Inhaltsverzeichnis Kapitel 4
Die Greinwald in Haunshofen und Raisting

A. Allgemeine Geschichte

B. Spezielles

§ 1 Anfang der Raistinger-Greinwald- Familien

Teilung in 3 Zweige

§ 2 Hauptlinie Raisting

§ 3 Nebenlinie Raisting – Augsburg

§ 4 Nebenlinie Raisting – Freising

C. Anmerkungen und Ergänzungen

1. Verwandtschaftsnachweis

2. Die Familie Winterle00

2a Das Schenkel-Wappen

Wappenurkunde

2b Greinwald und Schenkl

3. Arische Abstammung

Arische Ahnentafel

a

K a p i t e l 4

Greinwaldstamm von Haunshofen – Raisting.

mit Stammbaum

Die Anmerkungen und Ergänzungen sind am Schlusse dieses Kapitels zu finden.

A. Allgemein - Geschichtliches

Lange glaubte der Verfasser dieser Familiengeschichte, die ununterbrochene Reihe seiner Ahnen, der GREINWALD von Raisting, bis auf 1550 zurück hergestellt zu haben. Angesichts der aus verschiedenen Quellen gesicherten Verwandtschaft mit dem Oderdinger und Unterhausener GREINWALD - Stämme (siehe Anmerkung I.) blieb schon geschichtlich nichts anderes übrig, als die GREINWALD-Familie von Raisting und deren Abkömmlinge als einen von dem gemeinsamen Oderdinger GREINWALD-Stamm schon frühe abgetrennten Ast zu betrachten. Weil der Stammvater der Raistinger GREINWALD-Familie, der Enkel des ersten uns bekannten Greinwald von Haunshofen, Michael hieß, und der im nahen Weilheim 1735 verstorbene Bräugehilfe im kurfürstlichen Bräuhaus dem Sterbealter (52 Jahre) nach mit dem 1685 geborenen Michael Greinwald von Oderding identisch gewesen sein konnte, so schien der Zusammenhang mit Oderding gefunden. Diese Folgerung; hatte aber den einen Fehler: Sie ging von dem bisher geübten Grundsatze ab, eine GREINWALD-Familie erst dann als Ast dem gemeinsamen Stamme anzufügen, wenn das erste Glied dieser Familie seine Eltern unzweifelhaft in einem Elternpaar des Ur-Stammes hatte. Dass hierzu ein passendes Sterbealter und andere geeignete Personalien nicht ausreichen, zeigt mit aller Deutlichkeit dieser eine Fall. Die Forschungen nämlich, die der Verfasser unternahm, um die Eltern des Michael Greinwald sicher zu erkunden, führten ihn zuerst nach Pähl, wohin Vorderfischen in die Pfarrei gehörte, von da nach Wielenbach, wo Gallus Greinwald, der Vater des in Vorderfischen gefundenen Michael Greinwald, geheiratet hatte, und von da nach Haunshofen, wo Michaels Großvater Thoman Greinwold ein dem Heiliggeist-Spital in Weilheim gehöriges Anwesen (Sölde) freistiftsweise besaß.

Die Weilheimer Gerichtsliteralien (Band 2, Seite 211a) verme rken für das Jahr 1665: „Thoman Greinwold bemayert ain sölde-freistüft an das Heiliggeistspital Weilheim gehörig ohne pau." Es handelt sich hier um ein Verzeichnis sämtlicher Höfe, Sölden und Lehen im Landgericht Weilheim, das sich in zwei Exemplaren, von verschiedener Hand geschrieben, im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zu München befindet. Ein ähnliches Register daselbst stammt aus dem Jahre 1669. In allen dreien ist Thoman deutlich GREINWOLDT geschrieben. Es kann also darüber kein Zweifel mehr bestehen, dass Thomas sich wirklich so genannt hat. Wenn er trotzdem in den Haunshofener Taufmatrikeln einige Male GREIMOLD geschrieben wurde, so genügt das nicht zur Annahme, dass er etwa nicht GREINWALD hieß.

Nachdem uns die Pfarrmatrikeln von Haunshofen nicht zu sagen vermögen, wann und wo Thomas geboren ist, so ist zur Zeit ein Weiterforschen, wie er mit den Oderdinger GREINWALD-Familien in Zusammenhang steht, unmöglich. Dass sie miteinander verwandt sind, ist nicht zu leugnen. Um eine Lösung dieser Frage wenigstens anzubahnen, seien folgende zwei Möglichkeiten angedeutet:

Entweder war der Vater des Thomas Greinwald jener Paulus Greinwald von Oderding, der bei der Übergabe des Greinwald-Anwesens „beim Dosch" in Oderding in dem Jahre 1609 und 1620 urkundlich Erwähnung fand, oder aber der erste Oderdinger Greinwald, nämlich Kaspar, der Vater dieses Paulus, stammte aus der gleichen Familie, welcher Thomas Greinwald von Haunshofen zugehörte.

Für die letztere Annahme haben wir keinen Beweis; für die erstere dagegen spricht die Tatsache, dass um jene Zeit in Wilzhofen, welches von den Klosterherren Pollings versehen wurde, ein Paulus Greinwoldt Lehensbesitzer gewesen ist. Die Gerichtsliteralien von Weilheim berichten nämlich 1665 und 1669: „Wilzhofen: Lehen Paulus Greinwoldt jetzt Kaspar Pärtl. St. Valentins Gottshaus in Wilzhofen giltbar und leibgeding".

Alle Versuche, diesen Paulus zu entdecken, scheiterten an dem Umstande, dass die Pfarrmatrikeln von Wilzhofen mit jenen von Polling bei der Säkularisation 1803 zu Grunde gegangen sind. Würde nicht zufällig im Jahre 1637 ein Kind des Paulus Greinwald und seiner Gattin Katharina, Regina mit Namen in der angrenzenden Pfarrei Pähl getauft worden sein, so erführen wir von dieser Familie aus den Pfarrbüchern überhaupt nichts.

Umso erfreulicher war es, dass der Verfasser bei gelegentlichen Forschungsarbeiten im oberbayerischen Kreisarchiv zu München, in den Weilheimer Briefprotokollen auf einige Aktenstücke stieß, die nicht bloß über den Paulus Greinwald, seine Familie und seinen Besitz Aufschluss gaben, sondern auch in etwa die verwandtschaftlichen Beziehungen mit den im anliegenden Haunshofen ansässigen Greinwalds ahnen ließen. Leider fehlten die Briefprotokolle vor 1631, jene von 1639 - 1650 und jene von 1669 - 1676, sonst hätten sich wohl alle Zweifel beheben lassen, denn in diesen Jahrgängen müsste sowohl das Heiratsabkommen des Paulus Greinwald von Wilzhofen, als auch jenes seines mutmaßlichen Sohnes Thomas Greinwald zu finden sein.

Unterm 22.1.1654 lesen wir im dritten Band der Weilheimer Briefprotokolle: „Paulus Greinwalt (deutlich) von Wilzhofen bekennt zum Gotteshaus allda 20 fl., welche ihm infolge Vergünstigung liegent bleiben, schuldig zu sein. Verspricht hievon auf nächstkommende Stüftzeit neben dem gebührenden Zins 10 und die übrigen 10 fl. ein Jahr hernach zu bezahlen."

Unterm 6.4.1655 lesen wir im gleichen Band: „Auf Ableben weyland Paulus Greinwolds (deutlich) Widlzhofen selig hat sich dessen hinterlassene Witwe Katharina und deren jetziger Ehewürth Kaspar Perchtold mit ihren Stief- und leiblichen Kindern aus erster Ehe namens Regina 14, Barbara 12, Maria 11, dann Johannes 8, Georg 3 und Sebastian 1/2 Jahr mit den Vormündern Kaspar Perchtold und Geörgen Karl von Monatshausen der Hofmark Tutzing um und von wegen ihres aus ehrbar väterlich und mütterlichen Erbgutes da hin vereint und verglichen und vertragen, dass seine Witwe schuldig sein soll berierten ihren drey Stiefkindern (also Regina, Barbara und Maria ) deren väterlich und mütterlich Guet jedem 18, tut 54 fl., dann ihren leiblichen Kindern (als Johann, Georg und Sebastian) für väterliches Gut jedem 9, tut 27 miteinander 91 fl., doch dergestalt hinaus zu bezahlen, dass wenn jedes Kind erster Ehe und anderer Ehe sein 12jähriges Alter erreicht, man ihnen solches Geld erlegt... auch bis ein jedes sein Brot selbst gewinnen kann, Kost, Kleidung und alle andere leibliche Notdurft christlich auferzogen, auch im Falle eines von ihnen in anderen Diensten dem göttlichen Willen nach erkrankt, ein haimbs bis zu dessen Besserung erhalten soll."

Aus diesen beiden Aktenstücken ergeben sich folgende Tatsachen:
1.) Paulus Greinwold von Wilzhofen ist Ende 1654 gestorben.
2.) Paulus war zweimal verheiratet. Beide Gattinnen hießen Katharina. Ob der ersten Katharina noch eine andere Gattin vorausging, wissen wir nicht. Von ihr oder von der älteren Katharina könnten die ältesten Kinder stammen, von denen wir unten noch reden werden. Die erste Gattin Katharina muss 1644 oder 1645 gestorben sein. Die Trauung mit der zweiten Gattin Katharina war spätestens 1646, denn ihr ältestes Kind (Johannes) war 1655 acht Jahre alt, muss also 1647 geboren sein. Als Witwe heiratete die zweite Katharina den Kaspar Perchtold, welcher offenbar mit dem Kaspar Pärtl, dem Besitznachfolger ihres Gatten Paulus, identisch ist.

3.) An Kindern sind uns aus der ersten Ehe vier bekannt: Regina, getauft in Pähl 1637 (Eltern Paulus und Katharina Greinwold), eine zweite Regina, geb. 1641. Es müsste denn sein, dass man schlecht gerechnet und die 1637 getaufte Regina um vier Jahre jünger gemacht hatte. Dann Barbara, geb. 1643, und Maria, geb. 1644. Der zweiten Ehe entstammten nur drei Knaben: Johannes, geb. 1647, Georg, geb. 1652, Sebastian, geb. im Spätherbst 1654. Mit Ausnahme der 1637 geborenen Regina konnte von keinem Kinde die Taufmatrikel gefunden werden.

4.) Sicher hat Paulus Greinwald von seiner ersten Gattin auch noch andere Kinder gehabt, welche z. Zt. der Erbteilung im April 1655 bereits tot oder, weil verheiratet, längst abgefunden waren. Der Verlust der Weilheimer Briefprotokolle aus dem Zeitraum um 1638 - 1650 zerstört jede Hoffnung, darüber noch Näheres zu erfahren.

5.) Vermutungsweise betrachten wir Nachfolgende als Söhne des Paulus Greinwald aus seiner ersten Ehe:

Martin Greinwald, welcher 1641 in Haunshofen die Agathe Schmiedin von Helfendorf heiratete. Er ließ sich zunächst in Helfendorf nieder, siedelte aber später nach Berg, Pf. Aufkirchen a. Würm über, wo er 1657 als Kramer starb. Seine Witwe heiratete 16.7.1659 den Tiroler Wilhelm Reiser von Rettenberg.

Thomas Greinwold, welcher um 1644 heiratete. Er ist der Ahnherr der Raistinger Greinwald.

Endlich Kaspar Greinwald, welcher 1648 die Erbtochter Magdalene Arnold von Polling heiratete und so der Stammvater der Pollinger Greinwaldfamilie wurde.

Alle drei könnten die Söhne des Paulus Greinwold von Wilzhofen gewesen sein, in welchem wir den jüngeren Sohn des Kaspar Greinwold von Oderding sehen, welchem bei der Übergabe des ganzen elterlichen Anwesens 1620 an seinen Bruder Johannes 190 fl. ausgehändigt werden mussten. Wahrscheinlich hat Paulus damals oder einige Jahre vorher in Wilzhofen geheiratet.

6.) Nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich ist es, dass jener Georg Greinwald, welcher beim „Schropp" in Wilzhofen einheiratete und in den Jahren 1675, 1689 und 1692 in Weilheimer Steuerbeschreibungen als Halbbauer in Wilzhofen erscheint, mit dem 1652 geborenen Georg, dem Sohne Paulus und Katharina Greinwolds in Wilzhofen, personengleich ist.
(Johann Schropp von Pähl war am 13.11.1684 noch Zeuge im Geburtsbrief des Melchior Riedl. Vom alten Schropp, gest. 1673, von dem die Weilheimer Lokalgeschichte von Schm. erzählt: „Er starb gottergeben und gern und pflegte zu sagen: Wenn ich mir um 1 Batzen noch ein Jahr kaufen könnte, ich tät es nicht".)

7.) Auch darüber besteht Gewissheit, dass das Ehepaar Paulus und Katharina Greinwald, welches gleichzeitig in Diessen lebte und daselbst wiederholt im Taufbuch vorkommt, ein anderes war, als das gleichnamige Ehepaar in Wilzhofen.

8.) Ist unsere Vermutung, dass Thomas Greinwald von Haunshofen der Sohn des Bauern Paulus Greinwald in Wilzhofen und Enkel des Kaspar Greinwald in Oderding gewesen ist, richtig, so ist uns sofort auch klar, dass sich in den beiden Greinwald- Stämmen, in dem von Oderding und in dem von Haunshofen, bis heute die Überzeugung der Verwandtschaft aufrechterhalten hat. Sonst ließe sich dieselbe unmöglich erklären.

Unter dieser Voraussetzung ergäbe sich folgender Stammbaum: Matthä, Bauer zum „Dosch" in Oderding 1532 - 1552, sein Sohn Leonhard, meist „Dosch" genannt, 1552 - 1581, darin seine Witwe, die Doschin, 1581 - 1592, dann ihre Tochter Margareta, verheiratet mit Kaspar Greinwoldt, 1592 - 1620. Dann die 2 Söhne:

1. Sohn Johannes Bauer in Oderding:

            b.) Kinder
            1. Sohn NICOLAUS „zum Dosch" in Oderding Stamm Schongau.
           
2. Sohn: LEONHARD, Schmied in Oderding. Stamm Unterhausen.
            3. Sohn: JAKOB „zum Klassen" in Grasla. Stamm Gauting.

2. Sohn Paul (?) Bauer in Wilzhofen

            b.) Kinder
            1. Sohn: MARTIN, Heirat 1641 in Haunshofen, gest. 1657 als Kammer in                Berg Pfarrei Aufkirchen.
            2. Sohn: THOMAN(S), Heirat ca. 1643 in Haunshofen.
            3. Sohn: KASPAR , Heirat 1648 in Polling.

Wie schon bemerkt, konnte über Paul(us), den zweiten Sohn des Kaspar Greinwald von Oderding, gerade das nicht gefunden werden, was uns die Einfügung seiner mutmaßlichen Söhne Martin, Thomas und Kaspar in den Stammbaum ermöglicht hätte. So sicher also die Verwandtschaft der Pollinger und Haunshofener Greinwald mit denen von Unterhausen (Oderding) ist, müssen wir diese bei der Herstellung des Stammbaumes völlig außer acht lassen. Es bleibt darum nichts anderes übrig, als die Familien von Haunshofen und Polling mit Thomas und Kaspar als Stammväter zu beginnen.

An allen Orten, an welchen die Haunshofener GREINWALD-Familie sich aufhielt, bis sie endlich in Raisting freien Fuß fasste, gab es auch andere GREINWALD-Familien, die schon zuvor im Orte ansässig waren.

Vor allem sei da genannt Gregor Greinwald, Bauer in Diemendorf, welcher Ort früher zu Paehl  gehörte und jetzt in Haunshofen eingepfarrt ist. Dieser Gregor war ein Enkel des Jacob Greinwald von Grasla und dort 4.3.1698 geboren. Er hatte am 12.8.1721 die Witwe Maria Mörzin von Diemendorf geheiratet. Sein Sohn Michael (geb. 1754) wurde der Stammvater der Gautinger GREINWALD - Familie.

Dass diese GREINWALD - Familie nicht die erste war, welche den Weg in die Pfarrei Pähl gefunden hat, beweisen folgende Einträge in den dortigen Pfarrbüchern:
Dem Kaspar greinwoldt (deutlich geschrieben) wurde am 2.3.1593 eine Tochter Maria und am 13.2.1591 ein Sohn Christoph getauft. Der Name einer Mutter ist bei den zwei Taufen nicht angegeben.

Ein Johann GREINWOLT (deutlich geschrieben) heiratete Februar 1606 in Paehl die Elisabeth Mairin. Er dürfte mit dem am 13.5.1621 dort gestorbenen Johann GREIBOLT von Paehl identisch sein, da seine Witwe Elisabeth GREINWOLT (deutlich geschrieben) von Paehl schon am 22.11. des gleichen Jahres den Andreas EGLWIRTH heiratete. Den beiden Gatten Johann und Elisabeth wurden in Paehl zwei Kinder getauft: eine Walburga, 26.1.1608, und ein Johannes 14.12.1617.

Ungefähr um die gleiche Zeit lebte in Paehl das Ehepaar MARKUS und ANNA GREINWOLT. Sie wurden nur zwei Mal GREIBALT geschrieben, sonst regelmäßig GREINWOLT. Markus, gestorben 15.1.1633 in Paehl, heiratete 8.5.1617 Anna Glicherin von Berching. Ihnen wurden in Paehl folgende Kinder getauft: Franziskus 26.3.1618, Johannes  1.2.1620, (Vater: GREIBOLT), Maria 18.8.1622 (Vater: :GREIBALT), Walburga 27.4.1625, Margaretha 1.4.1628, und Magdalena 1.7.1631.

Das Ehepaar PAULUS und KATHARINA GREINWOLT (deutlich: geschrieben) ist nur bei der Taufe eines Kindes Regina, 1.9.1637 in Paehl, genannt. Als Patin ist Maria GREINWOLTIN angegeben. Das Ehepaar wurde bereits oben (wurde drei Seiten vorher ) (Johann Schropp von Pähl)  und folgende besprochen.

Auch ein Melchior GREINWAlD wird in Paehl wiederholt genannt. Er und seine beiden Gattinnen Margaretha und Anna waren in dem langen Zeitraume von 1631 bis 1662 regelmäßig die Taufpaten bei den drei Familien Jochner, Schuster und Leutenbacher. Melchior ist aber meistens GREIMOLD geschrieben. Der Umstand, dass die Namensschreibung in verschiedenen Variationen vorkommt, beweist, dass sich der Matrikelschreiber über die richtige Schreibweise im Unklaren war. Unterm 2.10.1640 und 16.9.1660 lesen wir GREINMOLD, am 6.11.1640 GREINMALD, am 26.11.1658 GREIMNOLD. Weil sich aber dieser Melchior GREINWALD in den Paehler Matrikeln nur als Taufpate findet, so scheint er an diesem Ort überhaupt nicht ansässig gewesen zu sein. Vielleicht ist er identisch mit jenem, welcher um diese Zeit in Iffeldorf und Seeshaupt begütert war. Von ihm berichten die Weilheimer Gerichtsliteralien (Band 2, Seite 199a und 273b): „1665 Melchior GREINWOLT eine Sölde (= Freistift) in Seeshaupt nach Bauerberg grundbar". Das Gleiche berichten die Gerichtsliteralien zum Jahre 1669. Vielleicht ist auch jener Melchior GREINWOLDT, welcher für Wielenbach unter jenen Anwesensbesitzern aufgezählt ist, die „nichts zu paun" hatten (Weilheimer Gerichtsliteralien 1665, Band 2, Seite 208) mit ihm personengleich. In all diesen Aktenstücken, die von verschiedener Hand stammen, ist GREINWOLD deutlich geschrieben.

Die Paehler Matrikeln kennen noch einen Melchior GREINWOLD  (deutlich geschrieben), welcher 7.10.1597 Taufpate bei Melchior Hurster, und im November 1599 bei Johannes Grävogel war. Dieser Melchior war aber sicher ein Angehöriger der Pfarrei Paehl; denn er ist mit sechs Gulden unter den Wohltätern der Kirche von Paehl genannt und wurde dortselbst am 1.4.1624 begraben.

 

B. Spezielles.

Der Raistinger GREINWALD-STAMM.

Die GREINWALD auf ihrem Wege von Haunshofen über Wielenbach
und Pähl nach Raisting.

§1  Anfang der Familie.

Es ließ sich bis jetzt noch keine Klarheit darüber gewinnen, ob die GREINWALD von Haunshofen, welche nach den neuesten und durch die genauen Matrikeleinträge geschichtlich sicheren Forschungen die Ahnen der Raistinger GREINWALD - Familie gewesen sind, aus Oderding stammen oder aus Tutzing. Für die Herkunft aus Tutzing spricht das nahe Unterzeismering mit seiner uralten GREINWALD - Familie (beim "Kloiber") und die Gleichheit der Taufnamen, welche bei den Kindern der Haunshofener und Unterzeismeringer GREINWALD - Familie sofort in die Augen fällt. Stammen die Haunshofener GREINWALD - sie sind nicht nur in dem 1671 geborenen GALLUS die Stammeltern der Wielenbacher, Pähler und Raistinger GREINWALD geworden, sondern vermutlich in dessen älteren Brüdern Anthonius (geb.1664) und Benedikt (geb.1645) auch die Stammeltern der Greinwald in Egling und Breitbrunn - wirklich aus Unterzeismering, so ist es nicht mehr gewagt, sie verwandtschaftlich auch mit den uralten GREINWALD und GREIMOLT von Seeshaupt, und durch diese mit den Weilheimer GREIMOLTs in Verbindung zu bringen. Fest steht nur ihre Verwandtschaft (siehe Anmerkung I.) mit den von Oderding stammenden Wielenbach - Unterhausener Greinwald, deren Oderdinger Ahnen aber auch in den ersten Gliedern GREIMOLT geschrieben wurden und ebenfalls über Weilheim nach Seeshaupt weisen. Weil aber für alle diese Mutmaßungen zwingende Beweise noch nicht gefunden werden konnten, so bleibt vorläufig nichts anderes übrig, als den Stammbaum mit Thomas GREINWOLDT von Haunshofen als den erstbekannten Stammvater der Raistinger GREINWALD zu beginnen.

Thomas GREINWOLDT von Haunshofen.

Wo er geheiratet hat, wissen wir nicht, weil sich in den gut geführten Haunshofener Matrikeln keine Angabe darüber findet. Es kann sein, dass jener „Martin greinwald von Haunshofen", welcher 11.2.1641 dort die Agatha SCHMIEDIN von Helfendorf heiratete, sein älterer Bruder war. Die Matrikelbücher von Haunshofen wissen uns außer der Hochzeit von diesem Ehepaar jedoch nichts mehr zu berichten. Er war, wie wir an anderer Stelle erfahren, eine Zeitlang im Heimatorte seiner Frau und starb am 4.5.1657 als Kramer in Berg, Pfarrei Aufkirchen a./W. Seine Witwe Agatha heiratete am 16.7.1659 den Tiroler Wilhelm Reiser von Rettenberg.

Die Schreibweise des Namens GREINWALD war bei Thomas nicht von Anfang an immer dieselbe. Wo aber die Schrift in den Matrikelbüchern schöner und genauer ist, finden wir meistens GREINWALD deutlich geschrieben. Auffallend ist dieses, dass die nach auswärts verheirateten Kinder dieser Familie sich durchwegs, und zwar von Anfang an, deutlich GREINWALD schreiben ließen. Um anderen ein Nachsuchen zu ersparen, ist immer gleich an Ort und Stelle die in den Matrikelbüchern gefundene Schreibweise beigefügt. Dazu sei noch bemerkt: Wo Thomas und seine erste Gemahlin als Taufpaten erwähnt werden, sind sie immer GREIMOLDT geschrieben, so Thomas am 18.1.1647 und 16.2.1654, seine Gattin Magdalena am 1.6.1647. Im Totenbuch findet sich Thomas bei den Toten des Jahres 1691 und zwar, im Gegensatz zu seinen beiden Ehefrauen, als GREIMOLDT.

Der erste urkundenmäßige Aufschluss über den Grundbesitz  dieses GREINWALD findet sich in den Weilheimer Gerichtsliteralien von 1665 (und 1669 ) Band 2, Seite 211a; dort heißt es: „Haunshofen. Thoman GREINWOLDT (deutlich geschrieben) bemayert ain sölde freystüftl an das Heiliggeistspital Weilheim gehörig ohne pau". Die gleiche Notiz fand sich noch in einem anderen Faszikel, sodass drei Aktenstücke aus verschiedener Hand für die Schreibweise GREINWOLDT bürgen.

Nach langem Suchen fand der Verfasser endlich einige Angaben über das Besitztum seiner Ahnen im Steuerregister 1675 des Gerichtes Weilheim (Kreisarchiv München). An Hand dieser Aufzeichnungen war es nicht schwer, auch noch die einschlägigen Kaufbriefe zu entdecken, die zugleich ein Zeugnis über die wirtschaftliche Tüchtigkeit des kinderreichen Ahnherrn Thomas Greinwoldt darstellen.

Darüber allerdings, woher Thomas kam, gaben diese Aktenstücke keinen befriedigenden Aufschluss; jedoch lässt sich aus ihnen mit Gewissheit erkennen, dass die Greinwalds sich von Anfang an so geschrieben haben und nicht Greimolt, wie die Pfarrbücher von Haunshofen es manchmal tun.

Das Steuerregister vom Jahre 1675 berichtet uns auf Seite 565 Folgendes über Thomas Greinwoldt:

„Thomas Greinwoldt, Haunshofen, zum hl. Geist-Spital allhier (Weilheim) gehörig. Sölde. Gilt 1.fl. Freistift sambt ein Gmain Stückhel und 3 aigen Stückher inhalt Briefs 12.Januar 1660 um 249 fl. erkhauft und zu Anfahl 12 fl. bezahlt. Bauwürdig erhalten, geschätzt auf 30 fl. 3 Khüe, 1 Khälbl, 3 Schaf. Die Fahrniss schätzt man auf 3 fl. Dann hat er zu ainem Zunam zu der Gmain gehöriges Grundstückhl, welches in dem Bauschilling begriffen zu 20 f. und gült der Gemain ohne Steuer.
Mehr 3 grundaigen Stückher, welche beyfalls in dem Khaufe begriffen waren, 30 fl. aestimiert. Die Steuer vermögens Zugangsregister bezahlt 14 fl. -2 hl.
Dann erhalten ain eigenes Ackerl pro 17 fl. erkhauft aber nie versteuert. Item von Bärtl Lautenbacher ain aigenes Aeckerl pro 27 fl. und die Steuer als 8 fl. an Lautenbacher bezahlt".

Eine schöne Ergänzung zum Vorausgehenden bilden die verschiedenen hier einschlägigen Kaufbriefe. Zunächst der vom 21.Januar 1660, dann der Kaufbrief (vom gleichen Datum) des eben erwähnten Lautenbacher.

„Georg Eisenschmid von Haunshofen bekennt und verkhauft von mehr und besser seines verhoffenden Nutz wegen sein ain Zeithero vom heyl. Geist Spital allhier (Weilheim) freistiftsweise innegehabte Söldenbehausung. Dann ein Gemainstückhl und drei grundaigen Stückhl in Schweigfeldt gegen Rösselfrey (undeutlich) liegent dem Erbar        Thoman Greinwoldt und seinen Erben
benanntlich 249 fl. Khaufsumme neben aigen ainem Dukaten Freykhauff, welche hernach folgendermaßen bezalt werden sollen als auf nächsten Ostern 150 fl., dann zu Jakobi 15 fl. und hiernach vier Jahr alwegen bis die Summe abgericht worden, mit 21 (unleserlich) verkhäuffer dem Khäuffer die Landsberichtige (!) gewährschaft zu laisten. Zeugen Johann Lienhard und Matthias Stettner, beede hiesige landgerichtl. Prokurati.

Verwaldter Georg Eisenschmid hat auch seines erhoffenden Nutzens wegen sein ein zeithero vermöge Briefe von dato 4.Juni 1653 innegehabt wisen 6 Tagwerk aufm Khanpergg gelegen, stösst gegen Aufgang und Mittag an des hl. Geist-Spital Grundt, Nidergang und Mitternacht an den wiss (=weiß). Dem Erbaren seinen lieben Bruedern Franzen Eisenschmid von ersagtem Haunshofen für 50 fl. verkhaufft, welche auf nechst khommenden Georgi bezalt werden sollen und dem khäuffer die landgerichtliche Gewährschaft zu leisten versprochen. Zeugen wie zuvor".

„Bärtl Lautenbacher von Haunshofen bekennt und verkhaufft sein ein Zeithero innegehabtes Aeckerl in Unterfeldt liegent und gegen Aufgang an Polling, mittag auch Polling an Miller von Wilzhofen und Mitternacht Gemeindegründ stösst, als grundaigen dem erbaren Thoman Greinwoldt daselbsten und sein Erben umb 21 fl. Khauffsumme mit 45 kr. Leykauff, welches par bezalt worden. Dahero Verkäuffer dem Khäuffer für die Landsgeberichige Gewährschaft zu leisten versprochen".

Dass Thomas Greinwoldt schon vor dem Kauf der Weilheimer Hl. Geist-Sölde am 21.1.1660 in Haunshofen begütert war, vielleicht infolge Einheirat, beweist nachstehende Tatsache: Noch im gleichen Jahre und zwar am 13.12.1660 verkaufte Thomas Greinwald sein früheres Anwesen (Kloster Bernried giltbar, Freistift, Söldenbehausung samt dabeiliegendem Garten und einer Wiese) um 163 fl. an Matthäus Kretsch. Letzterer bezahlte auch das Leibgeding mit 9 fl. das Haus war baulich gut erhalten und auf 30 fl. geschätzt. (Aus dem Steuerregister des Landgerichtes Weilheim von Jahre 1675 Seite 567. Kreisarchiv).

Außerdem entdeckte der Tutzinger Heimatforscher Drummer in den Gerichtsliteralien der Hofmark Starnberg das ungefähre Geburtsjahr des Thomas. Hier heißt es nämlich: „Thomas Greinwoldt (deutlich geschrieben) zu Haunshofen, Zeuge im Streit des Weiler zu Garatshausen 1668, vierzig Jahre alt". Darnach müsste also Thomas um 1628 geboren sein, was aber deshalb nicht zutreffen kann, weil sein erstes Kind Benedikt im März 1645 getauft wurde, sodass als Hochzeitsjahr 1644 anzusetzen ist, Daraus ergibt sich 1623 als spätestes Geburtsjahr für Thomas. Das Totenbuch Haunshofen führt ihn unter den Toten des Jahres 1691 auf.

a.) Thomas Greinwald (Thoman Greinwoldt, Greimolt) war verheiratet mit einer

1.) Magdalena, die im Mai 1670 als Magdalena Greinwoltin in Haunshofen starb; und

2.) mit einer Katharina, welche im Alter von nur 21 Jahren 1672 das Zeitliche segnete. Auch sie ist deutl. „greinwoldin" geschrieben.

b.) Kinder (I. Gen.): aus erster Ehe:

1.) Benedikt Greimold, getauft 20.3.1645 in Haunshofen, gest. ? . Er ist wahrscheinlich der Stammvater der Breitbrunner Greinwald - Familie.

2.) Anthonius Greimolt, geb.11.1.1646, gest. 1646

3.) Maria Greinwoldt, geb.18.12.1649, Hoferbin. Siehe Seite 119b.

4.) Walburga Greimolt, geb. 17.3.1652, gest. ?

5.) Martin Greimolt, geb. 20.10.1634, gest. ?

6.) Nikolaus Greimolt, geb.5.12.1656, gest. ?

7.) Afra Greimolt, geb.6.8.1659, gest. ? . Sie heiratete als „Afra Greinwald, Tochter des Thomas und der Magdalena, geb.6.8.1659 in Haunshofen" 1706 Ferdinand Siegl in Diesen.

8.) Gertraud Greinwoldt (deutl.), geb. 14.1.1661, gest. ?

9.) Anthonius Greimolt, geb.1664, gest. ?  Er ist wahrscheinlich der Stammvater der Eglinger Greinwald-Familie.

10.) Gallus Greinwolt (deutl.), geb.1671. Er ist der Stammvater der Raistinger Greinwaldfamilie geworden. (Siehe unter I.).

 

Die von Thomas Greinwald 1660 gekaufte Hl. Geist-Sölde ist erst im Jahre 1656 in den Besitz des Hl. Geist-Spitals in Weilheim gekommen. Ihr Vorbesitzer war Kaspar Weiss.

Die Sölde wird beim Kauf im Salbuch des Hl. Geist-Spital also beschrieben. „Sölde, Freistift bestehend aus einer Behausung, Hofstatt und Stallung, alles ineinander unter einem Dach, dabei noch ein halbes Tagwerk Garten, der gegen Morgen an Hansens Purghardt des Klosters Polling, Niedergang und Mitternacht an Hans Hitter des Hl. Geist-Grund grenzt". Unterzeichnet ist beim Kauf Georg Eisenschmidt, welcher Name von späterer Hand in Thomas Greimolt (nicht Greinwald) korrigiert wurde. Eigentümlicherweise vererbte Thomas Greinwald seine Habe nicht einem seiner vielen Söhne, sondern der ältesten Tochter Maria. Das ist zu ersehen aus dem Übergabebrief vom 15.Mai 1691 (Weilheimer Briefprotokolle im Obb. Kreisarchiv). Dort lesen wir: „Thoman Greinwoldt (deutlich), Wittiber Haunshofen, bekennt und übergibt mit Erlaubnis der Grundherrschaft seine dem Hl. Geist-Spital Weilheim zugehörige Sölde samt allem (außer zwei Äcker eine starke halbe Jauchert haltend worvon eins im Hirschlandt und das andere zu Schlechtenberg liegent ausgenommen) seinem lieben Tochtermann Gallus Reindl daselbst und dessen Eheweib Maria und Erben und Nachkommen um zweihundert Gulden Rheinisch in Münz guter Währung. Davon gehen ab 129 fl. 30 Kr. sodass also 70 fl. 3o Kr. zu bezahlen bleiben. Es bleibt ihm jedoch solang er lebt Wohnung und Herberge. Sollte er den Acker selbst bebauen wollen, muss er verschiedene Reichnisse geben .......".

Darauf heiratete Gall Raindl von Haunshofen des Matthiassen Reindl allda und seiner Hausfrau Magdalena ehelicher Sohn die übernehmende Maria Greinwoldin (deutlich) des Thomas eheliche Tochter. Unter den Heiratszeugen befand sich auch Ander Greinwoldt (deutlich) zu Wössling der Hofmark Seefeld, ein Beweis, dass auch dieser in die Verwandtschaft herein gehörte.

Durch diese Heirat ging der Besitz dem Namen Greinwald verloren. Gallus war mit zwanzig Jahren noch zu jung für den Hof, die beiden älteren Brüder Benedikt und Anthonius hatten auswärts einen Hausstand gegründet und die zwei übrigen Brüder Martin (geb. 1654) und Nikolaus (geb. 1656), die bei der Übergabe auch nicht mehr genannt sind, waren entweder schon tot oder ebenfalls anderweitig versorgt. Jedenfalls ließ sich von ihnen nichts finden. Ganz sicher konnte der Verfasser nur die Spuren des Gallus verfolgen, diese allerdings bis auf den heutigen Tag.

I. Gen. Gallus Greinwolt (deutl.), geboren 11.10.1671 in Haunshofen als Sohn des Thomas und seiner zweiten Gattin Katharina. Über seine Heirat und seine Habe gibt uns ein Kaufbrief vom 30. 4.1692 und ein Heiratsbrief vom gleichen Datum in den Weilheimer Briefprotokollen folgenden Aufschluss:
„Georg Grundhuber von Wielenbach verkauft sein Söldhäusl samt Zugehörigkeiten Gall Greinwald (deutl.) von Haunshofen und dessen Eheweib Afra um  fl. und 1 fl. Leihkauf, wovon bereits 100 fl. bezahlt sind". „Darauf hin bringt Afra weiland Hansen Mayrs zu Wielenbach und Margaretha seinem Eheweib beide nun mehr selig ehelich erzeugte Tochter das Anwesen ihrem Gatten in die Ehe. Beistand ist Peter Reindl von Haunshofen."

Dass Gallus Greinwald Schäffler war, wissen wir aus verschiedenen Urkunden. Auch die beiden Stammväter der Breitbrunner und Eglinger Greinwaldfamilien übten das gleiche Handwerk aus. Vielleicht ist das neben dem passenden Alter ein Grund mehr zur Annahme, dass die drei Greinwaldfamilien von Breitbrunn, Egling und Raisting in Thomas Greinwald von Haunshofen ihren gemeinsamen Ahnen haben.

Gall(us) GREINWOLT von Wielenbach ist in seinem Namen weiterhin gesichert durch eine Urkunde im Kreisarchiv Landshut (Rep. 64, Nr. 216), worin es heißt: „Am 2.5.1696 bekennt Gall GREINWOLT von Wielenbach, dass er im Namen seiner Ehewirtin Apollonia an den von Simon Schuster schuldigen 33 fl. zweimal je 11 fl . empfangen habe". Er heiratete drei Mal in Wielenbach und zwar: am 21.4.1692 als Gall GRIENWALD die Afra Mayrin von Wielenbach; am. 30.9.1693 als Gallus GREINWALD, doliarius, die Sara Zwerger von Abertshaußen, welche 12.4.1694 als „die jugendliche Gattin des Schäfflers Gallus GREINWALD" starb; und am 24.5.1694 die Apollonia Schusterin von Polling, gestorben 3.10.1742 als Witwe in Wielenbach. Gallus starb in Wielenbach 7.X.bris (= Dezembris, also Dezember) 1716. Dabei ist er deutlich GREINWALD geschrieben.

a.) Gallus heiratete

1.) am 21.4.1692 die Afra Mayrin von Wielenbach;

2.) am 30.9.1693 die Sara Zwerger von Abetshausen, gest.12.4.1694;

3.) Apollonia Schuster von Polling, gest. 3.10.1742 als Witwe in Wielenbach.

b.) Kinder (II. Gen.); aus dritter Ehe:

1.) Martin GREINWALD, geb.17.11.1696 in Wielenbach als „ehelicher Sohn des Gallus und der Apollonia", Pate: Michael Hibler; gest. ?

2.) Michael GREINWALD, getauft 1701; Pate: Markus Schmid.(Siehe unter II.).

3.) Dominicus, geb.2.7.1704,  gest. ?

4.) Pauline, geb.3.2.1706,  gest. ?

5.) Augustin, geb.23.8.1708,  gest. ?.

 

II. Gen.: Michael GREINWALD, in Vorderfischen, getauft, 3.9.1701 in Wielenbach, laut Trauungsmatrikel der Pfarrei Paehl ehelicher Sohn des Gallus GREINWALD von Wielenbach und seiner Gemahlin Apollonia. Er darf nicht verwechselt werden mit einem anderen Michael GREINWALD von Wielenbach, welcher am 29.10.1723 in Wielenbach als Sohn des Bauern Georg GREINWALD und seiner Gemahlin Magdalena geboren wurde. Schon bald nach der Trauung finden wir unseren Michael unter den Gestorbenen. In den Totenmatrikeln von Paehl heißt es nämlich unterm 8.7.1728: „Es starb im Herrn, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, Michael Greinwald von Vorderfischen".

a.) Michael heiratete

am 21.4.1727 die Agatha Eisselin von Vorderfischen.

b.) Kinder (III. Gen.) :

Dieser Ehe entstammte nur ein einziges Kind:

1.) Georg, geb.1728 (siehe unter III.)

 

III. Gen.Georg GREINWALD, geboren 6.3.1728 in Vorderfischen, Pfarrei Paehl, als Sohn des Michael und der Agatha; er starb durch Unglücksfall am 19.4.1800. Das Sterberegister von Raisting berichtet darüber: „Vom oberen Teil des Hauses ging eine Stiege in die Küche, welche man entfernen konnte. Des Georg Tochter vergaß in der Eile die Stiegenleiter wieder an die richtige Stelle zu bringen. Als nun Georg in aller früh die Stiege herunter wollte, stürzte er kopfüber herab und bekam eine Gehirnerschütterung. Er hatte 36 Tage furchtbare Kopfschmerzen und starb, wiederholt versehen mit den hl. Sterbsakramenten. R.I.P".

a) Georg heiratete

am 11.1.1751 die Lidwina Mentele, Erbwitwe des Johann Mentele, geborne Eierschmalzin von Raisting, Haus Nr. 78 in Raisting.

b.) Kinder ( IV. Gen.):

1.) Eusebius, 1751 gleich nach der Geburt gestorben.

2.) Johannes, geb.30.12.1752, starb als Kind.

3.) Georg, geb. 21.1.1754, starb als Kind.

4.) Philipp, geb.1755 (siehe unter IV).

 

IV. Gen.: Philipp GREINWALD, geboren 1.3.1755 in Raisting als ehelicher Sohn des Georg und der Lidwina. Nach dem Kreuzchen, das ihm im Taufregister beigegeben ist, möchte man darauf schließen, dass er ebenfalls als Kind gestorben ist. Dass dies aber nicht richtig sein kann, beweist der Umstand, dass der Verfasser ihn später unter den Firmlingen wiederfand. Philipp starb, 63 Jahre alt, am 8.10.1818.

a.) Philipp heiratete

am 4.5.1789 die Maria Weber, Tochter des Jakob Weber und der Therese Friesenegger, geb. 17.1.1760, gest.16.6.1835.

b.) Kinder (V. Gen.):

1.) Elisabeth, geb.14.4.1790, gest. ?. Sie heiratete nach Ingolstadt.

2.) Lidwina, geb. 18.5.1791, gest. ?. Sie verehelichte sich 1826 nach Hofstetten.

3.) Ferdinand, geb. 13.12.1792 in Raisting, gest. 3.12.1871 in Augsburg. Er ist Begründer der Augsburger (Neben)-Linie (siehe §3)

4.) Johann Georg, geb.1794 (siehe Hauptlinie Raisting §2).

5.) Philipp, geb. 3.6.1797 in Raisting, gest. 1861 in Freising. Er ist Begründer der Freisinger (Neben)-Linie (siehe §4).

6.) Kreszenz, geb. 16.5.1800, gest. ?  in Ludenhausen.

 

Damit teilt sich der Raistinger GREINWALD - Stamm in drei Äste:

§ 2 Hauptlinie Raisting mit Johann Georg

§ 3 Nebenlinie Augsburg mit Ferdinand

§ 4 Nebenlinie Freising mit Philipp

 

§2

Hauptlinie Raisting

(Fortsetzung)

Va. Gen.: Johann Georg GREINWALD, geb.28.10.1794 in Raisting als Sohn des Philipp und seiner Gemahlin Maria, gest.10.5.1883 dortselbst. Seine Gattin war die Tochter des Steffelbauern Kaspar Wagner, Haus Nr.16 in Raisting, deren Schwester die Gattin des Thalmayr von Zankenhausen war, aus welcher Ehe die beiden Hauptlehrerinnen Kanisia und Karolina Thalmayr, Klosterfrauen bei St. Maria Stern, hervorgingen. Johann Georg war nur gelernter Schuhmacher, aber ein äußerst geschickter Mensch. Nebenbei betrieb er das Schreinerhandwerk, war Uhrmacher, erfand und verfertigte sogenannte „Vogelörgelchen" und war ein ausgezeichneter Musiker, hat sogar Messen komponiert, welche oft gesungen wurden und in Raisting noch vorhanden sein müssen. Er versah auf dem Kirchenchor jahrelang auch das Amt eines Chordirigenten, während der Lehrer die Orgel spielte.

a.) Johann Georg heiratete

am 7.1.1822 die Mechtild Wagner, geb. am 29.5.1797, gest. am 24.6.1883.

b.) Kinder (VI. Generation):

1.) Elisabeth, geb.21.1.1823, gest. ?. Sie heiratete den Kesselschmied Hörl in München.

2.) Maria, geboren und gestorben 1824.

3.) Joseph, geboren und gestorben 1825.

4.) Maria, geb. 3.9.1826, gest. ?. Sie starb hochbetagt und fast erblindet in der Servatiuspfründe zu Augsburg, nachdem sie viele Jahre lang Dienstmagd bei Dr. Hurler und Haushälterin bei Fräulein von Obwexer war.

5.) Joseph, geb. 1.9.1828, gest. ?. Er heiratete nach Uffing und starb dort hochbetagt und kinderlos.

6.) Mechtild, geb.16.9.1829, gestorben 24.6.1920 in Huglfing. Sie heiratete am 20.2.1860 den Sebastian Hutter, Söldner in Huglfing, geb.20.1.1827 in Huglfing, gestorben daselbst am 4.3.1908.

            Kinder (VII. Gen.):

1.) Mechtild, geb. 25.11.1861 in Huglfing, heiratete 7.3.1893 in München den Polizeioffizianten Ludwig Wenzel.

                  Kinder  (VIII. Gen.):

     1.) Mechtild, geb.20.11.1893, heiratete
      in München den Landwirtschaftsrat
      Alphons Weber
in Amberg, und
2. Ludwig, geb.20.9.1896 in München.

7.) Katharina, geb. 1831, verheiratet mit Korbwarenfabrikant Ferd. Bulach in Augsburg,

            Kinder (VII. Gen.):

     1.) Anna, verheiratete Richard,

      2.) Ferdinand, Korbwarenfabrikant
     Augsburg - Schmidberg,

     3.) Käthe, 1865 - 1898, verheiratet mit
     Goldschmied A. Bauer in Augsburg,
     einzige Tochter.

          Kinder (VIII. Gen.):

          1.) Dora, geb.1892, verheiratet mit
          Apotheker Alois Haug in Landau
          a. I. (Mariendrogerie).

8.) Remigius, geb.1833 (siehe unter Via.).

9.) Karolina, geb.12.4.1835 in Raisting, gest. 29.8.1920 im Alter von 85 1/2 Jahren. Sie war eine verheiratete Etterer in Weilheim; die Trauung fand 18.6.1866 in Bernried statt. Aus deren Ehe stammen folgende

            Kinder, (VII. Gen.):

       1.) Lina, verheiratet mit Kunstmaler Gassner in St. Georgen zur Pfarrei Diessen gehörig;

       2.) Anna, unverehelicht in Weilheim;

       3.) Johann, Spenglermeister in
     München;

       4.) Lorenz, Schlosser in München
     Leonrodstr.49;

      5.) Ferdinand, Feinmechaniker in
     Pasing bei München, gestorben
     1925 dortselbst.

10.) Johann Georg, geb. 12.6.1837, gest. 12.12.1921. Er war verheiratet mit Josepha Nuscheler von Altenstadt bei Schongau, gest. 24.4.1898 in Weilheim. Seit 18.8.1898 vollständig erblindet, trug er sein Kreuz mit echt christlicher Geduld. Seinen sonst schönen Lebensabend verbrachte er bei seinem geistlichen Sohne, Spitalkurat Georg GREINWALD in Weilheim. Am Abend vor seinem Tode sang er noch Marienlieder und musste erst daran erinnert werden, dass es schon Nacht sei und die Nebeneinwohner nicht gestört sein wollten. Dem Blinden war ja der Tag auch zur Nacht geworden. Er starb wohlversehen mit den hl. Sterbsakramenten. Drei Kinder schenkte Gott diesem Ehepaar:

            Kinder (VII. Gen.):

1.) Anna, geb.13.6.1876, Haushälterin
 im Pfarrhof Günzburg;

2.) Joseph, geb. u. gest.12.11.1872;

3.) Georg, geb.26.7.1879, zum Priester geweiht 25.7.904, zuerst Stadtkaplan, dann Spitalkurat in Weilheim, und seit 1.7.1925 Pfarrer von St. Pölten (Weilheim). Über Letztgenannten siehe Näheres am Schlusse dieser Blätter.

11.) Therese, geb.2.10.1838, verheiratet mit
   Hafnermeister Bauer in Oberalting.

 

VIa. Gen.: Remigius Greinwald, geb.5.10.1833 in Raisting, gest. 1883 in Sölb, Pfarrei Raisting, im gleichen Jahr mit seinen Eltern Johann Georg, gest.10.5.1883, und Mechtild, gest. 24.6.1883.

a.) Remigius heiratete

am 5.5.1868 die Cillina Schuster in Sölb, Haus Nr.103 geb. 25.5.1843.

b.) Kinder (VII. Gen.):

1.) Remigius, geb. 3.11.1874, gest. 11.4.1911 als verheirateter Gütler und Bahnarbeiter. Er ist in der Nähe der Friedhofsmauer (der Straße zu) begraben.

2.) Maria, geb. 17.6.1870; sie ist eine verehelichte Kratz.

3.) Joseph, geb. 1872 (siehe unter VIla.).

 

VIIa. Gen.: Joseph GREINWALD, geb. 28.1.1872 in Raisting; er hat sich später in Geratshausen, Pfarrei Tutzing, niedergelassen.

a.) Joseph heiratete

am 28.1.1900 in Raisting die Maria Resenberger.

b.) Kinder (VIII. Gen.):

1.) Kasper, geb. 16.11.1900 in Raisting (siehe unter VIIIa).

2.) Joseph, geb. 8.4.1906 in Oberzeismering Pfarrei Tutzing (siehe unter VIIIb).

 

VIIIa. Gen.: Kaspar GREINWALD, geb.16.11.1900 in Raisting, z. Zt. in Garmisch.

a.) Kaspar heiratete

am 20.XI.1926 in Tutzing Anna geb. Haindl, geb. 18.11.1900.

b.) Kinder (IX. Gen.):

1.) Richard, geb. 11.12.1926 in Tutzing.

2.) Annaliese, geb. 19.9.1928 in Garmisch.

 

VIIIb. Gen.: Joseph GREINWALD, geb. 8.4.1906 in Oberzeismering Pfarrei Tutzing, Metzger in München, Nymphenburger Str. 77/0.

a.) Joseph heiratete

am 22.12.1933 in Tutzing Maria Karolina Rübel, geb. 20.6.1907 in Montigny bei Metz

b.) Kinder (IX. Gen.):

1.) Luise, geb. 2.7.1933 in Tutzing.

2.) Anna, geb. 13.10.1934 in München:

 

§3.

Nebenlinie  Raisting - Augsburg

Erstbekannte Stammeltern: Thomas GREINWALD. (Thoman GREINWOLDT, auch GREIMOL(D)T geschrieben) von Haunshofen, geboren nicht später als 1624, eher etwas früher, gestorben 1691 in Haunshofen. Gemahlinnen eine Magdalena, gest. 1670, und eine Katharina, gest. 1672; von beiden Gattinnen ist ein Geschlechtsname nicht bekannt.

I. Gen. (Sohn): Gallus GREINWALD (GREINWOLT), Schäffler in Wielenbach, geb. 11.10.1671 in Haunshofen als Sohn des Thomas und seiner Gemahlin Katharina, gest. 7.12.1716 in Wielenbach. Gattinnen: Afra Mayrin, gest.1693; Sara Zwerger, gest. 1694; Apollonia Schusterin, gest. 1742.

II. Gen. (Enkel): Michael GREINWALD, (wahrscheinlich) Schuhmacher in Vorderfischen, Pfarrei Paehl, getauft 3.9.1701 in Wielenbach als Sohn des Gallus und seiner Gemahlin Apollonia, gest. 8.7.1728 in Vorderfischen. Gattin: Agatha Eisselin.

III. Gen. (Urenkel): Georg GREINWALD, geb. 6.3.1728 in Vorderfischen als Sohn des Michael und seiner Gemahlin Agatha, gest. 19.4.1800 in Raisting. Gattin: Lidwina Mentele, geborne Eierschmalzin von Raisting, Haus Nr.78 dortselbst.

IV. Gen.: Philipp GREINWALD, geb.1.3.1755 in Raisting als Sohn des Georg und seiner Gemahlin Lidwina, gest.8.10.1818 in Raisting. Gattin: Maria Weber. Seine drei Söhne Ferdinand, Johann Georg und Philipp verzweigten die Familien in eine Augsburger, Raistinger und Freisinger Linie:
Ferdinand, geb. 1792 in Raisting, heiratete 1820 nach Augsburg und begründete die dortige Linie (siehe diesen §3);
Johann Georg, geb. 1794 in Raisting, setzte die Raistinger (Haupt-)Linie fort, welche heute noch in Garatshausen weiterbesteht (siehe §2);
Phillip, geb. 1797 in Raisting, heiratete nach Freising und war Begründer der dortigen Linie (siehe §4).

Vb. Gen.: Ferdinand GREINWALD, geb.13.10.1792 in Raisting als ältester Sohn des Philipp und seiner Gemahlin Maria, gest. 3.12.1871 in Augsburg. Wie manch andere aus der Familie hatte er sich dem Gärtnerberufe zugewandt. Der bürgerliche Stadtgärtner Michael Buchner in Augsburg bestätigte ihm unterm 28.1.1810, dass Ferdinand GREINWALT vom 11.12.1808 bis 28.1.1810 als Gärtnergeselle bei ihm in Kondition gestanden sei und sich während dieser Zeit treu und fleißig gehalten habe. „Ich hätte ihn noch länger in meinem Dienste behalten", fügte der Zeugnisaussteller bei, „weil aber besagter Greinwald sein Glück weiters zu suchen gesinnt war, so habe ich ihn deswegen davon nicht abhalten wollen". Ein weiteres Zeugnis gibt uns Kunde davon, dass er sich als selbständiger Gärtner in Augsburg niederließ; es hat folgenden Wortlaut: „Dem Ferdinand Greinwald von Raisting, angehender Kunstgärtnermeister, wird hiermit bezeugt, dass er sich über die von dem Magistrat der Stadt Augsburg unterm 26.September 1820 erhaltene Gärtnerkonzession gehörig ausgewiesen und das nach höchster Vorschrift vorgenommene Examen ordnungsgemäß bestanden hat. So wurde er ohne Anstand und Bedenken als Handwerkmeister aufgenommen und als solcher in das Handwerk - Inskriptionsprotokoll wie auch in das Zunftbuch der Kunstgärtner ordnungsgemäß eingeschrieben 18. Oktober 1820." Unterschrieben von Johann Ollmann, Vorgeher und Joseph Konrad Manz, Vorgeher. Die Echtheit ist vom Magistrat bestätigt.

Durch Heirat mit der Augsburger Gärtnermeisterstochter Maria Katharina Zeiselmayr ward er zum Begründer der Augsburger GREINWALD - Linie. Später wurde er Schrannenmeister sowie ein für jene Zeit wohlhabender Mann und starb 3.12.1871 im Hause seine Sohnes Ferdinand am Lauterlech H 136.  Er war ein frommer Mann, fehlte jahrzehntelang nie bei den Wallfahrten nach Andechs, Klimach und Violau, ließ aber unbegreiflicherweise sein Vermögen allen eher zukommen, als der ihm nächststehenden Familie seines Sohnes Ferdinand. Vielleicht war es so gut; denn Gott machte in späteren Jahrzehnten an ihr reichlich gut, was die Eigenart des Vaters verschuldet hatte.

In der Augsburger Greinwaldfamilie sind beute noch einige wunderschön geschriebene Briefe vorhanden, womit sich die beiden Brautleute Ferdinand Greinwald und die Gärtnermeisterstochter Katharina Zeiselmayr von Augsburg innerhalb drei Jahres erfreut hatten. Die Briefe sind nach gleichem Muster mit einer Nadel gestochen mit farbigen Seidenbändern durchzogen. Eigentümlicherweise ist aber die Schrift in allen Briefen völlig gleich. Wahrscheinlich gab es damals Berufsbriefschreiber, welche den Brautleuten die Mühe des Briefschreibens abnahmen. Die damaligen Liebeserklärungen waren jedoch sicher wirklich echter als heute; denn damals mussten die jungen Leute oft jahrelang warten, bis sie mit einer Geschäftskonzession auch die Erlaubnis zum heiraten bekamen. In unserem Fall mussten sie drei Jahre warten. Am Jahrestag der Hochzeit lag die Braut bereits auf der Totenbahre.

a.) Ferdinand GREINWALD war verheiratet

1.) seit 27.11.1820 in Augsburg (bei St. Max) mit M. Katharina Zeiselmayr, Gärtnermeisterstochter von Augsburg, gest. 25.11.1821, 29 Jahre alt, kinderlos;

2.) seit 3.6.1822 bei St. Ulrich mit Johanna Wagner, Tochter des Bauern Zacharias Wagner von Unterwiesenbach bei Roggenburg, und seiner Gattin Viktoria, geb. Vogl, geb.1.5.1797, gest. 21.5.1831 in Augsburg, 34 Jahre alt;

3.) seit 27.8.1832 bei St. Ulrich mit Maria Viktoria Premauer fürstlich FUGGERsche Revierjägerstochter von Kirchhaslach bei Babenhausen, geb. 17.10.1796. Sie starb kinderlos.

b.) Kinder (VI. Gen.) aus zweiter Ehe (die erste und dritte Ehe blieb Kinderlos):

1.) Anton Philipp, geb.15.4.1823, gest. 24.11.1838 durch einen Unglücksfall. Er wurde beim „Steinernen Mann" durch ein Fass oder einen Balken an die Mauer gequetscht, dass er tot war. Eine Bleistiftzeichnung aus dem Jahre 1836, die er seinem Onkel in Raisting widmete, zeigt von Talent.

2.) Max Philipp, geb. 24.7.1827, gest. 1868 in Bukarest. Er heiratete 1860 eine Karolina Rieger von Altensteig. Zuerst war er Obergärtner im Schloss Kleesheim bei Salzburg und starb 1868 in Bukarest mit Hinterlassung von 4 Kindern, deren ältestes Rudolph hieß. Die Kinder sind alle nach dem Tode des Vaters am Scharlach gestorben, wie die 80jährige Schwester von Max Philipps Mutter (Wagner) dem Verfasser mündlich mitteilte.

3.) Ferdinand, geb. 6.12.1828 in Augsburg, gest. 14.8.1906 dortselbst in seinem Hause F 402 in der Jesuitengasse als pensionierter städtischer Beamter.(Siehe unter VIb).

 

VIb. Gen.: Ferdinand GREINWALD, geb. 6.12.1828 in Augsburg, gestorben 14.8.1906 dortselbst in seinem Hause F 402 in der Jesuitengasse als pensionierter städtischer Beamter. Nachdem er einige Jahre das Gymnasium St. Stephan und die Augsburger Bürgerschule besuchte und sich in der Gärtnerei ausgebildet hatte, war er zuerst in verschiedenen Stellen im Ausland tätig. 1851 finden wir ihn in St. Gallen, 1852 beim kaiserlichen Hofgärtner in Salzburg, 1853 auf kurze Zeit bei seinem Vetter Jacob Greinwald, Gärtnereibesitzer in Graz, und zuletzt als Schlossgärtner in Kroatien. Nach einigen Jahren kehrte er nach Augsburg zurück, um dort Anna Winterle Tochter des Augsburger Schriftsetzers Jakob Winterle, zu ehelichen. Es fehlte nicht an „Gönnern", welche diese Ehe verhindern wollten und der Braut rieten, doch keinen Mann zu heiraten, der bisher ein solches Nomadenleben geführt habe. Sie reichte ihm dennoch ihre Hand zum Ehebunde und hatte das nicht zu bereuen; denn ihr Gatte, ein erstklassiger Kunstgärtner, wusste sich bald die größte Achtung unter seinen Fachgenossen in Augsburg und München zu erwerben. Trotzdem sein Leben und Wirken, wie selten ein anderes, durch Schicksalsschläge sehr schwer geprüft ward, sein Mannesmut und seine Tüchtigkeit halfen ihm über alles hinweg. Hochbetagt und mit innigem Dank gegen Gott über das Glück all seiner Kinder starb er am 14.8.1906 und wurde im Familiengrabe des Friedhofes in der Hermannstraße zur ewigen Ruhe bestattet. Sein Lebensbild soll, anderen zur Ermutigung, im V. Teil dieses Werkes „Blätter und Blüten" noch eigens aufgezeichnet werden. Die kleine Biographie ist ein Beweis für die Wahrheit des Spruches: „Der Mensch denkt und Gott lenkt", bestätigt aber auch die Tatsache, dass Gott die Menschen manchmal zu viel besseren Zielen führt, allerdings auf Wegen, auf die man hernach nicht ohne Bangen zurückzublicken vermag.

Auch das Lebensbild seiner zweiten Gattin Anna Mühlbauer verdient festgehalten zu werden und ist ebenfalls im V. Teile dieses Werkes untergebracht.

Ferdinand GREINWALD war zwei Mal verheiratet: 1.seit 27.71858 mit Maria Anna Winterle, geboren 8.1.1837 in Augsburg, gest. 10.11.1875 dortselbst infolge Ansteckung bei der aufopferungsvollen Pflege ihrer fünf typhuskranken Kinder, die am Leben blieben (siehe Anmerkung II);
2.seit 29.3.1875 mit Anna Mühlbauer, geboren 20.4.1850 in Beilngries als eheliche Tochter des Schmiedemeisters Anton Mühlbauer und seiner Gattin Anna, geborene Schneeberger. Sie starb am 18.8.1925 in Augsburg an Herzwassersucht, wiederholt versehen mit den hl. Sterbsakramenten.

Über die arische Abstammung der Familie GREINWALD siehe Anmerkung III.

a) Ferdinand GREINWALD heiratete

1.) Maria Anna Winterle, am 27.7.1856, die Tochter des Jakob Winterle, Schriftsetzer in Augsburg, und seiner Gattin Franziska Helene, geborene Schenkl, geb.8.1.1837, gest. 10.11.1873;

2.) seit 29.3.1875 mit Anna Mühlbauer, Tochter des Anton Mühlbauer, Schmiedemeister in Beilngries, und seiner Gemahlin Anna, geb. 20.4.1850, gest. 18.8.1925.

b.) Kinder (VII. Gen.) aus erster Ehe:

1.) Ferdinand, tot geboren 5.7.1859.

2.) Max Jacob, geb. 2.1.1861, gest. 1861, 2 Monate alt.

3.) Maria, geb. 9.12.1862, gest. 19.10.1920 an den Folgen eines Gehirnschlages. Sie blieb unverheiratet und führte als Jungfrau ihren beiden unverehelichten Brüdern Ferdinand und Wilhelm bis zu ihrem Tode den Haushalt. Sie war eine edle opferfreudige Seele, die neben ihrer Hausarbeit noch Zeit fand die herrlichsten Paramente herzustellen und armen Kirchen zu schenken.

4.) Ferdinand, Jacob, geb. 21.7.1865, der talentierteste aller Brüder. Er gab das Studium auf, um seinen anderen Brüdern als Schriftsetzer Unterhalt und Ausbildung zu ermöglichen.

5.) Joseph Anton, geb. 5.8.1868 in München, zum Priester geweiht 31.7.1894, 1901 - 1928 Pfarrer zu Aresing, seitdem in Seeg bei Füssen. (Näheres siehe V. Teil).

6.) Ludwig Jakob, geb. 21.8.1870, Kapuzinerordenspriester, zum Priester geweiht 23.7.1898, seit 1921 Kurat der Münchner Gefängnisse. Näheres über ihn siehe im V. Teil.

7.) Wilhelm, geb.1872. (siehe unter VIIb).

 

Von den drei Kindern zweiter Ehe, Anton, Max und Walburga blieb keines am Leben. Max starb 1876 mit 2, Walburga 1891 mit 14 Jahren.

VlIb. Gen.: Wilhelm GREINWALD, geboren 20.3.1872 in Augsburg, studierte sechs Jahre bei St. Stephan dortselbst und trat 1889 in städtische Dienste. Bis 1932 war er städtischer Schlachthofkassier in Augsburg und befindet sich jetzt im Ruhestande.

a) Wilhelm GREINWALD heiratete

am 26.4.1921 in Altötting Anna Lindenmayr, Schlossermeisterstochter von Grafenau.

b.) Kinder (VIII. Gen.):

1.) Marianne, geb.13.2.1922 in Augsburg, Jesuitengasse F 402.

2.) Anna, geb.29.12.1929.

 

Wenn auch der Mannesstamm dieser Linie ausgestorben erscheint, so leben die Raistinger GREINWALD doch in den kinderreichen Familien von Raisting (jetzt Garatshausen) und Freising fort, wie uns §2 und §4 in ihren Ausführungen beweisen.


§4 Nebenlinie  RAISTING - FREISING

Erstbekannte Stammeltern: Thomas GREINWALD. (Thoman GREINWOLDT, auch GREIMOL(D)T geschrieben) von Haunshofen, geboren nicht später als 1624, eher etwas früher, gestorben 1691 in Haunshofen. Gemahlinnen eine Magdalena, gest. 1670, und eine Katharina, gest. 1672; von beiden Gattinnen ist ein Geschlechtsname nicht bekannt.

I. Gen. (Sohn): Gallus GREINWALD (GREINWOLT), Schäffler in Wielenbach, geb. 11.10.1671 in Haunshofen als Sohn des Thomas und seiner Gemahlin Katharina, gest. 7.12.1716 in Wielenbach. Gattinnen: Afra Mayrin, gest. 1693; Sara Zwerger, gest. 1694; Apollonia Schusterin, gest. 1742.

II. Gen. (Enkel): Michael GREINWALD, (wahrscheinlich) Schuhmacher in Vorderfischen, Pfarrei Paehl; getauft 3.9.1701 in Wielenbach als Sohn des Gallus und seiner Gemahlin Apollonia, gest. 8.7.1728 in Vorderfischen. Gattin: Agatha Eisselin.

III. Gen. (Urenkel): Georg GREINWALD, geb. 6.3.1728 in Vorderfischen als Sohn des Michael und seiner Gemahlin Agatha, gest. 19.4.1800 in Raisting. Gattin: Lidwina Mentele, geborne Eierschmalzin von Raisting, Haus Nr.78 dortselbst.

IV. Gen.: Philipp GREINWALD, geb. 1.3.1755 in Raisting als Sohn des Georg und seiner Gemahlin Lidwina, gest. 8.10.1818 in Raisting. Gattin: Maria Weber. Seine drei Söhne Ferdinand, Johann Georg und Philipp verzweigten die Familien in eine Augsburger, Raistinger und Freisinger Linie:
Ferdinand, geb. 1792 in Raisting, heiratete 1820 nach Augsburg und begründete die dortige Linie (siehe §3);
Johann Georg, geb. 1794 in Raisting, setzte die Raistinger (Haupt-) Linie fort, welche heute noch in Garatshausen weiterbesteht (siehe §2);
Phillip, geb.1797 in Raisting, heiratete nach Freising und war Begründer der dortigen Linie (siehe §4).

Vc. Gen.: Phillip GREINWALD, geb. 3.6.1797 in Raisting als Sohn des Philipp und seiner Gemahlin Maria, gestorben 1861 in Freising. Er war der Enkel des Georg Greinwald von Raisting und Urenkel des Michael Greinwald von Wielenbach. Das Jahr 1861 wurde ihm zum Todesjahr. Er wurde an einen Kilometerstein geschleudert und starb an den Folgen dieses Unglücksfalles noch im gleichen Jahr. Er ist samt Frau und Kindern im alten Friedhof in Freising begraben

a.) Phillip Greinwald war verheiratet mit

 Maria Eigest, geb. 21.6.1801, gest. 3.11.1873.

b.) Kinder (VI. Gen.):

1.) Jakob, geb.1826 (siehe unter VIc).

2.) Joseph, Geburts- u. Sterbedatum fehlen. starb kinderlos in Freising.

3.) Franziska, geb. 1830, gest. 22.10.1906 in Freising

4.) Anna, geb. 1836, gest. 31.5.1320 in Freising.

VIc. Gen.: Jakob GREINWALD, geboren 8.7.1826 in Freising, gest. 30.5.1872 dort selbst. Er war Stadtpalier in Freising.

a) Jakob Greinwald war verheiratet mit

Ursula Maier von Achdorf bei Landshut, geb. 30.3.1825, gest. 18.3.1891.

b.) Kinder (VII. Gen.):

1.) Joseph, geb. 1849 (siehe unter VIIc.).

2.) Franz, geb. 29.6.1852, gest. 28.5.1918 in München.

3.) Ursula, geb. 6.3.1860. Sie ist eine Bauführersgattin in Traunstein.

4.) Jakob, geb. 17.2.1869, gest. 10.4.1942. (siehe unter VIId.);

VIIc. Gen.: Joseph GREINWALD, geboren 28.2.1849 in Achdorf, gest. 17.7.1898 als Ober- und Bezirkshauptlehrer in Landsberg am Lech. Näheres über ihn siehe im V. Teil dieses Werkes.

a) Joseph GREINWALD war verheiratet mit

1.) Elisabeth Schindler von Landsberg am Lech gest. 28.8.1890;

2.) Berta Herne, Oberlehrerstochter von München.

b.) Kinder (VIII. Gen.) aus erster Ehe:

1.) Klemens, geb. 22.12.1873 in Landsberg. Volksschuloberlehrer. Seit 16.2.1901 verheiratet mit Theodolinde Bitter, geb. 29.9.1874 als Tochter des Lehrers Michael Bitter und seiner Gemahlin Therese, gest. 14.10.1924. Sie starb fromm, wie sie gelebt hatte, gestärkt durch wiederholten Empfang der hl. Sterbsakramente: das Vorbild einer Gattin und Mutter.

     Sohn: Klemens, geb. 22.6.1905 in München.

2.) Maria, geb. 18.11.1874 in Landsberg, seit 23.11.1896 verheiratet mit August Kopp, gestorben 1919 als Hauptlehrer und Bezirksschulinspektor in Fürstenfeldbruck. Er hinterließ einen

Sohn Hans, geb. 17.2.1910, der ebenfalls Lehrer ist.

3.) Joseph, geb. 12.2.1876, seit 13.11.1897 verheiratet mit Walburga Osterloher. Er ist Seifensieder in München.

     Sein Sohn Joseph., geb. 27.3.1903, ist Priester seit 29.6.1933.(Siehe im V.Teil).

4.) Wilhelm, geb. 3.8.1879 in Landsberg, städtischer Oberverwalter in Karlshof bei Ismaning. Verheiratet seit 12.2.1918 mit Anna Soller, Gastwirtstochter von Ismaning.

     Sohn: Wilhelm, geb. 8.12.1918.

5.) Heinrich, geb. 2.1.1882 in Landsberg, Stadtinspektor dortselbst, seit 13.10.1917 verheiratet mit Karolina Osterrieder, Steinmetztochter von Landsberg, geb. 22.1.1896.

   Kinder aus zweiter Ehe:

6.) Elisabeth, geb. 7.9.1895 in Landsberg. Sie ist eine verheiratete Maischberger in Holzheim.

VIId. Gen.: Jakob, geb. 17.2.1869 in Freising, Bezirksbaumeister in Mainburg. Er war verheiratet seit ......mit der Franziska Resch, geb. 7.11.1863 in Rastbüchl. Jakob starb am 10.4.1942 plötzlich und wurde im Waldfriedhof in München beerdigt. Franziska lebte nach dem Tode ihres Mannes in Mainburg bei ihrer Tochter Anna, Als diese starb zog sie zum Sohn Jakob nach Kelheim, wo sie am ..... starb und in Kelheim beerdigt wurde.

a.) Jakob GREINWALD war verheiratet mit

der Franziska Resch aus Rastbüchl, geb. 7.11.1863, gest. 1960 in Kelheim.

b.) Kinder (VIII.Gen.):

1.) Anna, geb. 4.10.1902 in Mainburg.  Sie war Bankangestellte, unverheiratet und lebte in Mainburg, wo sie plötzlich am 6.11.1957 starb. Beerdigt in Kelheim.

2.) Jakob, geb. 5.4.1904 in Mainburg, gest. 20.7.1973 in Kelheim. (Siehe VIIId)

VIIId. Gen.: Jakob GREINWALD, geb. 5.4.1904 in Mainburg. Er studierte Maschinenbau und trat 1936 in den Arbeitsdienst ein, wo er es bis zum Oberstarbeitsführer in München gebracht hat. Am 28.6.1938 heiratete er die Bierbrauerei- und Hotelbesitzerstochter Maria Ehrnthaller aus Kelheim an der Donau, (Eltern Franz und Theresia Ehrnthaller, geborene Steinle). Nach dem II. Weltkrieg übernahm Jakob mit seiner Frau den von ihr geerbten Gasthof Stockhammer in Kelheim. 1952 bauten sie in den an die Wirtschaft angrenzenden Stadel ein Kino. 4 Kinder gingen aus der Ehe hervor. Jacob starb am 20.7.1973 in Kelheim, wo er auch beerdigt wurde. Maria lebte weiter im Gasthof bei ihrem Sohn Friedrich bis zu ihrem Tode. Sie starb 19.3.1991 in Kelheim und wurde dort beerdigt.

a.) Jakob, heiratete

am 28.6.1938 in Kelheim a. D. die Bierbrauerei und Hotelbesitzerstochter Maria Ehrnthaller aus Kelheim, geb. 23.7.1909 in Kelheim. (Eltern Franz und Theresia Ehrnthaller, geb. Steinle), gest. 19.3.1991 in Kelheim.

b.) Kinder (IX. Gen.):

1.) Siegfried Jakob, geb. 29.5.1939. in München (siehe IXda).

2.) Herrmann, geb. und gest. 1941.

3.) Eckhard Adolf, geb. 20.4.1942, in Kelheim (siehe IXdb).

4.) Friedrich, geb. 10.10.1944 in Kelheim (siehe IXdc).

IXda Gen.: Siegfried Jakob, geb.29.5.1939., in München. Siegfried machte sein Abitur am Comenius Gymnasium in Deggendorf. Anschließend studierte er an der Universität München Geophysik und promovierte dort 1972. 1974 heiratete Siegfried Jakob die Journalistin Rosel Rauhaus, geb. am 16.06.1943 in Berlin.  Sein weiteres Leben verlief in Hannover, bedingt durch seine Anstellung bei der „Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe“ in dieser Stadt. Seine Arbeit beinhaltete viele Auslandsaufenthalte, z. B. mehrere Jahre in Kanada, wo auch sein Sohn Michael 1976 geboren wurde.

a.) Siegfried heiratete

am 4. März 1974 in München die Rosel Rauhaus geb. am 16.06.1943 in Berlin, Eltern Bruno und Gertie Rauhaus, (verstorben). Siegfried lebt heute mit seiner Frau in Hannover.

b.) Kinder: (X Gen.)

1. Michael Peter, geb. am 10.08.1976 in Toronto/Kanada.  Heute, Jahr 2021, lebt er in Hannover.

Xda Gen.: Michael Peter, geb. am 10.08.1976 in Toronto/Kanada. Er wuchs in Hannover auf, studierte an der Humboldt-Universität in Berlin Medizin und promovierte dort 2004. Er setzte seine fachliche Ausbildung zum Internisten und Kardiologen fort. Heute lebt er in Hannover. Seine Arbeitsstätte ist das Krankenhaus in Hameln der Sana Kliniken AG.

IXdb Gen.: Eckhard Adolf, geb. 20.4.1942, in Kelheim. Er besuchte die Wirtschaftsaufbauschule in Regensburg. Nach der Lehre als Radio- und Fernseh-Techniker studierte er am Ohm-Polytechnikum in Nürnberg und schloss das Studium als Ingenieur der Elektronik ab. 1968 trat er bei der Firma „Mahlo“ in Saal/Donau als Entwicklungs-Ingenieur ein und blieb bis zu seiner Rente. Zusätzlich war er bei der Feuerwehr Kelheim als Brandmeister und zweiter Vorstand tätig. Sein Rentnerleben verbringt er in Kelheim.    

a.) Eckhard heiratete

am 10.10.1969 die Büroangestellte Erika Krinner aus Kelheim, geb. 2.11.1940, Eltern Hermann und Franziska Krinner, geborene Roller.

Erika verstarb am 30.09.2017.

b.) Kinder X Gen.:1.

1. Monika Maria, geb. 28.11.1970 in

Kelheim, Xdba

2. Christine Gerda, geb. 2.8. 1972 in Kelheim. Xdbb

 3. Martin Friedrich Hermann Jakob, geb.

11.11.1974 in Kelheim, Xdbc

Xdba Gen.: Monika Maria, geb. 28.11.1970 in Kelheim. Sie machte in der staatlichen Fach-Oberschule Regensburg (FOS) das Abitur. Nach einer Lehre und dem Besuch der Textilfachschule in Nagold schloss sie als Textilbetriebswirtin ab. Am 4.9.1999 heiratete sie Heinz-Peter Drieschmanns und zog nach Bad Abbach.

a.) Maria Monika heiratete am 4.9.1999 den Koch Heinz-Peter Drieschmanns. (Eltern: Heinz-Peter und Angelika, geb. Brenneis, Drieschmanns).

b.) Kinder XI Gen.:
1.
Ann-Kathrin, Dorothea, Maximiliane geb. 22.7.2002 in Regensburg.

  2. Benjamin, Elias, geb. 22.7.2003 in Regensburg.

 

Xdbb Gen.: Christine Gerda, geb. 2.8.1972 in Kelheim. Sie besuchte die Hotelfachschule in Reichenhall und lernte Restaurationsfachfrau im Bayerischen Hof in München. Nach dem Gewinn einer Meisterschaft besuchte sie nochmals eine Hotelfachschule und schloss sie als Hotelbetriebswirt ab. 1995 ging Sie mit Ihrem Lebenspartner ins Saarland (Bildstock – Friedrichsthal).  Am 3.8.2003 wurde dann der Sohn Paul Greinwald geboren. 2013 kauften Sie das Restaurant Waldhorn. 

a.) Christine Gerda, heiratete am 3.8.2013 Michael Kopp, geb. 2.10.1969 (Eltern Wilfried und Monika Kopp, geb. Liehm). 

 

b.) Kinder (XI. Gen.):
1. Paul Jakob Greinwald / Kopp, geb. 3.8.2003 in Neunkirchen. Er nahm den Namen seines Vaters Kopp an.

 

Xdbc Gen.: Martin Friedrich Herrmann Jacob, geb. 11.11.1970 in Kelheim. Er verbrachte seine Jugend in Kelheim und lernte beim Media-Markt Verkäufer. Nach einigen Jahren wechselte er in die Media-Markt Zentrale nach Ingolstadt, wo er heute als Projektleiter für Standorte der Märkte in Deutschland zuständig ist. Martin heirate die Angestellte Christine Chucholl, beide leben in Train (Landkreis Kelheim).

a.) Martin Friedrich Herrmann Jacob, heiratete am 14.12.2012 die Büroangestellte Christine Chucholl (Eltern Walter und Edeltraud, geb Scherl, Chucholl aus Schnaitsee. 

b.) Kinder (XI. Gen.):
1. Lisa, Juliana, geb.24.5.2012 in Kelheim.

IXdc Gen.: Friedrich, geb. am 10.10.1944. Er wuchs in Kelheim im Gasthof Stockhammer auf. Er bildete sich an verschiedenen Gaststätten und Restaurants in München und Oberbayern zum Küchenmeister aus. Er übernahm den Gasthof Stockhammer und schaffte es in kurzer Zeit daraus einen hoch angesehenen Betrieb zu machen. 1975 heiratete er die Brauerei- und Gaststättenbesitzerstochter Monika Schneider, (Eltern Johann und Maria Schneider, geb. Schwaier). Friedrich führte den Betrieb bis 2014, dann übergab er seinen Betrieb an seinen Sohn. Friedrich und Monika unterstützen weiter den Betrieb ihres Sohnes und leben als Rentner in Kelheim.

a.) Friedrich heiratete am

17.10.1975 die Brauerei- und Gaststättenbesitzerstochter Monika Schneider, geb. 18.4.1953, (Eltern Johann und Maria Schneider, geb. Schwaier) aus Essing.  

b.) Kinder (X. Gen.):

1. Friedrich, Johann, Jakob geb. 12.10.1976 in Kelheim (Xdca)    

2. Birgit, Maria, Monika, geb. 28.11.1979 in Regensburg (Xdcb)

3. Julia, Maria, Josefine, geb. 25.09. 1986 in Regensburg (Xdcc)

     4. Daniela, Therese, Helene geb. 25.12.1989 in Regensburg (Xdcd)

 

Xdca Gen.: Friedrich, Johann, Jakob geb. 12.10.1976 in Kelheim. Er wuchs in Kelheim auf. Anschließend ging er an die Hotelfachschule Reichenhall und lernte Koch im Hotel Hilton München. Als Geselle ging er dann zum Sternekoch Jürgens in der Burg Wernberg. Seit 2002 arbeitet er im elterlichen Betrieb in Kelheim, 2014 übernahm er den Betrieb von seinen Eltern.

 

a.) Friedrich, Johann, Jakob geb.12.10.1976

b.) Kinder (XI. Gen.):
1. Moritz Friedrich Uwe Kopsch,
geb. 25.1.2002 in Regensburg
2. Max Josef Jakob Angerer, geb. 19.5.2020 in Kelheim

 

Xdcb Gen.:  Birgit, Maria, Monika, geb. 28.11.1979 in Regensburg. Sie besuchte die Hotelfachschule Reichenhall und lernte Restaurationsfachfrau im Königshof München. Nach Ihrer Lehre arbeitete Sie in verschiedenen Hotels in Europa. Zur Zeit ist sie bei der Firma Wind River in München als Senior Accountant EMEA Finance beschäftigt. Sie lebt mit Ihrem Lebenspartner Michael Braun in München.

a.) Birgit, Maria, Monika, geb. 28.11.1979, sie lebt mit Michael Braun, geb. 24.5.1979 in München.

b.) Kinder (XI. Gen.):

      1. Frieda Monika Greinwald, geb. am 15.Mai 2018 in München.

      2. Paula Heidi Greinwald, geb. 7.8.2020 in München.

Xdcc Gen: Julia, Maria, Josefine geb. 25.09.1986 in Regensburg. Abitur in Kelheim, dann Cambridge Examen in London.  Danach Lehramtsstudium in Passau. Ist seit 2018 als Studienrätin in Kempten an der Realschule an der Salzstraße tätig.

Xdcd Gen.: Daniela, Therese, Helene geb. 25.12.1989 in Regensburg. Nach dem Realschulabschluss in Riedenburg 2012 – 2013 Ausbildung zum Goldschmiedemeister in München. Seit 2019 eigenen Juwelierladen mit Katharina Kraus in München.

 

C. Anmerkungen und Ergänzungen zum IV. Kapitel.

Anmerkung I:

Eine der zweifelhaftesten Errungenschaften der neueren Zeit seit dem Kriege von 1870/71 war das vollständige Vergessen der einst hochgehaltenen, lang und sorgsam behüteten Familienbande. Wäre es dem Verfasser nicht gelungen, die Beweise der Zusammengehörigkeit der Wielenbacher, Unterhausener, Oderdinger, Raistinger und anderer GREINWALD - Familien zusammenzuholen, so hätte wohl schon die nächste Generation all dieser Familien auch noch das dunkle Bewusstsein der Verwandtschaft eingebüßt, welchem das jetzt noch lebende Mittel-Alter als letzten Rest von dem bereits ins Grab gestiegenen Geschlechte überkommen hatte. Der Verfasser erfuhr die Tatsache der verwandtschaftlichen Beziehungen seiner aus Raisting stammenden Familie mit den Greinwalds aus Unterhausen (und Wielenbach und damit auch aus Oderding) von vier Seiten her:

Frau Sophie Greinwald in Etting kam einmal mit der Mutter des jetzigen Pfarrers Georg Greinwald in St. Pölten (Weilheim), geb. 1879 Raisting, auf die Verwandtschaft zu sprechen. Als sich herausstellte, dass der Gatte der Ettinger Frau Greinwald aus Wielenbach stamme und mit den Unterhausener Greinwald verwandt sei, sagte die alte Frau Greinwald: „Dann sind wir auch verwandt; Allerdings ist es eine alte Verwandtschaft". Ihr Mann, der Vater des Pfarrers Georg GREINWALD, ein geborener Raistinger, war aber in der Familiengeschichte sehr gut bewandert.

Auch die jetzt in Garatshausen, Pfarrei Tutzing, lebenden und aus Raisting stammenden GREINWALD haben das Bewusstsein der Verwandtschaft mit den Unterhausener GREINWALD „beim Kotter" aus der Heimat mit in die Ferne genommen. Joseph Greinwald, geboren 28.1.1872 als Sohn des Remigius Greinwald aus Raisting, berichtete dem Verfasser, dass die Raistinger Greinwald regelmäßig zu den Familienanlässen nach Unterhausen „zum Kotter" eingeladen wurden. Längst vorher hatte der Verfasser das Gleiche von seinem Vater erfahren.

Auch die Verwandtschaft mit den Nachkommen des 1660 in Oderding geborenen Schmiedes Michael Greinwald, Sohn des Leonhard, steht fest; denn in der davon abstammenden Schongauer Greinwald - Familie, die sonst jede Erinnerung an die Oderdinger Stammfamilie verloren hatte, erhielt sich bis heute die Erinnerung der Vetternschaft mit dem Augsburger Kunstgärtner Ferdinand Greinwald.

Zu diesen drei Zeugnissen kommt noch ein viertes, welches der Verfasser im schriftlichen Nachlass seines Vaters Ferdinand Greinwald entdeckte. In einem Tagebuch, worin derselbe die interessanten Erlebnisse seiner Wanderzeit schildert, die Stelle: „Mit vorzüglichen Zeugnissen und Empfehlungsschreiben ausgerüstet und mit einer Barschaft von 5 Gulden Münze, ..., ging ich am 5.November 1852 nach Graz. Vollständig erschöpft kam ich am 10. November 1852 abends 8 Uhr in Graz an. Dort machte ich mich sofort bei einem Vetter vorstellig, der mich gratis in einem benachbarten Hause einquartierte. Am anderen Morgen präsentierte ich ihm meine Zeugnisse und Empfehlungsschreiben, worauf er mich im Kaiserlichen Burggarten als exponierten Gehilfen unterbrachte". Der hier erwähnte Grazer Vetter kann nur der am 15.7.1779 in Unterhausen bei Weilheim geborene Jakob Greinwald, Sohn des Johann Georg Greinwald, Bauer „zum Kotter" gewesen sein. Von diesem Jakob ist es sicher, dass er nach Graz geheiratet hat

Besonders interessant und aus dem Grund eigens erwähnenswert, weil daraus ersichtlich ist, mit welchen Zufälligkeiten und Schwierigkeiten der Familienforscher zu rechnen hat, ist folgendes Erlebnis: Nach wiederholtem Anschreiben erschien Herr Oberingenieur Franz Greinwald und erklärte dem Verfasser: „Herr Pater, wir haben gar keine Verwandten. Unsere Eltern starben viel zu früh, als dass wir sie darüber hätten befragen können". „Mag sein", gab der Angeredete zur Antwort. "Aber haben Sie nie in der Jugend so nebenbei von einem Vetter gehört?", „O doch", entgegnete der andere, „einmal schon. Mein Vater war mit meinem Fortschritt im Studium gar nicht zufrieden. Darum erklärte er mir einmal: „Kerl, wenn du nicht bald ganz anders lernst, so musst du zu unserm Vetter in die Lehre": „Was war den der Vetter?", „Ein Kunstgärtner, ich weiß aber nicht mehr sicher, war er in Augsburg oder München". „Nun, da haben wir es ja“ erwiderte der Verfasser. „Das war ja mein Vater, der sowohl in Augsburg als auch in München Kunstgärtner war. Jetzt muss ich aber schon noch weiter fragen: Haben sie nie in Schongau von Verwandten in Weilheim gehört?“: „Allerdings, dort hat mein Vater Verwandte gehabt". „Nun sehen Sie, " war die Antwort, „Ihr Urgroßvater war in Weilheim Gärtner, kein anderer als der Sohn des Schullehrers Thomas Greinwald von Polling". Diese Feststellung war das Resultat eines Frag - und Antwortspieles von wenigen Minuten. Die Tatsache der Verwandtschaft der Oderdinger- und Raistinger Greinwald steht also auf Grund des hier Gesagten traditionell fest.

Anmerkung II:.

Über die Familie, Eltern und Ahnen der Mutter des Verfassers, Maria Anna, geborene Winterle, sei hier folgendes festgehalten: Ihr Vater Jakob Winterle war Schriftsetzer und wohnte in Augsburg G 125. Er war geboren 23.4.1807 in Haunswies bei Affing, wo sein Vater Landmann und Weber war. Jakob Winterle hatte mit Auszeichnung das Gymnasium absolviert; weil er sich jedoch zum geistlichen Stande, um dessentwillen er hatte studieren dürfen, nicht entschließen konnte, entzogen ihm die Eltern jede Unterstützung. So war er gezwungen, das Studium aufzugeben und im Alter von mehr als zwanzig Jahren einen anderen Beruf zu ergreifen. Er trat bei KOTTA in Augsburg als Schriftsetzerlehrling ein und verblieb in diesem Geschäfte fast bis zu seinem in hohem Alter erfolgten Tode. Nebenbei beschäftigte er sich aber immer noch mit seinen Büchern, die er dann seiner Tochter Anna, verheiratete Greinwald und deren Kindern hinterließ; zwei von diesen wurden Priester, was ihr Großvater nicht geglaubt hatte, werden zu können.

Weil sich vielleicht später einmal das eine oder andere Glied aus der Familie für deren Ahnen interessieren wird, so seien auch diese hier in Kürze zusammengestellt.

Die Winterle stammen aus Derching bei Augsburg. Die Derchinger Pfarrmatrikel beginnen erst um 1700 und schon an ihrem Anfang begegnen wir der Sippe Winterle. Die ersten Winterle, Hans und seine Gemahlin Maria, sind aber WUNDERLE geschrieben. Sie werden von 1721 an wiederholt als Eltern genannt. Wann sie geheiratet haben, ist unbekannt. Auch die Taufe ihres wahrscheinlich ältesten Sohnes Joseph konnte nicht gefunden werden, möglicherweise deshalb, weil Joseph schon vor Beginn der Matrikeleinträge geboren wurde, oder weil seine Eltern erst nach seiner Geburt zugezogen sind. Wären wenigstens in der Trauungsmatrikel dieses Joseph die Eltern angegeben worden, so ließe sich der Mangel der Taufmatrikel verschmerzen; so aber ist auch diese Trauungsmatrikel nicht vollständig genug, um Joseph Winterle sicher als Sohn des Hans und der Maria Wunderle auszuweisen. Die Namen werden jeweils so geschrieben, wie sie sich in den alten Pfarrbüchern vorfinden.

Stemmeltern: Hans und Maria WUNDERLE, da sonst kein ähnlicher Name in den damaligen Pfarrmatrikeln vorkommt.

I. Gen.: Joseph Winterle, mutmaßlich Sohn des Hans und der Maria, geboren um 1700.

a.) Joseph Winterle heiratete am 2.1.1732 in Derching.

1.) Jungfrau Helene Täflerin; geb. am 27.9.1740 als WINDERLE

2.) Jungfrau Therese Wohlmutin;  und am13.2.1741 wieder als WINDERLE

3.) Klara Eichhorn in Derching.

b.) Kinder (II. Gen.):

1.) Franziskus WUNDERLE, geb.30.3.1732 in Derching, gest. ?   Eltern: Joseph und Helene. Er heiratete in Derching 19.4.1763 als „Sohn des Joseph Winterle, Bauer von Derching, noch am Leben, und der Helene", und zum zweiten Male 27.4.1801 als Franz Xaver WINTERL, „Sohn des Joseph, Bauern von Wolfertshausen, und seiner Gattin Helene".

2.) Anastasia, geb.16.9.1733, gest.? Eltern: Joseph und Helene WUNDERLE.

3.) Sebastian, Geburts- und Sterbedatum unbekannt (siehe unter II.).

5.) Afra WINTERLE, geb.6.2.1742, gest. ?  Eltern: Joseph und Klara.

6.) Lorenz WINTERLE, geb. 4.1.1743, gest.?  Eltern: Joseph und Klara.

7.) Michael WINTERLE, geb. 3.9.1747, gest.?  Eltern: Joseph und Klara.

8.) Ignatz WINTERL, geb. 30.7.1748, gest.? Eltern: Joseph und Klara. Er heiratete am 5.10.1773 in Derching als WINTERLE die Maria Maierin.

Kinder (III.Gen.):

1). Stephan WINTERLE, geb. 26.12.1782, Eltern (bei ihm und dem folgenden Joseph): Ignatius WINTERL und Maria Anna Maierin;

2.). Joseph WINTERLE, geb. 22.2. 1785;

3.). Johann Evangelist, geb. 8.12.1790, Eltern: Hiersbauer Ignaz WINTERLE und Anna Maierin von Lechhausen.

9.) Joseph WINTERL, geb. 12.3.1751, gest.?

10.) Jakob WINTERLE, geb. 8.7.1758, gest.?  Eltern: Joseph WINTERLE und Klara Eichhorn.

 

II. Gen.: Sebastian WINTERLE. Der Eintrag seiner Taufe muss vergessen worden sein, was umso bedauerlicher ist, als auch im Trauungsbuche die Angabe des Geburtsdatums und der Eltern fehlen.

a.) Sebastian WINTERLE heiratete

1.) am 7.10.1760 Ursula Täfflerin von Derching;

2.) und am 3.6.1763 Afra Wackerl, Weberstochter von Derching, geb.7.8.1742. Die Eltern Markus und Barbara Wackerl, die 1741 in Derching geheiratet hatten, waren am 7.8.1742 noch am Leben. Beide Trauungen fanden in Derching statt.

b) Kinder (III.Gen.) aus zweiter Ehe (als Eltern sind immer Sebastian und Afra angegeben):

1.) Joseph WINTERLE, geb. 1767 (siehe unter III.).

2.) Thomas, geb. 3.12.1768, gest.? Er heiratete 9.5.1795 in Derching Anna Maria Hartlin von 0klenbach, geb. 5.8.1767. Einziger Sohn:

1.) Joseph, geb.15.5.1798 in Derching).

3.). Leonhard, geb. 31.10.1770. Er heiratete 28.4.1800 Anna Maria Mössmerin von Wolfertshausen, geb. 2.4.1779. Ihre Eltern waren Benedikt und Rosina Mössmer.

4.) Johannes, geb. 31.12.1775, gest.?

5.) Petrus, geb. 29.6.1779, gest.?

 

III. Gen.: Joseph WINTERLE, geb. 1.3.1767 in Derching als Sohn des Sebastians Winterle und seiner Gemahlin Afra Wackerl. Seine erste Gattin starb bereits ein Jahr nach der Hochzeit als „fromme christliche Frau“. Die zweite Gattin Theresia Strassmayer, geb. 9.10.1770 in Haunswies, war eine Tochter des Chirurgen (auch als Bader bezeichnet) Dominikus Strassmayer. Derselbe stammte aus Hollenbach und heiratete 1749 des erste Mal, und zwar nach Haunswies. In dritter Ehe heiratete er 1759 in Haunswies die Maria Reich aus Untergriesbach. Aus dieser Ehe ging die Tochter Therese, nachmalige WINTERLE, hervor.

a.) Joseph WINTERLE heiratete 1.) am 27.8.1796 Anna Maria Huberin von Aufhausen, gest. 2.7.1797;

2.) und am 26.8.1797 Jungfrau Theresia Strassmayer von Haunswies. Beide Trauungen fanden in Haunswies statt.

b.) Kinder (IV. Gen.) aus zweiter Ehe:

1.) Jakob WINTERLE, geboren 1807 (siehe unter IV.)

 

IV. Gen.: Jakob WINTERLE, Schriftsetzer in Augsburg, geb. 23.4.1807 in Haunswies als ehelicher Sohn des Joseph WINTERLE und seiner Gemahlin Theresia Strassmayer.

a.) Jakob WINTERLE heiratete

am 8.4.1833 in Augsburg (St. Max) Franziska Helene Schenkl, Buchdruckerstochter, geb. 12.12.1800 in Augsburg
H 250.

b.) Kinder (V. Gen.):

1.) Maria Anna, geb. 8.1.1837, gestorben am 10.11.1873 in Augsburg.

 

Maria Anna WINTERLE heiratete am 27.7.1858 in Augsburg (Stadtpfarrei St. Max) den Kunst und Handelsgärtner Ferdinand GREINWALD. Ihr war nur ein Alter von 36 Jahren beschieden und zwar starb sie am 10.11.1873 als Opfer der Mutterliebe. Sie pflegte ihre fünf typhuskranken Kinder mit größter, selbstloser Aufopferung und fiel, während sie das Leben ihrer Kinder rettete, infolge Ansteckung selbst dieser tückischen Krankheit zum Opfer.

In ihrem Nachlass fand sich ein Bruchstück eines geschriebenen Wappenbriefes mit dem Wappen der SCHENKL, das sicher von ihrer Mutter Helene, geborene SCHENKL, als sie ihren Gatten Jakob WINTERLE heiratete, in die Ehe mitgebracht worden war. Die vier „GREINWALD - Buben", wie man sie zu nennen pflegte, haben dieses Wappen immer mit Ehrfurcht betrachtet, wenn es ihnen einmal in ganz seltenen Fällen unter die Augen kam. Doch hatten sie keine Ahnung von der Geschichte desselben. Sie wussten nur, dass der Inhaber dieses Wappens einmal Stadtpfleger gewesen sei, aber auch nicht wo. Erst nach etwa fünfzig Jahren sollte es dem Verfasser dieses Buches gelingen, näheres darüber zu erfahren. Darüber sei berichtet in

Anmerkung IIa:  Das SCHENKL - Wappen.

Eine seelsorgliche Angelegenheit führte den Verfasser in den Stadtpfarrhof St. Benno in München. Zum großen Erstaunen sah er im Amtszimmer des Pfarrers, auf Glas gemalt, das ihm längst bekannte Wappen der SCHENKL. Man kann sich die Freude denken, als der alte Herr Stadtpfarrer und Geistliche Rat sich als einen SCHENKHL vorstellte und erzählte, dass ein Künstler ihm das Glasgemälde aus seinem alten Wappenbriefe entnommen und. angefertigt hatte. Es bedurfte nur eines Vergleiches dieses Wappenbriefes mit jenem, welcher sich in der Familie GREINWALD vererbt hatte, um dort festzustellen, dass beide denselben Text und dasselbe Wappen enthielten. Der Unterschied zwischen beiden bestand nur darin: Das im SCHENKHLschen Besitz verbliebene Wappen war in schöner Druckschrift ausgefertigt, das andere korrekt geschrieben, das erstere enthielt auch noch den Anfangstext, der bei letzterem jedoch fehlte, und in ersterem wurde das Wappen ganz genau mit Worten beschrieben, während diese Beschreibung in letzterem nicht vorhanden war. Das Wappen war aber in letzterem sorgfältiger ausgeführt und zwar ganz nach dem Texte des anderen, während im SCHENKHLschen Exemplar der Krieger statt des in demselben geschildertem goldenen Kleides einen grünen Spenser trägt, an den sich nach unten eine rote Pluderhose anschließt, von der im Wappentexte nichts steht. Kopf und Helm sind sowohl beim Wappenbild als beim Kleinod in beiden Urkunden dieselben. Beide sind aber Bruchstücke. Das im Greinwald‘schen Besitze befindliche Exemplar stellt nur einen Teil des anderen dar. Weil aber der Wortlaut in beiden Schreiben derselbe ist, so beschränken wir uns darauf, das Bruchstück des GREINWALDschen Exemplars in jenem der Familie Schenkhl durch Unterstreichen kenntlich. zu machen. Das Letztere umfasst vier Seiten; Zwischenstück und Schluss fehlen. In der nun folgenden wörtlichen Abschrift wird jeweils der Schluss der vier Seiten eigens vermerkt.

Wörtliche Abschrift der Wappen-Urkunde

der Familie SCHENKL, weiche sich im Besitze des H.H. Geistlichen Rates SCHENKHL bei St. Benno in München befindet:

„Ich Rueppert Heinrich Strassmay: von Herbsteimb, uf Fünstermühl u. Rechnberg der Römischen kayserl. Mayest. und des Heil. Röm. Reichs Pfalzgraff zu Latein (=  auf Lateinisch) Cames (o) Palatinus dan (= dann) der Hochen Fürsten und Ständen eines Hochlöblichen Fränckisch: Creysses der dermaligen Pfleger beede ämbter Hollenberg und Thurndorff bekenne offentlioh mit disen Prieff, und thue Kundt Männiglich: Demnach der aller durchleuchtigste und überwundlichste (soll wohl "unüberwindlichste" heissen🙂 Fürst und Herr Herr Leopoldus der erste dises Namens von Gottes Gnaden, Erwölter und gecrönter Römischer Kayser, zu allen zeitten, Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hungarn Böhmen Dalmatien, Croaten und Slavonien König, Ertz-Herzog zu Oestreich, Hertzog zu Burgund zu Brabant, zu Steuer (= Steiermark), Känden (= Kärnten), Crein (=Krain), Lugsenburg und würdtenberg, Ober und Nider Schlösien, Fürst zu Schwaben, Marckgraff des Heil. römischen Reichs zu Buggau (= Burgau), zu Mähren, Ober und Nider Lausniz, gefürsteter graff zu Haabspurg, zu Tyrol, zu Pfürden, zu Kützburg und zu görz, Landgraff in Elsass, Herr uff der Kündischen (= Windischen) Mark, zu Pordenau u. zu Sallins. Mein allergnädigster Kayser, König und Herr glorwürdigsten Andenkens hat mit unter anderandern kayserlichen Privilegieri, auch die sonderbare (= besondere) Gnaden und Freyheiten dan vollkommene Macht und gewalt allergnädigst mitgetheilt und verliehen, das ich anstadt und in Nahmen Dero Höchstermelten Kayserl. Mayestät und dero Nachfahrer am Reich Ehrlich und redlichen Leuthen, die ich dessen wiirdig erachten werden welches meinen gefahlen, und bescheidenheit heim gestellt. Jedem nach seinem Standt und Wesen Zeichen Wappen und Cleinod mit Schild und Helm geben und verleihen, dieselbe Wappen und Cleinod Lehens genossen machen, Schöpffen und erheben soll und mögen. Also das dieselbe Personen, so ich mit Wappen und Cleinoden begaben und fürsehen werde, auch ihre eheliche Leib erben und derselben erbens Erben, solche Zeichen, Wappen und Cleinoden mit Schild und Helm für und für in ewige Zeit haben, führen und deren u. allen u. jeglich Ehrlich, Redlichen sachen und geschäfften zu Schümpf und Ernst, in allen Orthen und Enden nach ihren Ehren Notdürfften willen u. Wohlgefahlen gebrauchen, auch alle gnaden, Freyheiten, ehre, Wirte (= Würde), Vortl (= Vorteil), Recht und gerechtigkeit mit ämbter und Lehen geistlich und Weltlichen zu haben und zu tragen mit anttern (= anderen). Dero Römischen Kayserlichen Mayestät und der Reichs Wappen um Lehens genossene Leuthen, Lehen und all andere gericht und Recht zu besitzen Urtl (= Urteil) zu Schöpfen und recht zu Sprechen dessen alles theilhaftig, Würdtig, empfanglich und darzu tauglich, geschickt und gut seyn in geistl. u. Weltlichen Ständten und sachen, sich des alles freyen, gebrauchen und geniessen sollen und mögen, als andere Kayserl. und des Reichs Lehen und Wappen genossene Leuthe (= wie andere Leute, welche kaiserliche Reichslehen und Wappen geniessen), solches alles haben und sich dessen freyen gebrauchen und genuessen von rechtoder gewohnheit Inmassen allerhöchstermelt Römischen Kayserl. Mayestet mit aigner Hand unterschrieben und gesigeltes Palatinats Diploma allergnädigst mehres Inhaltet und anfanget (= mehreren Inhaltes, anfangend): Wür Leopolt von Gottes Gnaden Erwölter Römi- 
(hier beginnt die zweite Seite🙂 scher Kayser und sich Endtes mit Uhrkund Dises Briefs, der besigelt ist mit unseren Kayserl. anhengenden Insigl und geben ist uff unseren Schloss Erbersdorf den Dreyzehnten Monaths Tag october Anno Sechzehn Hundert und Neun und Neunzig, unserer Reiche des Römischen in zwey- und virtzigsten, des Hungerischen im 45isten und des bemischen im 44sten Jahr. Nun aber sich vermercklich gezimmen will, dise und dergleichen herrührende Gnaden und freyheiten Dahin anzuwendten, Uf das es zu der nächsten Ehr Wohlstandten und Beförderung geschehe, und sonderlich denen jenigen zu gutten komen sollen, Welche dero Römischen Kayserlichen: Mayestet unseren allergnädigsten Herrn und dem Heiligen Römischen Reich aller underthännigst angenehme ersprüssliche und getreue Dienste vor anderen schon geleistet haben und noch de facto Leisten thuen. Dahero auch aller gebührlichen Ehren und gütern beförderungen Wohl Würdig seind. Zumalen Da ich als höchtsermalten dero Römisch Kayserl. Mayestet Hoff und Pfaltzgrave von dem Wohl Edlen Herrn Johann Matthias Schenckl, welcher nicht allen von Jugend Auf Crafft dessen bey handten von Jugend auf habenden Abschiden die Schreiber ey geyebt (= eingeübt), somit bey Underschidlichen Pfleg geriohtern und ambtern vor eine Schreibern getreu Ehrlich und Ruemlich sich gebrauchen lassen, sondern auch Nachmahlen etliche Jahr als Stattschreiber zu Eschenbach der Zeit aber als verpflichter Stattschreiber der Oberpfälzischen Löblichen gezirks Stadt Auerbach bedienter stehet, mit gebührenten respect ersucht und gebetten worden, dass nachdeme dessen Vatter Weyl. der auch Edle Herr Johann Michael Schenkhl Seel. gewesener Hammer Tradt und glashütten Meister in der Warmensteinach, von unerdencklichen Jahren her seine Voreltern in ordentlicher Wappen wie alte Pettschaften Grabstein und dergleichen zaigen gefüret, die Darüber vor hanten gewesene Uhralte Documenta aber durch ehemaliche Kriegs Conjuncturen und feundlichen ruin verlohren gegangen währen, als ein Betracht und erwegung dessen, auss .höchtsermelt Dero Römisch: Kayserl. Mayestet mir gegeben Volmacht und gewalt nit nur ermelten  Herr Johann Mathias Schenckl, sondern auch für dessen gebriter (= Gebrüder) benanntlichen (= mit Namen, wir würden sagen: nämlich) denen Wohl-Edlen Herrn Johann georg M. Leonhardt Schenckl, der Churfürst: Durchlaucht zu Pfaltz wohlverordneter Richter Steuer und ungelts beambter zu Statt Erbendorff, Dann Herr Johann Michael Schenckl, welcher zimliche Jahr als ein Offizir in Kriegs Diensten unter seiner Churfürstlichen Durchl. in Beyern und Respektive dem Heil. Römischen Reich Wider den Türcken Erbfeund Ehrlich und Mann Vest gedienet. Nicht weniger Herr Johann georg Schenckl Der Zeit Hammer trad und glashütten Meister in der warmsteinach und endlich Johann Lorentz Schenckl auch trathammer Meister, beede auf deren Vätterlichen Güttern daselbst, angerichtes von ihren uhreltern Von Alters her gefürtes Wappen und Cleinodien widerumen verneuert u. Gleichsam de nova ertheillen und verleyhen wolle, dessen billigmässiges begehren ich nun auch Keines weigern, sondern sowohl von selbsten genaigter als in ansehung seiner und dessen obernannten Vir gebrider sowohl Chur Lands herrschaft als auch höchstermelt Ihro Römisch: Keyserl. Mayestet Erspriesslich aller untherthönigst geleisten und noch künftig laistenten diensten da anderer Viller meriten gute Sitten und geschicklichkeiten halber, in welchen sie mir sämentlich Vilfältig angeruehmet und bekandt seint. (Hier schließt die zweite Seite, dann beginnt das zweite Blatt; es muss also ein Zwischenstück fehlen, wahrscheinlich der geschichtliche Beweis, dass das Wappen, welches die dritte Seite gut zur Hälfte ausfüllt, schon bisher geführt wurde:). ......das Vor alters her zum Mehrernteil Erblich schon gefürt und gehabte Wappen und Cleinoden fernere zu führen und zu haben nach folgender gestalten von neuem gibe und verleyhe als hir in der Mitte dieses brieffe mit farben dann gold und Silber aufgestrichen und gemalten Wappen nemblich mit einem Schild und Helm, darauf ein goldene Cron und aufrecht stehend geharnischter Mann mit einem Casget bedeckt, darauf roth und Weisse federn tragend in der Rechten Hand zwey Pfitzenpfeil und in der Lincken (Hier ist beim SCHENKHLschen Original das Wappenbild eingeschaltet) Hand einen Pogen haltent dan der anderen Theill mit zweyen Rothen und zweyen  Plauen veldern in welchen zweyen obern und zwar rechter Hand des Rothen felds ein mit silber ausgestrich(e)nen Löb der Lincken Clau oder Pratzen ein Hertz haltent und lünckerseiths des blauen ein mit Golt farb bekleiter Mann mit aufhabender Bookl hauben, der in der Rechten Hand einen donnenpaum haltet ferner in andern zweyen Veldern Rechter Hand des Blauen drey guldene Stern in drey guldene Nägel und linckerseiths des rothen Velthe ein Silberner Fuss oder Schenckhl, das aussere Laubwek aber ist reohterseiths versilbert und Roth und linckerseiths Vergolter und Plauer farb aufgestrichen. Solchemnach dan auch höchstermelt Kayserlichen Mayestet Ob habenden Volmacht und gewalt vorernante Herrn Sohenckl gebürendere de nova Wappen und Lehens genossen gemacht geschöpst und erhebt habe, thue auch solches hiernit und in  Crafft diese Brieffs also und dergestalt dass erstbemelte Schencklische gebrüder deren jetzt und künfftige Erben Mann u. Weiblicher Geschlecht in finitum dises aus obhabent Kayserlichen Macht und Vollkommener gewalt von Neuem gegeben und verliehene Wappen und Cleinoden auch Schild und Helm für und für zu ewigen Zeiten haben, führen und sich dessen in allen und jeden Ehlich und Redlichen saohen, handlungen und geschäfften zu Schimpff und Ernst zu Stürmen, Streiten Shlachten Kempffen gestehen gefechten Feldzigen Panien gezeldten Insiglen Pettschafften Kleinodien gemähl deren begräbniss Fenstern und sonst an allen Orthen und Enden nach ihre und deren Erben Nothdürfften willen und gefahlen gebrauchen auch alle und jegliche Privilegien gnaden Freyheiten Ehren Wirdten (= Würden) Bordlen Recht und Gerechtigkeiten mit hoch und Niedern Aembtern und Lehen geist und Weidlichen. Worzu die vöhig tauglich und geschicklich seyn werden, zu haben, zu tragen ins Gericht u. Recht mit und neben anderen des Heiligen Reich Lehen Wappen genossenen zu besitzen, Vortl zu Schöpffen und Recht zu sprechen, auch sie sich alles dessen in allen geistlichen und Weltlichen Ständten sachen, händten und vorfallenheiten, freyen gebrauchen, bedienen genüssen sollen und mögen, Was andere des Heiligen Römischen Reichs Lehen und Wappen genossene Leuth und Personen von Recht und gewohnheitswegen zu gebrauchen zu genüssen und sich zu erfreuen lassen, ohne Männigliche Münderung. Dannenhero gelanget in Namen und von wegendero allerhöchst gedacht Römisch Kayserl. Mayestet an alle und jede Was standewessen oder Würde die seint mein Ernstliches ernitern und ermahnen und höchst fleissig, freundlich und gezimentes Ersuchen und begehren, wie es sich gegen einer jeden Standes nach gebühret, dass sie öffters ernante Herrn Schäncklische gebrüdere, allen deren Erben und Erbens Erben für und für zu ewigen Zeiten an erwehnt ihren Wappen und Cleinoden, damit sie aus Kayserlichen Mayestet gewalden und volkommenheit ob angedeuter Massen von mir also von Neuen vorsehen, gezieret und begabt seynd nicht zu hündern, Schmöllern (= Schwälern), noch ihren sonderdessen würcklich genüssen und dabey unbetrübt unbekraenckt gentzlichen ............"

Damit, also mit den eben erwähnten Worten, schließt die vierte Seite und der Text des Wappenbriefes jäh ab. Wieviel bis zum Ende desselben fehlt, wissen wir nicht. Jedenfalls nicht mehr viel. Es ist aber immerhin bedauerlich genug, dass dadurch das Wichtigste, das Datum der Urkunde, in Wegfall gekommen ist. Doch sind wir im Besitze einer ungefähren Zeitangabe durch den Umstand, dass nach dem Wortlaut des Wappenbriefes Kaiser LEOPOLD I., der 1658 bis 1705 regierte, schon tot war („.....: Demnach der aller duchleuchtigste und überwundlichste Fürst und Herr Herr LEOPOLDUS  der erste dieses Nahmens Von Gottes Gnaden, Erwölter und gekrönter Römischer Kayser, .....  Mein allergnädigster Kayser, König und Herr glorwürdigsten Andenkens .....") Also wird die Urkunde wohl nicht lange danach entstanden sein; denn die von Kaiser LEOPOLD dem Ausfertiger übertragene Vollmacht dürfte für spätere Zeit kaum mehr hingereicht haben.

Der Wappenbrief ist für uns darum wertvoll, weil er eine, wenn auch späte, so doch gesicherte Grundlage für einen Stammbaum der Familie SCHENKL darbietet, wenigstens soweit die Ahnen der GREINWALDschen Familie von Augsburg in Frage kommen. Der in Anmerkung 2b hier folgende Stammbaum lässt keinen Zweifel übrig. Möge auch den verschiedenen anderen SCHENKL-Familien ein ähnlicher Erfolg bei ihren Forschungen beschieden sein.

 

Anmerkung IIb.

Abstammung der Augsburger GREINWALD von den SCHENKLs

(mütterlicherseits)

Laut Wappenbrief ist der älteste uns bekannte SCHENKHL, um die Entstehungszeit dieser Urkunde schon gestorben gewesen; denn dort heißt es: „..  der auch Edle Herr Johann Michael SCHENKHL Seel. gewesner Hammer Tradt und glashütten Meister in der Warmensteinach". Er hatte nach dem Wappenbrief fünf Söhne, die wörtlich also gekennzeichnet sind:

I. Gen.:

a.) „Der Wohl Edle Herr Johann Matthias SCHENKL, ........etliche Jahr als Stattschreiber zu Eschenbach der Zeit ......Stattschreiber der ... Stadt Auerbach". Er wird 1725 bei der Taufe seines Großneffen Georg Matthä SCHENKL als Taufpate genannt;

b.) „Der Wohl-Edle Herr Johann georg Leonhardt SCHENKL, der Churfürst: Durchlaucht zu Pfaltz........Richter Steuer und ungelts beambter zu Statt Erbendorff ";

 c.) „Herr Johann Michael SCHENCKL, ......der Offizir in Kriegs Diensten unter seiner Churfürstlichen Durchl..in Bayern....wider den Türcken Erbfeund";

d.) „Herr Johann Georg SCHENCKL, Der Zeit Hammer trad und glashütten Meister in der Warmsteinach“ und endlich

e.) „Johann Lorentz SCHENCKL, auch trathammer Meister, beide auf deren Vätterlichen Güttern daselbst".

II. Gen.: Johann Friedrich SCHENCKL, welcher am 17.11.1722 in Weiden als „der vielehren geachtete Johann Friedrich SCHENKL, Bürger und Gürtler allhier mit der vielehren und tugendreichen Jungfrau Maria Katharina IPSCHERIN" katholisch getraut wurde. 'Zeugen waren der fest und wohlweise Martin Kurz, Bürger und Gürtler, nebst Herrn Johann Drechsler, Bürger und Handelsmann in Weiden". Leider sind bei dieser Trauung weder die Eltern noch das Geburtsdatum angegeben. Da sich aber in Weiden kein passender Eintrag im Taufbuche findet, als die Taufe des Johann SCHENKL, welcher 21.5.1692 in Weiden „als ehelicher Sohn des Johann Georg SCHENKL und seiner Frau MARIA" (undeutlich geschrieben), so gehen wir wohl nicht fehl wenn wir in JOHANN GEORG den Warmsteinacher Hüttenmeister suchen. Das dürfen wir umso mehr, als bei der Taufe des Georg Matthä SCHENKL, des Sohnes von Johann Friedrich SCHENKL, ein Bruder des genannten JOHANN GEORG, der Stadtschreiber MATTHIAS', als Taufpate angegeben ist, wie wir gleich nachstehend sehen werden.

III. Gen.: Georg Matthä(us) SCHENKL, bürgerlicher Gürtler in Ingolstadt. Seine Taufe ist im Weidener Taufbuch unterm 25.11.1725 mit folgenden Worten eingetragen: „Georg Matthä SCHÄNKL, ehelicher Sohn des Johann Friedrich SCHENKL, Bürger und Gürtler, des äußeren Rats allhier und seiner Ehefrau Maria Katharina. Dabei steht noch; „Der Gevatter war Johann Matthä SCHENKL, Gerichtsschreiber in Auerbach". Georg Matthä SCHENKL wurde in der katholischen Stadtpfarrkirche zu Unserer lieben Frau. in Ingolstadt am 26.5.1755 kirchlich getraut. Der Eintrag lautet: „Georg Matthäus SCIHENKL, oivis et zonarius consulti Domini Josephi ( l) Friderici Schenkhl consulie Waido Ducatus Sulzbacensie et Mariae Catharinae conjugum ambo en vivis filius leg”. mit “Elisabetha MARGATSCHIN a perhonesto Josepho MARGATSCH cive et zonario hic loci relicta vidua".( Zu Deutsch: „Georg M. SCHENKHL bürgerlicher Gürtler, ehel. Sohn des beratenen Herrn Jos. Friedr. SCHENKHL, Ratsherr zu Weiden im Herzogtum Sulzbach und seiner Gemahlin Maria Katharina, beide noch am Leben, mit Elisabeth MARGATSCH Witwe des ehrengeachteten Joseph MARGATSCH, bürgerlicher Gürtler dahier). Letztere war die eheliche Tochter des bürgerlichen Gürtlers Johann Redenböck und seiner Gemahlin Ursula; Elisabeth hatte 25,8.1746 bei Unserer lieben Frau in Ingolstadt den Gürtler Joseph MARGETSCH, ehelichen Sohn des Sebastian MARGETSCH, Gürtler in Freising, und seiner Frau Anna, geheiratet.

IV. Gen.: Johannes Petrus SCHENKL, laut Taufmatrikel der Stadtpfarrei zu Unserer lieben Frau in Ingolstadt geboren am 18.2.1765. Vater Matthäus SCHENKL, bürgerlicher Gürtler, Mutter Maria Elisabeth. Taufpate Petrus Paulus, bürgerlicher Handelsmann. Petrus SCHENKL heiratete 6.9.1795 in Augsburg die Barbara Gassner von Biberachzell.

Wie schwer damals jungen Leuten das Heiraten gemacht wurde, beweisen die mehr als zehn Schreiben (im Augsburger Stadtarchiv), welche der Bräutigam über sich, seine Braut und seinen Brotgeber vorlegen musste, bis er endlich heiraten durfte.
 Das letztere Lautet:
„Ich Endesunterzeichneter bezeuge, dass Peter SCHENKL bei mir schon lange in Condition ist und dass er wirklich mein bester Drucker ist. Da (:indem🙂 er gute Aufführung (:hat:) und einen friedliebenden Lebenswandel führt, so habe ich ihm versprochen, beständig Arbeit zu geben. Indem ich wirklich keinen verheirateten Drucker besitze, so ergeht mein Ersuchen, um seine Bitte zu begnadigen".
                                                           Simon KAYSER, bürgerlicher Buchdrucker.

V. Gen.: Petrus SCHENKL und seine Gattin Barbara hatten nur eine Tochter FRANZISKA HELENE, geboren 12.12.1800 in Augsburg. Diese heiratete am 8.4.1833 in Augsburg (bei St. Max) den Buchdrucker Jakob WINTERLE, dessen 8.1.1837 geborene Tochter ANNA Maria am 27.7.1858 in Augsburg (bei St. Max) den Kunstgärtner Ferdinand GREINWALD ehelichte.

 

Stammbaum der Familie Schenkl

Laut Wappenbrief war der edle Herr Johann Michael Schenkl, der Stammvater der Familie Schenkl, einstens Hammer-, Draht- und Glashüttenmeister in Warmensteinach, welches seelsorglich zur katholischen Pfarrei Fichtelberg in Oberfranken gehörte. Nach dem Geburts- und Heiratsdatum seines Enkels Joh, Friedrich Schenkhl (1692 und 1722) zu schließen muss der Letzteren Vater, also der 4. Sohn Johann Georg Schenkhl, um 1690 geheiratet haben, also um 1665 geboren sein, was für den Stammvater Johann Michael das Geburtsjahr 1630 vermuten lässt: Johann Georg war ja schon sein vierter Sohn. Johann Michael Schenkhl hatte fünf Söhne (I. Generation):

1. Sohn:
Der wohledle Herr Matthias Schenkhl, zuerst Stadtschreiber in Eschenbach, dann Stadtschreiber in Auerbach, war 1725 Taufpate bei seinem Großneffen Georg Matthä Schenkhl in Weiden, von dem die Ingolstädter und Augsburger Schenkhl abstammen.

 

 

2. Sohn:
Der wohledle Herr Georg Leonhardt Schenkhl, kurfürstlicher Richter,34346 Hann. Münden steuer und ungelts Beamter in Stadt Erbendorf. Von ihm war nichts zu erfahren.

 

 

3. Sohn:
Der wohledle Herr Johann Michael Schenkhl, längere Jahre Offizier in Churbayerischen Diensten, auch im Türkenkriege".

 

 

4. Sohn:
Der wohledle Herr Johann Georg Schenkhl„ Hammer-, Draht- und Glashüttenmeister zu Warmensteinach. Erste Ehe unbekannt. Am 24.10.1730 hat er noch einmal geheiratet und zwar die Anna Maria Barbara Heinl.

Kinder (II Generation, Enkel d. Stammvaters):

Johann Friedrich Schenkhl heiratete am 17.11.1722 in Weiden als bürgerlicher Gürtler die  Jungfrau Maria Katharina Ipscherin. Er muss mit dem an 21.6.1692 in Weiden katholisch getauften Johann Schenkhl, ehelicher Sohn des Johann Georg und seiner Frau Maria identisch sein.

Enkel (III. Generation, Urenkel d. Stammvaters):

Johann Friedrich Schenkhl heiratete am 17.11.1722 in Weiden als bürgerlicher Gürtler die Jungfrau Maria Katharina Ipscherin. Er muss mit dem an 21.6.1692-in Weiden katholisch getauften Johann Schenkhl, ehelicher Sohn des Johann Georg und seiner Frau Maria identisch sein.

Urenkel (IV. Generation, Ururenkel d. Stammvaters):

Georg Matthä Schenkhl, geb.25.11.1725 in Weiden als ehelicher Sohn des Johann Friedrich Schenkhl, bürgerlicher Gürtler und des äußeren Rats und seiner Ehefrau Maria Katharina. Bei seiner Taufe war der Gerichtsschreiber von Auerbach Matthias Schenkhl, der Bruder seines Großvaters der Pate. Georg Matthä Schenkhl wurde kath. getraut in Ingolstadt am 26.5.1756 als ehel. Sohn des weisen Herrn Joseph (?) Friedrich Schenkhl, Ratsherrn und bürgt. Gürtlers zu Weiden im Herzogtum Sulzbach. Gattin Elisabeth Redenböck, eheliche Tochter des bürgerlichen Gürtlers Johann R. u. s. Gemahlin Ursula; sie war die Witwe des bürgl. Gürtlers Joseph Margatsch zu Ingolstadt.

Ururenkel (V. Generation, Urururenkel d. Stammvaters):

Johann Petrus Schenkhl, geb. 18.2.1766 in Ingolstadt, ehelicher Sohn der oben Erwähnten. Er heiratete als Bruchdrucker 6.9.1795 in Augsburg Barbara Gassner von Biberachzell. Die einzige Tochter Franziska Helene, geb. 12.12.1800 in Augsburg, heiratete am 8.4.1833 den Buchdrucker Jacob Winterle, dessen Tochter Maria Anna, geb. 8.1.1837, den Kunstgärtner Ferdinand Greinwald heiratete. Die fünf Kinder dieser Ehe sind also als Enkelkinder der Schenkhls zu betrachten. Franken, Oberpfälzer, Bayern und Schwaben haben in dieser Familie zusammengefunden.

 

5. Sohn:
Johann Lorenz (Laurentius) Schenkhl, „ebenfalls Drahthammermeister auf den väterlichen Gütern.“

Kinder (II Generation, Enkel d. Stammvaters):

1. Johann Paulus Schenkhl, geboren 27.2.1691 in Warmensteinach als ehelicher Sohn des Laurentius und der Anna Barbara, geborene Stoll.

2. Maria Barbara Schenkhl, geboren im Februar 1692 in Warmensteinach. Eltern wie vorhin.

3. Johann Heinrich Schenkhl geboren 19.9.1700 zu Warmensteinach. Eltern die gleichen.

4. Johann Paulus Schenkhl, Zwillingsbruder des Vorigen, geb. 19.9.1700.

 

 

Weitere Informationen:

Außer den Mitteilungen über die Kinder des Laurentius Schenkhl (unter V) und über die zweite Ehe des Johann Georg Schenkhl (siehe unter IV) teilte das katholische Pfarramt Fichtelberg noch folgende Personalien mit, die noch nicht sicher im Stammbaum zu verwenden waren:

1.) Johann Bartholomäus Schenkhl, geboren 22.8.1742 in Neuengrün und Johann Christoph Schenkhl, geboren 25.12.1744 in Neuengrün. Eltern Johann Michael Schenkhl und seine Gemahlin Maria Franziska. Dieser Johann Michael dürfte ein Sohn oder Enkel des Michael Schenkhl Junior (siehe unter III) oder eines seiner vier Brüder gewesen sein.

2.) Wolfgang Adam Schenkhl von Mehlmeisel heiratete 17.9.1704 die Anna Katharina Schmid. Sohn: Johann Wolfgang, getauft 10.8.1706 in Fichtelberg als ehelicher Sohn der Genannten.'

3). Anna Christina Schenkl, geb. 26.1.1700 in Mehlmeisel, hatte als Eitern den Jacob Schenkl und Margarete geb. Suttner. Sie alle sind aus dem gleichen Stamm, können aber mangels der Zwischenglieder nicht in den Stammbaum eingeordnet werden.

Anmerkung III.

Nachweis der arischen Abstammung der
Augsburger GREINWALD-FAMILIE

Die Familie beginnt sicher mit Thomas GREINWOLDT von Haunshofen und ist bis heute in all ihren Gliedern katholisch geblieben. Des Thomas erstes Kind BENEDIKT mit Namen, wurde 20.3.1645 in Haunshofen getauft. Danach zu schließen, müsste THOMAS um 1623 geboren sein. Seine Hochzeit war im Haunshofener Trauungsbuche nicht zu finden, wohl aber 1641 jene seines mutmaßlichen Bruders MARTIN, der bei dieser Gelegenheit als „von Haunshofen", also vom Orte gebürtig, bezeichnet wird. Gerichtsliteralien aus dieser Zeit waren nicht aufzufinden. Die ältesten, welche erreichbar waren, sind jene von 1665 und 1669, welche beide den Thomas GREINWOLDT in Haunshofen als Besitzer einer dem Heiliggeist-Spital in Weilheim gehörigen Freistiftsölde nennen.

Wie THOMAS und seine Nachkommen mit dem ca. 1550 beginnenden GREINWALD-Stamm von Oderding in Zusammenhang stehen, darüber konnte bis heute noch keine Klarheit geschaffen werden. Nachdem aber die Augsburger GREINWALD, die direkten Nachkommen der Haunshofener Familie, bis in die neueste Zeit herein von den Oderdinger GREINWALDs „beim Kotter" in Unterhausen regelmäßig zu deren Familienfestlichkeiten (Taufen, Hochzeiten usw.) eingeladen wurden, so lässt sich an der Verwandtschaft nicht zweifeln. Die einfachste Erklärung wäre diese, dass Thomas GREINWOLDT ein Sohn jenes Paulus GREINWALD war, welcher als zweiter Sohn des Kaspar GREINWALD in Oderding (gest.1610) wiederholt (1609 und 1620) bei den Erbabmachungen dieser Familie erwähnt wird und von 1620 ab spurlos aus Oderding verschwindet. Weil bei der Klosteraufhebung 1803 die Pollinger Matrikelbücher, die uns allein Aufschluss geben könnten, zu Verlust gegangen sind, so wird auch die Zukunft hierüber keine Klarheit zu bringen vermögen. Es ist übrigens die mit Thomas GREINWOLDT beginnende Ahnenreihe lange genug, um die GREINWALD-Familie als eine echt deutsche Familie zu kennzeichnen. Bemerkenswert ist hier vor allem, dass bei ihr keinerlei Ahnenverlust zu verzeichnen war, weil in die Familie immer wieder Fremde hineingeheiratet haben - siehe die am Schlusse dieser Anmerkung beigegebene

Ahnen-Zusammenstellung.

Sie reicht bis zu den Urahnen zurück. Weil aber bei verschiedenen von denselben auch noch deren Eltern, Großeltern und teilweise er die Urgroßeltern zur Kenntnis des Verfassers kamen, so seien auch diese noch hier festgehalten:

Ururgroßvater Georg GREINWALD (Ahne 16)

hatte als Vater den Michael GREINWALD (Ahne 32) von Vorderfischen, Pfarrei Paehl, geb.3.9.1701 in Wielenbach, gest. 8.7.1728 in Vorderfischen. Er heiratete 21.4.1727 in Paehl Agatha EISSELIN (Ahne 33).

Der Vater des Michael war GALLUS GREINWALD (Ahne 64), Schäffler in Wielenbach, geb.11.10.1671 in Haunshofen, gest. 7.12.1716 in Wielenbach. Er heiratete in dritter Ehe 24.5.1694 in Haunshofen Apollonia SCHUSTERIN von Polling (Ahne 65), welche 3.10.1742 in Wielenbach starb.

Der Vater des GALLUS war Thomas Greinwald (GREINWOLDT) (Ahne 128), Schäffler in Haunshofen, geb. ca. 1624, gest.1691 in Haunshofen, welcher in zweiter Ehe mit einer KATHARINA verheiratet war, die schon 1672 gestorben ist (Ahne 129).

Urgroßvater Anton WAGNER (Ahne 20)

hatte als Vater den Johann WAGNER (Ahne 40), Bauer in Unterwiesenbach, geb. 18.5.1705 dortselbst. Er heiratete 8.11.1729 in Oberwiesenbach die Mechthild GANSLER von Hausen bei Ichenhausen (Ahne 41).

Die Eltern des Johann WAGNER waren Norbert WAGNER (Ahne 80) und EUPHROSINE (Ahne 81).

Ururgroßvater Sebastian WINTERLE (Ahne 24)

hatte als Vater den Joseph WINTERLE (Ahne 48), geb. um 1700, welcher in Derching am 2.1.1732 Helene TÄFLERIN (Ahne 49), am 27.9.1740 Theres WOHLMUTIN, und am 13.2.1741 Klara EICHHORN heiratete.

Die Eltern des Joseph WINTERLE waren wahrscheinlich HANS und MARIA WINTERLE (Ahnen 96 und 97) in Derching.

Ururgroßvater Matthäus SCHENKL (Ahne 28)

hatte als Vater den Johann Friedrich SCHENKL (Ahne 56), Ratsherr in Weiden, getauft 21.5.1692 dortselbst. Bei der Taufe seines Sohnes MATTHÄUS 1725 war als Gevatter Joh. Matth. SCHENKL, Gerichtsschreiber in Auerbach angegeben, derselbe, welcher im Wappenbrief von ca. 1706 (Anmerkung 2a) samt seinen vier Brüdern und ihrem Vater, „der auch Edle Herr Joh. Michael SCHENKHL Seel. gewesner Hammer Tradt u. glashütten Meister in der Warmensteinach" erwähnt ist. Der Letztere hat die Ahnennummer 224, dessen Sohn Johann Georg, der mutmaßliche Vater des Johann FRIEDRICH, die Ahnennummer 112.

Ururgroßvater Joseph GASSNER (Ahne 30)

ist geboren 4.8.1710 in Biberachzell. Er war verheiratet mit einer MARIA (Ahne 31), welche 12.2.1782 in Biberachzell starb. Das Datum der Hochzeit konnte nicht gefunden werden.

Der Vater des Joseph GASSNER war Johann GASSNER (Ahne 60). Wann er seine Gattin Maria KEMPTER (Ahne 61) geheiratet hat, ist unbekannt; sie starb 2.5.1743 in Biberachzell.

JOSEPH‘s Großeltern waren Jakob GASSNER (Ahne 120), gest. 15,5.1709 in Biberachzell, und MARIA (Ahne 121), gest.20.8.1709 ebenfalls dort.