Ihaltsverzeichnis  Kapitel 15

Die Greinwald in Iffeldorf (St. Heinrich) und Bernried

Stammbaum Tafel XV

A. Allgemein Geschichtliches

B. Spezielles

     §1 Die Greinwald in St. Heinrich
     §2 Fortsetzung der Familie in Forstenberg
     §3 Verschiedene Greinwald in Bernried

C. Anmerkungen und Ergänzungen

     Anmerkung 1: Zusammenhang der Greinwald in Iffeldorf, Holzhausen und Schlehdorf
     Anmerkung 2: Iffeldorfer Greinwald in München
     Anmerkung 3: Greinwalds in Iffeldorf im 16. Jahrhundert

 

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  1. K a p i t e l  15. 
    1. Die GREINWALDS in Iffeldorf (St. Heinrich) und Bernried. 
      1. Mit Stammbaumtafel. 

(Anmerkungen siehe am Schlusse dieses Kapitels unter C)

      1. A. Gemeinsam - Geschichtliches  

Bei seinen Forschungen im Archiv der Münchner St. Peterspfarrei exzerpierte sich der Verfasser zwei Einträge, deren Verfolgung ihn einen neuen Greinwald-Stamm finden ließ:

1.) 13.2.1797 Ehe des Vitus Grienwald, civis et salis propola, (= bürgerlicher Salzhändler und Gabelmacher) des Martin Grienwald, Bauern in Iffeldorf und seiner Frau Maria ehelicher Sohn mit Anna Maria Hupfauer, Tochter des Bürgers und Salzverkäufers Hupfauer.

2.) 8.9.1800 Ehe des Kaspar Grienwald, Bürgers und Kornkäufers, Sohn des Martin Grienwald, Einödbauer (solanus) bei St. Heinrich, und seiner Frau Margareth, mit Maria Anna Braunin. Sie erhielten am 29.2.1802 einen Sohn Kaspar.

Weil nun in der St. Peterspfarrei fast nur Grienwalds eingetragen waren (wie in der Dompfarrei meist Grünwald) und da der Verfasser wiederholt schon solche Grienwald (und Grünwald) als direkte Nachkommen sicherer Greinwald-Familien hatte feststellen können, wandte er sich an das Pfarramt Iffeldorf um Aufschluss. Dank des dortigen Entgegenkommens war es nicht schwer, die vorgenannten Vitus und Kaspar Grienwald als Söhne desselben Vaters Martin Greinwald in St. Heinrich zu erkennen, und zwar: Vitus als Sohn erster, Kasper als solcher zweiter Ehe. Leider sind die ältesten Matrikeln der Pfarrei Iffeldorf bei einem Pfarrhausbrand im Jahre 1699 verloren gegangen, sodass die Familie Greinwald von Iffeldorf aus nicht weiter in die Vergangenheit zurückverfolgt werden konnte. Die älteste Nachricht von ihr stammt aus dem Jahre 1706:

18.9.1706 heiratete Balthasar Greinwald, ehelicher Sohn des Melchior und der Anastasia Greinwald von St. Heinrich, die ebenso ehrenwerte Jungfrau Agatha Oettlin, eheliche Tochter des Andreas und der Maria Oettl von Seeshaupt.

Ein glücklicher Fund in den Pfarrmatrikeln von Bernried machte es möglich, die durch den Pfarrhofbrand entstandene Unklarheit in etwas zu beheben. Das Bernrieder Taufbuch berichtet uns nämlich unterm 4.10.1680 von der Taufe einer Ursula Greinwald, Eltern: Matthias und Rosine Greinwald (deutlich geschrieben) bei St. Heinrich; Patin: Marg. Gröberin von Pischetsried.

Es ist möglich, dass jener Melchior Greimold, dem am 1.11.1654 in Bernried ein Kind Maria getauft wurde, identisch ist mit dem 1708 in Iffeldorf gestorbenen Melchior Greinwald; derjenige Melchior Greinwolt (deutlich geschrieben), welcher am 26.3.1703 in Etting als Zeuge erscheint, dürfte derselbe sein. Allerdings heißt bei dem ersteren die Gattin Elisabeth, beim Letzteren jedoch Anastasia. Das lässt sich aber leicht durch eine zweimalige Ehe erklären. Eine Jungfrau Eva Greinwaldin (deutlich geschrieben) eheliche Tochter des Melchior und der Anastasia, heiratete in der Pfarrkirche zu Bauerberg am 26.7.1695 den Witwer Mattheus Offner von Beuerberg. Melchior Greinwald (deutlich geschrieben) von St. Heinrich war samt Georg Gröber aus demselben Orte Trauzeuge bei der Hochzeit des Balthasar Staller und der Anna Promberger Aichelsdorf am 18.6.1686. Die Trauung wurde von Dekan Patritius Pärtl von Beuerberg in St. Heinrich gehalten und im Trauungsbuch von Beuerberg eingetragen.

Weil auch die Tauf- und Ehematrikeln in Bernried erst mit dem Jahre 1653 beginnen, so misslang der Versuch, über die ältesten Iffeldorfer Greinwald, wenigstens hier die erforderlichen Aufschlüsse zu gewinnen. Ganz umsonst war die Arbeit aber nicht. Da nämlich Bernried ein Chorherrnstift war und die Patres die umliegenden Pfarreien pastorierten, so kam es, dass manche Iffeldorfer Pfarrkinder zur Taufe nach Bernried gebracht wurden. Während aber die aus Tutzing und Zeismering stammenden Täuflinge immer genau angegeben sind, so fehlen die Ortsangaben bei jenen Kindern, die aus dem nahen St. Heinrich, also aus der Pfarrei Iffeldorf, stammen. Wären ihre Eltern selbst in Bernried ansässig gewesen, so hätte man in den dortigen Pfarrbüchern doch auch deren Trauung oder Tod finden müssen. Die Trauungen der in St. Heinrich wohnenden Greinwald wurden offenbar in der Pfarrkirche Iffeldorf vorgenommen; daher kommt es, dass wir wohl einzelne Greinwald-Kinder von St. Heinrich aus den Taufmatrikeln von Bernried kennen, dafür aber sämtliche Trauungsbelege durch den Pfarrhofbrand in Iffeldorf (1699) verloren haben. Wenn wir nicht aus anderen Quellen wüssten, dass in St. Heinrich sicher Greinwald waren, so müssten wir das plötzliche Auftreten dieser Familie um 1700, wo die Iffeldorfer Matrikeln wiederum einsetzten, fast wie ein Rätsel betrachten. So erfuhren wir durch die Trauungsmatrikel von Etting (bei Weilheim) dass dort am 14.10.1672 ein Michael Greinwoldt von St. Heinrich heiratete, der sicher zu der Greinwald-Familie von St. Heinrich gehörte. Dieser ist in anderen Akten wiederholt genannt und dabei immer Greinwald geschrieben. So kaufte er am 23.3.1683 als Michael Greinwoldt von Etting eine Wiese (Klosterliteralien von Polling fasc. 182), ist 1684 Zeuge, ebenso am 30.6.1685, 2.12.1689 und am 11.12.1692 (immer deutlich Greinwoldt geschrieben); unterm 18.3.1698 verkaufte er als Michael Greinwoldt (von Etting) seine Sölde daselbst an seinen Vetter Hans Wolf von Schlehdorf (Gerichtsprotokoll Kreisarchiv Landshut). Das Ettinger Totenbuch nennt ihn am 14.10.1714 als Michael Greinwald, Weber in Etting.

Wie wir diesen Michael für die Greinwaldfamilie in St. Heinrich beanspruchen dürfen, so können wir auch vermutungsweise den Antonius Greinwald, dessen Kinder in Bernried getauft wurden, als Glied dieser Familie betrachten,

 

B. S p e z i e l l e s

      1. §1  Die Greinwald in St. Heinrich. 

Erstgenannter Stammvater ist Melchior Greinwald, gestorben 1708 in St. Heinrich. Er dürfte wohl mit dem 1654 in Bernried als Vater genannten Melchior Greimolt identisch sein, dem am 1.11.1654 die Tochter Maria getauft wurde. Die damalige Häufigkeit des Namens Greimolt mag schuld gewesen sein, dass Greimolt geschrieben wurde. Es ist aber auch möglich, dass die Vorläufer der Greinwald von St. Heinrich sich Greimolt geschrieben haben, wie wir bei manchen Greinwald-Familien in Seeshaupt, Tutzing und anderswo beobachten konnten. Dies wäre dann ein Beispiel mehr für die Annahme, dass Greinwald aus Greimolt entstand, wie schon im ersten Teil dieses Werkes (II.Kapitel §3 und §5) erörtert wurde.

Dieser Melchior Greimolt war aber nicht der erste Greinwald in St. Heinrich, denn vor ihm wird auch schon ein (Kaspar) Greinwolt (deutlich geschrieben) im Fischregister von 1650 erwähnt. Hier heißt es: „Am 28.5.1650 hat Kaspar Gröber, Wirt von St. Heinrich, von Kaspar Greinwolt, Fischer von St. Heinrich, eine ganze Seegensgerechtigkeit nach Beuerberg gehörig". Weil er deutlich Greinwald geschrieben ist, so reichte das schon hin, seinen mutmaßlichen Sohn Melchior unter die Greinwald zu zählen. Es geben uns dazu aber noch zwei Aktenstücke die Berechtigung, nämlich die im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zu München befindlichen Verzeichnisse aller Höfe, Huben sowie Sölden des Landgerichts Weilheim vom Jahre 1665 und 1669. In beiden Fascikeln heißt es: „Melchior Greinwold, Seeshaupten, Sölde dem Kloster Beuerberg grundbar, Freistift".

Wir haben bei dieser Greinwald-Familie den eigenartigen Fall, dass Großvater, Sohn und der Enkel die Namen der Heiligen drei Könige trugen, und zwar in der herkömmlichen Reihenfolge. Es darf uns nicht wundern, wenn bei der Verehrung der „Drei Weisen aus dem Morgenlande" auch in anderen Greinwaldfamilien ein ähnlicher Versuch gemacht wurde; aber immer starb das eine oder andere Glied heraus. Um nun diesen schönen Dreiklang nicht zu stören, beginnen wir den Stammbaum der Familie mit Kaspar, Melchior und Balthasar. Wahrscheinlich würden uns ohnehin die Pfarrmatrikeln dazu berechtigen, wenn sie nicht 1699 durch den Pfarrhofbrand vernichtet worden wären. Nachdem übrigens ein Fischer Kaspar Greinwoldt von St. Heinrich aktenmäßig 1650 seine Fischrechte an den Wirt Kaspar Gröber daselbst verkaufte, dürfen wir sicher diesen Kaspar als den Stammvater wenigstens der Greinwald von St. Heinrich gelten lassen.

Wie sich die Familie schrieb, Greimolt oder Greinwolt, ferner wie es kommt, dass als Gattin des Melchior plötzlich eine Anastasia auftaucht, darüber brachte ein Zufallsfund des Verfassers im Münchener Kreisarchiv 1933 erfreulichen Aufschluss. Im V. Band der Briefprotokolle des Weilheimer Landgerichtes (Seite 234) erfahren wir Folgendes: „Am 5. Sept. 1662 Melchior Greinwoldt (deutlich) Heiratsvertrag. Auf zeitliches Ableben Weyl(and) Elisabeth, Melchior Greinwoldtens von St. Heinrich verstorbene Ehewirtin selig hat sich ersagt ihr Ehemann mit denen bei ihr im ehelichen Stande erworbenen vier Kindern namens Michael 20, Valentin 19, Barbara 18 und Matheus 13 Jahr alters oder anderen statt deren verordnete Vormündern neben ihm Greinwoldten Georgen Märzen von Euraspurg und Cs. wegen ihres mütterlichen Erbgutes dahin überaint, verglichen und vertragen, dass nämlich ihme Greinwoldten die vorhandene Söldenbehausung samt all dem was dabei vorhanden nichts davon besonders noch ausgenommen völlig beieinanderbleiben, entgegen aber Er schuldig sei angeregten Kindern für deren Erbe jedem 17 fl. 30 kr. samt der Tochter zu ihrer Verheiratung eine ehrliche Fertigung zusammen an gelt 70 fl., welche er jährlich zu Johanni landgerichtlicher Maßen zu ihren Günsten versprechen".

Im Anschluss an dieses Aktenstück folgt der Heiratsbrief, aus welchem ersichtlich ist, dass Melchior Anastasia Gebhard, des Jakob Gebhard von St. Heinrich, Gerichte Wolfratshausen, noch am Leben und dessen verstorbene Ehefrau, als zweite Gattin heimführte. Sie bekam 79 fl. samt ehrlicher Ausfertigung.

Aus diesen Aktenstücken wissen wir nun sicher:

1.) die Familie hieß sicher Greinwoldt.

2.) die erste Gattin des Melchior war eine Elisabeth, die zweite hieß Anastasia.

3.) aus der ersten Ehe stammen außer der 1654 in Bernried getauften und wahrscheinlich als Kind gestorbenen Maria noch folgende Kinder: Michael, geb. um 1642, Valentin, geb. um 1643, Barbara, geb. 1644 und Mathäus, geb. um 1649. Wahrscheinlich waren noch andere Kinder vorhanden, die zur Zeit des Ehevertrages 1662 entweder schon verheiratet oder bereits gestorben waren. Der uns noch bekannte Antonius muss auch aus dieser ersten Ehe gewesen sein. Dagegen stammt Balthasar, welcher 1706 heiratete, aus der zweiten Ehe, und ebenso die Eva, welche 1695 in Beuerberg heiratete.

Der Vater des Melchior war, wie wir schon oben vorausgesetzt, der Fischer Kaspar von St. Heinrich. Der Melchior Greinwald von Schlehdorf, der in einem Gerichtsfall 1628 genannt wird, dürfte sein Bruder gewesen sein. Woher der Kaspar Greinwald von Holzhausen (beim Banner) stammt, lässt sich noch nicht entscheiden. Es wäre aber nicht ausgeschlossen, dass er aus der ersten Ehe des Melchior Greinwald von Schlehdorf stammt. Zu allem Überfluss lebte um die gleiche Zeit noch ein dritter Kasper Greinwald, Gemahlin Ursula, Ist in Ostersee, Pfarrei Iffeldorf, mit dem wir erst recht nichts anzufangen vermögen. Möglicherweise sind aber die Bauern zu Ostersee die gemeinsame Quelle einiger anderen Greinwaldfamilien gewesen.

Wie wir über die Lebensumstände des Melchior Greinwald durch die Weilheimer Briefprotokolle recht gut unterrichtet sind, so gelang es auch, in denselben einige sehr wichtige Tatsachen über dessen Söhne Michael und Matthias zu finden. Sie sollen im Nachfolgenden verwendet werden:

Stammvater der Greinwald von St. Heinrich war sicher jener Kaspar welcher im Jahre 1650 seine Fischgerechtsame an den Wirt Kaspar Gröber von St. Heinrich verkaufte.

I.Gen.: Sohn Melchior Greinwald muss nach dem Geburtsjahr der Kinder zu schließen, um 1620 geboren sein. Gestorben ist er sicher 1708. Seine erste Gattin Elisabeth starb 1662, seine zweite Anastasia, ehel. Tochter des Witwers Jakob Gebhard von St. Heinrich, im Jahre 1707.

  1. a.) Melchior war verheiratet mit 

1.) Elisabeth (gest.  1662),

2.) Anastasia Gebhard.

  1. b.) Kinder (II. Generation): 

1.) Michael, geb. 1642, heiratete 14.10.1672 in Etting die Anna Eberlin und starb daselbst am 14.10.1714 als Weber, wahrscheinlich kinderlos, sonst hätte er 1698 sein Anwesen sicher nicht dem Vetter Hans Wolf verkauft.

2.) Valentin, geb. 1643.

3.) Barbara, geb. 1644.

4.) Matthias, geb. 1649. Siehe unten.

5.) Maria, getauft am 1.11.1654 in Bernried.

Aus der zweiten Ehe:

1.) Balthasar, wahrscheinlich in Iffeldorf getauft. Siehe unter II.

2.) Jene Jungfrau Eva Greinwaldin (deutlich), welche am 26.7.1695 in der Pfarrkirche Beuerberg als eheliche Tochter des Melchior Greinwald und seiner Gemahlin Anastasia den Witwer Mathäus Offner von Beuerberg heiratete.

 

Jener Antonius Greinwald, welchem um diese Zeit ebenfalls drei Kinder (Therese 9.10.1679, Gallus 13.10.1681, Katherina, 29.4.1683) in Bernried getauft wurden, kann weder ein Sohn erster Ehe, noch ein Sohn zweiter Ehe sein; sonst müsste er beim Heiratsakt der zweiten Ehe unter den Kindern der ersten Ehe erwähnt sein; und aus der zweiten Ehe, die 1662 geschlossen wurde, kann er darum nicht stammen, weil er 1678 geheiratet haben muss. Seine Gattin hieß Maria.

Über Matthias Greinwald und seine Gattin Rosina sagen uns die Matrikeln nur das eine, dass ihm am 4.10.1680 in Bernried eine Ursula getauft wurde. Doch kennen wir den Matthias aus den Briefprotokollen. Einmal erscheint er als Matthias Greinwold von Traubing als Zeug und ein Kaufbrief vom 4.2.1693 berichtet: „Mathias Greinwoldt (deutlich) von Traubing verkauft seine zum Gotteshaus St. Michael in Seeshaupten(!) gehörige Söldenbehausung in Traubing samt Gärtl, 3/4 Jauchert Acker usw. an Georg Sedlmaier von Frieding um 210 fl., worauf Sedlmaier die Jungfrau Maria Thürhambher heiratet. (Weilheimer Briefprotokolle).

II.Gen.: Balthasar Greinwald, ehelicher Sohn des Melchior und der Anastasia Greiwald von St. Heinrich. Seine Taufmatrikel scheint beim Pfarrhausbrand vor Iffeldorf 1699 verlorengegangen zu sein.

  1. a.) Balthasar heiratete  

am 18.10.1706 in Iffeldorf die Jungfrau Agatha Oettlin, eheliche Tochter des Andreas und der Maria von Seeshaupt.

  1. b.) Kinder (III. Gen.): 

 

1.) Die Zwillinge Johannes und

2.) Paulus, geb. 9.4.1707 - ?

3.) Maria, geb. 9.9.1708 - ?

4.) Elisabeth, geb. 6.11.1709 - ?

5.) Joseph, geb. 10.2.1711 - ?

6.) Franziskus, geb. 2.11.1712 - ?

7.) Die Zwillinge Joachim und

8.) Anna, geb. 25.2.1715 - ?

9.) Johannes, geb. 9.5.1716, -  ?

10.) Dionys, Stammvater der Greinwald in Forstenberg, siehe §2.

11.) Anna, geb. 25.2.1725 - ?

12.) Martin, (Siehe unter III ).

 

III. Gen.: Martin Greinwald, Bauer in St. Heinrich, geb. 18.10.1726 in St. Heinrich, gest. ?. Der Heimatschriftsteller Franz Joseph Drummer von Tutzing fand in den Briefprotokollen von Weilheim einige Angaben, die hierher gehören (Briefprotokolle Nr.251, 349, 358, 359 usw.). Danach heiratet Martin Greinwald (deutlich geschrieben) Söldner von St. Heinrich 1750 im Pfarrgotteshaus Iffeldorf die Maria. Der am 8.2.1758 geborene Sohn Joseph wird 1778 Müller in München. Als Söldner von Seeshaupt kauft Martin Greinwald am 23.1.1761 dem Schmidt von Arnried (bei Seeshaupt) ein Söldnerhäusl in Arnried ab. Am 27.2.1762 heiratet Martin Greinwald (deutlich geschrieben) und kauft als Söldner von St. Heinrich ein Söldnerhäusl. Margaretha starb im Jahre 1779 (Briefprotokoll Nr. 360). Martin behält die zwei Sölden und findet sich mit den Kindern ab: Kaspar 16, Anastasia 13, Kunigunde 11, Franziska 9, Georg 8, Jakob 6, Crescentia 2 Jahre, Margaretha 8 Monate alt.

  1. a.) Martin heiratete 

1.) am 25.5 1750 in Iffeldorf Maria geborne Greinwald Tochter des Bartholomäus und der Eva von Unterseismering;

2.) am 27.2.1762 die Margaretha Raiser von Sindelsdorf, gestorben 1779.

  1. b.) Kinder (IV. Gen.): 

Aus erster Ehe;

1.) Agatha, geb. 1.12.1752 - ?

2.) Maria Anna, geb. 1.1.1755 - ?

3.) Vitus, geb. 18.5.1756 - ?. Bürgerlicher Salzkäufler und Gabelmacher, auch Salzstössler genannt, in München. Er heiratete 13.2.1797 bei St. Peter in München die Anna Maria Hupfauer. Bei St. Peter wurden ihnen am 19.11.1800 die Zwillinge Elisabeth und Franz Xaver getauft.

4.) Joseph, geb. 28.2.1758, gest. ?

5.) Maria, geb. 1.3.1760 - ?

6.) Johannes, geb. 22.4.1761 - ?

 

Aus zweiter Ehe:

7.) Kaspar, geb. 1.1.1763 in St. Heinrich, gest. 14.9.1831 an Lungenbrand in München (bei St. Peter), 67 Jahre alt, bürgerl. Kornkäufer. Er heiratete 8.9.1800 bei St. Peter in München Maria Anna Braunin. Ihnen wurde 1802 ein Sohn Kaspar bei St. Peter in München getauft.

8.) Margareth, geb. und gest. 8.3.1764.

9.) Anastasia, geb. 8.4.1766 - ?

10.) Kunigunde, geb. 2.3.1768 - ?

11.) Franziska, geb. 3.3.1770 - ?

12.) Georg, geb. 23.4.1772 - ?

13.) Jakob, geb. 16.4.1774 - ?

14.) M. Crescentia, 11.2.1777 - ?. Sie heiratete 1810 Joh. Steiner.

15.) Margareth, geb. 1.4.1779 - ?

 

Damit verliert sich diese Familie. Es werden wohl außer Vitus sowie Kaspar auch noch andere Söhne dieser Ehe in München zugezogen und unter den vielen dortigen Grünwald zu suchen sein. Von Joseph wissen wir es gewiss. Er starb am 14.11.1797 40 jährig als Melbermeister im Geiergarten zu München.

  1.  
      1. §2  Fortsetzung dieser Familie in Forstenberg. 

Dionys Greinwald, geboren am 2.10.1721 in St. Heinrich, gest. 1802 in Forstenberg, damals zur Pfarrei Iffeldorf, seit der neuen Pfarreinteilung zu Seeshaupt gehörig; Stammvater dieser Familie.

  1. a.) Dionys  heiratete  

am 20.8. 1752, die Witwe Katharina Wildenwetter von Forstenberg.

  1. b.) Kinder (I. bzw. III. Gen.): 

1.) Rosine, geb. 1754 - ?

2.) Katharina, geb. 1756 - ?

3.) Anna, geb. 1758 - ?

4.) Franz Xaver, siebe unter I.

 

I.Gen.: Franz Xaver Greinwald, geb. am 14.11 1759 in Forstenberg, gestorben ?

  1. a.) Franz Xaver heiratete  

am 6.3.1794 Notburga Böcklin von Forstenberg.

  1. b.) Kinder (II. bzw. IV. Gen.): 

1.) Barbara, geb. ?, gest. ?

2.) Notburga, geb. ?, gest. ?

3.) Bonifaz, siehe unter IIa.

4.) Maria, geb. ?, gest. ?

5.) Franz Xaver, geb. ?, gest. ?

6.) Johann Paul, geb. 26.6.1808. Siebe IIb.

 

IIa.Gen.: Bonifaz Greinwald, geboren am 15.4.1799 in Forstenberg, gestorben ?, Besitzer des elterlichen Anwesens in Forstenberg „Mosbauer". Er heiratete am 8.5.1829. Da seine beiden Kinder Katharina und Lorenz (IIIa. bezw. Va. Generation) in jugendlichem Alter starben, so ging das Anwesen in andere Hände über.

IIb. Gen.: Johann Paul Greinwald (Grünwald) laut „Wolfratshausener Familienbuch geboren am 26.6.1808 in Forstenberg, gestorben ?. Er kaufte als bürgerlicher Taglöhner (wahrscheinlich Zimmermann) im Oktober 1848 von dem bürgerl. Zimmermann Joseph Faulholzer in Wolfratshausen das Anwesen „Langer am Wasen".

  1. a.) Johann Paul heiratete  

am 30.10.1848 Maria Franziska Streitl, geb. am 16.2.1818 in St. Heinrich.

  1. b.) Kinder (IIIb. -bzw. Vb. Gen.): 

1.) Maria, geb. 5. 9.1849, gest. ?

2.) Matthias, geb. 6.10.1850, gest.30.10.1869 in Grafing, Pfarrei Königsdorf.

3.) Franziska, geb. 13.11.1851, gest. ?

4.) Joh. Paul, geb. 6.6.1854, gest. ?

5.) Katharina, geb.27.3.1855, gest. ?

 

 

      1. §3  Verschiedene Greinwald in Bernried. 

In Bernried waren schon früher Angehörige der Greimolt-Familien. So nennt uns die Lebensbeschreibung (Kreisarchiv Landshut, Gerichtsliteralien 3804/101) unter den frühesten Fischern in Bernried nachstehende:

1541 Paule Gremolt 1 Seegen, 1564 Paule Greimolt 1 Seegen, 1587 Paul Greimolt und Hanns Kratz sein beiden ein Seegen. Greimolt 1 1/2 Seegen bei dem alten Lanzinger".

Außerdem werden in den Bernrieder Pfarrbüchern noch folgende Greinwald erwähnt:

Einem Fischer Georg Greinwald und seiner Gemahlin Katharina wurde am 3.7.1687 ein Kind Maria getauft. Es ist anzunehmen, dass der Fischer Andreas Greinwald, welcher am 6.2.1703 in Bernried gestorben ist, dessen Sohn war. Diesem Andreas und seiner Gemahlin Margaretha (gestorben als Margaretha Greinwoldin am 5.12.1717 in Bernried) wurde am 16. 10.1690 eine Tochter Elisabeth getauft, und zwar ebenfalls in Bernried, welche laut Trauungsmatrikel der Münchner Dompfarrei vom 17.10.1730 den Zimmermann und Witwer Simon Grienwald, der wahrscheinlich auch ein Greinwald gewesen ist, heiratete; mehr wissen die Matrikeln von diesen beiden nicht. Im Jahre 1748 wurde den Letztgenannten eine Tochter in München getauft, bei welchem Anlasse der Name ganz deutlich Greinwald geschrieben ist.

In den Trauungsmatrikeln von Bernried wird bei verschiedenen Hochzeiten ein Kaspar Greinwald von Tutzing als Trauzeuge genannt; so unterm 7.2.1667 bei der Hochzeit des Ulrich Gebhard von Bernried und der Katharina Happergerin von Happerg, dann am 1.8.1667 bei der Hochzeit des Klosterkoches Andreas Schmitter in Bernried mit Maria Steigenbergerin, sowie am 26.9.1667 bei der Hochzeit der Sabine Schmitter.

Es besteht kein Zweifel, dass die Greinwald-Familie von St. Heinrich (Pfarrei Iffeldorf) in mehreren Sprossen in München weiterlebt. Aus verschiedenen Gründen war es aber vorläufig unmöglich dieselben weiter zu verfolgen; vor allem, weil sie sämtlich dem neuen Namen Grünwald zum Opfer fielen und eine Ausscheidung derselben aus den vielen Münchner Grünwald durch die mangelhaften Angaben der Personalien bei Taufen und Trauungen unmöglich gemacht wurde. Zu diesen Schwierigkeiten kamen später noch die ständigen Aus- und Umpfarrungen, besonders bei Gründung neuer Stadtpfarreien, und weiters die Aufgabe der Sesshaftigkeit, indem an Stelle des Eigensitzes eine Einmietung in fremden Häusern üblich wurde, wodurch die Familien bald in dieser, bald in jener Pfarrei sich wohnlich niederließen. All das aber wurde in seinen Folgen noch überboten durch den Verlust zahlreicher Gemeindeakten während der sogenannten „Räterepublik", in welcher der „Mob" die Münchener Polizei-Direktion stürmte, die Akten auf die Straße warf und verbrannte. Bei dieser Gelegenheit ist auch ein Teil des Buchstabens „G" mit den Namen der Greinwald und Grünwald vernichtet worden.

 

      1. C. Anmerkungen und Ergänzungen zum Kapitel Iffeldorf. 

Anmerkung I: Beziehungen der Greinwald in Iffeldorf, Holzhausen und Schlehdorf: Mit einem Greinwald wusste der Verfasser jahrelang nichts anzufangen. Es war „der kurfürstliche Branntweiner in Mering Johann Georg Greinwald, weiland Kaspar Greinwalds, gewester Bauer zu Ostersee und Ursula seiner Hauswirtin, beide nunmehr selig, ehelicher erzeugter Sohn, welcher an 10.9.1730 im Münchner Dom die Jungfrau Magdalena Hurler von Altomünster geheiratet hatte“. Mindestens 10 Jahre lag diese Notiz unverwendet unter den Papieren des Verfassers, da brachte der Familienforscher H. Adolf Roth, München, einiges Licht in die Herkunft des Gesuchten.

Katharina Greinwaldt, eheliche Tochter des verstorbenen Kaspar Greinwald von Ostersee, Hofmark Iffeldorf, und seiner Gemahlin Ursula, heiratete am 18.10.1696 den Blasius Neder von Tädtenhoven (wahrscheinlich Dettenhofen bei Lengenfeld), welcher der Agatha, Witwe des verst. Christoph Nederer zu Fraunrain, dessen Lehen abgekauft hatte (Briefprotokoll Benediktbeuren).

Am 23.5.1667 heiratete Elisabeth Greinwaldt, Tochter des Alexander Greinwald von Ostersee, den Vitus Birnbichler, Sohn des Hieronymus Birnbichler von Staltach."

Aus diesen Mitteilungen erfuhren wir, dass in der Pfarrei Iffeldorf, wohin St. Heinrich damals gehörte, auch noch eine Bauernfamilie mit dem Namen Greinwald ansässig war, die wahrscheinlich mit der Fischerfamilie Greinwald in St. Heinrich verwandtschaftlich zusammenhängt. Danach steht also fest:

1.) In Ostersee Pfarrei Iffeldorf war ein Bauer Kaspar Greinwald, Gemahlin Ursula.

2.) Aus dieser Ehe sind uns zwei Kinder bekannt, Katharina und Johann Georg. Katharina dürfte 1670 geboren sein, weil sie 1696 heiratete, Johann Georg mag ihr jüngerer Bruder gewesen sein.

3.) Die Mutter Ursula lebte 1690 noch, 1730 nicht mehr.

4.) Kaspar könnte der Bruder des Alexander gewesen sein. Wie der Vater hieß, war leider noch nicht zu finden.

Das ist jedenfalls unzweifelhaft: Der Kaspar Greinwald von St. Heinrich, welcher 1650 seine Fischrechte verkaufte, kann mit dem Kaspar vom Ostersee nicht identisch sein; denn Melchior Greinwald, von St. Heinrich erhielt seinen ersten Sohn bereits 1642. Mit diesen Melchior darf hinwiederum jener Melchior nicht verwechselt werden, welcher schon 1628 und 1630 als Fischkäufl in Schlehdorf erscheint. Der Melchior von St. Heinrich starb 1708.

Was den Kaspar Greinwald, „Banner" in Holzhausen betrifft, so tun wir gut daran, ihn als dritten gleichzeitigen Kaspar Greinwald zu nehmen. Er starb sicher 1680 in Holzhausen.

Anmerkung II: Die Vermutung des Verfassers, dass außer Vitus und Kaspar Greinwald noch andere Sprossen der Greinwaldfamilie von St. Heinrich in München verheiratet waren, beweist folgendes:

Am 2.5.1792 heiratete Joseph Greinwald, ehelicher Sohn des Martin Greinwald, Söldners in St. Heinrich und seiner bereits gestorbenen Gemahlin Maria, in Sendling St. Margareth die Viktoria, Witwe des Georg Strauß, ein 1/16 Gütlers auf der Haiden.

Es ist derselbe, welcher 40jährig am.4.11.1797 im Geiergarten zu München als Melbermeister starb. Er war am 28.2.1758 in St. Heinrich geboren.

Anmerkung III: Die Schlossherrin von Iffeldorf war im 1600 Jahrhundert Anna von Höhenkirchen zu Kunigstorff und Iffeldorf. Eines ihrer Lehen befand sich in Lenggries und war nach dem Salbuch von Benediktbeuren von 1553 bis 1558 im Besitze eines Augustin Greinwald. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es Iffeldorfer Greinwald waren, die damals und später auch noch ein Bauernanwesen in Lenggries besaßen. Wegen des Verlustes der Iffeldorfer Pfarrbücher und dem Mangel an alten Aktenstücken lässt sich leider darüber nichts Weiteres erkunden.

(Siehe I. Band IV. Teil unter Lenggries.)