Inhaltsverzeichnis  Kapitel 1

Titelbild „Beim Dosch“
Inhaltsverzeichnis
Stammbaum
Der Greinwaldstamm aus Oderding
A: Gemeinsam Geschichtliches
     §1 der Stammort Oderding
     §2 Der Stammhof der Greinwalds
     §3 Die Urfamilie
B: Spezielles
     §1 Anfang der Familie
     §2 Nachkommen des Nicolaus, Bauern zum „Dosch
     §3 Nachkommen des Leonhard Greinwald beim Schmied  
     §3 a Hauptlinie Weilheim – Schongau 
     §3b Nebenlinie Weilheim – München  
     §4 Nachkommen des Jacob Greinwald von Grasla  
     §5 Greinwald (Grünwald) von Gauting in München 
C: Anmerkungen und Ergänzungen 
     I. Todesjahr des Ahnherrn 
     II. Wie man Ahnen findet  
     III. Verlorene Ahnen  
     IV. Greinwald in Niederbayern
     V. Ein Gedenkbüchlein
     VI. Anmerkung  
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K a p i t e l  1

Der Greinwaldstamm von Oderding

(Siehe Stammbaum)

(Die Anmerkungen zu diesem Kapitel sind am Schluss desselben.)

Weil es sich hier um einen Urstamm der Greinwald handelt, von dem nicht nur die Greinwald von Wielenbach, Unterhausen, Aidling, Ettling, Graz in Steiermark, Oppenried, Unterpeissenberg, Wildsteig bei Steingaden, ferner die jetzigen Überdinger und Pollinger Greinwald, dann jene von Weilheim und Schongau (siehe im I. und II. Kapitel) abstammen, sondern sehr wahrscheinlich auch jene von Polling (siehe im III. Kapitel), Raisting (siehe IV. Kapitel), Breitbrunn (siehe V. Kapitel), Egling (siehe VI. Kapitel), und Uffig-Bayersoien (siehe VII. Kapitel), so soll hier über den Stammort, den Stammhof und die Stammfamilie ausführlich gehandelt werden.

A. Gemeinsam Geschichtliches.

§1. Der Stammort Oderding.

Das alte Odratingen wird schon am Ende des XII. oder Anfang des XIII. Jahrhunderts genannt. Aus dieser Zeit stammt wie Dr. Schröder im Archiv des Hochstiftes Augsburg (Bd. I./336) mitteilt, ein handschriftliches Verzeichnis, welches sämtliche alte Pfarrkirchen des Kapitels Weilheim (Poewl = Pähl) mit Namen aufzählt. Odratingen schließt sich als Nr.11 an Polling an. Im Jahre 1807 kam Oderding zur Pfarrei Polling.

Wie H.H. Pfarrer Rückert im Weilheimer Sonntagsblatt (1916 Nr.33) erzählt, übertrug schon im Jahre 1236 der dritte Herrscher aus dem Hause Wittelsbach, Pfalzgraf und Herzog Otto der Erlauchte, alle seine Rechte, welche er zu Odratingen hatte, an das Kloster zu Polling mit der Bestimmung, „dass die Kirche zu Odratingen im Konvent zu Polling frei dienen solle auf ewig“.

Früher war das Dorf um die Kirche herum gebaut. Wegen der ständigen Überschwemmungen der Ammer baute man aber die Häuser in eine etwas höhere Lage. Auch die Kirche hätte anderswohin gebaut werden sollen. Dieses unterblieb jedoch, weil es später den Bewohnern nach vielen Schwierigkeiten gestattet worden war, der Ammer ein anderes Bett zu graben.

§2. Der Stammhof der Greinwald

Der Stammhof der Greinwald lässt sich bis zum Jahre 1552 hinauf verfolgen. Wie wir aber im Folgendem sehen werden, saßen damals noch nicht die Greinwald auf dem Gut, sondern zuerst Matthe Paur und danach sein Sohn Lienhard Paur, dessen Tochter um 1580 von Kaspar Greinwald geheiratet wurde.

In den Pollinger Klosterliteralien (Bd. 176/195) wird uns darüber berichtet: „Matthe (dieses wurde später durchstrichen und von anderer Hand darüber Lienhard geschrieben) vi (= vulgo = im Volksmund) Dosch, paur ain jedliches feld 3 Jucht, Und dingt nach Genaden daraus. Geit dingmahs ein saw (=Sau) oder IX B (?). weihsgülltig, 32 dl herzechst u. 28 fl Stiftsgeld…….. zu küchendienst: Oua (=Eier), pull (= Gockel), 1 gallina (= Henne) und ain weihsadt (= Weihnachtsgeschenk). Tut zu Werkstund Valentein Weihs. Dem Mathis paur ist gedingt auf 15 und 52 jar u.s.w.. Dem Linhart paur ist gedingt 1557“. 1560 heißt es: „Dem Lienhart vulgo Dosch ist gedingt. Er zinse noch bis 1580. 1581 zinst Lienhart doschin. Am 22 Dezembris zinst Lienhart Doschin wittib, 1583 dieselbe auf zweimal.“

Auf Grund dieser Aufzeichnungen muss Leonhard Dosch, der Sohn des Matthe Dosch, 1582 schon gestorben gewesen sein. Wenn er im Nachfolgenden wieder genannt wird, so kann das damit erklärt werden, dass ja auch sonst oft bei solchen geschäftlichen Einträgen nicht immer der derzeitige, sondern manchmal auch der frühere Besitzer gemeint ist. So ist auf dem gleichen Hof einmal Kaspar Greinwold bei Bezahlung des Zinses genannt, nachdem er längst tot war, sodass also statt Kaspar sein Sohn Johannes zu lesen ist, der vor und nachher zinste.

Im Jahre 1584 meldet der gleiche Band der Klosterliteralien: „zu Wissen, dass am heitig dato den 27.tag Januarii a.1584 zu mir Jakobo Probsten khummen ist der erbar Bärtl Moser und sein giettl darauf er zu Odtting gesehsen (damit ist natürlich Oderding gemeint) gutwillig aufgesagt und alsdann mit gunst und bewilligung meiner und des konvent reiner gunst dem Lienharten Doschen verkauft, und soll auch alles dasjenig thon und jährlich darvon so ausrichten, was dann vermelter moser und andere so auf bemelter gietl gesehsen sein und Lienhard Dosch soll unverzogenlich die behausung so er aingethan und das gehölz zu anderer seiner Notdurft Gebrauch und hinfüro keiner mehr da aufsetzen. Gibt anfal 10 fl. dem konvent 2 fl. Familie (Dienerschaft) 30 kr.“

Lienhart Dosch zahlt nach der gleichen Quelle noch von 1585 – 1591, obwohl 1581 – 1583 seine Witwe zahlte.

Auch darüber gibt uns Band 176 der Pollinger Klosterliteralien (Seite 196 b) Aufschluss, wie das Anwesen der Doschfamilie auf die Greinwalds übergegangen ist. Der Bericht lautet wörtlich: „7.April 1592. Zu wissen dass nach Absterben des Lienhart Doschen von Oderding selig sein Tochtermann Kaspar Greimold bei mir Casparo Propsten erschien um und von wegen als sein benannter Hectorschwecher (= Schwiegervater) des hiesigen Klosters Leibeigen gewesen damals ime (= Ihm) Greinwoldt (deutlich) sein Schwieger alles übergeben. Doch soll er ir (d.h. der Witwe) benannte Pfrient geben. Dero wegen, für die Leibeigenschaft und Anfall mit uns abkommen pro 47 fl. dem Convent 2 fl., Familie 1 fl.. Die Fristen sein erstlich aufs heilig Kreuztag dis Jahr isth 20 fl. Nachher mehr. Auf die Stift dies 15 fl.. Nachfolgend von kreuz dies über ein Jahr mer 12  fl. hat am Montag nachkreuz dies Jahr 92isten (= also 1592) zalt 20 fl. zu noch die benannt 2 fristen. Und 25. Dezember dies (= also 1592) gestift wie sein Pfennig gilt gezahlt, dazu auch den Anfall, damit er noch schuldig.“

Aus diesen Zeilen ergibt sich, dass Leonhard Dosch noch vor seinem Tode das Anwesen seinem Tochtermann Caspar Greinwoldt zur Verwaltung übergab, ferner dass seine Witwe in den seinem Tode folgenden Jahren die Abgaben an das Kloster leistete, dass sein Schwiegersohn Caspar erst von April 1592 ab Besitzer wurde und endlich, dass derselbe schon vor 1581 geheiratet haben muss, weil ja schon 1582 die Witwe den Leonhard Dosch das Zinsen besorgte. Das Haus zum Doschen steht heute noch. Es ist das Einzige, das ganz aus Holz gebaut, aus früheren Jahrhunderten sich in die Gegenwart herüber rettete.

§3. Die Urfamilie.

Nachdem wir jetzt das Anwesen und den ältesten Teil seiner Geschichte kennen, soll hier zusammengestellt werden, was alte Akten und namentlich auch, was die Matrikelbücher von Oderding über die ersten Jahrzehnte dieser Familie berichten.

Das erste Aktenstück mit dem Datum 7.Januar 1609 ist die Heiratsverabredung des ältesten Sohnes von Caspar Greinwold. Sie hat folgenden Wortlaut: „7.Januar 1609 ist auf guatheissen und Bewilligung des Ehrwürdigen in gott Herrn Casparus brobsten des Klosters Polling ein ehrlicher Heirat verabredt und beschlossen worden. Nemblich und zwischen den Ehrbaren Caspar Greimoldt von Oderting und sein Sohn Hansen einesteils, dann auch Caspars Panholzer von Grehslen und seiner Tochter Catharina am andern wie folgt. Anfänglich Heirat gedachter Greimoldt gemelter seinem Sohn zu ihm allerdings auf das halbes Thail hinein, nichts ausgenommen, denn sein und seiner Hausfrauen leibendt gewandt, auch ihre Drichen (= Truhen) und was darein verschlossen, auch all ihr leibgewandt, doch gibt er den Jungen von solichen ein gericht Ehehaltenbeygewandt, und ein eigenes Ehekenle doch solches mit einander zu nutzen. Umb solicher Ubergab sollen die Jungen den alten hinausgeben 35o fl., dem Sohn Paulo 25 fl. vier medln jeder 6 fl. und solchen fünf Kindern, wann in gott zu ehren hilft (d.h. falls sie heiraten) ein jungrindt und sollen jung und alt den medln jedes ein beigewandt zurichten, welches Geld alles unverzinst bei den jungen soll liegen bleiben. Umb bis eins oder das andere welches bedürftig. Ferner soll den alten alle Wöch Zway besondere laib gebacken werden. Derentwegen gibt Panholzer heiratgut 301 fl. ein ersame Förtigung undt mit gebir eine khu. Ferner sollen die jungen keineswegs mit mer überheiratet werden. Undt sonsten ist socher Heirat nach gemeinen Landgebrauch geschlossen.“

Aus diesem Aktenstücke ist ersichtlich, dass sich die Eltern bei der Heirat des Johannes die Hälfte des Gutes vorbehalten haben. Obwohl Vater Caspar Greinwald schon 1610 starb, kam Johannes erst im Jahre 1620 in den Besitz des ganzen Anwesens. Das Pollinger Stiftprotokoll (Nr.178) berichtet darüber: „6. Juni 1620 Hanns Greimold von Oderding und seiner Frau Catharina Panholzer haben wir der Margaretha von Oderding (also seiner Mutter) den anderen Teil des Gutes nichts ausgenommen denn ihre Truhen, zu übergeben bewilligt, und für beredte Übergabe gibt Hanns der Mutter 390 fl., jedoch soll dem Sohne Paul genannt davon gegeben werden 190 fl.. Weil die ältesten Matrikelbücher vom Kloster Polling bei der Klosteraufhebung verloren gegangen sind, so waren alle Bemühungen diesen Paul ausfindig zu machen vergebens.

Zwar berichten uns die Taufmatrikeln der Pfarrei Pähl von einem Ehepaar Paulus und Catharina Greinwold, welchem am 1. Sept. 1637 ein Kind Regina getauft wurde, wobei eine Maria Greinwoldin Taufpatin war. Dieser Paulus Greinwold ist offenbar der gleiche, von welchem die Weilheimer Gerichtsliteralien von 1665 und 1669 Erwähnung tun. Dort heißt es: „Wilzhofen. Lehen Paulus Greinwoldt, jetzt Caspar Pertl. St. Valentin Gotteshaus in Wilzhofen giltbar und Leibgeding“. Die Matrikeln von Wilzhofen sind wahrscheinlich mit jenen von Polling zu Grunde gegangen. Gerade sie wären für unsere Geschichte um dieses Paulus Greinwald willen so unersetzlich wichtig gewesen.

War nämlich Paulus der in den Verträgen von 1609 und 1620 so reichlich bedachte Bruder des Johannes Greinwold von Oderding, so könnten leicht die Stammeltern der beiden Greinwaldfamilien von Polling und Haunshofen, also Kaspar und Thomas seine Söhne gewesen sein. Im anderen Falle müssten wir die aus anderen Quellen gesicherte Verwandtschaft der Oderdinger, Pollinger und Haunshofener Greinwald auf den Vater des Johannes, den 1610 in Oderding gestorbenen Kaspar Greinwald zurückführen.

Nach vieler, vieler Mühe gelang es dem Verfasser Aktenstücke zu entdecken, welche geeignet sind, der ersteren Anschauung eine geschichtliche Stütze zu bieten. Weil dieselben im 4. Kapitel unseres Werkes (Haunshofen – Raisting) ohnehin ausführlich besprochen werden, so sei hier nur deren Inhalt kurz angegeben.

Paulus Greinwald, Bauer in Wilzhofen starb 1654. Er war zweimal verheiratet und zwar jedes Mal mit einer Katharina. Bei der Wiederverheiratung seiner zweiten Gattin (4.6.1655) wurden die Kinder der ersten und zweiten Ehe abgefunden. So erfahren wir wie viele Kinder noch unverheiratet waren: Regina 14 Jahre alt, geboren also um 1641, Barbara 12 (Geburtsjahr ca. 1643) und Maria 11 (Geburtsjahr ca. 1644). Aus der zweiten Ehe: Johanna 8, Georg 3 und Sebastian ½ Jahr alt. Die drei letzten Kinder wären also geboren um 1647, 1652, und 1654. Von keinem der sechs Kinder kennen wir die Taufdaten, weil ja die Matrikelbücher verloren gegangen sind.

Gerade darum sind wir berechtigt anzunehmen, dass Paulus aus seiner Ehe, die sicher um 1620 geschlossen wurde, auch noch ältere Kinder hatte, die bei seinem Tode (1654) schon verheiratet waren. Leider sind auch die gleichzeitigen Weilheimer Briefprotokolle (1638 -1650) verloren gegangen. In ihnen hätte man die Heiratsakten der drei mutmaßlichen Söhne des Paulus (Martin, Heirat in Haunshofen 1641, Thomas Bauer in Haunshofen, Heirat um 1644, und Kaspar, Bauer in Polling, Heirat 1648) finden können.

Nachdem die Verwandtschaft der drei Greinwaldfamilien wie oben schon angedeutet feststeht, so wäre dieselbe durch die Vaterschaft des Paulus Greinwald am leichtesten erklärt.

Ganz sicheren geschichtlichen Boden betreten wir mit den Notizen über die Oderdinger Greinwaldfamilie in den ältesten Matrikelbüchern in Oderding, welche von Anfang an (1609) mustergültig geführt wurde. Aus ihnen seien folgende Aufzeichnungen erwähnt. An Kindstaufen in der Familie Greinwald für das Ehepaar Johannes und Katharina geborene Panholzer, folgende sieben: Nikolaus 8.12.1609, Augustin 9.7.1611, Leonhard 12.7.1613, Gertrud 7.3.1620, Jacob 8.7.1622, Elisabeth 4.10.1624, und Maria 3.3.1926. Die Totenmatrikeln melden uns aus dieser ersten Zeit drei Todesfälle ohne Altersangabe der Verstorbenen: Caspar Greinwald gest.31.12.1610, Margaretha gest.24.2.1623, offenbar die Großeltern der vorgenannten Kinder. Der am 5.2.1623 gest. Johannes Greinwald ist sicher ein anderer als der Vater der eben genannten Kinder, der noch am 30.7.1631 den Peter Kurz (Eltern Georg und Maria) aus der Taufe hob.

B.  S p e z i e l l e s

§1. Anfang der Greinwald in Oderding.

Wie im Vorausgehenden schon erwähnt, kamen die Greinwald durch Heirat in den Besitz des Doschanwesens in Oderding, dessen Grundherr das Kloster von Polling war. Der erste uns bekannte Besitzer war Matthe, vulgo Dosch, der laut Pollinger Klosterliteralien (Bd. 175) von 1532 – 1551 auf dem Hofe saß. Er wurde nur immer matthe paur genannt. Ihm folgte sein Sohn Lienhart Paur vulgo Dosch, dessen Tochter Margaretha dem Alter der Kinder nach zu schließen 1580 den Caspar Greinwoldt heiratete, welcher aber von den Pollinger Klosterherren mit Vorliebe Greimolt geschrieben wurde. Sein richtiger Name war das sicher nicht, sonst würde nicht in dem ältesten Aktenstück, das wir über ihn haben, es ist die Hofübernahme im Jahre 1592, neben den Namen Greimolt auch der richtige Name Greinwald sich finden. Katharina Panholzer

Die Greimolte saßen damals in sehr vielen Ortschaften der Weilheimer Gegend, was damit zusammenhing, dass sie dank ihrer leitenden Stellung in der Stadt Weilheim gute Verbindungen mit den verschiedenen Grundherrschaften hatten. Infolgedessen konnten sie ihre Verwandten da und dort durch Einheiraten unterbringen. So mögen Angehörige der Weilheimer Künstlerfamilie Greimolt den Weg nach Haunshofen, Polling, Oderding, Seeshaupt und Tutzing gefunden haben.

Wenn wir darum auch nicht wissen, woher der erste Greinwald in Oderding stammte, so hat doch die Annahme viel für sich, dass er mit den Greimolts von Weilheim in verwandtschaftlicher Verbindung stand. Weil auch andere Glieder dieser Familie, besonders jene, die dem Priesterstand angehörten, sich Greinwald schrieben, so darf in der Verschiedenheit des Namens keine Schwierigkeit erblickt werden.

Nachdem es sich hier lediglich um eine Annahme handelt, so müssen wir von den Weilheimer Greimolts absehen und den Greinwaldstamm von Oderding mit Kaspar Greinwolt, dem Gatten der Margaretha Dosch, beginnen.

Dabei sei eine Tatsache besonders herausgestellt: Leonhard Dosch, der Vater der Margaretha, war laut Urkunde vom 7. April 1592 Leibeigener des Klosters Polling. Da nach den damaligen Besitzverhältnissen die Töchter des leibeigenen Vaters selbst Leibeigene waren, so hätte Kaspar Greinwolt die Margaretha samt ihrem Hof nur heiraten können, wenn er sich freiwillig dem Servitut, wie man damals sagte, unterzogen hätte. Er wäre dabei wohl ein Freier geblieben, die Söhne aber hätten die Leibeigenschaft mit in die Welt gebracht, weil ihre Mutter Leibeigene des Klosters Polling war. (Vergleiche dazu den Artikel über Besitzverhältnisse, siehe Anmerkung 14 im I.Teil dieses Buches.) Um das zu vermeiden, löste Kaspar Greinwolt bei der Übernahme des Hofes die Leibeigenschaft ab und bekam das Anwesen als Freistift.

Der Stammbaum der Greinwaldfamilie von Oderding bekommt nach obigen Ausführungen folgende zweifellos sichere Gestaltung:

Stammvater: Matthäus Dosch, Bauer zu Oderding 1532 – 1551. Ihm folgte sein Sohn Leonhard Dosch als Besitzer des Dosch­anwesens 1552 – 1581. Er war Leibeigener des Klosters Polling. Ihm folgt als Besitzerin seine dem Namen nach unbekannte Gattin, die Doschin Wittib 1582 – 1592. Durch die Verheiratung ihrer leibeigenen Tochter Margaretha mit Kaspar Greinwolt wurde dieser 1592 Besitzer des Gutes.

Wann und wo er geboren ist, war noch nicht zu entdecken. Er muss aber bei der Übernahme des Hofes schon ziemlich lang verheiratet gewesen sein, sonst wäre es unverständlich, dass sein ältester Sohn Johannes bereits 1609 auf die eine Hofhälfte heiratete. Er müsste damals nach den Gepflogenheiten jener Zeit mindestens 25 Jahre alt gewesen sein. Da seine Großmutter 1682 schon eine Witwe war und laut Vertrag von 1592 ihr Tochtermann Caspar Greinwald noch bei Lebzeiten des Leonhard Dosch den Hof verwaltete, so muss Caspar Greinwald spätestens 1580 oder 1581 seine Gattin Margaretha Dosch geheiratet haben.

Dieser Ehe entstammen außer dem Sohne Johannes noch vier Töchter und ein zweiter Sohn Paul, der im Vertrag von 1609 mit 25 fl. und im Vertrag von 1620 mit 190 fl. bedacht wurde. Er dürfte bald darauf geheiratet haben. Vielleicht ist er personengleich mit dem gleichzeitigen Paulus Greinwold in Wilzhofen. Der im nahen Haunshofen begüterte Thomas Greinwold, der Stammvater der Greinwald von Raisting (siehe IV. Kapitel), könnte sein Sohn gewesen sein.

I. Gen. (Sohn) Johannes Greinwald heiratete 1609 die Katharina Panholzer und muß nach dem Jahr 1631 gestorben sein. Am 30.7.1631 hob er noch den Peter Kurz aus der Taufe. Unter den 86 Opfern des Schwedenkrieges (siehe Anmerkung 1) befindet er sich nicht. Er mag mit seiner Gattin auf der Flucht vor den Schweden umgekommen sein. Bei allen Kindern sind Christoph und Elisabeth (Katharina) Seyfried als Paten eingetragen.

a.) Johannes Greinwald

heiratete 1609 die Katharina Panholzer und muß nach dem Jahr 1631 gestorben sein

b.) Sieben Kinder (II. Gen.) entsprangen der Ehe:

1.) Nikolaus, geb. 8.12.1609, gest. 24.8.1696 in Oderding. Siehe §2.

2.) Augustin, geb.9.7.1611. Was aus ihm geworden, ist unbekannt.

3.) Leonhard, geb.12.7.1613, gest. 14.1.1694 in Oderding. Durch seinen Sohn Michael, geb. 2.6.1660 wurde er der Stammvater der Greinwald beim „Schmid in Oderding“. Siehe §3. Durch seinen Sohn .Peter, geb.1650 begann er die weitverzweigte Greinwaldfamilie in Wielenbach. Siehe Kapitel II.

4.) Gertrud, geb.7.3.1620, Todestag unbekannt.

5.) Jacob, geb.8.7.1622, gest. 25.8.1701. Er ist der Stammvater der Greinwald beim „Klassen“ in Grasla geworden. Seine Nachkommen siehe §4 und §5 dieses Kapitels.

6.) Elisabeth, geb.14.10.1624, und

7.) Maria, geb. 3.3.1626. Der Todestag der beiden ist gleichfalls unbekannt.

Damit teilt sich die Oderdinger Greinwaldfamilie in 3 Äste, welche in folgenden Abschnitten im Einzelnen besprochen werden.

§2. Die Nachkommen des Nicolaus auf dem Anwesen „zum Dosch“  in Oderding, Nicolaus selbst scheint auf dem Bauernhofe zum „Dosch“  in Oderding gestorben zu sein; denn er befindet sich ja in dem Oderdinger Totengedenkbüchlein unter dem Hausnamen „Dosch“ an erster Stelle mit dem Beifügen: „So eine ewige Jahrmess stiftete I688“.

§3. Die Nachkommen des Leonhard auf dem Anwesen „beim Schmied“ in Oderding, in der weiblichen Linie heute noch Besitzer der Oderdinger Schmiede (Frankh aus Jffeldorf), in der männlichen fortgepflanzt durch die Linie Weilheim-Schongau und in dem Riesenstamme der Wielenbacher und Unterhauser Greinwaldfamilie, welche wegen ihrer weiten Verzweigung in einem eigenen Kapitel besprochen werden muss. (Siehe Kapitel II)   Endlich:

§4. Die Nachkommen des Jacob in Grasla, welche im letzten Jahrhundert ausgestorben zu sein scheinen. Jacob saß auf dem Anwesen „beim Klassen“ in Grasla. Der im Totengedenkbüchlein von Oderding an der Spitze der Greinwald beim „Klassen“ stehende Nicolaus Greinwald von Grasla war offenbar sein Enkel, also ein Sohn des Georg Greinwald, der sicher in Grasla 1663 als Sohn des Jacob und der Agnes de Graslen geboren ist und zwar wahrscheinlich auch schon auf dem Anwesen beim „Klassen“. Dem eben genannten Nicolaus Greinwald von Grasla (geb. 1688, gest. 1768) folgen im Totengedenkbüchlein ein Matthias Greinwald von Diessen, ein Matthias Greinwald mit Gemahlin Agatha von hier, dann Elisabeth Greinwald von Weilheim, M. Agatha Greinwaldin ledigen Standes von Grasla und Joseph Greinwald von Grasla, ehemaliger Kirchprobst allhier und endlich Maria Anna Greinwaldin von Weilheim. Diese letztere könnte die Frau des letzten Greinwald (Georg) von Grasla gewesen sein, der durch die Wiederverheiratung seiner Mutter Anna Buecherin den Stammhof „beim Klassen“ verlor, um 1800 nach Böbing heiratete und 1834 in Weilheim starb. Die vorausgegangenen Totennamen deuten mangels jeder Zeitbestimmung hin auf:  Joseph Greinwald (1723 – 1801). Er starb in Weilheim und muss der älteste Bruder des 1730 in Grasla geborenen Georg Greinwald gewesen sein. Seine Frau Elisabeth, geborene Eschenlohr, starb 1791 in Weilheim, Agatha ist die 1728 geborene Schwester der eben erwähnten Brüder Georg und Joseph.

Matthias von Diessen“ ist der am 31.12.1724 geborene Bruder dieser beiden. Sie waren alle Kinder des Nicolaus von Grasla (1688 – 1768). Matthias hatte nach Diessen geheiratet, woselbst er und seine Gemahlin Elisabeth im Sterbebuch eingetragen sind. Wer mit dem Matthias Greinwald und Agatha gemeint ist, lässt sich nicht erkunden. Der einzige Matthias mit seiner Gattin Agatha, welche um jene Zeit gelebt haben, ist Matthias Greinwald und seine Gemahlin Agatha Wolfertin von der Rennschmiede bei Polling. Da aber diese erst 1817, ihr Gatte 1827 starb und alle Eingetragenen schon früher gestorben sind und früher als 1817 eingetragen worden sein müssen, so kann es sich nur: um ein uns nicht bekanntes Ehepaar früherer Sterbezeit handeln.

§2. Die Nachkommen des Nicolaus, Bauern zum „Dosch“.

Erstbekannte Stammeltern: Kaspar Greinwald (Greimolt), gest. 1610 und Margaretha, gest. 1623, beide in Oderding, Pfarrei Polling. Kaspar war Bauer beim „Dosch“ zu Oderding.

I. Gen.: Sohn Johannes Greinwald, geboren um 1580, gestorben nach 1631, verheiratet seit 7.1.1609 mit Katharina Panholzer, Bauer zum „Dosch“ in Oderding.

II. Gen.: Enkel Nicolaus Greinwald, geb.1609,8.12. Laut Oderdinger Totenmatrikel starb er fromm und mit den hl. Sterbesakramenten versehen am 24.6.1696 in Oderding – fast 90 Jahre alt. Er ist im Totengedenkbüchlein beim Hausnamen „Dosch“ eingetragen mit dem Beisatz „so eine ewige Jahrmess gestiftet 1688“. Bei seiner Hochzeit war Antonius „Dosch“ von Gresslen Zeuge.

a.) Nicolaus Greinwald

heiratete am 6.7.1637
Dorothea Hoeckin von Neuenwald; Geburts- und Todesdatum sind zur Zeit unbekannt

b.)Kinder (III. Gen.)

1.) Eva, 16.2.1642 – 1691.

2.) Maria, geb. 1644, heiratete am 13.8.1668 in
Oderding den Johann Baur.

3.) Georg, geb. 19.4.1651. Siehe unter III.

4.) Agatha, geb. 1660; vielleicht ist sie identisch
mit jener, welche 1718 starb.

III. Gen.: Georg Greinwald, geb. 19.4.1651 als ehel. Sohn des Nicolaus und der Dorothea. Weil seine Witwe Ursula schon 1687 den Jacob Hofer von Etting (E?   Martin und Maria), heiratete, der von dort ab als „Dosch“ bezeichnet wird, so muss Georg in den letzten Jahren vorher gestorben sein, also in den Jahren, in welchen jeder Eintrag in den Totenmatrikeln unterlassen worden war (1685-1688). Seine Witwe überlebte ihn nicht lange; denn schon der 12.5.1694 meldet uns den Tod der „rechtschaffenen Frau Ursula Hofer , welche ganz plötzlich in Gegenwart des Pfarrvikars, ohne die hl. Ölung empfangen zu können, verschied.“ Sie hatte aber erst drei Tage vorher die hl. Kommunion empfangen und war erst 38 Jahre alt. Noch im gleichen Jahre 1694 heiratete Jacob Hofer „Witwer zum Dosch“ die Maria Stossbergerin, welche ihrem Gatten die Kinder Andreas (ertrunken am 1.5.1701 in der Ammer), Joseph „aus des Doschen Haus“ und Franz Sales (1702 – 1779) „den alten Dosch“ schenkte. Da auch Jacob Hofer frühzeitig starb, so heiratete Maria Hofer, geb. Stossbergerin, 1710 den Johann Rafner, welcher Ehe der Melchior Rafner entsprungen sein muss. Der Letztgenannte heiratete 1769 in Oderding die Regina Nuscheler. Georg Greinwald, der letzte seines Stammes beim „Dosch“ heiratete am 26.2.1680 die Ursula Paurin, ehel. Tochter des Martin und der Maria von Oderding. Ursula, geb. 1656, starb am 12.5.1694 als Ursula Hofer beim „Dosch“ in Oderding.

Der Ehe entsprangen folgende Kinder (IV. Generation):

Nicolaus, geb. und gest.1681, Maria, geb.4.2.1684 und Michael, geb. 7.9.1685. Vielleicht ist er identisch mit dem im Alter von 52 Jahren am 6.10.1755 zu Weilheim gestorbenen Michael Greinwald, Bräuknecht im kurfürstl. Bräuhaus. Er könnte aber auch personengleich sein mit jenem Michael Greinwald von Böbing, welcher samt seiner Gemahlin Maria wiederholt (8.5.1756 und 5.11.1757) bei der Familie Schweiger zu Oderding als Taufpate erscheint. Auf der Heimat ist er sicher nicht geblieben; denn als Eigentümer des Anwesens beim „Dosch“ finden wir nur mehr die Hofer erwähnt.

§3. Die Nachkommen des Leonhard Greinwald beim „Schmied“ zu Oderding.

I. Wielenbach – Unterhausen mit vielen Nebenlinien.
(wird in einem eigenen, zweiten Kapitel behandelt.)

II. Die Greinwaldfamilie von Weilheim – Schongau.
(Die Anmerkungen zu diesem Abschnitt sind am Schlusse
dieses ersten Kapitels zu finden.
Vergleiche auch den Stammbaum.)

Erstbekannte Stammeltern Kaspar Greinwald, vielfach auch Greimolt geschrieben, und Margaretha Dosch von Oderding. Kaspar war seit 1592 Besitzer des Bauernanwesens „zum Dosch“ in Oderding. Woher er kam ist unbekannt. Jedenfalls ist er am 31.12.1610 in Oderding gestorben. Seine Gattin Margaretha, gestorben am 24.2.1623 in Oderding, war die Tochter des Vorbesitzers Leonhard Dosch, der das Gut seit 1552 innehatte und dessen Vater Matthäus, meist bloß Mattä Paur genannt, 1532 bis 1552 den Hof bebaute. Die Ehe des Kasper mit Margaretha muss, wie wir an dem Alter der Kinder sehen, um 1580 zustande gekommen sein.

I. Gen.: Sohn Johannes Greinwald, geb. um 1580 in Oderding, gest. nach 1631, wahrscheinlich auf der Flucht vor den Schweden. Er heiratete am 7.1.1609 die Katharina Panholzerin von Grasla, das zu Oderding gehörte. Gleichzeitig übernahm er die Hälfte des Gutes, während er die andere Hälfte am 30.6.1620 von der Mutter erkaufte (siehe Anmerkung 5).

II. Gen.: Enkel Leonhard Greinwald, geb.12.7.1613, gestorben 82 Jahre alt am 14.1.1694 in Oderding. Er war der Bruder des Nikolaus (1609-1696) und Jakob (1622-1701) und wurde der Stammvater der weitverzweigten Greinwaldfamilie in Wielenbach-Unterhausen und jener von Weilheim-Schongau, welche wie die Stammfamilie von Oderding heute noch existieren. Ein Gerichtsprotokoll über Leonhard und seine Erben befinden sich im Kreisarchiv Landshut. Dort ist (Rep. 64 Nr.179) zu lesen:(E?   Martin und Maria) „2.11.1696 Hanns Greinwald von Hausen Unter Weilheimb und Peter Greinwolt von Wielenbach bekommen für sich und ihre Schwester Maria, so alle mit zeitlich Tod verfahren und Walburga wg.(wegen) des von ihrem in Gott ruhenden Vater Leonhard Greinwoldt versprochenen Heiratsgutes, welches ihr Bruder Michael Greinwaldt zu Oderding an seinem paktierten Herausgab schuldig gewesen ist. Paktieren den Empfang.“

Ein Zweifel soll hier zwecks späterer Aufklärung besprochen werden. Leonhard Greinwald saß auf der Schmiede von Oderding, welche durch Heirat der Witwe seines Enkels Matthias (1688-1738) mit Thomas Frank von Iffeldorf in den Besitz dieser Familie überging. Vorläufig ist es ein Rätsel, wie Leonhard zu dem Besitze dieser Schmiede kam. Anfangs war der Verfasser der Anschauung, dass auch die Schmiede schon Kaspar Greinwald. seinem Großvater gehört hat. Auf demselben Blatte nämlich, auf welchem uns die Pollinger Klosterliteralien (Bd.176 Seite 195) von dem Besitz der Familie Matthe Dosch und der Übernahme dieses Hofes durch Kaspar Greinwald erzählt wird, befindet sich anschließend an diesen Bericht und so, als ob er dazu gehörte, folgender Zusatz: Schmied Kaspar. Er zinste von 1572 an und vergrößerte seinen Besitz mit dem Rest des Gütls von Thomas Dosen, dessen andere Hälfte Leonhard Dosch (oder vielmehr seine Witwe) im Jahre 1584 dem Bartl Moser abgekauft hatte. 1589 wurde das Anwesen noch einmal vergrößert. Darüber berichten uns die Pollinger Klosterliteralien: „Ze wissen dass wir obgedachtem Schmid vergunt haben dem Narciss Weysen ein gertl, zway halbe Liesl (=Lüssen Wiesgrund) und zway khlaine gartenbötl abzekaufen hat anfal und abzug bezalt 4 fl . Actum 15. Februar 88. Jtem anno 88 das erst Stift u. zalt totum. Jtem de Anno 89. Ao 1590 dedit. Ao 91 dedit. Anno 92 dedit. Anno 93 dedit.“

Weil aber dieser Kaspar Schmied eine Tochter Anna hatte, welcher er zur Ehe mit Valentin Weber am 30.10.1600 die Hälfte seines Gutes als Mitgift gab (Band 177 S.142), so ist es fraglich, ob der Kaspar Schmied mit dem Kaspar Greinwold identisch war.

a.) Leonhard heiratete

am 13.1.1.1642 Maria N. von Gandershofen.

b.) Kinder (III. Gen.):

Bei allen Kindern sind  die Eheleute Michael und Ursula Baur die Taufpaten.

1.) Maria, 26.6.1643 und 5.1.1644 – ?

2.) Anna, 26.3.1645 – ?

3.) Peter, 29.1.1650 – 1714. Er heiratete am 29 Agatha Perkhoferin.6.1679 nach Wielenbach. Mit ihm beginnt die nachkommenreiche Wielenbacher u. Unterhausner Greinwaldfamilie, über welche in einem eigenen II. Kapitel im Folgenden berichtet wird.

4.) Johann, 4.5.1653 – 30.8.1722 gestorben als Witwer in Unterhausen.
a) Er heiratete
 1.) 24.9.1682 die Witwe Brigitta   Hirschauerin in Unterhausen und
 2.) 22.1.1700 die Agatha Schwallerin von Oderding (im Ehebuch fälschlich geschrieben Schaller von Aiterding).
Bei der Heiratsabrede 13.9.1682 wird er Greimolt geschrieben (L.182. Polling).

           b) Kinder:

               Eva, 1701-1716 und
         Brigitta geb. 1702.

5.) Ulrich, 28.6.1655 – ?

6.) Michael, 2.6.1660; siehe eigens unter III.

7.) Agatha, 8.1.1665 – ?

III. Gen.: Michael Greinwald, faber ferrarius (= Schmied), geboren 2.6.166o in Oderding als Sohn des Leonhard und der Maria, gest. am 3.9.1738 durch einen Sturz vom Wagen. Er bekam noch die Absolution und die hl. Ölung.

a.) Michael heiratete:

1.) 25.10.1686 Eva Baudrexlin (beim „Schuster Simon“ in Oderding) und

2.) 19.9.1691 Agatha Perkhoferin von Peissenberg. (Vergleiche Anmerkung 6I am Schluss des Kapitels).

b.) Kinder (IV. Gen)

1.) Matthias„ geb. 24.2.1689; siehe unter IV. Pate Jakob Hofer.

2.) Walburga, geb.31.3.1691. Ihre Geburt kostete der Mutter das Leben. Patin Ursula Hoferin.

3.) Maria, 24.12.1695 – ?. Patin Maria Doschin.

4.) Rosina, 18.2.1698 – ?. Patin Maria Hoferin offenbar mit der vorigen ein und dieselbe Person.

IV. Matthias Greinwald, Schmied in Oderding, geb. 24.2.1689 in Oderding als Sohn des Michael und der Eva. Er starb am 21.10.1738 versehen mit den hl. Sterbsakramenten, folgte also seinem Vater Michael bald im Tode nach. Seine Witwe Theresia heiratete um das Geschäftes und um ihrer neun Kinder willen den Thomas Frankh von Iffeldorf. Als sie am 3o.12.1740 starb, heiratete Frankh am 16.7.1741 die Magdalena Vilgertshofer von Peiting. Die Frankh sind heute noch im Besitze der Oderdinger Schmiede. Dass Frankh und seine Vorgänger und ihre Gattinnen tüchtige Leute waren, beweist der Umstand, dass aus allen Kindern etwas Ordentliches geworden ist.

a.) Matthias heiratete

1.) 5.5.1721 Katharina Zachin von Berg, gest. 12.3 1722, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, nachdem sie in der Frühe noch glücklich entbunden hatte.

2.) 30.6.1722 Therese Erhardin von Berg, Tochter des Markus und der Maria.

b.) Kinder (V. Gen.):

     Taufpaten bei sämtlichen Kindern sind die Lehrerseheleute Antonie und Joseph Vogt von Böbing.

1.) Maria, 12.3.1722 – ?.

2.) Michael, geb.2.9.1723.

3.) Agatha, geb.6.12.1724; heiratete als Jungfrau Agatha Greinwaldin am 31.1.1749 in Steingaden den Müllerssohn Jüngling Johann Crysost. Holderich.

4.) Jakob, geb.20.7.1726; gest. 20.1.1778 als P. Sebastian im Stift Weyarn. Siehe V.Teil im I.Band.

5.) Johann, geb.23.6.1728. Der am 23.6.1728 geborene Johann Greinwald war Gärtner. Er trat am 17.10.1754 bei den Jesuiten in Dillingen in den Orden ein und legte am 18.10.1756 die Profess ab. Ein Johann Baptist Greinwald, Landschaftsbote in Niederbayern, Eltern Zimmermann Matthias Greinwald in Oderding und Therese beide tot, hat am 18.1.1786 bei St. Peter in München die Margaretha Denk, Witwe des Boten in Niederbayern, Denk, geheiratet. Weil im Jahre 1773 der Jesuitenorden aufgehoben wurde, dürfen wir diese beiden Johann als eine und dieselbe Person betrachten. In der Hochzeitmatrikel ist fälschlich Zimmermann geschrieben; tatsächlich war sein Vater Schmied in Oderding, der gleichzeitig lebende Zimmermann Matthias Greinwald war in Polling.

6.) Joseph Anton, geb.24.5.1730, gest. 7.3.1808 als P. Frigdian im Kloster Polling. Er zeichnete sich 1745 unter den Studenten des churf. Gymn. in München im Deutschen und Griechischen aus. Siehe 5.Teil.

7.) Anna, geb.25.5.1732; heiratete als Anna Greinwaldin 1757 in Steingaden den Witwer Georg Kramer (Brem). Die Trauung nahm vor der leibliche Bruder Adm. R. ac. Doctissimus D. Frigdian Greinwald can. Reg. in Polling.

8.) Thomas,  geb.5.3.1735; siehe unter V.

9.) Benedict, geb.1.3.1737;von ihm ist nichts weiteres bekannt.

V. Thomas Greinwald, Schullehrer in Polling, geb.5.3.1735 in Oderding, gestorben am 5..5.1812 nachts 11 Uhr an Lungenentzündung, 78 Jahre alt in Polling. Näheres über ihn siehe „Blätter und Blüten“ im I.Band V.Teil. Der erste seiner 7 Söhne, welcher entdeckt werden konnte, war Johann Georg, geb.19.5.1771, der Stammvater der Linie Greinwald in Weilheim-Schongau. (siehe Anmerkung 2) Der zweite, der im Jahre 1781 geborene Jakob (siehe Anmerkung IV), wurde in dem niederbayerischen Dorfe Büschelsdorf als verheirateter Bindermeister aufgefunden. Außerdem vergleiche zu dieser Familie noch: (Anmerkung 5 am Schlusse dieses Kapitels).

a.) Thomas heiratete

1.) 1765 Rosa Stadlerin und

2.) Anna Maria N.N.?

3.) 1772 Maria Schmidin, gest. als Schullehrerswitwe am 4.11.1823, 81 Jahre alt in Weilheim im Hause ihres ältesten Stiefsohnes Johann Georg.

b) Kinder (VI. Gen.):

1.) Johann Georg, geb. 19.5.1771; siehe unter VI.

2.) Franz Joseph, 21.1o.1773, (siehe Anmerkung 3.)

3.) Johann Evang., 25.7.1774 – ?

4.) Joseph Anton, 29.2.1776 – ? (siehe Anmerkung 3).

5.) Nicolaus, 25.2.1779, – ?

6.) Jacob, geb.1781; gest. 24.7.1835 in Weilheim als verheirateter Bindermeister in Büschelsdorf Niederbayern.

7.) Anton, 13.8.1783, – ?.8.1783, – ?

VI. Johann Georg: Greinwald, geb. 19.5.1771 in Polling, gestorben in Weilheim Haus Nr.304 (vorher 250) am 25.5.1837. Er starb an Herzwassersucht 67 Jahre alt, versehen mit den hl. Sterbsakramenten. Er ist in Weilheim eingetragen als „Fossor radicum“  = Wurzengraber, Kräutergraber, Kräuterhändler, Arzneikräutergärtner. Er war offenbar, bevor er sich in Weilheim ansässig machte, in München als Gärtner tätig gewesen; denn das Taufbuch von St. Peter berichtet uns unterm 13.7.1793 die Geburt des Knaben Johann Georg, illeg. Sohn des Gärtners (Hortulanus) Johannes Grienwald von Polling und der Felizitas Düningerin, Gärtnerstochter; Pate Ludwig Schmid.

a.) Johann Georg heiratete in
    Weilheim

1.) am 1.4.1799 Monika Angermaier, gest. 13.2.1814

2.) am 13.4.1814 die Jungfrau Anna Bischl  gest. 7.12.1830 und

3.) am 21.3.1831 die Anna Lengger. Wann und wo gestorben, ist unbekannt.

b.)Kinder  (VII. Gen.):

1.) Philipp, geb. 3.1.1800; gest. offenbar als Kind.

2.) Philipp Jacob, geb.14.2.1801; Stammvater einer Münchner Buchbinderfamilie. Über ihn siehe unten unter VIIb.

3.) Matthias, 21.2.1803, gest.25.4.1803.

4.) Johann Georg, geb.29.3.1805 in Weilheim, Landgerichtstierarzt in Schongau;  Stammvater der Schongauer Greinwald. Siehe unten unter VII a (Hauptlinie).

5.) Elisabeth, geb.18.11.1806, gest. 9.4.1819.

6.) Anton, geb. 17.1.1809, gest. 22.1.191o.

7.) Martin, geb. 6.11.1810, gest. 7.10.1811.

8.) Anton, geb. 20.9.1815, gest. 11.10.1815

Damit scheidet sich diese Familie in 2 Teile (§ 3a und § 3b).

§3a. Hauptlinie Weilheim-Schongau.

VIIa.: Johann Georg Greinwald, (siehe Anmerkung 2), geb.29.3.1805 in Weilheim. Bei seiner Trauung in Schongau ist als Vater des Wurzengärtner Joh. Georg Greinwald in Weilheim, als Mutter Monica Angermaier angegeben, als Trauzeuge sein Bruder Philipp Jacob, bürgerl. Buchbinder in München. Er wurde sofort nach seiner Prüfung als Tierarzt unterm 25.8.1828 als Landgerichtstierarzt im Bezirk Schongau angestellt, starb aber schon am 5.4.1847 – erst 42 Jahre alt – am Schleimfieber im Haus Nr.163 zu Schongau.

a.) Johann Georg heiratete

am 24.12.1835‚ Maria Barbara Schuster eheliche Tochter des Sattlermeisters Joseph Schuster und seiner Gemahlin Birgitta Adelgasser in Schleißheim, geboren am 10.8.1807, gest. ?…

b.) Kinder (VIII. Gen.);

1.) Georg August, geb.3.9.1837 in Schongau, gest. 17.4.1887 als Stabsveterinärarzt in München. Siehe unter VIlla.

2.) Maria Birgitta Barbara, geb. 17.5.1840 gest. 11.4.1843.

3.) Georg Ludwig, geb.22.4.1842, gest. 2.5.1842.

4.) Barbara Walburga, geb.28.10.1844,
gest. 14.12.1894 als Jungfrau und Haushälterin in Schongau; sie war nach Aussage der derzeitigen Pfarrhaushälterin in Schongau, die sie von Jugend auf persönlich kannte, eine sehr brave, stille und tüchtige Person und starb an Knochentuberkulose nach schmerzlicher, mit größter Geduld ertragener Krankheit. RIP.

VIlla.: August Greinwald, geb. 3.9.1837 in Schongau, war zuerst Tierarzt im königl. Gestüt in Schwaiganger, Bezirksamt Garmisch, dann kgl. Stabsveterinär in Augsburg. Seine Kinder sind alle in Schwaiganger geboren. Er starb am 17.4.1897, liegt aber im südl. Friedhofe in München begraben. Sein Grab ward zum historischen Fingerzeig bei Erforschung. der Geschichte seiner Familie. Die Trauungs- und Taufmatrikeln fand der Verfasser im Pfarrarchive Ohlstatt, wohin Schwaiganger gehört.

a.) August heiratete

am 23.7.1873 in Starnberg die Privatierstochter Luise von Dall‘ Armi, geb. 16.6.1851, gest. am 26.4.1891.

b.)Kinder (IX. Gen.):

1.) Franz, geb.8.8.1874, Oberingenieur in München; er hat nur eine Tochter Elisabeth, geb. 22.8.1900.
Franz Greinwald, Gattin Maria Krämer, geboren in Wien, war ein weit gereister und tüchtiger Mann. Er hatte das ganze Maschinenwesen der großen Thomasbrauerei und der Paulaner unter sich. Sein Sohn Georg August, geboren 16.9.1901 in Dresden, starb bereits 1902 in Frankenhausen. Seine Tochter Elisabeth, geboren 22.8.1900 ist seit 1936 verheiratet mit Dr. Ernst Ludwig in Hamburg.

2.) Maria, geb.6.2.1876, unverheiratet.

3.) August, geb.8.7.1877, Oberbergrat in München, heiratete bei St. Peter in München am 18.6.1924 Katharina Stangl von Nürnberg. gest.  1929 auf einer amtl. Reise. Vorher war er in Sonthofen.

4.) Elisabeth, geb.15.6.1879, unverheiratet.

§3b. Nebenlinie Weilheim-München.

VIIb.: Philipp Jacob Greinwald, bürgerlicher Buchbindermeister in München, geb. 14.2.1801 in Weilheim als Sohn des dortigen Gärtners Johann Georg Greinwald und dessen Gemahlin Monica Angermaier. Die erste Notiz für ihn fand der Verfasser im Taufbuche der Pfarrei Vorstadt Au, wobei freilich daran zu erinnern ist, wie schwer damals jungen Leuten das Heiraten und eine Geschäftsgründung gemacht worden ist. Am 6.1.1824 ist dort aufgeführt Johann Bapt. Grünwald, illeg. Sohn des Buchbindergesellen Jacob Grünwald von Weilheim und der Katharina Radhauser (Haus Nr.198 in der Durchlassgasse). Ergänzt werden diese Personalien durch den Eintrag im Totenbuch der Pfarrei Au am 23.1.1825, wo der gleiche Knabe Johann Baptist als Sohn des Philipp Jacob Grünwald, Gärtnerssohnes in Weilheim bezeichnet ist. Alles weitere Suchen nach diesem Weilheimer Greinwald war anfangs umsonst. Es schien, als ob seine Nachkommen unter den vielen, nicht zu erforschenden Grünwald in München verschwunden wären. Im Münchener Stadtarchiv war auch kein Aufschluss zu finden, „weil bei der Revolution die alten Listen Greinwald verbrannt worden sind“ zum Erweis, dass „Freiheit ‚ Gleichheit und Brüderlichkeit – das Morgenrot einer neuen Kultur – angebrochen ist, die allerdings sehr jener der „Vandalen“ ähnelte. Trotz dieser entmutigenden Mitteilung aus dem Münchener Einwohneramt unternahm der Verfasser nochmals eine eingehende Streife in die Münchener Pfarrarchive. Während die anderen Archive versagten, fand sich endlich bei St. Peter der Gesuchte und zugleich eine, seinen Vater betreffende Taufnotiz vom Jahre 1793, welche im Vorausgehenden schon erwähnt wurde. Laut Eintrag bei St. Peter heiratete daselbst der bürgerliche Buchbinder Philipp Jacob Greinwald (sonst schrieb man bei St. Peter durchwegs Grienwald, im Dom und anderswo Grünwald), Sohn des bürgerlichen Wurzelgärtners Johann Georg Greinwald in Weilheim und seiner Frau Monica Angermaier wie folgt:

a.) Philipp Jacob heiratete

1.) am 6.8.1826 Maria Anne Eder, Zimmermannstochter in der Vorstadt Au, Vater Jos. Eder, Mutter Anna Maria, geb. Zettl, geb.5.11.1802, gest. 25.12.1839.

2.) am 14.9.1840 wiederum bei St. Peter Elisabeth Hannecker, Tochter des Johann Hannecker, Bürger, und der Theresia Keller Obstlerin, geboren am 29.6.1804.

b.) Kinder (VIII. Gen.):

1.) Walburga Greinwald (ei), geb.26.9.1824 (wahrscheinlich nachträglich legitimiert). Sie ist getauft bei St. Peter. Laut Eintrag im Domarchiv 7.6.1861 heiratete sie den Steindruckgehilfen Alois Helmle, dem sie schon am 22.3.1853 ein Kind geboren hatte, das aber am 18.4.1869 legitimiert wurde, wie ein genauer Eintrag bei St. Peter und im Domarchiv besagt.

2.) Anna Maria Greinwald (ei), geb.21.1.1833, heiratete am l0.3.1872 bei St. Peter den Schuhmacher Franz Strasser.

3.) Friedericke Greinwald, geb.30.12.1836 heiratete bei St. Peter am 29.7.1867 den Flossmeisterssohn und Buchbindermeister Chrysostomus Heiss.

Ob sich außer den obigen Angaben noch etwas finden lässt, ist fraglich. Weil der Schullehrer Thomas Greinwald viele Söhne und viele Brüder hatte, so steht immer noch zu hoffen, dass noch die einen und anderen Entdeckungen gemacht werden können.

Vielleicht kann schon folgende Notiz auf eine solche Spur führen: Am 29.8.1852 starb in Enns in Oberösterreich der fürstliche Anerspergersche Gärtner Anton Greinwald. Er war bei seinem Tode 65 Jahre alt, müsste also um 1787 geboren sein. Bei seiner Hochzeit ist als Geburtsort Polling bei Braunau angegeben. Auf eine vom Verfasser beim Pfarramt Polling gestellte Anfrage gab der dortige alte Pfarrherr Joh. Moser die Antwort, „dass es ihm trotz sorgfältigen Durchsuchens sämtlicher Matrikelbücher nicht möglich ist, den Namen Greinwald aufzufinden“. Diese Antwort beweist, dass es sich unmöglich um Polling bei Braunau handeln kann, sondern höchstens um Polling bei Weilheim. Dem damaligen Matrikelschreiber in Enns oder seinem Berater wird halt kein anderes Polling bekannt gewesen sein.

Es käme, weil die späteren Söhne des Pollinger Kloster-Schreiners Matthias Greinwald fast alle als Kinder gestorben sind, nur ein Sohn Anton des Pollinger Lehrers Thomas Greinwald in Frage. Hat sein Sohn Jacob (geb.1781) bis nach Niederbayern geheiratet, so ist es nicht ausgeschlossen, dass ein anderer auch noch weiter gefunden hat. Lehrer Thomas Greinwald hatte einen :Sohn Anton, geb. 13.8.1783 in Polling. Weiteres von ihm ist nicht bekannt. Dass dieser Anton bei seinem Tode als 65 jährig angegeben wird, ist nicht weiter von Belang. Solch fehlerhafte Altersangaben fand der Verfasser in seinen Quellen zu wiederholten Malen.

§4. Die Nachkommen des Jakob Greinwald von Grasla.

Grasla wird 1390 als Ried zu St. Margareth erwähnt. Prälat Michael von Polling baute 1499 dortselbst ein neues Kirchlein als Filiale von Oderding. Wie die Greinwald zu Grundbesitz in Grasla kamen, erzählt uns ein Zufallsfund des HH. Pfarrers Rückert in den Klosterliteralien von Polling (Bd.179 Seite 313). Dort wird berichtet: „Jacoben Greinbold Kauf und Leibgeding zu Otterding. Den 24.Februar 1650 auf Gutheißen der löbl. Grundherrschaft (also des Klosters Polling) Sebastian Ginter sein und seiner hausfrauen Margaretha Finsterwalderin bishero leibgedingsweise ingehabtes hauss, hofstatt und PfIanzgärtl sambt den dazu gehörigen stückhenen alle anderthalb tagwerk im Ammergang, dann ain Wies auf der Lachen zu 6 Tagwerk, ainen inneren und ainen äusseren Grassluss, ain Fleckhen in ainem Anger, dann 2 Krauthöckher auf dem Moss und ainen Krauthöckher auf der Gemain soliches alles dem Jakoben Greinbolden verkauft per 162 fl. Leykauf 3 fl.

Erstbekannte Stammeltern: Kaspar Greinwald, vielfach auch Greinwoldt geschrieben, seit 1592 Besitzer des Bauernanwesens zum „Dosch“ in Oderding. Woher er kam, ist unbekannt; gestorben ist er am 31. 12.1610 in Oderding. Seine Gattin Margaretha Dosch, gest. 24.2.1623 in Oderding, war die Tochter des Vorbesitzers Leonhard Dosch, der das Gut seit 1552 inne hatte, und dessen Vater Matthäus, meist bloß Matthe Paur genannt, der 1532-1551 den Hof bebaute, Die Ehe des Kaspar mit Margaretha muss schon um etwa 1580 zustande gekommen sein.

I. Gen.: Sohn Johannes Greinwald, gest. nach 1631. Gemahlin Katharina Panholzerin. Sie besaßen anfangs (ab 7.1.1609) nur das halbe Gut, von 1620 an das Ganze.

II. Gen.: Enkel Jacob Greinwald, geb.3.7.1622 in Oderding, gest. 25.8. 1701, als Bauer in Graslen. Er war der Bruder des Nicolaus (1609- 1696) und des Leonhard (1613-1694). Von ihm heißt es im Oderdinger Totenbuch: „Am25.8.1701 starb, ehrwürdig durch sein Alter von 79 Jahren, Jacob Greinwald de Graslen, versehen mit den hl. Sterbsakramenten.“ Über den Tod seiner Gattin Agnes Starff berichtet das Oderdinger Totenbuch: „Am 8.2.1698 früh 7 Uhr starb die fromme und rechtschaffene Greisin Agnes im Alter von 80 Jahren. Sie. war die Gattin des 75 jährigen Jacob Greinwald in Graslen. Fast 7 Jahre lang war sie immer von Krankheiten heimgesucht, die letzten 2 Jahre brachte sie nur mehr im Bette zu, was ihr durch die Beschwerden des Alters noch schwerer gemacht wurde. Oft bat sie den Herrn mit jenem hl. Greise in Frieden entlassen zu werden, um bei Christus zu sein. Durch Gebet und Tränen hat sie bis zum letzten Atemzuge reichlich bewiesen, dass sie sich nach dem Himmel und seinen ewigen Hügeln sehnte. Darum hat sie, nachdem sie am Tage vorher ihren Todestag angekündigt hatte, der Welt und allen, welche in derselben sind, den Gegenwärtigen wie den Abwesenden, Lebewohl gesagt und empfing nochmals die hl. Wegzehrung, nachdem sie schon dreimal während der letzten 2 Jahre die hl. Ölung empfangen hatte. So sorgte sie für ihr Heil mit Furcht und Angst, indem sie die Folgen des Todes betrachtete. Sie tröstete sich damit, das sie für ihre Arbeiten den Himmel erhalten werde, zumal sie für ihre guten Werke einen reichlichen Lohn im Himmel erhoffte. Sie stiftete zur Kirche des hl. Martin in Oderding 10 Gulden für Kirchenöl. Sie tat das, wie sie öfter sagte, „damit sie der hl. Martinus in die Gruft hinunterlassen möchte etc. und damit sie zunächst bei der Kirchentüre möchte begraben werden.“

Jacob Greinwald von Graslen war 1670, 71, 73 und 77 Taufpate bei den Kindern Georg, Lorenz, Andreas und Johannes Huetter.

a.) Jacob heiratete am

17.11.1654 Agnes Starffin von Au, Vater Kasper gest. 1698. Außer dem Sohne Georg muss das Ehepaar noch eine Tochter Margaretha gehabt haben. Sie heiratete am 9.10.1684 in Uffing den Bauern Philipp Fries.

b.) Kinder III. Gen.:

1.) Georg, geb. 10.4.1663; über ihn siehe eigens unter III.

III. Gen.: Georg Greinwald, geb. l0.4.1663 in Grasla als Sohn des Jacob und der Agnes. Er darf mit dem am 19.4.1651 zu Oderding geborenen Georg Greinwald nicht verwechselt werden, dessen Gemahlin Ursula hieß. Diese Ursula und ihr Gatte Georg verschwinden vom Jahre 1685 ab aus den Matrikeln. Erstere heiratete als Witwe, nach anderen Quellen, 1687 Jacob Hofer. Ihr erster Gatte Georg muss 1685-1688 gestorben sein, in welchen keine Toten in die Sterbematrikeln eingetragen worden sind. Von Georg Greinwald, – dem 1663 in Grasla geborenen Sohne des Jacob und der Agnes – welcher am 29.5.1731 in Grasla starb, heißt es im Totenbuche: „Er war ein gerechter und aufrichtiger Mann, friedfertig mit allen und nach dem einhelligen Urteile aller anderen guten Bauern ein Beispiel der Frömmigkeit und der Einfachheit (simplicitas), ein Mann, der immer gottesfürchtig war (semper timens Deum)“.

a.) Georg Greinwald de Grasla

heiratete in Oderding am 26.11.1685  – ausdrücklich als Sohn des Jacob und der Agnes bezeichnet – die Maria Wielandin, welche im Alter von 68 Jahren – wohlversehen mit den – hl. Sterbesakramenten – an Wassersucht starb. Ihr Todestag war am Osterfeste.

b.) Kinder (IV. Gen.):

(Bei allen Kindern sind als Taufpaten die Eheleute Nicolaus und Maria Paertl von Böbing angegeben. Nur bei den 3 Söhnen Georg, Simon und Gregor amtete der Messner Georg Huetter als Taufpate.

1.) Margarethe, 30.9.1686 – ?

2.) Agnes, 24.9.1687 – ?

3.) Nicolaus, geb.2.11.1688; über ihn siehe eigens unter IV.

4.) Blasius, 26.1.1691 – ?

5.) Georg, 21.4.1692 – ?

6.) Simon, 14.10.1695 – ?

7.) Gregor, 4.3.1698 – 13.8.1750. Er heiratete am 12.8.1721 in Diemendorf die Witwe Maria Moerzin und wurde dadurch Bauer in Diemendorf. Nach deren Tode (gest. 22.9.1746) heiratete er am 13.1747 in Diemendorf die Euphrosine Nuellmann von Huglfing, welche am 15.2.1759 als Witwe Euphrosine Greinwald in Huglfing starb. – Weil die Nachkommen dieses Gregor vom Verfasser nachträglich noch in München und anderswo aufgestöbert wurden, so werden sie in §5 dieses Kapitels ausgiebiger behandelt. Siehe also §5.

8.) Margaretha, 20.4.1700, – ?. Bei allen Kindern sind als Taufpaten die Eheleute Nic. und Maria Paertl von Böbing angegeben. Nur bei Georg, Simon und Gregor ist Messner Georg Huetter Taufpate.

IV. Gen.: Nicolaus Greinwald, geb.22.11.1688 in Grasla bei Polling, gest. daselbst 1768. Er war der Sohn des Georg und seiner Gemahlin Maria Wielandin und saß auf dem Gute beim „Klassen“ in Grasla. In dem von HH. Pfarrer Benno Greinwald von Oderding durchforschten Totengedenkbüchlein steht er mit anderen Verwandten unter dem Hausnamen „beim Klassen“ in Grasla. Weil in diesem Büchlein die Jahreszahlen des Todes nicht angegeben sind, so lässt sich auf die Zeit des Todes nur aus der Reihenfolge des Eintrages schließen. Die Toten dieser Familie sind in nachfolgender Reihenfolge eingetragen:

Nicolaus Greinwald von Grasla – der Neffe des beim Hausnamen „Dosch“ eingetragenen Nicolaus Greinwald: „So eine ewige Jahrmess gestiftet 1638″ – . Ihm folgt im Totenbüchlein von Oderding Matthias Greinwald von Diessen, welcher ganz sicher ein Sohn dieses Nicolaus Greinwald war. Zwar ist der Tauftag dieses Matthias Greinwald bei seiner Hochzeit in Diessen mit dem 30.10.1724 angegeben, während der Sohn des Nicolaus am 31.12.1724 getauft wurde. Dieser Unterschied lässt sich leicht erklären durch den Irrtum, dass 31.X.bris.(= 31.Dezember) mit 31.0ktober verwechselt wurde. Weil bei diesem Hausnamen „Klassen“ offenbar als nahe Verwandte der Gattin des Nicolaus, Anna Daiser und „Martin Daiser von Wien“ eingetragen sind, so muss der Diessener Matthias sicher mit dem am 30.12.1724 geborenen Sohne Matthias des Nicolaus Greinwald und seiner GatVerhelfung.tin Agnes Daiser von Oed identisch sein. Martin Daiser von Wien mag der Bruder der Agnes gewesen sein. Fand ein Daiser von dieser Gegend nach Wien. so lässt sich auch das Auftreten von Greinwalds in Wien erklären, dem wir gelegentlich in dieser Geschichte begegnen werden.

Über die Todesdaten des Nicolaus Greinwald und seiner Gemahlin Agnes Daiser, berichten uns die Matrikeln des Oderdinger Totenbuches folgendes:
„Am 21.12.1768 starb Nicolaus Greinwald de Gresslen wohlversehen mit allen hl. Sterbsakramenten im Alter von 87 Jahren – bis zum letzten Augenblick im Besitze seiner Geistesgegenwart (=prassentissimus) – und ergeben in Gottes hl. Willen.“

Am 2.4.1766 starb Agnes Greinwaldin de Gresslen, Gemahlin des Nicolaus Greinwald, im Alter von 64 Jahren. geboren in Au, Pfarrei Garmisch, war sie eine friedliebende, gebetsgewohnte Frau. Die grausame Todesgöttin (= dira Libitina) streckte sie darnieder, nachdem sie fast 1 Jahr lang gehüstelt hatte (=tussicolosam).

a.) Nicolaus de Gresslen

heiratete. am 27.5.1722 Agnes Daiserin von Oed.

b.) Kinder (V. Gen.):

Bei allen Kindern sind die Schmiedseheleute Matthias und Theresia von Oderding die Taufpaten.Verhelfung.

1.) Joseph, geb.10.2.1723 in Grasla, gest. 11.2.1801 in Weilheim, als „faber lignarius“ (Schreiner). Er heiratete 9.6.1777 Maria Elisabeth Eschenloher gest. 20.7.1791 und am 12.11.1793 die Ursula Seemüller von Forst, welche am 9.6.1820, 74 Jahre alt, als Rechenmacherin in Weilheim starb. Der im Totenbüchlein von Oderding unter dem Hausnamen „Klassen“ erwähnte Joseph Greinwald von Grasla, ehemaliger Kirchprobst dahier und die vorher noch im gleichen Büchlein genannte Elisabeth Greinwald von Weilheim, dürften mit diesem Ehepaar identisch sein. Kinder scheint Joseph Greinwald nicht hinterlassen zu haben.

2.) Matthias, geb. 30.12.1724 in Grasla, der vorhin schon erwähnte Klosterschäffler Matthias Greinwald von Diessen.

3.) Agatha, geb. 5.2.1728, starb ledigen Standes in Grasla und ist im Totenbüchlein vor ihrem Bruder Joseph, gest. 1801, eingetragen.

4.) Georg, geb. 4.2.1730 in Grasla. Siehe eigens unter V.

5.) Therese, geb.3.10.1732 – ?

6.) Martin, geboren 9.11.1734 in Grasla. Von ihm ist außer der Geburt nichts bekannt.

7.) Margaretha, heiratete 22.6.1776 Jac. Hutter.

V. Gen:. Georg Greinwald, geb.4.2.1730, als .Sohn des Nicolaus und der Agnes Greinwald von Gresslen, gest. 1782. Von ihm sind in den Taufbüchern 2 Kinder eingetragen; wohin dieselben gekommen sind, ist aus den Oderdinger Pfarrbüchern nicht zu schließen. Weil unter dem Hausnamen „Klassen“ im Oderdinger Totenbüchlein nach Joseph (1722- 1801), dem ehemaligen Kirchprobst, eine Maria Anna Greinwaldin von Weilheim eingetragen ist, so wäre die Annahme berechtigt, dass sie die Witwe des 1782 gestorbenen Georg Greinwald ist und dass auch ihr Sohn Johann Georg, von dem die Oderdinger Pfarrbücher nichts mehr zu melden wissen, mit dem am 6.2.1834 in Alter von 62 Jahren in Weilheim an der Lungensucht gestorbenen Taglöhner Georg Grünwald identisch ist. Vielleicht war die in Weilheim am 8.7.1822 im Alter von 43 Jahren gestorbene, verheiratete Baumännin Greinwald seine Gattin; und das am 20.8.1819 im Alter von 8 Monaten. verstorbene Taglöhnerskind Johann Georg Greinwald das Söhnchen der beiden. (Von 1830 an wird in Weilheim ebenfalls, wie anderswo, statt Greinwald „Grünwald“ geschrieben).

Nachträglich fand der Verfasser in den Oderdinger und Böbinger Pfarrmatrikeln Angaben, welche die eben ausgesprochenen Vermutungen, wenn auch nicht ganz umstoßen, so doch ganz bedeutend umgestalten.

Vor allem erzählt das Oderdinger Totenbuch unterm 14.11.1782 von dem Tode des Georg Greinwald, Bauer zu Grässlen; dabei steht: „Seit einem Jahre schon kränkelnd, probierte er alle möglichen Heilmittel. Aber das Heilmittel, seine Gesundheit wieder zu erhalten, fand er nicht. Da sein Magen seit einem halben Jahre jede Nahrungsaufnahme verweigerte, so kam er vollständig von Kraft. Dafür kräftigte er seinen Leib mit der Speise der Engel und mit der hl. Ölung. Er war bei allen beliebt, ein Meister der Geduld. in Anbetracht seiner eigenartigen und langwierigen Krankheit. Dazu war er als Muster in allen Tugenden den Pfarrkindern und, sogar sehr vielen Auswärtigen bekannt. Er wurde wiederholt versehen und starb mit 52 Jahren.

Die in Weilheim nach 1800 gestorbene Maria Anna Greinwaldin kann seine Witwe nicht gewesen sein, wie vorhin angenommen wurde; denn das Oderdinger Trauungsbuch beweist, dass schon am 27.1.1783, also kaum ein viertel Jahr darnach, „die Witwe Maria Greinwalt von Gresslen, Tochter des Blasius Fischer vom Gralhof, in der Pfarrkirche zu Oderding den Johann Probst von Peissenberg, geb. 1754, geheiratet hat.“ So ist es auch verständlich, warum der Name Greinwald. plötzlich beim Hausnamen „Klassen“ verschwindet und warum uns die Oderdinger Matrikeln von dieser Familie weiter nichts mehr zu melden wissen.

Dafür taucht ein „Johann Georg Greinwald von Graslach“ ,zweifellos der Sohn des eben genannten Johann Georg Greinwald von Grassla und seiner Gemahlin Maria, plötzlich in den Pfarrbüchern von Böbing auf, woselbst er 1802 die Erbin des Veitsanwesens in Wimper, Pfarrei Böbing, heiratete, welche Maria Theresia Schweiger hieß. 1813 hat dieses Ehepaar das Blaslgütl in Vorderkienberg erworben, ist aber schon 1819 spurlos und – wie es scheint – kinderlos von dort verschwunden. Es wäre nicht undenkbar, dass Johann Georg um diese Zeit eine Baumannstelle in Weilheim (vielleicht im Spital) angenommen hat und mit dem vorhin erwähnten Weilheimer Greinwald identisch ist. Auch der am 20.8.1819 im Alter von 8 Monaten in Weilheim gestorbene Knabe Johann Georg Greinwald würde dazu passen. Allerdings müsste man bei Johann Georg in diesem Falle eine zweite Ehe annehmen, nachdem die in Weilheim 1822 verstorbene Baumännin Greinwald den Namen Maria Anna und nicht Maria Theresia hatte. Aber auch da wäre ein Irrtum des Schreibers nicht ausgeschlossen. Wenn Georg im Totenbuch um 2 Jahre älter angegeben ist, so spielt das keine. Rolle. Das kommt in Totenbüchern öfters vor.

Nach diesen Ergebnissen schließt der Stammbaum der von Jacob Greinwald, dem Enkel des 1610 gestorbenen Kaspar Greinwald (Greimolt) herrührenden Greinwaldfamilie (Linie Grasla) also ab:

Georg Greinwald, geb.4.2.1730 in Grasla, als Sohn des Nicolaus und der Agnes,  gest. 4.11.1782 in Grasla, heiratete am 17.6.1756 Maria Fischerin, Tochter des Blasius Fischer vom Gralhof (Pfarrei  „Bergensis“), welche schon bald nach dem Tode ihres Gatten am 27.1.1793 als Witwe Maria Greinwald de Graslen den 1754 in Peissenberg geborenen Johann Probst heiratete. Damit ging das Anwesen beim „Klassen“ der Familie Greinwald verloren.

a.) Gemahlin war also Maria

geb. Buscherin, später verheiratet an Johann Probst.

b.) Kinder (VI .Gen.)

1.) Agatha, 14.11.1768 – ?

2.) Johann Georg, 18.1.1775 – ?

VI. Gen.: Johann Georg Greinwald, geb. 18.1.1775 in Grasla als Sohn des Georg und der Maria Greinwald. Er dürfte, weil er schon seit 1819 aus Böbing verschwunden ist, mit dem Taglöhner (oder Baumann) Georg Grünwald identisch sein, welcher am 6.2.1834 an der Lungensucht in Weilheim starb. Die Trauungsmatrikeln der Pfarrei Böbing erzählen von ihm, wie schon erwähnt, dass er 1802 die dortige  Erbtochter Maria Theresia heiratete.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese mit der im Jahre 1822 im Alter von 43 Jahren in Weilheim verstorbenen „verheirateten Baumännin“ (Baumannsgattin) Maria Anna. Greinwald ein und dieselbe Person ist. Trifft dies zu, so kann man in dem 1819 in Weilheim gestorbenen Taglöhnerkind Johann Georg Greinwald das einzige Söhnchen dieses Ehepaars vermuten.

Jedenfalls ist der 1775 geborene Johann Georg Greinwald als der letzte der von Jacob, dem Enkel des 1610 in Oderding gestorbenen Kaspar Greinwald (Greimolt ) abstammenden Greinwald-Linie beim „Klassen“ in Oderding zu betrachten, es müsste denn sein, dass die vom Verfasser in den Oderdinger Pfarrmatrikeln entdeckten Eheleute Michael und Maria Greinwald von „Böbing“ nachträglich noch als Angehörige der Oderdinger Greinwaldfamilie sich entpuppen sollten. In Böbing bei Rottenbuch waren sie nicht zu finden und in Bobingen bei Augsburg war ein Suchen auch umsonst, weil das dortige Pfarrarchiv ein Raub der Flammen geworden ist.

§5. Die Greinwald (Grünwald) von Gauting in München.

Die Hoffnung, Nachkommen der Oderdinger Greinwald-Familie anderswo vorzufinden, hat den Verfasser nicht betrogen. Der Weg, welchem er zur Erreichung  der nachfolgenden Resultate machen musste, war allerdings mühevoll. Wollte es im Anfang gar nicht gelingen, die Eltern und Großeltern verschiedener Münchener Grünwald-Familien zu entdecken, so drohte bei Feststellung der ihnen vorausgehenden Ahnen die Sache erst recht ins Stocken zu geraten. Mussten doch zuerst die Pfarrmatrikeln von Gräfelfing, Höhenrain und Gauting durchmustert werden, bis es plötzlich gelang, in der Gautinger Grünwald-Familie das Bindeglied zwischen einer dem Verfasser schon aus Münsing bekannten Grünwald-Familie und den Greinwald von Diemendorf zu entdecken, welche hinwiederum kurz vorher vom Verfasser als Nachkommen der Oderdinger Greinwald erkannt worden waren. So war es denn möglich, eine geschlossene Stammreihe von den alten Oderdinger Greinwalds – die etwa 1550 beginnen – bis zu den heute noch in München lebenden Nachkommen derselben herzustellen. Wenn Letztere sich inzwischen aus Greinwald in Grünwald entwickelt haben, so darf uns das nicht beirren. Sie brachten den Namen Grünwald schon aus Gauting nach Münsing und von dort nach Höhenrain und München, nachdem die Pfarrherren vorher sie schon lange statt Greinwald mit dem Namen Grienwald bedacht hatten. Vom Volksmund werden ja alle drei gleich gesprochen, nämlich „Greanwold“ oder „Greanwoid“.Verhelfung.

Der Stammbaum dieser Familie ist folgender:
Erstbekannte Stammeltern Kaspar Greinwald, Bauer in Oderding bei Polling, (gest. 1610) und seine Gemahlin Margaretha (gest. 1623). Er mag etwa 1550 geboren sein, weil bei der Hofübernahme 1609 sechs erwachsene Kinder vorhanden waren.

I. Gen.: Sohn Johannes Greinwald, geb. um 1580, gest. nach 1631, Gemahlin Katherina Panholzer; vom Januar 1609 Besitzer des halben, von 1620 an Besitzer des ganzen väterlichen Hofes. Er scheint mit vielen anderen ein Opfer des Schwedenkrieges geworden zu sein.

II. Gen.: Enkel Jacob Greinwald, 1622 – 1701. Er war Bauer in Grasla. Seine Gattin hieß Agnes Starff (gest. 1698).

III. Gen.: Urenkel: Georg Greinwald, 1663 – 1751; ehel. Sohn des Jacob und der Agnes Greinwald, Bauer in Grasla, heiratete 1685 Maria Wielandin von Uffing.

IV. Gen.: Gregor Greinwald, geb.4.3.1698 zu Grasla als ehel. Sohn des Georg und der Maria, gest. 1750 in Diemendorf, wo er einen Bauernhof besaß. Er war der Bruder des 1688 geborenen Nicolaus Greinwald, welcher auf das väterliche Anwesen in Grasla geheiratet hatte und dasselbe seinem Sohne Georg vererbte, dessen Witwe Maria Buecherin durch ihre Wiederverheiratung im Jahre 1783 den Namen Greinwald aus dem Anwesen verdrängte. Ihr Sohn Georg Greinwald fand sich später in Böbing vor.

a.) Gregor heiratete

1.) am 12.8.1721 die Witwe Maria Moerzin von Diemendorf gest. 1746 und

2.) am 13.2.1747 die Euphrosine Nuellmann von Huglfing, gest. 1759.

b.) Kinder (V. Gen.):

Der Name ist bei allen Kindern noch Greinwald geschrieben.

1.) Johann, 23.3. 1724;

2.) Martin,9.11. 1747

3.) Maria, 8.8.1749

4.) Bartholomäus, 11.8.1753

5.) Michael, geb. im September 1754 in Diemendorf. Siehe unter V.

6.) Katharina,7.9.1757. – Die zwei Knaben Jacob und Gregor, geb. 1750 und 1752, starben schon bald nach der Geburt.

In den Gautinger Pfarrmatrikeln fand der Verfasser einen Michael Grienwald, ehel. Sohn des Georg(?) Grienwald, Bauer von Diemendorf und seiner Gemahlin Euphrosine. Der seltene Name der Mutter und die Tatsache, dass es in Diemendorf in jener Zeit keinen anderen Bauern ähnlichen Namens gab, zwingt uns zur Annahme, dass im Trauungsbuch von Gauting Georg mit Gregor verwechselt wurde und dass wir es also hier mit Michael, dem Sohne der Bauerneheleute Gregor und Euphrosine Greinwald von Diemendorf zu tun haben.

V. Gen.: Michael Grienwald – richtiger Greinwald – war, nach den Trauungs- und Sterbematrikeln von Gauting zu schließen, Ökonom im Schlosse Fussberg bei Gauting. Seine erste Gemahlin Cordula, welche 36 Jahre alt als Opfer ihres Mutterberufes starb, ist im Totenbuche als Schlosspflegerin bezeichnet.

a.) Michael heiratete

1.) am 8.2.1790 in Gauting Cordula Happach v. Paehl (Eltern Joseph und Maria),gest. 29.11.1790 und

2.) am 21.1.1791 ebenfalls in Gauting Agatha Auer, ehel. Tochter des Joseph Auer vulgo Hauslmann von Gauting und der Gertrud.

b.) Kinder (VI. Gen. ):

Sie sind immer Grienwald beschrieben

1.) Elisabeth, 28.11.1790;

2.) Michael, 1.2.1792;

3.) Georg, 5.4.1793;

4.) Maria, 28.8.1790;

5.) Theres, 13.10.1798;

6.) Joh. Baptist, 28.5,1800; sein Vater war damals noch Ökonom (Verwalter) auf Schloss Fussberg

VI. Gen.: Johann Grünwald, geb.28.5.1800 in Gauting, muss identisch sein mit dem Leerhäusler Johann Grünwald von Gauting, welchem am 12.1.1822 die Hüterstochter Agatha Weber von Neuried, Pfarrei Gräfelfing, in der Münchener Gb. Anstalt einen Sohn Johann ;Grünwald gebar, welcher durch die nachträgliche Heirat seiner Eltern legitimiert wurde. Ein anderer kann nicht in Frage kommen, weil es zu jener Zeit in Gauting nur diesen einen Grünwald gab.

a.) Joh. Grünwald senior

war verheiratet mit Agatha Weber. Wo die Trauung stattfand, ließ sich nicht finden.

b.) Kinder (VII. Gen.):

Johann Grünwald, geb. 12.1.1822. Siehe unter VII. Er hatte nur zwei Schwestern.

VII. Gen.: Johann Grünwald, geb.12.1.1822 als einziger Sohn des Leerhäuslers Johann Grünwald in Gauting. Wann und wo er starb, ist unbekannt. Durch seine Heirat mit Therese Gebhard, geborne Stainmair – Ansiedlerstochter im Bachhauser Filz beim „Oberschneider“ Nr.69 – wurde er Besitzer dieses Anwesens. Die Namen und Tauftage seiner Kinder erfuhr der Verfasser sowohl aus dem Taufbuche von Münsing, als auch aus dem Familienbuche von Gräfelfing. Es gelang fast alle unter den Münchener Grünwalds wieder zu, finden. Die Therese Steinmeier brachte ihrem ersten Gatten Gebhard samt dem Anwesen auch eine Tochter Theresia Steinmeier mit in die Ehe, welche am 3. Okt. 1847 in Höhenrain-Filz geboren, am 4.10.1847 in der Pfarrkirche zu Münsing getauft worden war. Diese Tochter heiratete den Schmiedmeister Gailer in Oberalting. Durch die Witwe ihres einzigen Sohnes, welche den Schmiedmeister Karl Sanktjohannser heiratete, ging das Geschäft auf diesen über. Therese Geiler, geb. Steinmeier war also die Stiefschwester des  Johann, Joseph, Georg und Peter Grünwald und hat bis zu ihrem Tode die verwandtschaftlichen Beziehungen zu denselben aufrechterhalten.

a.) Johann Grünwald junior

heiratete am 9.1.1854 in Münzing die Therese Gebhard.

b.) Kinder (VIII. Gen.):

1.) Johann Grünwald, 20.12.1856 heiratete 20.12.1886 Felicitas. Tochter: Maria geb. 1887. Enkel: Max geb. 14.2.1902 in München.

2.) Joseph Grünwald, 2.4.1859. Siehe unter VIII.

3.) Georg Grünwald, 20.4.1861 ‚Schuhmacher in Nürnberg

4.) Peter Grünwald, 2.8.1862, unverehelicht

VIII. Gen.: Joseph Grünwald, Fuhrwerksbesitzer in der Kapuzinerstr. 19/1 in München, ehel. Sohn des Johann Grünwald und seiner Gemahlin Therese Gebhard, geborene Steinmeier.

C. Anmerkungen und Ergänzungen zum Kapitel Oderding.

Anmerkung 1: Todesjahr des Ahnherrn. (siehe § 1 Anfang…)

Das Todesjahr des Johannes konnte nicht gefunden werden. Der 1623 unter den Toten genannte Johannes Greinwald ist wahrscheinlich jener Hans Greimolt, welcher laut Pollinger Klosterliteralien (Nr.142 Hsta.) am 22.8,1617 als Sohn des Matthias und der Agatha, geb. Staiger von Aichendorf in Oderding heiratete. Unserem Johannes wurden nach 1623 noch zwei Mädchen geboren, also lebte er noch. Weil sich weder sein noch seiner Gattin Sterbetag findet, so dürfte er mit seiner Gattin ein Opfer der Schweden geworden sein. Darüber findet sich im Oderdinger Totenbuch folgende Schilderung: „1632 – 1635 starben während der Pest und des Schwedenkrieges aus dieser Pfarrei des hl. Martinus zu Oderding 86 innerhalb 4 Jahren.“ (Auch die Familie Seyfried, deren Patenschaft bei den zahlreichen Greinwaldkindern uns schon bekannt ist, starb bei dieser Gelegenheit aus). „Während dieser Jahre und zur Pestzeit verfielen die obengenannten Menschen nicht so fest dem Tode wegen der verschiedenen ansteckenden Krankheiten, als vielmehr infolge der Quälereien der Soldaten, wegen Hunger und ständiger Furcht. Es ist nämlich jenes Dorf so ausgesogen worden von den schwedischen und kaiserlichen Truppen, dass es ihnen nicht genügte, mit Gewalt alles wegzunehmen und wegzutreiben, sie kamen vielmehr soweit, dass sie sich des Mordens und Abschlachtens der Menschen und des Verbrennens der Häuser sogar noch rühmten (= pro gloria haberent)“.

Anmerkung 2: Geschichtliches der Weilheim-Schongauer
Greinwaldfamilie. Wie man Ahnen findet. (siehe § 3a Hauptlinie….)  

Keine Greinwaldfamilie hat bei Abfassung dieses Buches verhältnismäßig so viele Forschungsarbeit verursacht, als jene von Schongau. Die Erforschung dieser Familie wäre eine Geschichte für sich, da fast jede Personalienangabe in einem anderen Orte und mit anderen Mitteln errungen werden musste. Hindernd wirkte vor allem die Tatsache, dass die derzeitigen Angehörigen dieser Familie selbst nichts mehr von ihren Ahnen wussten, von anderen Verwandtschaftsbeziehungen aber keine Ahnung hatten. Dazu kam der Umstand, dass das :Pfarrarchiv Polling von 1783 ab sich vollständig über diese Familie ausschweigt. Es hat uns außer den Taufdaten der zahlreichen Söhne des .Pollinger Schullehrers Thomas Greinwald über dessen und seiner Familie spätere Lebensschicksale überhaupt nichts überliefert. Nur das Todesdatum des Lehrers Thomas wurde im Pollinger Totenbuch und das seiner Witwe in jenem von Weilheim entdeckt. Hätte nicht ein Zufall den Verfasser mit den derzeitigen Münchner Nachkommen der Weilheim-Schongauer Greinwaldfamilie bekannt gemacht und hätten nicht andere zufällige Entdeckungen auf die rechte Spur geführt, so wäre nie daran zu denken gewesen, die Nachkommen dieser Familie weiter in die Geschichte mit einzubeziehen.

Was die Entdeckung derselben veranlasste, verdient eigens in dieser Familiengeschichte erwähnt zu werden: Es war ein einfaches, aber sehr geschmackvolles Grabmal im südlichen Friedhof in München, an zwar leicht findbarer, aber doch wenig begangener Stelle, auf das der Verfasser von befreundeter Seite aufmerksam gemacht wurde. Der südliche Friedhof hat in seinem alten Teile fünf parallel nebeneinander laufende Wege, welche sämtliche der Friedhofskapelle zustreben, also stadteinwärts führen. Rechnet man den an der Thalkirchnerstraße stadteinwärts laufenden Weg als den ersten, so liegt auf der rechten Seite des zweiten Weges jenes schöne Familiengrab mit der Inschrift: „ Augustin Greinwald, Kgl. Stabsveterinär, geb. 3.9.1837, gest. 17.4.1397 und seine Frau Elise, geb. von Dall´Armi, geb. 13.6.1851 gest. 26.4,1891 und deren Schwester Frau Elise Wild, geb. von Dall‘ Armi, geb. 1854, gest. 1921 .Das Grabmal war gewidmet von den dankbaren Kindern. Weil das Grab gut erhalten und wohl gepflegt war, so hätte der Verfasser gar zu gerne diese dankbaren Kinder kennen gelernt. Alles suchen danach war aber umsonst.

Da gelang es von anderer Seite her dem Geheimnis beizukommen. Eine Streife nach allen in München befindlichen Greinwald brachte mit und ohne Hilfe des Adressbuches zwei dieser Kinder zum Vorschein. Da deren Eltern früh gestorben waren, so war ihnen nur wenig von der eigenen Familie bekannt, von den Beziehungen zu anderen Greinwaldfamilien aber nur diese einzige Jugenderinnerung: „dass in Augsburg ein verwandter Kunstgärtner dieses Namens gewesen sei, der auch längere Jahre in München gewesen ist:. Damit war schon ein Anknüpfungspunkt gefunden, denn das war kein anderer als der Vater des Verfassers, der 1867 – 1869 und später nochmaIs ein Jahr in München sein Geschäft hatte. Von ihrem Großvater aber wussten die Beiden neben dem Stand nur dunkel den Ort der Herkunft, nämlich Weilheim. Damit war ein weiterer Anhaltspunkt geboten. Mit Hilfe seines Vetters Georg Greinwald – damals noch Spitalkurat in Weilheim – gelang es nämlich dem Verfasser, den ältesten Sohn des Schullehrers Thomas Greinwald von Polling, in Weilheim als Gärtner zu entdecken und durch Vergleiche mit den Schongauer Pfarrmatrikeln hinreichendes Material zu finden, um die Schongauer Greinwaldfamilie lückenlos an Weilheim und die Oderdinger Greinwalds anzuschließen.

Dass möglicherweise auch die anderen Söhne des Schullehrers Thomas Greinwald ihr Glück anderswo suchten und vielleicht auch gefunden haben, beweist die Entdeckung eines zweiten Sohnes dieses Lehrers mit dem Namen Jacob in weiter Ferne, in Büschelsdorf, Niederbayern. Andere, diese Familie betreffende Nachrichten wurden brosamenartig in den verschiedenen Pfarrarchiven zerstreut vorgefunden. Bei all dem verdient eines bei dieser Familie besonders hervorgehoben zu werden, nämlich, dass sie immer den alten Namen Greinwald in Ehren hielt und sich niemals den moderneren Namen Grünwald aufdrängen ließ, so oft auch hiezu ein Versuch gemacht wurde. Zwar wurde in den Pfarrmatrikeln von Weilheim von 1830 an regelmäßig Grünwald geschrieben, auch in München findet sich vereinzelt in den pfarrlichen Aufzeichnungen über diese Familie der Name Grünwald; trotzdem beweisen die Matrikeln von Schongau und andere in München, namentlich aber der schon erwähnte Grabstein und die noch heute in dieser Familie richtige Schreibweise Greinwald, dass die Familie trotz aller Versuchung von anderer Seite ihren Namen bis heute rein bewahrt hat. Das war offenbar ein Verdienst des Stammvaters Thomas  Greinwald, der als Lehrer die Liebe zum Familiennamen den Seinigen eingepflanzt hatte. Sonst würde nicht tief im Niederbayerischen – in Büschelsdorf, Post Reisbach – durchwegs der Name Greinwald in den Pfarrbüchern eingetragen sich finden in derselben Zeit, in welcher am Ausgangspunkt der Familie – in Weilheim – fälschlicherweise nur mehr Grünwald geschrieben wurde. Es ist nur zu bedauern, dass die derzeitig noch bekannten Glieder der Schongauer Greinwalds kinderlos sind, während so viele andere Greinwaldfamilien mit vielen männlichen Nachkommen den falschen Namen Grünwald mit verbreiten helfen.

Anmerkung 3: Verlorene Nachkommen (siehe § 3 Die Nachkommen)

Bezüglich des Franz Joseph Greinwald, geb. 12.10.1773, und Joseph Anton Greinwald, geb.29.2.1776, sei bemerkt: Im Taufbuch der Münchener Dompfarrei ist unterm 13.4.1796 die Taufe eines Johann Baptist Grünwald eingetragen. Eltern: Joseph Grünwald, bürgerlicher Gärtner und Ursula Laimer. Taufpate Johann Uckner, bürgerlicher Obstler. Weil der älteste Sohn des Schullehrers Thomas Greinwald, Johann Georg, geb. am 19.5.1771, auch eine Zeit lang in München Gärtner war, so läge es nahe, in dem erstgenannten Gärtner den Sohn Joseph Anton des Pollinger Lehrers zu vermuten. Diese Annahme ist jedoch irrig; denn bei der Aufhebung des Pollinger Klosters nahm sich das Kloster schützend der Lehrersfamilie an mit der Bemerkung, dass von den vielen Söhnen des Lehrers Thomas Greinwald, nur einer versorgt sei. Dagegen könnte man bei dem Münchener Gärtner an einen anderen nahen Verwandten des Lehrers Thomas Greinwald denken. Was aus Franz Joseph geworden ist, war nicht zu erkunden. Doch wäre es denkbar, dass die beiden Greinwald, Anton und Franz, welche später als fürstl. Auerspergische :Angestellte in Enns (Oberösterreich) auftauchen, Söhne des Pollinger Lehrers gewesen sind.

Anmerkung 4: Die Greinwald in Niederbayern. (siehe § 3 Die Nachkommen)

Jacob Greinwald, der 1781 in Polling geborene Sohn des Schullehrers Thomas Greinwald, heiratete am 4.9.1827 (also 46-jährig) in Büschelsdorf (Post Reisbach Ndb.) die Anna, geb. Seeanner, Witwe des Bindermeisters Hochholzer, welche schon 70 Jahre alt war. Er starb am 24.7.1835 eines plötzlichen Todes im Hause seines Bruders Johann Georg zu Weilheim, wo er eben zu Besuch war. Seine Witwe überlebte ihn noch um 7 Jahre und starb 85-jährig in Büscheldorf an der Wassersucht. Bei allen Einträgen in Büschelsdorf ist der Name Greinwald richtig geschrieben, während wir gleichzeitig in Weilheim nur Grünwald finden.

Anmerkung 5: Das Gedenkbüchlein. (siehe § 3 Die Nachkommen)

Unter dem Hausnamen „Schmidt“ sind im Oderdinger Gedenkbüchlein eine Reihe Greinwald eingetragen ohne Jahreszahl, jedoch nach der Reihenfolge des Todes:

1.) Leonhard Greinwald und Anna uxor. Mit Leonhard dürfte der Vater des Schmiedes Michael Greinwald in Oderding, unter Anna seine Gattin Anna Maria gemeint sein.

2.) Agatha und Katharina Greinwald von hier. Wer damit gemeint ist, ist unbestimmbar.

3.) Michael und Maria uxor von hier. Damit sind vielleicht die Böbinger Greinwald gemeint.

4.) Matthias und Agatha uxor. Vielleicht die Eltern jenes Johannes Greimolt, welcher 1617 in Oderding heiratete und als filius Matthiae et Agathae bezeichnet ist.

5.) Benedikt Greinwald, ledigen Standes von hier, offenbar der 1737 geborene Bruder des Schmiedes Matthias Greinwald.

6.) Rosa Greinwaldin von Polling, wahrscheinlich die Rosa geborne Stadler, die erste Gattin des aus dem Schmiedhaus von Oderding stammenden Lehrers Thomas Greinwald in Polling. Sie ist um 1772 gestorben.

7.) Rosine Greinwald von Weilheim. Dürfte mit der 1698 geborenen Schwester des Schmiedes Matthias Greinwald identisch sein.

8.) HH. Sebastian Greinwald, can. reg. lat. im Stift Weyarn, Bruder des Lehrers Thomas Greinwald. Taufname Jakob.

9.) Der hochwürdige in Gott geistlich. Herr Frigdian Greinwald, Senior und Subdekan aus dem aufgelösten Kloster und Stift Polling. Er hatte den Taufnamen Joseph Anton und war ein Bruder des Schullehrers Thomas Greinwald wie der vorige.

Anmerkung 6. (siehe § 3 Die Nachkommen)

Beim Hausnamen „Schustersimon“ steht Michael Greinwald von Polling, Gatte der Eva Baudrexl, der Schwester des Besitzers.