Inhaltsverzeichnis Kapitel 3
Titelbild, „Inneres der Kirche“
Stammbaum
Inhaltsverzeichnis
Die Greinwald in Polling
A. Allgemeine Geschichte
B. Spezielles
§1 Anfang der Familie Greinwald in Polling
§2 Greinwald von Polling in München
§3 Greinwald in Hausham
C. Anmerkungen und Ergänzungen
1. Großstadtelend
2. Neugründung der Familie
3. Konzession in München
4. Testament
Ka p i t e l 3.
Der Greinwaldstamm von Polling mit seinen Fortsetzungen in
München – Hausham – Schliersee
mit Stammbaum.
Die Anmerkungen sind am Schlusse dieses Kapitels zu finden.
A Allgemein – Geschichtliches
Die ältesten Matrikelbücher der Pfarrei Polling, jene nämlich von 1600 – 1700, sind in der Säkularisation sämtliche verloren gegangen. Begreiflich. Denn Männer, die unter dem Titel der Aufklärung von den achtzigtausend Büchern der berühmten Klosterbibliothek von Polling an die fünfzigtausend vernichtet haben, hatten kein Verständnis für den bleibenden Wert pfarramtlicher Aufzeichnungen. So kommt es, dass wir von den Pollinger Familien jener Zeit keinerlei Kunde hätten, wenn nicht durch Zufall einige Blätter eines alten, vergilbten Heftes erhalten geblieben wären, die, neben anderen, uns auch von den ersten Greinwald von Polling einiges berichten.
Darnach wurden dem Kaspar Greinwoldt folgende Kinder getauft: Anna, 4.1.1650; Maria, 8.1.1652; Georg, 30.3.1654; und die Zwillinge Philippus und Jakobus, 10.5.1660. Das ist alles, was wir aus den ältesten Pfarrmatrikeln über die Pollinger Greinwald wissen.
Es ist nur gut, dass sich so viele Gerichtsurkunden über das Kloster Polling und seine Lehensleute in unsere Zeit herein gerettet haben. Sie ermöglichen es uns, ein ziemlich genaues Bild über die Anfänge der Greinwaldfamilie in Polling zu gewinnen. Die wertvollsten Funde in diesen Büchern sind folgende: Eine Urkunde vom 7.Juli 1622 berichtet von der Heirat des Balthasar Arnolt und der Christine Pauerin, die ihr Anwesen im Leibgeding des Klosters Polling besaßen (Bd. 178 der Pollinger Klosterliteralien S. 300). Diese Urkunde ist von Wichtigkeit, weil es sich hier um die Schwiegereltern und Besitzvorgänger des ersten Greinwald handelt.
Im gleichen Band der Klosterliteralien wird unterm 30.6.1633 ein Hans Greinwolt (deutlich) als Maurer zu Polling genannt, von dem weiteres nicht gefunden werden konnte, Ein Beweis, dass schon ziemlich früh Greinwald in Polling waren. Wie fühlbar zeigt sich schon hier der Verlust der Pfarrmatrikeln. Wichtiger für uns ist das Gerichtsprotokoll vom 16.12.1653, das sich im Kreisarchiv Landshut befindet (Briefprotokolle Rep. 64/213): „Es erscheint Balthasar Arnolt allhier mit seinem Vorbringen, wie dass er seinem lieben Tochtermann Caspar Greinwolt (deutlich) und Helena, seiner Ehewirtin, vor fünf Jahren sein innegehabtes Heimat übergeben“. Daraus wissen wir, dass Caspar Greinwolt 1648 die Tochter des Vorbesitzers heiratete.
Dazu fand H.H. Rückert in den Pollinger Klosterliteralien noch folgenden, beim Mangel der Pfarrmatrikeln doppelt wichtigen Eintrag: „Am 1.Mai 1692 übergibt Magdalena Greinwoltin (deutlich), Wittib zu Polling, ihrem Sohne Balthasar und seiner angehenden Ehewirtin Anna Zieglerin von Polling ihre Sölde daselbst.“ Damit sind wir schon einen Schritt weiter. Wir wissen, dass Kaspar und Magdalena, für welche manchmal auch Helena geschrieben wird, einen Sohn Balthasar hatten, der 1892 heiratete.
Dass außer ihm ein weiterer Sohn Joseph Greinwald vorhanden war, zeigt folgende Urkunde: „Joseph Greinwald, der sich im Kriegsdienst aufhält, hat 15o fl. hergeliehen; diese sollen auf der Heimat bleiben, bis er sie zurückfordert. Zeuge auf Seiten der Braut ist Niklas Greinwolt von Oderding“. Erkennt man schon daraus, dass die Pollinger Greinwaldfamilie mit der Oderdinger Stammfamilie verwandt war, so bringt das Gerichtsprotokoll vom 4.1.1697 (Rep.64/216) einen neuen Beweis: „Auf geschehene Klagen Josephen Greinwolts, unter dem kurfürstlichen Leibregiment bestellten Feldwebel, kontra (= gegen) Niklas Greinwolt sel. hinterlassenen Befraindt prinzipaliter aber Simon Hechendorfer und Jakobus Hofer von Oderding (dem Gatten der Witwe Greinwald beim „Dosch“ zu Oderding) in causa debiti (= in Schuldsache) bittet um gerichtliche Verhelfung. Die Beklagten bringen in Antwort, dass solche dem Kläger nichts, wohl aber seine Mutter ihnen 8 fl. schuldig sei. Kläger beruft sich auf ein von seinem Vater hinterlassenes Handbüchl, wird aber vom Hofmarksgericht Polling abgewiesen“. Er hat also offenbar seine Verwandtschaft mit den Oderdinger Greinwald dazu benützen wollen, um sich auf Kosten der Erben aus der Nachlassenschaft noch einen Teil zu holen.
In den gleichen Klosterliteralien (Bd.182) entdeckte H.H. Pfarrer Rückert auch noch die Heirat des Balthasar Greinwald von Polling mit Katharina Kraus von Berg und die Existenz eines Lehrers Lorenz Greinwald, welcher ganz bestimmt auch ein Bruder des in den Pfarrmatrikeln von Polling nicht genannten Balthasar und Joseph Greinwald war. Nachdem alle Matrikeln der näheren und ferneren Umgebung vom Verfasser durchforscht worden sind und sich nirgends der gesuchte Lorenz fand, müssen dessen Personalien in den verlorengegangenen Pollinger Pfarrbüchern enthalten gewesen sein, mit denen auch die Geburts- und Heiratsdaten seiner Brüder Joseph und Balthasar und deren Eltern verlorengegangen sind. Der Vermerk über Lorenz (in den Klosterliteralien 182) lautet: „Am 26.Juni 1695 dem Lorenz Greinwald allhiesigen Schulmeister und Elisabeth seiner Ehewirtin verkauft der Prälat von Polling um des Klosters Nutzen wegen eine Behausung bei St. Jakob“. St. Jakob in der Nähe von Polling, war eine uralte, dem hl. Jakobus dem Größeren schon 1143 von Bischof Otto von Freising neu geweihte Kirche, in deren Nähe sich ein Tuffsteinlager befand. Dass Lehrer Lorenz Greinwald schon im Jahre 1685 Lehrer in Polling war, ergibt sich aus einem heute noch im Seefelder Schlossarchiv vorhandenen Briefe desselben an den damaligen Grafen von Seefeld, in welchem er sich um die dortige Schulstelle bewirbt; „Ich habe kürzlich in Erfahrung gebracht, dass der Schul- und Messnerdienst zu Inning mit einem neuen Subjekto versorgt werden soll …. Laurentius Greinwald, Schulhalter in Polling“. Er bekam die Schulstelle offenbar nicht; denn ein weiterer Eintrag in den Pollinger Klosterliteralien lautet: (Bd. 197, S. 31) „Leibgeding. Den 31.Mai 1697 hat wg. zeitlichen Eintritts Lorenzen Greimolts (!) gewesten Schulmeister allhie hinterlassene Wittib Elisabeth für ihren Bruder Benedikt Perkofer Leibgedingsgerechtigkeit empfangen auf die Behausung bei St. Jakob“.
Dank all dieser Archivalien ist es gelungen, die Vorgeschichte der Pollinger Greinwald klarzustellen. Nur über die Herkunft des ersten Pollinger Greinwald können die Akten noch nicht geschlossen werden.
Weil aber die Verwandtschaft mit der Oderdinger Greinwaldfamilie gesichert ist, ließe sich denken, dass Caspar Greinwald also der erste Pollinger, ein Sohn des Paul Greinwald und ein Enkel des Caspar Greinwald von Oderding (gest. 1610) gewesen ist. Der Enkel bekam damals gern den Namen. des Großvaters. Nachdem alle Heiratsmatrikeln jener Zeit verlorengegangen sind, dürfte ein weiterer Aufschluss nicht mehr zu erwarten sein, zumal auch die Klosterliteralien, wie es scheint, nicht ganz lückenlos in unsere Hände kamen.
Können wir uns mit diesen Mitteilungen über die Familie Greinwald, für die frühere Zeit zufrieden geben, für die Gegenwart, das heißt für die jetzigen Pollinger Greinwald, würden sie wertlos sein. Sind doch die Greinwalds bei Beginn des 19. Jahrhunderts so vollständig aus den Pollinger Pfarrmatrikeln verschwunden, dass sie ausgestorben schienen. Das war umso auffallender, als gerade die letzten Greinwald im Kinderreichtum den ältesten ebenbürtig waren.
Wie bei den Oderdinger Greinwald, so gelang es dem Verfasser auch bei der alten Pollinger Greinwaldfamilie die Fortexistenz des Stammes, wenn auch nicht für Polling, so doch umso ausgiebiger für München nachzuweisen. Die beiden, für unsere Geschichte wichtigen Einträge im Trauungsbuch der Münchener Dompfarrei lauten:
1.) „Am 25.5.1801 heiratet Joseph, des Matthias Grünwald, Kistlers in Kloster Polling, dann Ursula (?), dessen Eheweib, ehelicher Sohn und bürgerlicher Kistlermeister, die Maria Anna des legarius Knösterl, Jäger von Ismaning, dann Maria Anna, dessen Eheweib eheliche Tochter“.
2.) Am 28.Ju1i 1801 (also gleichen Jahres) „Leonhard, des Matthias Greinwald (zuerst Grünwald geschrieben, aber in Greinwald korrigiert), Kistlermeisters in Kloster Polling, dann Barbara, geborne Schmiedin, dessen Eheweib, ehelicher Sohn und angehender bürgerlicher Schlossermeister mit Maria Anna Perneckerin, verwittibte Schlossermeisterin“. Als Zeuge fungierte Joseph Greinwald, bürgerlicher Kistlermeister (auch zuerst Grünwald geschrieben und in Greinwald korrigiert). Da die beiden Leonhard und Joseph ihre Mutter Barbara schon früh verloren, (Leonhard war 5 Joseph 3 Jahre alt) so ist es leicht erklärlich, dass Joseph bei seiner Hochzeit sich im Namen seiner Mutter irrte, während sein Bruder Leonhard bei seiner wenige Monate nachher stattfolgenden Trauung den Taufnamen der Mutter richtig angab. Wenn dann bei beiden sowohl im Trauungsbuche als auch in den Taufbüchern der Name vielfach mit „ü“ geschrieben ist, so zeigen doch die wiederholten Korrekturen, (welche in dieser .Arbeit jeweils an ihrer Stelle mitgeteilt werden) und der häufige Gebrauch des Namens „Greinwald“, dass es sich hier immer um Greinwalds und nicht um Grünwalds handelt, und dass jene, welche in der Folgezeit den Namen Grünwald vorziehen zu müssen glaubten, sich von der richtigen Schreibweise entfernt haben.
Die Pollinger Greinwaldfamilie teilte sich in den Söhnen des Schreiners Matthias Greinwald (1746 – 1827) in drei Linien. Der 1782 geborene Gregor heiratete 1818 auf das Elternhaus „beim Kistler“ Nr.17 in Polling, starb aber 1838 in Polling kinderlos; sein ältester Bruder Leonhard, welcher durch Heirat mit der Schlossermeisterswitwe Maria Anna Perneckerin in München dortselbst Schlossermeister geworden war und als solcher in den Säkularisationsakten in Weilheim im Jahre 1804 als Schätzungsmann genannt ist (siehe Kreisarchiv fasc. 587, 5), hinterließ bei seinem frühen Tode nur einen einzigen Sohn Martin, welcher noch zu jung war, als dass er das väterliche Geschäft hätte betreiben können. Mit diesem Martin, geb. 1807, welcher unverheiratet blieb, starb im Jahre 1854 auch diese Linie aus. Um so mehr muss man sich wundern, dass sich die dritte Linie, jene des zweitältesten Bruders Joseph, geb. 1774, gest. 1814, nach anfänglich gleichem Missgeschick so emporgearbeitet hat, dass wir in dieser Familie ein neues hoffnungsfrohes Reis am alten knorrigen Greinwaldstamme bewundern können. Zwar konnte der durch ein Unglück allzu früh aus dem Leben gerissene, strebsame Joseph Greinwald nichts für die Erhaltung seiner Familie zutun. Sein Schreinergeschäft in der Rochusgasse ging sogar samt den Gerechtsamen in fremde Hände über. Nach jahrelangem mühsamen Ringen gelang es jedoch seinem einzigen Sohne Franz Borgias sich die Schreinereigerechtsame wieder zu erkämpfen und als Münchner Bürger ein neues Geschlecht zu begründen das heute noch in München, Hausham und Schliersee blüht und in einem Sprossen Dr. Georg Greinwald, der z. Zt. Badearzt in Kissingen ist, seine Ausläufer bis nach Unterfranken entsandte.
Wenn wir diesen Greinwaldstamm erst mit Kaspar Greinwald beginnen, so geschieht das, weil wir seine Herkunft nicht sicher kennen. Nachdem jedoch kein Zweifel besteht, dass seine Familie mit der Greinwaldfamilie von Oderding verwandt war, sonst wären ja die Erbstreitigkeiten nicht zu erklären, so seien hier die gemeinsamen Ahnen wenigstens angedeutet.
Kaspar Greinwald (1550 – 1619) Bauer „zum Dosch“ in Oderding, heiratete 1580 die Erbtochter des Leonhard Dosch Margaretha (+ 1623). Der Ehe entsprangen sechs Kinder (II. Gen.), vier Töchter von denen wir nicht einmal die Namen kennen, und zwei Söhne Johannes, der 1609 das elterliche Anwesen übernahm und die Katharina Panholzer heiratete, und Paulus, der um 1620 geheiratet haben muss und mit dem Bauern Paulus Greinwald in Wilzhofen identisch sein dürfte. Dieser starb 1654 und war zweimal verheiratet. Beide Gattinnen hießen Katharina. Die erste starb 1644 und hinterließ verschiedene Kinder (III. Gen.) .Die jüngeren kennen wir aus dem Übergabebrief von 1655: Regina 14 Jahre alt, Barbara 12 und Maria 11. Jedenfalls waren die Söhne schon älter und bereits verheiratet. Der eine dürfte jener Martin gewesen sein, welcher 1641 in Haunshofen heiratete, der andere Thomas, Bauer , in Haunshofen, der um 1644 heiratete, und der dritte unser Kaspar, welcher 1648 die Erbtochter Magdalena Arnolt, eheliche Tochter des Balthasar und der Christine, geb. Bauer in Polling heiratete. Beweisen lassen sich diese Aufstellungen aus :dem Grunde nicht, weil die Weilheimer Briefprotokolle, in denen die Heiratsabreden zu finden gewesen wären, also jene vor 1631 und jene von 1639 bis 1650, verlorengegangen sind.
Spezielles
§1. Anfang der Familie Greinwald in Polling bei Weilheim.
Erstgenannter Stammvater ist Caspar Greinwoldt, dem, wie oben schon erwähnt, von seinem Schwiegervater Arnolt im Jahre 1648 das Pollinger Anwesen übergeben worden ist. Seine Frau Magdalena muss ihn weit überlebt haben; denn sie räumte erst am 1.5.1692 ihrem Sohne Balthasar und dessen Gattin Anna Ziegler ihre Besitzrechte ein. Ein vergilbtes Heftchen aus dem 17.Jahrhundert berichtet uns über vier Kindstaufen in dieser Familie. Als Paten sind immer die Gatten Feyerabend angegeben, nur bei den letzten Kindern Philipp und Jakob war Pankratius Arletsrieder, Herrenkoch des Klosters Polling, der Taufpate. Sicher waren aber noch mehr Kinder da, über deren Taufe uns die verlorengegangenen Matrikeln berichten könnten. Über einige, nämlich Joseph und Lorenz sind wir durch andere Quellen unterrichtet.
Die Kinder waren:
1.) Anna Greinwald, geb. 4.1.1650;
2.) Maria Greinwald, geb.8.1.1652;
3.) Georg Greinwoldt, geb. 30.3. 1654, vielleicht (?)identisch mit dem Georg Greinwoldt von Wilzhofen, welcher 1695 und 1696 als Zeuge in den Klosterliteralien (182) vorkommt.
4.) und 5.) Philipp und Jakobus Greinwald, geb. 10.3.1660;
6.) Balthasar Greinwald, (siehe unter I.);
7) Joseph Greinwald, der spätere Feldwebel beim Leibregiment;
8.) Lorenz Greinwald, Lehrer in Polling, gest.1697.
I. Gen.: Balthasar Greinwald, ehelicher Sohn des Caspar und seiner Gemahlin Magdalena, heiratete im Mai 1692 Anna Ziegler und am 26.10.1694 als Witwer die Katharina Kraus von Berg. Bei seinem am 2o.5.1749 erfolgten Tode ist er als „faber Lignarius in Polling, vulgo Kistlerhauser“ angegeben. Da er mindestens 58 Jahre verheiratet war (1692 – 1749), so mag er wohl der jüngste Sohn gewesen sein.
Die Pollinger Stiftungsrechnungen erzählen von ihm: 1710 Balthasar Greimoldt erhielt für vier gemachte Kinderlehrstühle und vier Postamente für die Nebenaltäre einen Gulden. Im Jahre 1725 verfertigte er auch die Kirchenstühle für die St. Andreaskirche bei Etting. Beim Jahre 1692 ist über ihn im Oekonomiebuche des Klosters Polling vermerkt: „Kistler, dermalen Balthasar Greinwaldt, hat täglich in Brot fünf schwarze, hat das Essen mit den anderen Meistern, aber nur einhalb Maß Bier. Wenn aber kein Meister in dem Kloster in der Speise arbeitet, soll er sein Essen in dem Dienerstüblein haben“.
a.) Balthasar war verheiratetmit Katharina Kraus von Berg, gest. am 23.4.1751 in Polling. | a.) Kinder (II. Gen.)1.) Michael, geb. ……?. (Siehe eigens u. II. Gen.) 2.) Wilhelm, geb. 6.4.1700; gest. ledig 24.4.1784. 3.) Christian, geb.8.7.1702 in Polling, b.) Seine Kinder (III. Gen.) waren: 1.) Maria Elisabeth, geb. 19.11.1737; 2.) Maria Katherina, geb. und gest. 1738; 3.) Johann Evang, geb. 5.12.1740. Er ist 4.) Johann Crysost., 3.1.1743 – 20.12.1809. 5.) Michael, geb. 24.9.1745, – ? 6.) Nicolaus, geb.6.12.1746, – ?. 7.) Xaver, im Jahre 1768 19 Jahre alt, also muss er 1749 geboren sein. Er war Gärtner. (vergleiche dazu noch Anmerkung 4.) 8.) Barbara, geb. 1.12.1753, – ? 4.) Mathias, geb. 11.2.1705; siehe unter „Blätter und Blüten“. Frater Theotimus Grünwald, O.S.F.).kam am 30.9.1734 zu den Franziskanern (Codex 154 Seite 74). 5.) und 6.) Katharina und Ottilie. 7.) Bonaventura, 10.7.1714 – ?. |
Über Christian schrieb H. Pfarrer Dr. Bogenrieder von Oberammergau im Februar 1935 dem Verfasser: „Christian Greinwald ist mir in den Kirchenrechnungen von Oberammergau und Garmisch bis jetzt noch nicht als Mitarbeiter Jos. Schmutzers untergekommen, obwohl er ein solcher war“.
Von Johann Evangelist, dem späteren P. Anselm Greinwald, ist in der Familie Greinwald zu Schliersee ein Aktenstück in Verwahrung. Es ist ein Zeugnis des Rektorats des kurfürstlichen Lyzeum zu München für Joseph Kreitmayr von Aufkirchen, Bayer, wonach dieser in der Moraltheologie, Kirchenrecht und Kirchengeschichte was Kapazität, Fleiß und Fortschritt betrifft unter die besten gerechnet zu werden verdient. Unterschrieben ist mit Datum 29.August 1782 als erster Anselmus Greinwald (deutlich), Professor für Kirchenrecht und Dogmatik.
II. Gen.: Michael Greinwald, wie sein Vater Balthasar und sein Sohn Matthias faber lignarius (= Schreiner) in Polling. Geburts- und Todesdatum von ihm sind noch nicht gefunden. Laut Pollinger Stiftungsrechnung fertigte Michael Greinwoldt, Kistler zu Polling, 1736 zwei doppelte neue Antritt für die beiden Seitenaltäre 3 fl. und 1738 erhielt er für den großen Paramentenkasten 5 fl. 30 kr.
a) Michael heiratete1.) am 25.5.1734 Maria Lengin von Polling, gest. 3o.6.1743 und 2.) am 2.9.1743 Maria Kaelin, geb.8.2.1715 zu Spatzenhausen, gest. 19.3.1795 in Polling. | b.) Kinder (III. Gen.):1.) Joseph, geb. 5.3.1735, – ?. 2.) Elisabeth, 1736 – ?. 3.) Maria, geb. und gest. 1738. 4.) Afra, 1739 – ?. 5.) Maria, 1741 – ?. 6.) Joh. Bapt, 16.5.1742, – ?. 7.) Mathias, 31.8.1746 – 8.5.1827; wird unter III.Gen. eigens behandelt. 8.) Georg, Fr. Eberhard Grünwald O.S.F. geb.5.3.1748. Siehe im V. Teil unter „Blätter und Blüten“. 9.) Anastasia, 1750, – ?. 10.) Margaretha, 1752, – ?. 11.) Johann Kaspar, 3.1.1755, – ? |
III. Gen.: Matthias Greinwald, Schreiner in Polling, geb. dortselbst am 31.8.1746, gest. 8.5.1827 in Polling an Herzwassersucht, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, 78 Jahre alt. Laut Stiftungsrechnung vom Jahre 1786 machte Kistler Matthias Greinwald eine neue Kanzelstiege für die Pfarrkirche in Polling 1 fl. 30 kr. Am 12.5.1785 wird er Vormund für die Kinder des Johann Schmitter, Messner in Etting.
a.) Matthias heiratete1.) am 12.8.1771 die Bauerntochter Barbara Schmidin von Polling, geb. 4.2.1746, gest. 21.9.1778 und 2.) am 10.11.1778 Agatha Wolfertin von der Rennschmiede in Polling. gest. 9.12.1817) | a.) Kinder (IV. Gen.):1.) Johann Leonhard, geb.28.12.1772, gest. als Schlossermeister in München. Er heiratete am 28.7.1801 in der Münchner Dompfarrei die Schlossermeisterswitwe Maria Anna Perneckerin in München, gest. 1831 in München an Altersschwäche. Diese Familie ist ausgestorben. Siehe näheres darüber in der Anmerkung 1 am Schlusse dieses Kapitels. b.) Kinder (V. Gen.): 1.) Xaver, 1802 – 1807. 2.) Leonhard, 1803 – ? 3.) Josepha, 22.2.1804 – ?‚ sie starb als verheiratete Gassler in München. 4.) Martin, 1807 – 13.7.1854, er starb als lediger Schlossergeselle im Krankenhaus München. 5.) Magdalena, getauft bei St. Peter 5.9.1808, Mutter Maria Anna Lindauerin, wahrscheinlich der Mädchenname der Mutter. 2.) Joseph, geb. 12.2.1774 in Polling, 3.) Maria, 12.9. 1777 – 29.9.1777. 4.) Maria, 21.11.1779 – 18.3.1780, 5.) Xaver, 23.12.1780 – ? 6.) Gregor, 11.3.1782 – 8.5.1838. Er heiratete 17.8.1818 die Theresia Kumpfmüller und starb ohne Kind in Polling Nr.17. 7.) Johann Michael, 10,9. 1783 – 26.10.1784. 8.) Johann Baptist, 1.9.1795 – 27.10.1785. 9.) Benedikt, 14.3.1787 – 11.2.1853, ledig. 10.) Peter, 25.6.1790 – 12.7.1790. 11.) Matthias, 15.8.1792 – 23.8.1792. |
§2. Die Greinwald von Polling in München.
IV. Gen.: Joseph Greinwald, Schreinermeister in München, geb. 12.2.1774 in Polling, gest. 18.10.1914 nachts 1/4 nach 11 Uhr „an der Mundsperr“ wie die Totenmatrikel besagt, nach Aussage der Verwandten aber durch Explosion einer Windbüchse. Nach Angabe des Totenbuches war er 42 Jahre alt, was nicht ganz stimmt, da er erst 40 1/2 Jahre zählte. Er war bürgerlicher Schreinermeister (Kistlermeister) in der Rochusgasse. (Näheres über seine Familie siehe Anmerkung 2 am Schlusse dieses Kapitels!). Er ist bei seiner Trauung als Grünwald eingeschrieben. Bei der Trauung seines Bruders Leonhard ebenfalls. Nachträglich aber wurde Grünwald in Greinwald korrigiert. Im Totenbuch ist er wieder richtig Greinwald geschrieben. Sein Kampf um die richtige Schreibweise hat, wie sich bei den Taufen seiner Kinder feststellen lässt, seinen Nachkommen den älteren Namen Greinwald gerettet.
a.) Joseph heiratete25.5.1801 Maria Anna des Legarius Knösterl, Jäger von Ismaning, eheliche Tochter. Sie starb lt. Totenmatrikel der Dompfarrei erst 34 Jahre alt am Schleimfieber als Grünwald am 15.12.1815 nachts ein halb 11 Uhr. Ihre Mutter Therese war eine geborene Fleischmann. | b) Kinder (V. Gen.):1.) Franz Borgias Grünwald, geb. 15.10.180l, siehe eigens unter V. 2.) Victoria Grünwald, 4.10.1802, – ?. 3.) Creszenz Grünwald, 8.8.1804, – ?. (korrigiert in Greinwald). 4.) Joseph Grünwald, 66.6.1808, – ?.(korrigiert in Greinwald). 5.) Maria Greinwald, 1809 – ?. 6.) Barbara Greinwald, 4.12.1810 – ?. 7.) Antonie Greinwald, 9.2.1812 – ?. 8.) Anna Greinwald, 2.4.1814 – ?. Alle Kinder sind im Dom getauft, die letzten vier richtig Greinwald geschrieben. Als Mutter ist Maria Anna Knefelin(?) angegeben. |
V. Gen.: Franz Borgias Greinwald, geb.15.10.1801 in der Rochusgasse in München, gest., versehen mit den hl. Sterbsakramenten am 27.7.1870, 69 Jahre alt in der Gabelsbergerstraße Nr. 5. Da er, wie schon erwähnt, durch den frühen und plötzlichen Tod des Vaters im Jahre 1814 das väterliche Geschäft verlor, so scheint er anderswo das Schreiner- und Tischlerhandwerk gelernt zu haben und zwar mit solchem Geschick, dass die herrlichen Kunstmöbelstücke, die von seiner Hand noch erhalten sind, ihm und seinem Lehrmeister nur zum Lobe gereichen. Ehe es ihm gelang im Jahre 1844 (siehe Anmerkung 3 am Schlusse dieses Kapitels) die behördliche Bewilligung zur Gründung eines selbstständigen Schreinereigeschäftes in München zu erhalten, muss er auch als Klaviermachergeselle tätig gewesen sein, denn bei den Taufen seiner ersten 5 Kinder – im ganzen hatte ihn Gott mit 13 gesegnet – ist er immer als Klaviermachergeselle bezeichnet. Seine beiden ihn überlebenden Söhne Franz Borgias und Karl sind die Stammväter zweier kräftiger Greinwaldstämme geworden, welche in München und Hausham heute noch existieren und im folgenden der Übersicht halber in zwei getrennten Abschnitten ( §2 und §3) behandelt werden.
a.) Franz Borgias war verheiratetmit Maria Anna Egel, Milchmannstochter von München, geb. 15.7.1811 in München, + 20.2.1887 in Eichstätt. Sie liegt im Familiengrab ihres Schwiegersohnes Friedrich Schenkl in Eichstätt begraben. | b.) Kinder (VI. Gen.):1.) Creszenz, geb. 12.2.1836 in München, gest. 8.12.1915 in Eichstätt. 2.) Maria Anna Greinwald, geb. 8.1.1838 in München Dachauerstraße 3. 3.) Franz Borgias Greinwald, geb.1.9.1839 in der Augustenstr. 11. Siehe unter VIa.. 4.) Georg Victoria Greinwald, geb. und gest. April 1841 in der Dachauerstr. 3, Patin Victoria Greinwald, Tischlermeisterstochter. 5.) Barbara Greinwald, geb. 4.4.1842 in Eichstätt, + 1929 als Hotelbesitzers-Witwe Schenkl. 6.) Rosalie Greinwald, geb. 1849, lebt noch in Neumarkt, Opf., als Kaufmannswitwe. 7.) Karl Greinwald, 25.1.1851 – 6.2.1918. Siehe eigens unter VIb §3). 8.) Joseph Greinwald, 1852 – 10.1.1853. 9.) Anna Maria Greinwald, 23.7.1854 – ?. Die anderen 4 Kinder sind schon ganz klein gestorben. |
§2a. Die Greinwald in München.
(Fortsetzung von Polling.)
VIa Gen.: Hauptlinie: Franz Borgias Greinwald, Kunstschreinermeister, geb. 1.9.1839 in München, gest. 29.12.1903 in der Blutenburgerstr. 20.
a) Franz Borgias heirateteam 10.10.1871 Elisabeth geb. 3.12.1849 als Tochter der Schreinermeisterseheleute Christian und Friedericke Brugger. | b) Kinder (VII. Gen.):1.) Maria, geb. 11.9.1872. 2.) Franz Borgias, geb. 9.11.1873, Kunstschreinermeister in der Blutenburgerstr. 20. Verheiratet seit 21.9.1914 mit Anna Weinhart, geb. 25.7.1881 in Schliersee. 3.) Wilhelmine, geb. und gest. 1874 im Dezember. 4.) Karl, geb. 1876, Kunstschreiner, Hees-Str. 6. 5.) Auguste, geb. 3.8.1877, verheiratet mit Weingutsbesitzer Karbach in Oberwesel. 6.) Elisabeth, geb. 19.10.1878, verheiratete Kruptka in München. 7.) Max, 25.2.1880 – 30.11.1896 in der Blutenburgerstr. 20. 8.) Fritz, geb. 1882, Eisenbahningenieur, verheiratet seit 1918 mit Irmengard Fuchs, |
§3. Die Greinwald in Hausham.
(Fortsetzung von Polling-München)
VIb. Gen. Nebenlinie: Karl Greinwald, geb. 25.1.1851 in München, gest. 6.2.1918 als Sägewerksbesitzer in Hausham. Er hätte manchen Beitrag zu unserer Geschichte liefern können, wenn der Verfasser nicht erst nach seinen Tode von ihm erfahren hätte. Karl erzählte den Seinen wiederholt, das seine Ahnen aus Tirol gekommen seien und, als er einmal bei der Lektüre eines Ganghofer Romans den Namen Greinwalder las (Ganghofer hat gerne an ortsübliche Namen angeknüpft), reichte er das Büchlein seinem Sohne, dem jetzigen Arzt Dr. Georg Greinwald mit den Worten: „Dorther sind wir auch, nämlich aus dem Salzburger Land. Unser Name ist uralt, er hat früher Grimoald geheißen“. Dabei gab er ihm den Auftrag, selbst einmal in der Staatsbibliothek darüber nachzuforschen. Sein Sohn fügte in einem Brief an den Verfasser noch den Satz bei: „Des Vaters Bild hängt heute noch in der Wolfsmühle, um zu konstatieren, dass dieser Ableger sicher Tiroler Ursprungs sei. Denn solch ausgesprochene Brachykephale gibt es einmal in der Münchner Gegend nicht mehr.
a) Karl heiratete1.) am 27.6.1875 Wilhelmine Brugger, Schreinermeisterstochter von München, geb.18.12.1847, gest. 26.11.1887 in Hausham und 2.) am 17.8.1889 in Hausham Monika Winsauer, Lehrerstochter von Pittenhart geb.19.1.1868, gest. 22.11.1919 in Hausham. | b) Kinder: (VII. Gen.):1.) Christian, geb.24.3.1876 in Hausham, verheiratet seit 18.11.1919 mit Anna, geb. Fensberg, geb. 15.11.1893 in Bayreuth. Kinder (VIII. Gen.): 1.) Anna Maria, geb. 5.9,1920 in Hausham und 2.) Christian Karl, geb.6.1.1922 in Hausham. 2.) Karl, geb. 21.4.1877 in Hausham, verheiratet seit 16.10.1906 mit Auguste, geb. Eberhardt, geb. 3.7.1881 im Ruhrort. Kinder (VIII. Gen.): 1.) Heinrich, geb.7.8.1907 in Bochum. 2.) Karl, geb. 28.3.1909 in Recklinghausen. 3.) Ernst, 25. 1.1912 – 14.10.1915, gest. in Hausham und 4.) Bertha, geb. 14.4.1923 in Hausharn. 3.) Wilhelmine, 21.4.1877 – 11.8.1877, geb. und gest. in Hausham. 4.) Helene, geb. 19.6.1879 in Hausham, seit 29.7.1902 verheiratet mit Alois Schindler, Neumarkt Opf.. Kinder (VIII. Gen.): 1.) Hildegard, geb .24.8.1903 2.) Monica, geb. 25.11.1904. 3.) Anton, geb. 3.2.1908 und 4.) Helene,geb. 26.12.1911. 5.) Willibald, Eisenhändler, geb. 7.5.1882 in Hausham, verheiratet seit 29.6.1911 mit Bertha, geb. Brandmaier. Kinder (VIII. Gen.): 1.) Willibald, geb.17.10.1912 und 2.) Wilhelmine, geb.28.7.1916 in Hausham. 6.) Georg, praktischer Arzt Dr. Georg Greinwald in Kleinheubach, geb. 1890, verheiratet seit 5.10.1920 mit Erna Winsauer. Er ist jetzt Badearzt in Kissingen. Kind: (VIII. Gen): 1.) Maria, geb. 8.9.1921 in Kleinheubach. 7.) Max, Sägewerksbesitzer in Schliersee, geb. 18.71892 in Hausharn, verheiratet seit 11.8.1919 mit Marianne, geb. Wiedemann aus München. Kinder (VIII. Gen.): 1.) Max, geb. 22.6.1920. 2.) Wolfgang, geb. 31.10.1921 und 3.) Johann, geb. 14.8.1924 in Schliersee. 4.) Manfred, geb. 26.12.1935. |
Quellenangaben:
Für Polling die Pfarrmatrikeln, für München die Matrikeln der verschiedenen Pfarreien der Stadt, besonders die Matrikeln der Dompfarrei und von St. Bonifaz, für Hausham Familienmitteilungen, besonders von Max Greinwald, Sägewerksbesitzer in Schliersee und seinem Bruder Dr. Georg Greinwald. Aus dem Polizeiarchiv München, was der Vernichtungswut der Räte-Republikaner, dieser Auslese der Menschheit, entgangen war.
C Anmerkungen und Ergänzungen.
Anmerkung 1. (siehe §1 Anfang)
Laut Trauungsmatrikel der Dompfarrei München heiratete Leonhard Greinwald am 23.7.1801 die verwitwete Münchener Schlossermeisterswitwe Maria Anna Perneckerin, geborne Lindauerin, wie die Taufmatrikel 1809 bei Magdalena zeigt. Zeuge ist sein Bruder Joseph. Beide sind Grünwald geschrieben, Greinwald wurde mit anderer Tinte, wahrscheinlich bei einer späteren Anmeldung korrigiert.
Die Nachkommen seines ebenfalls aus Polling stammenden Bruders Joseph hatten keine Ahnung von der Existenz dieses Leonhard und seiner Familie. Es ließ sich das leicht daraus erklären, dass beide Brüder schon früh starben. Ihren Kindern ging durch den frühen Tod der Väter auch das Geschäft verloren, so dass jede Familie mit sich selbst zu tun hatte und sich kaum mehr um die andere kümmern konnte. Was darum über die Familie des Leonhard gefunden werden konnte, musste vom Verfasser mühsam aus verschiedenen Akten zusammengetragen werden. Das war um so schwerer, als bei der Räterepublik die in Frage kommenden Personenlisten von „den Freunden der Kultur“ aus dem Fenster geworfen und verbrannt worden waren. Trotzdem fand sich eine Liste mit einer Grimwald Maria, Schlossermeisterswitwe, geborene Pernecker, kathol. 1766 in München geboren. Sie starb im Jahre 1831 an Altersschwäche und Schlagfluss in München. Auf dieser Liste sind zwei Kinder vermerkt ein Beweis, dass die anderen alle schon gestorben waren:
1.) Martin Grinwald, Schlossergeselle, geb. 1807, gest. 13.7.1854 im Krankenhaus in der Peterspfarrei. Er starb unverheiratet, nachdem er vom 11.10.1831 – 13.5.1833 in der Karmelitengasse und zuletzt in der Sendlingerstraße Nr.40/2 gewohnt hatte.
2.) Josepha Grienwald, verheiratet mit dem Magistratsboten Sebastian Gassler. Sie ist geboren am 2.2.1804 in München und war zuerst graue Schwester im Krankenhaus.
Anmerkung 2. (siehe §2 Die Greinwald)
Interessante Einzelheiten über die Familie des so früh verstorbenen Joseph Greinwald aus Polling, bürgerlicher Schreinermeister in München, erzählt seine Enkelin, Frau Hotelbesitzerswitwe Babette Schenkl von Eichstätt in einem am 1.1.1924 an den Verfasser geschriebenen Briefe über die Geschichte ihrer Familie: „Mir fällt ein, so schreibt die 82-jährige, geistig noch völlig frische Dame, dass ich von meinem Vater Franz Borgias Greinwald, 1801-1870, zwei Schwestern kannte: Eine Korbmacherin; sie hatte ihren Laden am Marienplatz in München“, unter den „hellen Bögen“ hat man sie genannt; sie hieß Kreszenz Flossmann und hatte keine Kinder. (Es ist offenbar die oben erwähnte 1804 geborene Kreszenz Grünwald). Die andere hat nicht geheiratet und hieß Victoria Greinwald (offenbar die 1803 geborene Tochter). Von Polling habe ich schon etwas gehört, ich meine auch von Ampfing. Mein Vater war ein großer, kräftiger Mann, wie überhaupt unsere Familie. Wir waren 13 Geschwister, wovon nur 5 älter geworden sind, die anderen sind klein gestorben oder an Epidemien. Die erwachsenen sind folgende: Kreszenz, geb. 1836, starb unverheiratet in München; Franz, geb. 1839; Babett, geb. 1842 (die Briefschreiberin); Rosalie, geb. 1849, sie ist Kaufmannswitwe in Neumarkt i. d. Opf.; und Karl, der als Sägmühlbesitzer in Hausham starb. Mein Vater erzählte mir oft, wie er noch Bube war, dass damals München noch viel kleiner war. Da ist er mit seinem Vater auf die Jagd gegangen (Vater Joseph Greinwald starb 1814, als der Briefschreiberin Vater Franz Borgias erst 13 Jahre alt war). Da sind die Waldungen noch bis in die Stadt herein gegangen und alle Greinwald waren passionierte Jäger, sogar mein Sohn noch, der aber auch schon mit 49 Jahren gestorben ist, so dass vor 4 Jahren (1920) unser Hotel verkauft werden musste – leider, wo nichts etwas galt; es war rein hergeschenkt. Ich hatte mit 81 Jahren doppelseitige Lungenentzündung und trotzdem bin ich mit dem Leben davongekommen. Gott sei Dank, bin ich noch ziemlich. geistesfrisch“. Ihr Vater Franz bekam 1844 die Konzession zu einem selbstständigen Schreinereigeschäft, das heute noch in der Blutenburgerstr.20 weiterblüht und beim Tode seines Sohnes Franz (1839-1903) in die Hände des gegenwärtigen Besitzers Franz Greinwald, geb. 9.11.1873 als Sohn des eben genannten, überging.
Anmerkung 3. (siehe §2 Die Greinwald)
Hier der Wortlaut der Konzession „Konzession Der Magistrat der Kgl. Haupt- und Residenzstadt München bedeutet hiermit dem Franzen Greinwald, dass man ihm in der Erwägung, da er eine vorzügliche Befähigung und vorzüglich guten Leumund besitzt, als Schreinermeisterssohn von hier nach Artikel 3 des Gewerbegesetzes vom 1l.Sept.1825 vorzügliche Berücksichtigung um so mehr in Anspruch zu nehmen hat, als dessen väterliche Realgerechtsame während seiner Minderjährigkeit verkauft wurden in der endlichen Erwägung, dass er auch bereits hier ansässig, verheiratet und Vater von 4 Kindern ist, sofort auch diesfalls Berücksichtigung verdient, hiermit eine Schreinerkonzession in persönlicher Eigenschaft verliehen haben wolle und dass man ihn daher nach erfüllten Vorbedingungen der Ansässigmachung und selbständigen Gewerbeausübung auf Grund der durch Magistratsbeschluss vom heutigen ihm verliehenen persönlichen Schreinerkonzession als Bürger und Schreinermeister aufnehmen wird, dass er jedoch vorher die Bürgeraufnahmegebühr zu entrichten, sich behufs der Einreihung in die Landwehr beim kgl. Landwehrregiment-Kommando zu melden, sich ferner im Verein der hiesigen Schreinermeister einverleiben zu lassen und den Vollzug der obigen Aufträge nachzuweisen habe. Am 3. Jänner 1844. Bürgermeister (unleserlich), Lachermaier (offenbar der Sekretär)“.
Anmerkung 4: (siehe §1 Anfang):
Die Klosterliteralien von Polling (Lit. 187, S. 378 München Hauptstaatsarchiv) enthalten über Christian Greinwald unterm 29.12.1768 folgende Notiz:
„Nachdem Christian Greinwald Stukkador allhie zu Polling und Ottilia dessen Ehewirtin beide das hiezeitliche beschlossen, nach ihnen aber fünf eheleibliche Kinder mit Namen:
D. Anselmus Greinwald in lobl. Stift und Kl. Rottenbuch,
Prof. Johann Chrysostomus 25 Jahre alt,
Niklas, seiner Profession nach ein Gärtner, 23 Jahre,
Xaveri, auch ein Stukkador, 19 Jahre,
Barbara, 15 Jahre alt,
hinterlassen, als haben sich solche anheute mit Zuziehung und Gutheißung der nächsten Anverwandten und Befreundeten, bevorderst aber mit erlangter gerichts- und grundherrschaftlicher Ratifikation miteinander dahin verglichen, dass
1.) dem Johann Chrysostomus das Söldenheimat mit allen Pertinenzien, dann alle vorhandene tote und lebende Haus- und Baumannsfahrnuß unverruckter beisammen und in Händen verbleiben soll dagegen aber selbiger verbunden sein solle, seinen obgehörten Geschwistergiten 350 fl. hinauszugeben (in Fristen). Der Übernehmer verpflichtet sich außerdem, seinen noch unversorgten Geschwistern, so eines erkrankete, 4 Wochen beim Haimet die Kost zu verschaffen und dabei das untere Stübl samt einem Bett zur Liegestatt einzuräumen und, so sich eins verheiratet, ihm die gewöhnliche Morgensuppe, der Barbara aber bei der Heirat eine gewöhnliche Kirchenkleidung von wollenem Zeug, ein Bett, Bettstatt und Kasten zuzustellen. Den Bruder Xaver muß er jetzigen und künftigen Winter mit der Kost unterhalten. Johann Chrys. trifft gleichzeitig Heiratsabrede mit der Maria Dosch von Eurasburg“.