II. Teil Die hauptsächlichsten Stämme der Familie Greinwald
(Vergleiche dazu die beigegebene Verbreitungskarte)

Nach den bisherigen Forschungen können wir mehrere große Grein­wald-Gruppen unterscheiden, deren sehr wahrscheinlich gemeinsame Wurzel noch nicht zu entdecken war und wohl auch kaum entdeckt wer­den dürfte; denn bei einem großen Teil dieser Familien ist das An­fangsmaterial, die ältesten Pfarrmatrikeln, verloren gegangen und nicht mehr beizubringen. Bei manchen aber geht der Ursprung soweit zurück, dass auch die noch vorhandenen ältesten Pfarrbücher nicht mehr genügen, über den Anfang dieser Familien völlige Klarheit zu schaffen.
Die Gruppen, welche in den nachfolgenden achtzehn Kapiteln des Näheren besprochen werden, sind diese:

Kapitel I. Der Greinwaldstamm von Oderding. Er beginnt sicher um 1550 und umfasst vor allem die Greinwald-Familie von Weilheim-Schon­gau, deren letzte Glieder zur Zeit in München die Linie abschließen, dann aber ganz besonders die Greinwaldfamilie von Wielenbach und Unterhausen. Letzterer Stamm ist so umfangreich geworden, dass wir ihn besser in einem eigenen Kapitel, dem nächst folgenden, behan­deln. Auch die Greinwaldfamilien von Polling und Raisting mit ihren Abkömmlingen gehören zum Oderdinger Greinwaldstamm; doch ist ihr Zusammenhang mit demselben noch nicht völlig geklärt, so sicher auch die Verwandtschaft verbürgt ist.

Kapitel II. Der Greinwaldstamm von Wielenbach und Unterhausen. Er beginnt als Teil des Oderdinger Greinwaldstammes mit demselben um 1550, um sich 1679 zuerst in Wielenbach festzusetzen. Dazu gehören die Greinwalds in Aidling, Etting, Graz in Stei­ermark, Oppenried, Oderding (jetzige Linie), Polling (jetzige Linie), Unterpeissenberg und Wildsteig.

Kapitel III. Der Greinwaldstamm von Polling,  jetzt noch in Mün­chen, Hausham und Schliersee begütert. Erbstreitigkeiten dieser Familie mit den Oderdinger Greinwalds im Jahre 1692 bekunden die Verwandtschaft beider Stämme. Leider gingen bei der Säkularisa­tion die ältesten Pollinger Pfarrmatrikeln verloren, die uns all­ein näheren Aufschluss darüber hätten geben können. Die Pollinger Greinwald beginnen 1648 mit der Einheirat in die Familie Arnold zu Polling.

Kapitel IV. Der Greinwaldstamm von Haunshofen und Raisting beginnt etwa 1620, weil die erste Taufe 1645 stattfand. Auch bei dieser Familie ist die Verwandtschaft mit den Oldinger Greinwald sicher, kann aber wegen des Mangels des Anfangsgliedes nicht bewiesen werden.  

Kapitel V. Der Greinwaldstamm von Breitbrunn, Pfarrei Hechendorft beginnend etwa 1645. Erste Taufe in Breitbrunn 1667. Zu ihm gehö­ren die Greinwalds in Erling, Gintering, Inning, Tressling und wahrscheinlich auch die im nahen Steinebach, sowie verschiedene Greinwalds in München, welche letztere alle zu „Grünwalds“ gewor­den sind.

Kapitel VI. Der Greinwaldstamm von Egling, beginnend etwa 1665. Erste Taufe in Dettenschwang 1687. Ihm gehören auch die Grünwalds in Dünzelbach zu. Diese Familie dürfte wie die vorige den Stamm­vater mit den Greinwalds von Haunshofen gemeinsam haben.

Kapitel VII. Der Greinwaldstamm von Uffingen-Bayersolen, hängt  möglicherweise mit den vorausgehenden Familien verwandtschaftlich zusammen. Die Beweise hierfür lassen sich jedoch nicht erbringen, weil in den Pfarrbüchern von Uffing die Ehe des ersten dort ansässigen Martin Greinwald nicht eingetragen war. Die erste Taufe da selbst fand am 7.2.1646 statt. Ihr muss aber die Taufe des Simon Greinwald vorausgegangen sein.

Kapitel VIII.  Der Greinwaldstamm von Diessen, beginnend vor 1550. Erste Taufe 23.7.1550. Verschiedene Greinwald von Diessen waren mit Greinwalds von Oderding verwandt. Ob auch die Hauptfamilie, kann nicht entschieden werden.

Kapitel IX. Die Greinwaldstämme von Seeshaupt. Rechnen wir die schon 1528 genannten Paul und Kaspar Grimwold zu den Greinwald, so dürfte dieser Greinwaldstamm der älteste sein.

Kapitel X. Die verschiedenen Greinwaldstämme von Tutzing beginn­en schon vor l600. Der Bedeutendste von ihnen ist jener beim „Lochmann“. Er  verbreitete sich in zahlreichen Familien nach  Weichensee, Füssen, Hopfen, Rosshaupten, Bühl, Lenggries  u.s.w…Die Rosshauptner ausgenommen, welche sich Grünwald  schreiben,  sind alle Lochmann-Greinwald. Leider  nennen  sich auch die Garatshauner Greinwald die ebenfalls der Lochmannfamilie entstammen, in den jetzt lobenden Gliedern Grünwald. Die Greinwald beim „Resch“ fielen, soweit sie in München zuzogen, dem  Namen Grünwald  zum  Opfer.

Kapitel XI. Die Greinwaldfamilien von Feldafing, beginnend um 1625, Aubing, Allach und Menzing. Sie stellen zum Teil Fortsetzungen der Tutzinger Greinwald dar.

Kapitel XII. Die Greinwald in Aufkirchen und Würmsee. Beginn 1670.

Kapitel XIII. Der Greinwaldstamm von  Holzhausen mit Ambach  und Aumerland. Beginn 1636.  

Kapitel XIV. Die Greinwaldfamilien in Wolfratshausen, teils aus Tutzing, teils aus Holzhausen.

Kapitel XV. Der Greinwaldstamm von Iffeldorf. Der Pfarrhofbrand im Jahre 1699 hat alle Pfarrmatrikeln vernichtet. Trotzdem ließ sich in anderen Pfarreien über die Anfänge der Familie vor 1650 manches  finden.

Kapitel XVI.  Die Greinwalds in Schlehdorf.  Stammvater  Georg, wahrscheinlich aus St. Heinrich Pfarrei Iffeldorf stammend und um 1620  geboren.

Kapitel XVII. Die Greinwalds in Egern, beginnend mit dem Jahre 1691, wo ein Christoph Greinwald beim „Spitzer“ einheiratete.

Kapitel XVIII. Die Greinwaldfamilie in München. Sie dürften alle einer Familie die in irgend einem der vorausgehenden Kapitel behandelt wurde, entstammen.

Das sind die achtzehn einzelnen Gruppen,  für welche der ge­meinsame Ausgangspunkt  erst  gefunden werden müsste, um die ganze Sippenforschung  mit einem einheitlichen Resultate zu krönen. Was über die Beziehungen der einzelnen Stämme und Familien zu einan­der gefunden werden konnte, ist in den nun folgenden achtzehn Kapiteln festgehalten.