III. Teil   Die österreichischen Stämme der Greinwald-Familie

Inhaltsverzeichnis

A. Einführung – Allgemeines – Geschichtliches

Kap. I. Die Greinwald-Familie auf dem Greinwaldgut.

Kap. II. Eine Greinwald-Familie ohne nähere Bezeichnung des Hofes. 

Kap. III. Die Greinwald-Familie zu Grub am Radochsberg.

Kap. IV. Die Greinwald-Familie am Tricklehen in der Au.

Kap. V. Die Greinwald-Familie zu Reschreit und Strubegg.

Kap. VI. Verschiedene Greinwald-Familien, die aber vorläufig  nicht weiter verfolgt werden konnten und wohl Teile der vorigen sind.

Kap. VII. Beziehungen der österreichischen zu den bayerischen Greinwald

Kap. VIII. Anmerkungen und Ergänzungen

III. T e i l .

DIE ÖSTERREICHISCHEN GREINWALD

(Die Anmerkungen zu diesem Abschnitt befinden sich unter "Kapitel 8" am Schlusse des Teils der österreichischen Greinwald).

A.  Allgemein - Geschichtliches.

Die schon im ersten Teil dieses Buches erwähnte Überlieferung seiner eigenen und anderer Greinwald-Familien, dass die Greinwald aus Österreich oder Tirol gekommen sind, führte den Verfasser wiederholt dorthin. Er hatte bei seiner Forschungsarbeit einen solchen Erfolg, dass es schade wäre deren Ergebnisse den anderen Greinwald-Familien vorzuenthalten. Während ihm aus den beiden Tiroler Greinwaldhöfen im Passeyertal und in Fritzens bei Hall, die er selbst nicht erforschen konnte, fast nichts Wissenswertes zufloss, war die Ausbeute im Pfarrarchiv Abtenau im Salzkammergut ungemein ergiebig. Er fand dort selbst nicht bloß eine große Anzahl von Greinwald-Familien, sondern auch ein Greinwald-Gut. Dazu hatte er noch die Freude, an der Hand der Tauf- und Ehematrikeln Greinwalds als einstige Besitzer des Greinwaldgutes festzustellen und ziemlich weit in die neue Zeit herab zu verfolgen.

Neben dieser Greinwald-Familie auf dem Greinwaldgut, das durch Verheiratung der letzten Greinwaldtochter um 1750 zuerst an einen gewissen Wörzlhofer und dann an die ebenso alte Familie der Wallinger kam, wurden noch viele andere Greinwald-Familien in der gleichen Pfarrei gefunden. Sie mögen sich im Laufe der Zeit von der Greinwald-Familie des Stammgutes Greinwald abgezweigt haben. Bei manchen war das leicht zu verfolgen, bei anderen wiederum nicht, weil die Abzweigung zu früh geschah, als dass aus den Matrikelbüchern das hierzu notwendige Beweismaterial herbeigeholt werden könnte.

Wenn auch die Taufbücher der Pfarrei Abtenau mit dem Jahre 1620, die Totenbücher mit 1630 beginnen und viel von den Greinwalds zu erzählen wussten, so ging doch für diese älteste Matrikelzeit die Hauptsache ab, nämlich der erste Band der Trauungsmatrikeln, welcher einmal vorhanden gewesen sein muss. Denn der mit dem Jahre 1645 beginnende Band der Ehematrikeln trägt die Bezeichnung II.Band. Ein I.Band war aber nicht mehr vorzufinden. So kommt es, dass die Greinwald´s einfach vom Jahre 1639 ab da sind und zwar nebeneinander in verschiedenen Familien, die unter sich nicht als verwandt erkennbar sind, aber sicher aus einer gemeinsamen Wurzel, dem Greinwaldgut stammen dürften. Dass sie aber nicht von anderwärts erst hierher gezogen sind, sondern lange schon ansässig waren, beweisen die vieler Greinwald-Ehen beim Beginn des mit dem Jahre 1645 einsetzenden ältesten Trauungsbuches. Sie haben mindestens eben so viele Greinwald - Taufen zur Voraussetzung, welche längst vor Beginn des ältesten Taufbuches (1620) stattgefunden haben müssen. Schon daraus haben wir den Schluss zu ziehen, dass die Abzweigung dieser Familien und deren Einheirat in verschiedenen anderen Bauernhöfen, die aber erst später dem Namen nach genannt werden, schon längst vor 1620 geschah. Es ist nicht ausgeschlossen dass manche der bayerischen Greinwald-Familien, welche im bayerischen Oberland so früh sich finden, aus dieser Gegend stammen ohne dass man ihren Ausgangspunkt sicher bestimmen könnte. So würde die eingangs erwähnte Überlieferung von einer österreichischen Abstammung der bayerischer Greinwald eine hinreichende Erklärung finden. Dass sich das nicht näher beweisen lässt darf uns nicht wundern. Es konnte uns ja nicht einmal in der Pfarrei Abtenau gelingen die so nahe beieinander in derselben Pfarrei befindlichen Greinwald-Familien der verschiedenen Bauerngüter als Abkömmlinge des Greinwaldgutes nachzuweisen. Die Trennung der Familien fand nämlich viel zu früh statt, als dass hierzu das geschichtliche Beweismaterial beigeschafft werden könnte.

Als besonders interessant sei hier noch das Eine erwähnt: Nicht bloß auf dem Greinwaldgut in Abtenau saß eine Familie des gleichen Namens, die Greinwald's, sondern auch auf vielen anderen Gütern. Wie ein Martin Greinwald 1680 und ein Peter Greinwald am 22.9.1753 bei der Taufe seines Sohnes Philipp als Besitzer des Greinwaldgutes erscheinen, so werden bei den Taufen und Hochzeiten auch andere ausdrücklich als Hofbesitzer eines gleichnamigen Anwesens erwähnt: So 1758 Simon Zwillig am Zwilligslehen in der Au, 1745 Hans Erlbacher zu Erlbach, 1767 Pramok auf dem Pramoklehen, 1769 Christian Strubegger zu Strubegg, um die gleiche Zeit Prechtfeichter auf dem Gut Prechtfeichten. 1773 heiratete ein Johann Greinwald, Bauernsohn von Schornlehen zu Dornach in der Pfarrei Kuchl, die Maria Reschreiter, Tochter des Johann Reschreiter, Bauer zu Reschreit, 1808 eine Anna Greinwald den Thomas Struber, 1783 - 1808 Bauer zu Strub, 1811 heiratete ein Peter Greinwald die Anna Hornegger, Tochter des Johannes Hornegger, Bauer zu Hornegg, und wurde dadurch Bauer zu Hornegg usw. Bis auf den heutigen Tag gibt es in der großen Pfarrei Abtenau nur Familiennamen, die mit irgend einem Hofnamen übereinstimmen, wenn auch die Familien vielfach nicht mehr auf dem Stammhofe sitzen. Namen, wie sie anderswo so häufig sind, zum Beispiel Meier und Huber, sind dort völlig unbekannt. Nicht unerwähnt soll bleiben die Umbildung des Meinhardshof in „Manzhof".

Was nun die Reinheit des Namens Greinwald selbst betrifft, so ist im großen Ganzen zu sagen: Mit ganz wenig Ausnahmen wurde der Name Greinwald von Anfang an deutlich und unzweifelhaft geschrieben, so häufig er auch vorkam. Am Anfang des Trauungsbuches findet sich allerdings ein paarmal Greimolt. Der Umstand jedoch, dass die Glieder derselben Familie später immer wieder Greinwald geschrieben wurden und zwar deutlich, während das Greimolt von einer schlecht schreibenden Hand stammt, beweist, dass wir es nur mit Greinwalds zu tun haben. Grünwald waren bis auf die jüngste Zeit herein überhaupt keine zu finden. Erst ganz spät setzt dieser Name ein und zwar genau wie in Bayern in jener Zeit, in welcher man sich aus der Rechtschreibung eines Namens nichts mehr zu machen schien (1800).

Nur so erklärt es sich, dass die beiden Salzburger Benediktiner P. Paulus und P. Leopold Greinwald sich Grünwald schreiben, während doch ihre Väter noch im Taufbuch als Greinwald eingetragen wurden. Zur Entschuldigung mag die Tatsache dienen, dass in deren Familien auch früher schon manchmal der Versuch gemacht worden war, den bodenständigen achtbaren Namen Greinwald in Grünwald umzutaufen.

Um so höher ist es darum zu werten wenn gleichzeitig der berühmte Bildhauer Thomas Greinwald - ein Schüler Schwanthaler's geb.1821 in Abtenau, gest. 1875 in Wien, überall auch fern von der Heimat in Italien, in München, in Wien sich Greinwald nannte. Näheres darüber findet sich in einzelnen Abschnitten dieses Buchteiles, wozu auch noch die Anmerkungen am Schlusse desselben verglichen sein wollen.

Wir behandeln jetzt die einzelnen alten Greinwald-Familien von Abtenau im Salzkammergut. Dieselben werden getrennt geführt, obwohl sie wahrscheinlich zu einer Sippe zusammengehören. Wie schon erwähnt, reichen jedoch die Abtenauer Matrikelbücher nicht aus, diese Zusammengehörigkeit im einzelnen darzutun:

Kap. I.    Die Greinwald-Familie auf dem Greinwaldgut.

Kap. II.   Eine Greinwald-Familie ohne nähere Bezeichnung des Hofes.

Kap. III.  Die Greinwald-Familie zu Grub am Radochsberg.

Kap. IV.  Die Greinwald-Familie am Tricklehen in der Au.

Kap. V.   Die Greinwald-Familie zu Reschreit und Strubegg.

Kap. VI.  Verschiedene Greinwald-Familien, die aber vorläufig nicht weiter verfolgt werden konnten und wohl Teile der vorigen sind.

Kap. VII. Beziehungen der österreichischen zu den bayerischen Greinwald