch noch ein viertes Glied der gleichen Familie, der 1645 in Haunshofen geborene Benedikt, sich als Schäffler in Breitbrunn niedergelassen hat.

Es sind das natürlich lauter Hypothesen, die erst dann als Tatsachen genommen werden dürfen, wenn die Urkundenmäßigen Beweise aus den Matrikeln beigebracht worden sind. Weil diese aber fehlen, so lässt sich ein zusammenhängender Stammbaum für all diese Familien nicht bilden. Sollte aber einmal ein glücklicher Archivfund Licht in die Sache bringen, so wird jedenfalls manche Arbeit erspart bleiben, wenn wir jetzt schon den Stammbaum wenigstens soweit zusammenstellen, dass man sich von dem Zusammenhang der genannten Familien ein ungefähres Bild entwerfen kann.

Dieser Stammbaum hätte mit Thomas GREINWOLDT, Schäffler in Haunshofen, zu beginnen. Von ihm sind uns folgende Einzelheiten bekannt:

1.) Er muss vor 1628 geboren sein; denn bei einem Prozess des Weiler in Garatshausen bei Tutzing im Jahre 1668 gab er als Zeuge ein Alter von 40 Jahren an. Damit hat er sich allerdings reichlich jung gemacht; denn sein erster Sohn Benedikt wurde in Haunshofen am 20.3.1645 getauft. Das ergäbe als Trauungsjahr 1644, als Geburtsjahr spätestens 1623, was uns aber nicht beirren darf; denn solch schätzungsweise Altersangaben kamen in jener Zeit öfters vor.

2.) Thomas GREINWOLDT besaß freistiftsweise eine Sölde in Haunshofen „ohne Pau“, wie das Aktenstück sagt. Sie war grundbar an das Heiliggeist-Spital. in Weilheim. Der Eintrag, ist dreifach verbürgt in drei verschiedenen Hof- und Lehnsregistern, die sich aus den Jahren 1665 und 1669 im bayerischen Hauptstaatsarchiv zu München befinden. In allen dreien ist der Name GREINWOLDT deutlich geschrieben.

3.) Thomas war zweimal verheiratet. Seine erste Gemahlin hieß Magdalena und starb im Mai 1670 als Magdalena Greinwoltin in Haunshofen. Die zweite Gemahlin Katharina schenkte ihrem Gatten den einzigen Sohn Gallus (11.10.1671) und. starb schon im folgenden Jahre im Alter von erst 21 Jahren. Als Greinwoldin schrieb sie der Matrikelschreiber ins Totenbuch. Die beiden Trauungen des Thomas waren im Haunshofener Trauungsbuch nicht zu finden, obwohl dasselbe schon einige Jahre vor der ersten Greinwald-Trauung (1641) bestand. Vielleicht haben die Trauungen im Heimatorte der Braut stattgefunden. Noch wahrscheinlicher ist es aber, dass die beiden Eheschließungen im nahen Wilzhofen oder Diemendorf, welche beide Orte von Polling aus pastoriert wurden, vor sich gingen. Die dortigen Matrikeln sind dann mit denen von Polling der sogenannten Säkularisation zum Opfer gefallen.

4.) Thomas selbst ist in Haunshofen gestorben, und zwar 1691, ist aber im Gegensatz zu seinen beiden Ehefrauen im Totenverzeichnis GREIMOLDT geschrieben. Dieser Name wurde meist auch bei der Taufe seiner zahlreichen Kinder verwendet.

5.) Das Haunshofener Taufregister meldet uns innerhalb eines Zeitraumes von 26 Jahren 10 Greinwaldtaufen, von denen 9 auf die erste Ehe treffen. Es sind:
1.)
Benedikt Greimolt, getauft 20.3.1645, wahrscheinlich der Stammvater der Greinwalds in Breitbrunn.
2.)
Anthonius Greimolt, geb. und gest. 1646.
3.)
Maria Greimoldt, 18.12.1649 – ?.
4.)
Walburga Greimold, 17.3.1653 – ?.
5.)
Martin Greimoldt, 20.10.1654 – ?.
6.)
Nikolaus Greimolt, 5.12.1656 – ?.
7.)
Afra Greimolt, 6 8.1658 ?.
8.)
Gertraud Greinwoldt (deutlich), 14.1.1661  –  ?
9.)
Anthonius Greimolt, 1664 – ?. Er ist wahrscheinlich der Stammvater der Eglin     ger Greinwaldfamilie.              Endlich
10.)
Gallus Greinwold (deutlich), 11.10.1671 bis 1716; er ist der schon erwähnte Stammvater der Raistinger Greinwaldfamilie.

6.) Während all diese Angaben urkundlich belegt sind, war über die fernere Vergangenheit des Thomas ein klares Bild nicht zu gewinnen. Möglich ist es, dass auch er in Haunshofen geboren ist. Möglich ist es auch, dass er ein Sohn des Paul Greinwald, also der Enkel des Kaspar Greinwald von Oderding war. Um jene Zeit lebte nämlich im nahen Wilzhofen ein Paulus Greinwald als Hofbesitzer. Ein  Beweis dafür, dass er der Vater des Thoman Greinwald war, lässt sich jedoch so wenig erbringen wie für die Annahme, dass der erste Pollinger Greinwald (Kaspar, der 1648 in Polling einheiratete) ein Bruder des Thomas war. Aber etwas muss an der Sache sein; denn die Verwandtschaft der Haunshofener und Pollinger Greinwald mit den Oderdingern steht fest. Jener Martin Greinwald von Haunshofen, von dessen Ehe im Jahre 1641 das Haunshofener Trauungsbuch berichtet, könnte ein älterer Bruder des Thomas gewesen sein. So wäre es dann erklärlich, dass Thomas seinem dritten Sohne den Taufnamen Martin gab und dass auch sein Enkel, der älteste Sohn des Gallus, in der Taufe den gleichen Namen erhielt. Es ließe sich auch denken, dass die Haunshofener Greinwalds von dem nahen Unterzeismering stammten, wo schon 1527 ein Thomas Greinwoldt unter den Fischern aufgeführt ist. Die Verwandtschaft mit den Oderdinger Greinwald ist dadurch nicht gefährdet, weil ja auch diese erst um 1580 durch Heirat nach Oderding kamen und der gleichen Familie entsprossen sein konnten.

Das alles sei nur für einen späteren Bearbeiter unserer Geschichte festgehalten, für. unseren Stammbaum aber vorläufig als unbrauchbar zur Seite gelegt. Wir beginnen denselben erst mit Benedikt.

Spezielles
1. Abschnitt
§
1  Die Greinwaldfamilien in Breitbrunn – Hechendorf. 

Die ältesten Archivnachrichten, die sich über die Greinwald in Breitbrunn bis heute (1938) finden ließen, sind folgende:

1.) Ein Kaufbrief vom 9.9.1667 (Weilheimer Briefprotokolle VII. Bd. /108) des Inhalts:
„Benedikt Greinwoldt (deutlich) von Breitbronnen des churfürstl. Landgerichts Weilheim  und Katharina dessen Ehewirtin bekennen und verkaufen ihr eine zeitlang freistiftsweise inne gehabtes Söldhäusl und kleines Gärtl dabei bei des mit der Grundherrschaft nun Iöblichen Gotteshaus und Kloster Diessen gehörig, nichts davon ausgenommen, dem erbarn Martin Häckl, Rosshütter allda, und seinem Eheweib, auch  ihren Erben. 81 fl., 1 fl. Leykauf. Kaufsumme bar bezahlt worden“.

2.) Im gleichen Bande (Seite 132) lesen wir unterm 27.2.1668: „Benedikt Greinwoldt und seine Gattin Katharina stellen dem ehrwürdigen Gotteshaus zum hl. Johann in Breitbrunn einen Porgschein über dreißig Gulden aus“.

3.) Am 28.3.1680 verkaufen laut Weilheimer Briefprotokoll „Benedikt Greinwoldt (deutlich) von Breitbrunn und seine Gattin Maria. ihre bisher aber innegehabte Sölde um 140 fl. dem ehrbarn Hans Giestner (?) von Wessling und Barbara seinem Eheweib*.

4.) In der Beschreibung des Landgerichts Weilheim von 1689 heißt es: „Greinwolt (deutlich) Benedikt in Breitbrunn. Sölde von Kloster Diessen. Benedikt muss also damals seine Diessener Sölde noch besessen haben.

5.) Laut Seefelder Briefprotokoll vom 17.5.1715 „übergibt Benedikt Greinwald (deutlich) Wittiber und Schäffler von Breitbrunn Törring´sche Herrschaft Seefeld an seinen Sohn Jakob seine Bausölde und 3 Rindviecher“. Als Geschwister des Jakob sind erwähnt: Johann, Katharina und Magdalena. Die Gattin des Jakob war eine Tochter des Georg Siegler gewesten Müllers und Katharina dessen Gattin.

Unsere Vermutung, dass Benedikt Greinwald mit dem am 20.3.1645 in Haunshofen als Sohn des Thoman Greinwald geborenen Benedikt identisch sei, lässt sich nur dann .aufrechterhalten, wenn Benedikt, der am 24.3.1666 einundzwanzig Jahre alt wurde, bald darauf in Breitbrunn einheiratete. Seit erstes Anwesen mag ihm zu klein gewesen sein, weshalb er es Ende 1667 verkaufte. Mit dem Kaufpreis von 81 fl. und den von der Breitbrunner Kirchenstiftung entlehnten 30 fl, dürfte er wenige Monate hernach die größere Bausölde des Klosters Diessen gekauft haben‚ die er später besaß. Im Jahre 1715 übergab er seinem Sohn Jakob. Er würde, 1645 geboren, damals 70 Jahre alt gewesen sein. Das könnte unsere Vermutung nur bestätigen.

Bei den ersten Kindern des Benedikt sind als Paten angegeben Hieronymus und Magdalena Bader von Breitbrunn, bei den Kindern der zweiten Ehe, also vom Agatha an, Peter und Maria Tallmaier.

a) Benedikt war verheiratet  

1.) mit einer Katharina und

2.) mit einer Maria.

 b) Kinder (I. Gen.): 

1.) Magdalena, geb. 30.7.1667 in Breitbrunn.

2.) Sebastian Greinwolt, geb.13.1.1673, Vater Victor Schäffler.

3.) Agatha Greinwolt, (aus zweiter Ehe), geb.1.10.1675.

4.) Magdalena, geb. 30.7.1667 in Breitbrunn.

4.) Katharina Greinwolt von Breitbrunn, geb.16.10.1677.

5.) Johannes, geb.14.12.1681,  ?.

6.) Andreas Greinwolt aus Breitbrunn, geboren 30.11.1683, gest.25.1.1764, (72 Jahre alt) in Hechendorf als Pferdehirte.

7.) Jakob Greinwald, geb.29.4.1687 in Breitbrunn. Eltern Benedikt und Maria Greinwolt.

8.) Anna, geb. 5.5.1691. Todestag unbekannt

Andreas war verheiratet mit einer nicht näher bekannten Elisabeth. Er hatte nur zwei Kinder: Johannes 1732 – 1734 (siehe Anmerkung 1I) und Maria, geboren 24.3.1737.

I. Gen.: Jakob Greinwald, geb.29.4.1687 in Breitbrunn. Bei der Taufe ist er noch deutlich Greinwold geschrieben. Bei den Taufen seiner Kinder aber findet sich fast jedes mal  eine andere Leseart, bald Grienwold, bald Greinwold, bald Grienwald und Greinwald.

Das Jakob in Jahre 1749 bereits in die Ewigkeit gegangen war, ersehen wir aus der Trauungsmatrikel seines Sohnes Andreas in der Pfarrei Eresing bei Landsberg: „Am 13.11.1749 heiratete Andreas Greinwald (deutlich), Sohn des gest. Jacob Greinwald von Breitbrunn und der Maria, die Anna Maria Triesberger, Tochter des Andreas, Wirt in Hechenwang, und der Walburga“. Leider war in Eresing über die Taufen seiner Kinder nichts zu finden.

a.) Jakob war verheiratet  

mit einer Maria, von welcher nichts Näheres bekannt ist.

b.) Kinder (II. Gen.): 

1.) Pauline, geb.23.5.1715. Sie hat ihren Namen von der Taufpatin Pauline Wiedemann.

2.) Afra, geb.3.6.1716 (NB.: Name der Tante Afra).

3.) Michael, geb.24.9.1718.

4.) Georg, geb.6.4.1720. Siehe unter II.

5.) Andreas, geb.30.11.1724. Er scheint mit dem am 17.1.1801 in Breitbrunn gest. Witwer Andreas Grienwald identisch zu sein. Näheres unten.

6.) Thomas, geb.18.12.1726. (NB.: Name des Ur-Großvaters).

7.) Maria, geb.2.7.1730.

Der 1724 geborene ;Andreas muss verschiedene Söhne gehabt haben, über deren Taufe jedoch weder in Breitbrunn noch in dem nahen Steinebach, Pfarrei Oberalting, etwas zu finden war. Die genauen Trauungsmatrikeln aber, welche der Verfasser in der Münchener Dompfarrei und in Erling-Andechs aber die Brüder Jakob, Franz und Ignaz Greinwald (Grünwald) entdeckte, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie den Breitbrunner Andreas Greinwald zum Vater hatten.

1.) Jakob, geb. um 1755 in Breitbrunn. Ein im Münchener Stadtarchiv befindliches Protokoll, worin Jakob um die Ehelizenz mit Anna Maria Rothmeier bittet (ausgefertigt am 21.5.1779), besagt, dass er damals 24 Jahre alt war und seine Eltern noch lebten. Seine Trauung fand in der Münchner Dompfarrei am 13.7.1779 statt. Vergleiche § 3a im XVIII. Kapitel (München).

2.) Franz, Geburtsdatum unbekannt, heiratete in der Münchner Dompfarrei am 31.8.1783. Vergleiche § 3b im XVIII. Kapitel (München).

3.) Ignaz, laut Erlinger Trauungsmatrikel vom 11.1.1831, ehelicher Sohn des Zimmermanns Andreas Greinwald und seiner Gattin Anna Maria, geboren 25.7.1764 (65 ? ).

II. Gen.: Georg Greinwald, geb. 6.4.1720 in Breitbrunn, gest.22.9.1789 im Alter von 70 Jahren in Breitbrunn als Vietor (d.h. als Bötticher = Schäffler).

a.) Georg war verheiratet mit
  Magdalena, 

welche am 24.3.1793 als Witwe in Breitbrunn starb.

b.) Kinder (III. Gen.): 

Es fand sich bloß ein Sohn Joseph im Taufbuch eingetragen und zwar am 9.7.1747. Siehe unter III.

III. Gen.: Joseph Greinwald, (Grienerwald) geb.9.7.1747 in Breitbrunn. Von ihm ist im Trauungsbuch zu Hechendorf folgendes zu lesen: „11.2.1771 in hiesiger Kirche Ehe des ehrbaren Jünglings Joseph Grunen Wald, Eltern Johann Georg und Magdalena von Breitbrunn, mit der ehrbaren Witwe Maria Schmiedin von Hechendorf. Der Bräutigam ist geboren am 9.7.1747″. Damit sind seine Eltern und das Geburtsdatum hinreichend bestimmt. Joseph starb als Witwer, Austrägler und Handwerker in Hechendorf am 18.1.1827 im Alter von 79 Jahren. Folgendes ist  also aktenmäßig gesichert:

a.) Joseph heiratete  

am 11.2.1771 Maria Schmiedin von Hechendorf, gestorben als Maria Grünwald am 15.3.1816, 75 Jahre alt.

b.) Kinder (IV. Generation): 

1.) Martin, geb.7.11.1772. Vater Doliarius  (=Schäffler).

2.) Simon, geb.21.10.1773 bis 30.11.1778.

Mit diesen Mitteilungen müssten wir jetzt die Geschichte der Breitbrunner Greinwaldfamilie schließen, wenn uns nicht verschiedene Münchner Pfarrbücher die Möglichkeit geboten hätten, der Familie noch einige Zeit auf der Spur zu bleiben.

 §2  Die Breitbrunner Greinwald in München.
1
. Ältere Linie.
 

Die Trauungsmatrikel der Münchener Dompfarrei vom 13.6.1779 lautet: „Der Tagwerker Jakob Greinwald (deutlich), des Andreas Greinwald in Paitbrunn (= Breitbrunn) und Anna dessen Eheweib ehelicher Sohn, heiratete die Maria Anna, eheliche Tochter des Zimmermann Kaspar Rothmaier.“

Man wäre versucht, in diesem Jakob den Ahnherrn der Brotfabrikantenfamilie Grünwald in München zu sehen. Da wir aber sicher wissen, dass die Mutter des Salzstößlers Georg Greinwald Wallenreiter hieß und dass zu dieser Zeit die Gattin des Jakob Greinwald von Breitbrunn, die Maria Anna Rothmaier, noch lebte, so müssen wir diesen .Gedanken fallen lassen. Weil aber 4 Söhne des einen Jakob wie des anderen Jakob die gleichen Namen Matthias, Jakob und Korbinian in der Taufe erhielten und fast in den gleichen Jahren geboren sind, so wird man annehmen müssen, dass die beiden Familien verwandt waren. Näheres darüber findet sich im XVIII. Kapitel (§3) über die Münchener Greinwaldfamilien.

Hier soll nur auf das im Münchner Stadtarchiv befindliche Protokoll des Matthias Grünwald hingewiesen werden, von dem wir als dem ältesten Sohn des Jakob und seiner Gemahlin Maria Anna Rothmaier weiter unten noch zu reden Gelegenheit haben. Sein Bruder Jakob ist als Kind gestorben und im Totenbuch bei St. Peter in München unterm 10.3.1788 eingetragen. „Matthias Grünwald, angehender Hausinhaber und Milchmann, Haus Nr. 168 in der Baumstr. in der Isarvorstadt bekam Heiratslizenz am 21.2.1813 mit Anna Maria Luber aus Falenbach“. Nach dem Tode seiner Gattin, deren Kind Anna Maria bald nach der Mutter starb (gest. 2.4.1816), bewarb er sich am 30.3.1816 neuerdings um Ehelizenz mit Anna Maria Deiml,  ledige Schmidbauerntochter von Nierendorf, und zum 3. mal am 11.8.1830 mit Agnes Kemeter, wobei er ausdrücklich bemerkt, dass er sich mit den 5 Kindern seiner vorigen Gattin abgefunden habe.

III. Gen. : Jakob Greinwald. Laut Münchner Trauungsmatrikel geb. um 1755.

a) Jakob heiratete,  

wie vorhin bemerkt, am 13.6.1779 Anna Maria Rothmaier in München, Zimmermannstochter.

b.) Kinder (IV. Gen.): 

1.) Walburga, über ihre Geburt sagt die Breitbrunner Taufmatrikel: „Am 29.4.1777 wurde getauft Walburga (gest. 2.4.1778). Eltern Jakob Grienwald und Gertrudis Schnittenweinin ambo soluti (beide ledig).“

2.) Katharina, geb. 30.12.1771. Eltern Jakob Grünwald und Anna Rothmayerin. Patin Katharina Stummbaum.

3.) Matthias, laut Taufmatrikel der Münchner Peters Pfarrei wurde am 30.7.1783 getauft, Matthias, ehelicher Sohn des operarius Jakob Grienwald und der Maria Anna Rothmayerin. Pate Matthias Stummbaum. Siehe unter Iva.

4.) Jakob, gest.1788. Taufe unbekannt.

5.)  Anton, geb. 10.6.1786, Vater Jakob Grienwald, Mutter Maria Anna Volmeier(?). Pate Anton Ertl, Dom.

6.) Agatha, geb. 9.2.1785. Vater Jakob Grienwald, Mutter Anna Maria Rothmayer.

7.) Sebastian, geb. 18.1.1788, (Dom) Vater Taglöhner Jakob Grünwald, Mutter Maria Anna Rothmayer, Pate Matthias Stummbaum.

8.) Korbinian, geb. 8.9.1790, (Dom) Vater Taglöhner Jakob Grünwald, Mutter und Pate wie beim vorigen.

 

IV. Gen.: Matthias Grünwald, richtiger Greinwald, geb.30.7.1783 in der Münchner St. Peterspfarrei. Bei seiner ersten Trauung zu St. Peter in München am 25.4.1813 heißt es: „Matthias Grünwald, angehender Hausinhaber und Milchmann, ehelicher Sohn des Jakob Grienwald Insass und Milchmann bei Maria Rothmaierin, seiner Ehewirtin, heiratete Jungfrau Anna Maria Luber, eheliche Tochter des Bauern Luber zu Fahlenbach und seiner Frau Katharina Kreitmayer.“

a.) Matthias heiratete in  

1. Ehe am 25.4,1813, Anna Maria Luber, in

2. Ehe am 9.6.1816 (ebenfalls bei St. Peter) die Jungfrau Anna Maria Diemel oder Thaimel (schlecht geschrieben), eheliche Tochter des Bauern D. zu Nierendorf, gestorben 5.5.1830, und in

3. Ehe am 26.8.1830, bei St. Peter, Agnes Kemmeter, Landkrämertochter von Isling B.A. Landsberg, geb. 30.8.1803.

b.) Kinder (V. Gen.):  

1.) Christiana, geb.10.9.1814. Eltern Milchmann Matthias Grünwald und Maria Loberin.

2.) Anna Maria, geb. 2.4.1816. Vater bürgerlicher Milchmann Matthias Grünwald. Mutter Anna Maria Luber. Mutter und Kind scheinen sofort gestorben zu sein, wie die baldige zweite Ehe zeigt.

3.) Anna Maria, geb.5.9.1828. Vater Matthias Grünwald, Milchmann und Anna Maria Deiml. Sie heiratete nach dem Tode beider Eltern den Buchbinder Rauwolf am 24.6.1860

Agnes Grünwald, geborene Kemeter, heiratete nach dem Tode ihres Gatten den Fuhrmann Adam Kister. Trauung bei St. Peter am 17.7.1842. Damit starb diese Linie aus. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich später noch Nachkommen jener Söhne finden, von denen uns bisher nichts bekannt ist als die Geburt.

§3 B  Jüngere Linie. 

Laut Trauungsmatrikel der Münchner Dompfarrei heiratete am „31.8.1783 Franz Grünwald, Sohn des Zimmermanns Andreas Grünwald  in Breitbrunn, die Jungfrau Maria, des Adam Glamer, Söldners in Inning Tochter“. Als Zeuge bei dieser Hochzeit ist Jakob Greinwald angegeben, offenbar sein Bruder, mit welchen die ältere eben erwähnte Linie begonnen hat. Bei St. Peter ist dieser Franz oft als Vater genannt, aber, wie überhaupt die Greinwald bei St. Peter immer Grienwald geschrieben. Die Fortsetzung des Breitbrunner Stammbaumes gewinnt durch ihn folgende Form: Benedikt, dessen Sohn Jakob, dessen Enkel Andreas.

IIIb (Gen.) Urenkel: Franz Grünwald, der bei St. Peter immer als Grienwald eingetragen ist, während doch sein richtiger Name Greinwald war. Er war sicher der Sohn des Zimmermanns Andreas Greinwald von Breitbrunn und selber Zimmermann in München.

a.) Franz heiratete  

am 31.8.1783 bei St. Peter in München, die Maria Glarnerin, Söldnerstochter von Inning.

b.) Kinder (IV. Gen.): 

1.) Katharina, geb. 4.5.1784 (St. Peter), Eltern operarius Franz Grienwald.

2.) Maria Josepha, geb.19.3.1785 (St. Peter). Eltern Franz Grienwald vor dem Neuhauser Tor, Mutter Maria Glonnerin (offenbar falsch geschrieben.)

3.) Franz Xaver, geb. 10.3.1788 (St. Peter). Vater Franz Grienerwald.

4.) Maria Anna, geb. 5.5.1790 (St. Peter). Vater faber lignarius Grienwald.

5.) Franz Xaver Zacharias, geb. 6.11.1791, Vater faber lignarius.

6.) M. Barbara, geb. 6.1.1794.

7.) Georg Ferdinand, geb. 28.8. oder 28.7.1796, Pate Studiosus Finkenzeller, die Mutter ist bald Maria Glamerin, bald Maria Kramerin genannt.

8.) Joseph, geb. 23.1.1798, gest. 25.1.1826 in München.

9.) Franz Joseph, geb. 15.10.1802, war ebenfalls in München verheiratet.

§4  Fortsetzung der Breitbrunner Greinwaldfamilie in
Erling, Trössling, Gintering und Inning.
 

Stammvater Benedikt Greinwald; Sohn Jakob, Enkel Andreas, Urenkel:

IIIc (Gen.) : Ignaz Greinwald, geb.25.7.1765 in Breitbrunn als Sohn des Andreas Grünwald und seiner Gattin Annamaria. Bei seiner zweiten Verehelichung am 11.1.1831 mit der Nazibauerntochter Marie Anna Wagner von Widdersberg (geb. 15.5.1801, gest. 10.9.1869), ist bei Ignaz als Geburtstag der 25.7.1764 angegeben. Als Eltern sind dabei Andreas und Anna Maria bezeichnet. Ignatius war wie sein Vater Zimmermann, arbeitete aber auch im Taglohn. Er ist bald als operarius, bald als faber lignarius bezeichnet. Bei den Kindern der ersten Ehe steht manchmal statt des richtigen Mutternamens Anna, Magdalena, was wiederholt handschriftlich korrigiert war. Magdalena hat nämlich nur die Taufpatin geheißen. Ignatius starb laut Erlinger Totenmatrikel am 10.2.1831 zu Erling. Bei den beiden am gleichen Tage gestorbenen Kindern Elisabeth und Rosalia steht die Bemerkung: „Sie wurden zuerst durch das kalte Fieber erschöpft, dann durch verschiedene Krankheiten, die in diesem Jahre herrschten, völlig aufgerieben und starben nach schwerem Todeskampfe. Sie wurden beide in einem kleinen Schreine eingeschlossen begraben“. Die Witwe des Ignaz heiratete den Taglöhner Anton Koch von Herrsching. Aus dieser Ehe blieb nur ein Kind am Leben, nämlich die am 4.12.1836 geborene Tochter Anna. Sie brachte durch ihre am 29.1.1866 erfolgte Heirat mit dem Söldnerssohn Matthäus Happach von Raisting diesem ihr Anwesen zu.

a) Ignaz heiratete 

1.) am 9.11.1790 die Kandlerstochter Anna Jaud von Erling, geb.27.6.1766, gest. 10.2.1829).

2.) wie schon erwähnt  am 1.11.1831 die Maria Anna Wagner Nazibauerntochter von Widdersberg.

b.) Kinder (V. Gen.): 

1.) M. Magdalena, geb.27.11.1788, gest. 26.2.1831. Sie heiratete zum „Zahnweber“ Nr.18 in Erling am 8.2.1813“.

2.) Maria, geb. 3.4.1791,heiratete am 7.2.1820 als Grienwaldin nach Herrsching.

3.) Elisabeth, geb.24.8.1794, gest. 27.5.1799

4.) Rosalia, geb.27.11.1796  gest. 27.5.1799.

5.) Barbara, Zwillingsschwester der vorigen. Heiratete nach Pöcking.

6.) Katharina, geb. 10.11.1798.

7.) Bartholomäus, geb.20.10.1800  gest.4.9.1860 als Grünwald in Trössling. „Er war das Muster eines braven Mannes“. Am 27.6.1831 hatte er die Zimmermannstochter Agatha Mayr v. Trössling (gest. 10.1.1862) geheiratet, welche ihm nur 2 Kinder schenkte, Afra Grünwald, geb. 7.8.1833 und Agatha Grünwald, geb. 7.10.1835 (gest. 24.10.1835).

8.) Thomas, geb. 19.12.1802, gest. 5.2.1862, heiratete am 15.5.1843 nach Gintering. Siehe unter IV c.

9.) Georg, geb.29.3.1805, gest. 6.4.1805.

10.) Agnes, geb. 5.1.1807, gest. 19.1.1807.

11.) Kaspar, geb. 6.1.1807, gest. 17.1.1807.

12.) Gertraud, geb. 17.3.1809, gest. 13.7.1809.

13.) Josepha, geb. 2.3.1812.

IV. (Gen.): Thomas Grünwald (richtiger Greinwald!), geb. 19.12.1802 in Erling-Andechs, war Rechenmacher in Gintering, Pfarrei Rechendorf, und starb am 5.2.1862 in Gintering. Die Pfarrmatrikeln von Erling-Andechs sind wunderbar geschrieben und beginnen 1627.

a.) Thomas heiratete 

am  15.5.1843 Maria Anna Rauscher, Gütlerstochter in Gintering, Haus.-Nr. 14, Eltern Georg und Ursula, geborene Weiss.

b.) Kinder (V. Gen.): 

1.) Joseph, geb.16.3.1844 – 9.7.1858.

2.) Maria, geb. und gest. im März 1845.

3.) Sebastian, geb. 12.1.1847. Siehe unter Vc.

4.) Michael, September – Dezember 1851.

5.) Thomas, geb. 7.2.1858 –  ?.

6.) Joseph, geb. 23.5.1860 – 25.2.1861. Damit verschwindet diese Familie aus Gintering.

Vc. (Gen.): Sebastian Grünwald, geb. 12.1.1847 in Gintering, wird bei den Taufen seiner Kinder meistens Zimmermann, einige Male auch Taglöhner genannt. Außer den Taufen der beiden Kinder Karoline, welche in Hechendorf im Taufbuch eingetragen sind, wurden alle anderen Kinder in Inning getauft und dabei immer Grünwald geschrieben. Wo die Familie, von der später sich nichts mehr findet, hingezogen ist, ist unbekannt. In Inning war jedenfalls ihres Bleibens nicht

a) Sebastian war verheiratet 

 mit Maria Schamper von Inning, geb. 17.8.1846 in Inning.

b ) Kinder (VI. Gen.): 

1.) Veronica, geb. und gest.1870. (illeg.)

2.) Theres,  geb. 1873 – ?. (illeg.)

3.) Theres, geb.1876 – 6.9.1877, Zimmermannskind in Inning.

4.) Ludwig, geb. 6.10.1877 – ? in Inning.

5.) Joseph, geb. 7.3.1879 – 29.2.1883. in Inning.

6.) und 7) Karoline geb. und gest. 1881 und 1882.

8.) Maria, geb.15.6.1884  -?.

9.) Emma, geb. 3.1.1887.

II.  Abschnitt 
Die  Greinwaldfamilie in Steinebach. 

Würden in den Pfarrmatrikeln von Oberalting als Eltern der ersten in Steinbach genannten Brüder Andreas und Johannes Greinwald nicht so bestimmt ein Laurentius und seine Gattin Maria eingetragen sein, so wäre man versucht, die Steinebacher Greinwaldfamilie und die Breitbrunner als eine und dieselbe zu betrachten. Denn außer den Eltern Laurentius und Maria stimmt einfach alles.

Die Pfarrmatrikeln von Breitbrunn, Oberalting (für die Filiale Steinebach) und jene der Münchener Dompfarrei ergänzen sich so wunderbar, dass man eher an einen falschen Eintrag der Eltern – Taufnamen glauben als zwei verschiedene Familien annehmen möchte. Vor allen stimmen die Taufnamen der in Frage kommenden Ehefrauen Elisabeth und Anna Maria überein und zwar bei allen hier einschlägigen Pfarrämtern Hechendorf, 0beralting, Erling und Münchener Dompfarrei. Außerdem finden sich bei den Kindern des .Jakob Greinwald, der als Sohn des Zimmermann Andreas Greinwald von Breitbrunn in der Münchener Dompfarrei 1779 heiratete, als Paten die Ehegatten Maria und Matthis Stumbaum, ein Name, welcher wir von der Steinebacher Greinwaldfamilie her kennen. Die 2. Gattin des Steinebacher Andreas war nämlich eine Elisabeth Stumbaum (Heirat 1730). Der Name ist so selten und darum der Schluss, dass wir es in Breitbrunn und Steinebach mit der gleichen Greinwaldfamilie zu tun haben, so naheliegend, dass sich hier eine Zusammenstellung eines lückenlosen Stammbaumes nach den Matrikeln der genannten Pfarreien wohl rechtfertigen ließe. Nur die in Oberalting erwähnten Eltern Lorenz und Maria Greinwald würden, wie schon erwähnt, Schwierigkeit bereiten. Der in München erwähnte Andreas Greinwald wäre dann mit jenem identisch,  der am 17.1.1801 als Witwer in Breitbrunn gestorben ist. Eine andere Angabe ließ sich jedenfalls im Totenbuch nicht finden.

Da es jedoch nicht angängig ist anzunehmen, dass die Trauungsmatrikeln Oberalting-Steinebach sich zweimal geirrt haben, und dass bei den Trauungen der beiden Brüder Andreas und Johannes vom Steinebach in München die Elternnamen falsch angegeben sind, so muss nach einer anderen Lösung gesucht werden. Zuerst dachte der Verfasser: Lorenz, der erste Steinebacher Greinwald, könnte der älteste Sohn des Benedikt Greinwald von Breitbrunn gewesen und von demselben mit nach Breitbrunn gebracht worden sein. Auf Grund dieser Auffassung wurde auch zunächst der Stammbaum der Breitbrunner und Steinebacher Greinwald gemeinsam aufgebaut.

Zehn Jahre darnach wurde derselbe aber jäh entwurzelt durch eine Entdeckung des Heimatforschers von Tutzing H. Josef Franz Drummer, die derselbe in den Starnberger Briefprotokollen  gemacht und dem Verfasser in uneigennütziger Welse zur Verfügung gestellt hatte. Das Aktenstück ist datiert vom 23.12.1721 und hat folgenden Wortlaut: (siehe Anmerkung 2)

Des Georg Greinwalds (deutlich) gewesten Hueters zu Nambhoven sel. Erben: Dionysius Greinwald von Gintering, Lorenz Greinwaldt, Barbara und Margarete von Steinebach, Maria Greinwaldtin, ledigen Standes.

Die Erben seines Eheweibes (gest.) Barbara: Agnes Theresia, Georg Leitners zu Traubing Eheweib und Margaretha Moserin.“

Wohl lässt sich aus diesen Zeilen die Familie und die Heimat des Erblassers nicht bestimmen; dafür sind aber die Namen der Erben so deutlich angegeben, dass es nicht schwer war, an der Hand dieser Namen die Familie des Erblassers zu entdecken. Sämtliche am Erbe des Georg beteiligten Geschwister sind nämlich identisch mit den gleichnamigen Kindern des Martin Greinwald, operarius in Feldafing, also mit Margaretha, Lorenz, Maria, Dionys und Barbara. Damit ist also die Frage nach der Herkunft der Steinebacher Greinwald hinreichend gelöst; Damit ist auch erwiesen, dass die Steinebacher Greinwaldfamilie mit der in anliegenden Hechendorf und Breitbrunn nicht zusammenhängt.

Der Stammbaum der Steinebacher Greinwald ist folgender: Martin Greinwald (deutlich), Handwerker in Feldafing. Er muss etwa 1667 geheiratet haben. Wenn nicht alles trügt, ist er identisch mit den am 21.10.1643 in Tutzing geborenen Martin Greinwald, dem ehelichen Sohn des Mathes Greinwald von Seeshaupten und dessen Gattin Elisabeth Lochmann in Tutzing.

a.) Martin heiratete:
Seine erste Gattin hieß Ursula,  seine zweite, die er am 1.6.1679 als Witwer in Feldafing, heiratete, Anna. Sie war die eheliche Tochter des  gest. Johann Moz und seiner Gemahlin Agatha in Starnberg  und starb am 6.1.1708. Dieses Ehepaar Martin und Anna Greinwald darf mit dem gleichnamigen in Uffing nicht verwechselt werden, wie sich aus den zahlreichen Kindstaufen beider gleichzeitigen Familien ergibt.

b.) Die Namen der Kinder (I. Gen.) des Feldafinger Martin Greinwald sind:  

1.) Georg, geb. 8.4.1668, gest. 1721 als Hüter Georg Greinwaldt in Mamphofen.  Seine Gattin Barbara war, wie wir aus dem Testaments ersehen, im Jahre 1721 schon tot. Ihre Erben Agnes Theresia, verheiratete Leitner, und Margaretha Moser dürften ihre Schwestern gewesen sein.

2.) Margaretha, geb. 29.3.1669, verheiratet seit 26.11.1705 mit Johann Dais von Holzhausen.

3.) Lorenz, geb. 6.8.1670, der erste Steinebacher Greinwald. Siehe I. unten.

4.) Klemens, geb. 23.11.1671.

5.) Philipp, geb. 17.4.1673.

6.) Maria, geb. 17.3.1674. Sie war 1721 noch ledig.

7.) Magdalena, geb. 7.3.1677. Sie, wie auch ihre Brüder Klemens und Philipp mögen zur Zeit des Testamentes bereits tot gewesen sein. Sonst wären sie wohl beim Erbe bedacht worden.

8.) Dionys, geb. 9.10.1681 als Sohn des Martin Greinwald und seiner Gattin Anna in Feldafing, heiratete am 7.3.1707 in Pöcking die Pauline Mörtlin, eheliche Tochter des Bartholomäus und seiner Gattin Margaretha in Aschering. Dem Ehepaar begegnen wir in den Taufbüchern nur zweimal. Das erste Kind Agatha Greinwald (Eltern Dionys und Pauline in Aschering) wurde am 3.2.1710 in Pöcking getauft, das zweite und letzte, von dem wir Kenntnis haben, Agnes, am 4.1.1716 in Breitbrunn, wohin Gintering in die Pfarrei gehörte. (Eltern Dionys und Pauline).

9.) Barbara, geb. 26.11.1684.

I. (Gen.): Laurentius Greinwald, wie sich aus dem Testament ergibt, personengleich mit dem am 6.8.1670 in Feldafing geborenen Lorenz, wird in Steinebach und später immer Grünwald geschrieben und ist uns samt seiner Gattin Maria nur aus den Trauungsmatrikeln seiner beiden Söhne (II. Gen.) Andreas  und Johannes in Steinebach bekannt geworden. Weil nur der jüngere Sohn Johannes Greinwald geschrieben, in Steinebach getauft wurde (1701), so müssen seine Eltern bei der Geburt des Andreas anderswo ansässig gewesen sein.

IIa. (Gen.): Andreas Greinwald, in Steinebach meist Grünwald geschrieben, heiratete laut Trauungsmatrikel Steinebach als Sohn des Laurentius und der Maria Grünwald am 19.4.1723 in Steinebach die Elisabeth Fries (Eltern Benedikt und Anna von Pöcking, als Witwer an 12.9.1730 in Steinebach Elisabeth Stumbaum. Als Sohn (III. Gen.) ist uns nur Andreas bekannt geworden.

III. (Gen.): Andreas Greinwald, wann dieser. Andreas geboren und gestorben ist, wissen wir nicht. Dagegen erzählen uns die Trauungsmatrikeln der Münchener Dompfarrei, dass er daselbst zweimal heiratete.

Die beiden Trauungsmatrikeln lauten wörtlich: „Am 4.11.1748 heiratete Andreas Grünwald als ehelicher Sohn des Andreas Grünwald zu Steinebach und der Elisabeth (geb. Fries) die Maria Anna, eheliche Tochter des Georg Metzger, Tagwerkers am Lechel. Am 6.5.1754 heiratete er als verwitweter Zimmermann die Walburga Gschwandtner, verwittibte Vogelhändlerin von Donauwörth“. Aus dieser Ehe wurde uns nur ein Kind (4. Gen.) bekannt, nämlich Johann Wenzeslaus, getauft in der Münchener Dompfarrei an 6.12.1756 als ehelicher Sohn des Zimmermanns Andreas Grünwald und seiner Gemahlin Walburga Wild. Pate Johann Wenzeslaus Wild war wahrscheinlich der Ledigname der Mutter.

IIb. (Gen.): Johann Greinwald, getauft am 9.10.1701 in Steinebach als ehelicher Sohn des Laurentius und der Maria Greinwald, heiratete am 20.10.1724 in Steinebach die Eva Gärblin in Wössling und am 18. 3.1743 die Katharina Wastian. Aus dieser Ehe ist nur ein Sohn Paul (III. Gen.) bekannt. Er wurde bei seiner Heirat am 17.1.1763 in Steinebach Paul Grünwald (!) geschrieben. Eltern Johann und Eva.. Seine Braut war Therese Schallmauer von Oberpfaffenhofen. Weiteres war von Paul nicht mehr zu erfahren. Auch von seinem Vater fand sich nur mehr die einzige Kunde, dass er am 31.5.1745 bei einer Trauung in Gilching den Zeugen machte.

Wenn nicht alles trügt, ist der Stammvater der Steinebacher Greinwaldfamilie der am 21.10.1643 in Tutzing geborene Martin, Sohn des Matthes Greinwolt aus Seeshaupten und seiner Gattin Elisabeth, geb. Lochmann in Tutzing gewesen.

C. Anmerkungen und Ergänzungen zum V. Kapitel. 

Anmerkung 1: (siehe  B. Spezialles §1 – Breitbrunn)

 Bei dem Kinde Johannes ist zwar nicht die Taufe, wohl aber der Tod eingetragen mit den zarten Worten: „Sein unschuldiges Seelchen übergab dem Schöpfer Johannes des ehrengeachteten hiesigen Viehhirten Andreas Grienwald und seiner Gattin Elisabeth ehelicher Sohn am 14.5.1734. Er war zwei Jahre alt“. Die Taufmatrikel fand sich in Breitbrunn nicht.

Anmerkung 2: (siehe II. Abschnitt Greinwald – Steinbach)

Am 4.6.1716 wurde in Breitbrunn getauft Agnes, eheliche Tochter des Dionys Greinwald und seiner Gemahlin Pauline. Patin war Barbara Schleifelderin von Hechendorf. Dieser Dionys muss identisch sein mit dem im Starnberger Briefprotokoll vom 23.12.1721 Genannten. Dieses Protokoll lautet:
„Des Georg Greinwaldts gewesten Hietters zu Mambhoven seel. Erben: Dionisius Greinwaldt von Ginttering, Lorenz Greinwaldt, Barbara und Margaretha von Steinebach, Maria Greinwaldtin ledigen Standes. Die Erben seines Eheweibs Barbara: Agnes, Theresia, Georg Leithners zu Traubing Eheweib, und Margaretha Moserin.“ Der Lorenz ist uns aus Steinebach schon bekannt. Über die anderen ließ sich vorläufig nichts finden.

Quellenangabe: Die Pfarrmatrikeln von Hechendorf am Pilsensee für Hechendorf, Breitbrunn und Gintering, ferner Erling-Andechs (wunderschön geschrieben und 1627 beginnend), Drössling, Inning, Oberalting (Steinebach), und die Pfarrmatrikeln der Münchener Dom- und St. Peterspfarrei.