Inhaltsverzeichnis Kapitel 9
Inhaltsverzeichnis
Stammbaum Tafel V: Die Greinmolt in München, Weilheim und Seeshaupt
A. Allgemein Geschichtliches
§1 Greimolte ohne Herkunftsbezeichnung
§2 Greimolte in München
§3 Greimolte in Weilheim
§4 Greimolte in Seeshaupt
§5 Greimolte in Seeseiten und Umgebung
Stammbaum Tafel VII: Die Greinwald und Greimolt von Seeshaupt, Benediktbeuren, Nürnberg
§6 Greinwald in Seeshaupten
B. Spezielles
§1 Die ältere Greinwaldfamilie
§1a Die letzten Greinwald in Seeshaupt
§1b Seeshaupter Greinwald in Benediktbeuren und Nürnberg
§1c Nebenlinie in Nürnberg
§2 Jüngere Linie
§3 Einzelne Greinwaldfamilien
§4 Einzelne Greinwald
C. Anmerkungen und Ergänzungen
Anmerkung 1 ( Aus der Chronik)
Anmerkung 2 (Familie Greimolt und Stern)
Anmerkung 3 (Propst Greimolt zu Bernried)
Anmerkung 4 (Bücherstiftung)
K a p i t e l 9.
Die Familie Greinwald in Seeshaupt
(mit Stammbaum der Greimolt in
München, Weilheim und Seeshaupt).
Die Anmerkungen und Ergänzungen sind am Schlusse des
Kapitels Seeshaupt zu finden.
A. Allgemein – Geschichtliches
Der Anfang der Seeshaupter Greinwald liegt in einem fast nicht zu belichtenden Dunkel. Zwar kommen schon bald nach dem Jahre 1500 zwischen hinein Anwesensbesitzer mit den Namen Greinwoldt und Greinwald vor. Das ist jedoch eine seltene Ausnahme gegenüber den vielen Greimolt, die wir in dem ersten hier in Frage kommenden Jahrhundert, also von 1500 bis 1600, finden. Weil dieselben Familien, denen wir auch wieder unter dem Namen Greimolt begegnen, in amtlichen Schriftstücken, Gerichtsliteralien und Seegenregistern wiederholt Greinwald geschrieben werden, so kann kein Zweifel bestehen, dass sie identisch sind.
Für das folgende Jahrhundert (1600 – 1700) bedarf es keines weiteren Beweises, weil nämlich der Name Greimolt ganz verschwindet und auch, in jenen Familien, die man vorher Greimolt schrieb, der Name Greinwald üblich wird. Für das schon genannte Jahrhundert von l500 – l600 jedoch bedürfte es ganz anderer Materialien als sie uns erreichbar sind, um ein gleiches nachzuweisen. Da es in dieser Zeit noch keine Pfarrmatrikeln gab, so sind wir lediglich auf die Archivalien angewiesen, die, an sich ziemlich zahlreich, doch viel zu wenig zusammenhängend und zu unvollständig sind, als dass wir mit ihnen allein einen lückenlosen Stammbaum herzustellen vermöchten.
Das aber lässt sich an Hand dieser Urkunden dartun, dass die Münchner, Weilheimer, Seeshaupter, Holzhausner und vielleicht auch die Tutzinger Greimolt und Greinwald zusammenhängen. Der Beweis allerdings, dass sie tatsächlich zusammengehören, ist nur in einzelnen Fällen gelungen.
Damit es später jedem Forscher ermöglicht ist, das Material nachzuprüfen und etwaige neue Funde einzugliedern, wird es sich empfehlen, die Urkunden der Zeitenfolge nach zusammenzustellen, um hernach daraus für die einzelnen Familien das Brauchbarere zu entnehmen. Schon diese Aufzeichnungen lassen erkennen, wie die einzelnen Greimolt- und Greinwaldfamilien ineinander greifen und wie die alten Stämme allmählich in die neueren einmünden.
Um das Material übersichtlicher zu. gestalten, sei es in folgende Abschnitte eingeteilt:
§1.) Die Greimolte ohne nähere Herkunftsbezeichnung.
§2.) Die Greimolte in München.
§3.) Die Greimolte in Weilheim.
§4.) Die Greimolte in Seeshaupt.
§5.) Die Greimolte in Seeseiten und Umgebung.
Von Seeshaupt haben sich die Greimolte noch weiter ins Unterland verbreitet. Die auf Seeshaupt folgenden Kapitel bieten reichlich Gelegenheit hierüber zu berichten.
§6.) Die Greinwalds in Seeshaupt.
§1 Die Greimolte ohne näherer Herkunftsbezeichnung.
1302 ist ein Schreiber Greimolt Zeuge bei einer Schenkung an das Kloster Rott am Inn.
1387 kaufte ein Greimolt von Aubingen den Pöckelhof.
1418 ist ein Hans Greimolt Besitzer des Greinwaldhofes in St. Martin im Passeyer
(Südtirol).
1419 wird ein Konrad Greimolt als Beisitzer bei einem Gericht in Beuerberg erwähnt.
1497 ist ein Hans Greimolt und 1508 ein Christoph Greimolt Zeuge bei einem Kaufe in
Schenkenau bei Hohenwart.
1516 ist ein Kaspar Greimolt Gerichtsschreiber in Murnau. 1516 und die folgenden Jahre ist dessen Vater Pfleger und Landrichter dortselbst. Beide sind mit den Greimolt in Weilheim verwandt.
1559 ist ein Kaspar Greimolt Kastner und Gerichtsschreiber in Murnau und Kammerrichter in Ettal.
1567 ist ein Leonhard Greimolt auch Greinwald geschrieben, Richter in Maisach.
1576 ist ein Melchior Greimolt Gerichtsschreiber in Murnau.
§2 Die Greimolte in München.
Sie waren schon im 14.Jahrhundert gemeinsam mit dem Freimann, dem Rudolf und anderen die Lieferanten „für den Kaiser, den Markgrafen und den Hof bis zum Jägermeister herab, samt dessen Hunden“. (Obb. Arch. Bd. 11, S. 257).
1.6.1358 siegelt „Greymolt“ der Trächsl Pürger zu München eine Urkunde des um diese Zeit vom Münchner Patrizier Püttrich gegründeten Hl. Geist-Spitals in Weilheim.
1362 heißt es im kurfürstlichen Bestätigungsbrief des vom Ludwig dem älteren Püttrich, Pürger zu München gestifteten Spitals, wörtlich: „ und ich Greinmoldt der Trächsl“ (Spitalsaalbuch).
8.10.1367 beginnt ein Bestätigungsbrief der Spitalpfarrpfründe von Weilheim mit den Worten: „Ich Vincentius, Pfarrer der Liebfrauenkirche zu München und Jakob der Trächsl, Ritter (in Reichertsbeuren bei Tölz) und ich Dietrich der Possenhover, Hofmeister des Herzogs Hans und ich Greimolt Trächsl, und Ich Heinrich der Schreiber an dem Graben, beide Bürger zu München ……..“ (Spitalsaalbuch).
Wahrscheinlich wurden die Nachkommen der genannten Greimolte Pfleger des Hl. Geist-Spitales und nahmen dann dauernden Aufenthalt in Weilheim. Schon 1410 ist (Conrad) Greymold, Bürger zu Weilheim, Zeuge auf einer Urkunde der Stadt Weilheim. 1420 steht noch ein Münchner Bürger Greimolt als Zeuge unter einer Urkunde. Von da ab hören wir von den Münchner Greimolts nichts mehr. Umso häufiger begegnen wir jenen von Weilheim.
§3 Die Greimolte in Weilheim.
Als erstes Glied dieser für Weilheim später so bedeutsamen Familie gelte uns vorläufig der eben erwähnte Chuno, der als Chunrad Greimolt am 21.11.1424 unter den Vertretern der Städte beim Schiedsgerichte im Streite zwischen Herzog Wilhelm v. Bayern und Wilhelm und Kaspar Alsamer sich befindet. Obb. Arch. 48/39.
1423 ist Albrecht der Greimolt Pfleger des Spitals Weilheim (Spitalsaalbuch).
1434 ist Ulrich der Greimolt Spitalpfleger in Weilheim. 1467 ist er Biermeister von Weilheim und ist gegenwärtig beim Verkauf eines Zinses an das Gotteshaus St. Martin in Oderding (Hauptstaatsarchiv München fol. 73). Als Siegelzeugen sind genannt: „Ulrich Greimolt und Jörg Greimolt, beide derzeitig Bürger des Rats zu Weilheim“.
1469 ist Ulrich Greimolt Pfleger des Gotteshauses auf dem Betberg (Spitalbuch).
1470 ist Ulrich wieder Siegelzeuge gelegentlich eines Gutskaufes in Haunshofen für das Spital. Er hat sich da Ulrich Greinmoldt unterschrieben. (Ebenda)
1471 ist er Gemeinderedner in Weilheim und ist beteiligt als Spruchrichter bei einem Streit zwischen Kloster Diessen und Weilheim (Obb. Arch. 30/57).
1476 siegelt er wieder als Bürgermeister von Weilheim.
1484 lebt er nicht mehr, denn in diesem Jahr verkauft Margaretha, Tochter des Ulrich Greimolt, welche mit Georg Pürkenhofer – Diener des Grafen von Schönberg – verheiratet war, gemeinsam mit ihrem Gatten einen Hof zu Scheyring, welchen sie von Ulrich, ihrem Vater geerbt hatte, an das Spital von Weilheim.
Auch der 1455 erwähnte Kirchherr Ulrich Greinwolt, wiederholt Greinwold geschrieben, gehört hierher, vielleicht war es der älteste Sohn des Ulrich Greinmolt, Bürgermeisters in Weilheim. Nach Schmittner (Seite 29) stammt er sicher aus Weilheim, studierte an der Universität in Wien, war Magister der freien Künste, kam 1452 als Erzieher der Söhne des Herzog Albrecht des III. an den Münchner Hof und starb im Jahre 1495 als Pfarrer und Dekan in Schongau.
Der vorhin schon als Siegelzeuge im Jahre 1467 genannte Jörg Greimolt, sehr wahrscheinlich der Sohn des Ulrich. war 1470 Spitalpfleger zu Weilheim, 1477 steht er als Siegelzeuge unter einem Spruchbrief zwischen Polling und Oderding; auch 1479 ist er Siegelzeuge. 1489 verkaufte Georg Greimolt, Bürger zu Weilheim, seinen Hof zu Unterhausen samt 3 Tagwerk Wiesenmat. 1483 gibt der gleiche seiner Tochter Regina als Heiratsgut bei ihrer Ehe mit Schallhammer einen Hof zu Unterhausen samt 3 Tagwerk Wiesenmat. Eine Urkunde vom Jahre 1491 verrät uns, dass er in diesem Jahre bereits das Zeitliche gesegnet hat. Sie lautet: „Margareth Greimoltin, des Georg Greimolt eheliche Witwe zu Weilheim, Hans und Cunradt ihre ehelichen Söhne, beide Bürger zu Weilheim für alle unsere Kinder und Brüder Herrn Franz und Jörg die Greimolten.. ……tun kund, dass wir unserer Tochter und Schwester Anna Graentlin zu München, für ihr Heiratsgut und Väterliches Erbe gegeben haben in einer Summe von 100 fl. 2 Stück nämlich eine Wiese (2 Tagwerk, gelegen zu Weilheim in den Winkeln) und einen Baumgarten vor dem Schneidergasserthor. Der Mann der Anna heißt Ludwig Graendl. Siegel Georg Alber, Bürger zu Weilheim.
Georg Greimolt und seine Gemahlin Margaretha hatten also eine ganze Reihe Kinder: Anna, welche 1491 ihr Heiratsgut erhält, die Söhne Hans und Konrad beide Bürger zu Weilheim und die beiden „herrn Franz und Jörg die Greimolten“. Der erstere dürfte identisch sein mit dem 1514 als Pfarrer von Peissenberg genannten Dns (= Herrn) Franz Greinwald, welcher wahrscheinlich der gleiche ist, wie der 1516 und 1520 im Pollinger Ökonomiebuch erwähnte Dns Franziskus Greymoldt. Er ist jedenfalls Weltpriester, denn auch nach der „Succinota informatio de canonia Pollingana“ Seite 98, waren in Polling bis zum Jahre 1548 Weltpriester. Der spätere Propst Franz Greimolt von Bernried, der auch von Weilheim war und 1543. bis über 1576 hinaus die Propstei Bernried leitete, kann hier nicht in Frage kommen, da er 1491. noch nicht Priester gewesen sein kann. (Vergleiche Anmerkung 3 am Schluss dieses Kapitels).
Mit dem „Herrn Jörg dem Greimolten“ dürfte der 1542 als Pfarrer in Holzheim erwähnte Herr Georg Greinwold (Res. d. Augsb. Domkapitels 5489 S. 103) gemeint sein (Siehe Anmerkung 4). Es müsste denn sein, dass er mit jenem Jörg Greimolt oder Jörg Greinwald identisch ist, welcher wegen seiner Tapferkeit in der Schlacht von Pavia 1525 zum Pfleger in Wolfratshausen bestellt wurde. Die beiden anderen Söhne Hans und Konrad sind seit 1491 als Bürger von Weilheim beurkundet. Hans durfte der 1509 und 1511 und noch verschiedene Male erwähnte Fassmaler Hans Greymolt sein. Vielleicht ist der Maler Jörg Greimolt sein Sohn gewesen. Von ihm berichtet uns das Pollinger Stiftsbuch zum Jahre 1532: „Nota, ist zu wissen, dass ich den ehrsamen und beschaiden Jergen Greymolden burger zu Weilheim, Katharina seiner elichen Hausfrauen und Chunrad dem ehlichem sohne diser drey leyb lebtag und nicht lenger die obgemelt Hub mit aller Zubeher verleibt habe. Item hat er inn (inne) unsern Viertayl des Zechenten (1 viertel Zehent) zu Weylham, der dann der Jörg Sterin (Sternin) Tochter des Goldschmiedes Kaspar Greimolt in Weilheim zu Weilham verleibt ist und soll alle jar davon Zinsen und geben 18 fl. rheinisch. Er soll auch zusambt der obgemelten Gült vom zehenten 4 fl. rheinisch alle jar geben an der alten Schuld der Sterin. Nach inhalt des schuldbriefs als lang bis die schuld bezahlt und an dieser schuld hat er angefangen zu zahlen im 36. jar (also 1536). Die Schuld der Sterin ist 44 fl. Rheinisch“. „Item mit Jörg Maler abgerayt (= abgerechnet) de ao (= über das Jahr) 38 und von aller Zins vom Güttle und hab, anger und zechenten und der Jörg Maler aller raytung schuldig 7 1/2 fl. rheinisch. Actum die Margarete so 39″ (= so geschehen am Margarethentag 1539). 1541 wird mit Jörg Malerin abgerechnet, 1542 mit Jörg Müller, der die Malerin hat, 1543 mit Kaspar lidl“. Der Maler Jörg war also 1541 schon tot. An diesem Beispiele sehen wir deutlich, wie die Weilheimer Greimolt bereits 1532 nach Seeshaupt hinüber wechselten. Damit soll aber nicht gesagt sein, dass die dort schon ansässigen Greimolt nicht auch schon mit den Weilheimern verwandt gewesen sein könnten.
Der Bruder des Hans Greimolt, Konrad Greimolt wird wiederholt in den Akten genannt. So 1512 als Zeuge bei einer Abrechnung, welche zwischen Jörg Stern dem Schwiegersohn des gleich zu nennenden Kaspar Greimolt und dem Propste von Polling am Feste Kreuz Erfindung stattfand.
Dieser Kaspar Greimolt war ebenfalls Bürger und Ratsherr in Weilheim und mag mit Jörg dem Maler ein Sohn des Ulrich Greimolt, Bürgermeister zu Weilheim, gewesen sein. Er war Goldschmied und verfertigte 1509 die herrliche Pollinger Monstranz im Auftrage des Propstes. Auch für das Kloster Wessobrunn hat er wiederholt, so besonders 1513 schöne Arbeiten geliefert. Er war 1503 Bürgermeister in Weilheim, wobei er sich Greinwolt unterschreibt. 1512 schuldet er dem Kloster Polling 2 Gulden für einen Ponzen Wildpret, dass er zur Hochzeit seiner Tochter mit dem Augsburger Goldschmied Jörg Stern benötigte. 1515 bestellt das Kloster Polling in seiner Gegenwart bei diesem Stern ein silbernes Bildnis. 1520 gibt er seinem Schwiegersohn einen Vorschuss von 18 Gulden auf eine für das Kloster Polling zu schaffende Arbeit. Wann er gestorben ist, kann bei dem gänzlichen Mangel der gleichzeitigen Pfarrmatrikeln nicht gesagt werden. Wahrscheinlich war er 1522 schon tot, weil hier Jörg Stern mit dem Kloster abrechnete und dabei Konrad Greimolt gegenwärtig ist, der sein Neffe gewesen sein dürfte. Der Umstand, dass 1532 der Maler Jörg Greimolt die Schulden der Witwe des Jörg Stern an das Kloster Polling allmählich abzuzahlen übernimmt zeigt, dass auch er zu den nächsten Verwandten gehörte. Die Stern dürften nicht erst durch die Ehe des Jörg Stern mit der Tochter des Kaspar Greimolt mit dessen Familie verwandt geworden sein, da bereits 1519 die Greimolt und Stern Mitbesitzer eines Gutes in Seeshaupt waren. Möglich ist es, dass der Augsburger Goldschmied aus der Familie Stern in Seeshaupt stammte.
Soweit sich nach obigem das Aktenmaterial überblicken lässt, dürften die verwandtschaftlichen Beziehungen der Vorgenannten in folgendem Stammbaum ziemlich sicher zusammengestellt sein.
Greimolt der Trächsl, wie er sich selbst in den schon erwähnten Spitalurkunden von 1362 und 1367 nennt, war Patrizier in München und wahrscheinlich auch Ritter in Reichertsbeuren bei Tölz.
1.) Gen.: Sein Sohn(?), Chuno der Greimolt, war 1410 Bürger zu Weilheim.
2.) Gen.: Sein Enkel(?), Albrecht der Greimolt, war 1423 Spitalpfleger in Weilheim.
3.) Gen.: Urenkel(?) Ulrich der Greimolt war Bürger, Ratsherr und wiederholt Bürgermeister in Weilheim. Er fungierte oft als Siegler und Siegelzeuge und starb um 1483. (Siehe Anmerkung 4)
a.) Ulrichs Gemahlinist uns dem Namen nach nicht bekannt. Sie starb jedenfalls vor ihm. | b.) Kinder (IV Gen.):1.) Ulrich, Pfarrer und Dekan in Schongau, gestorben 1495. Er schrieb sich Greinwald. 2.) Margaretha, verheiratete Pirkenhofer in München. 3.) Jörg, siehe eigens unter IV. 4.) Kasper, schon sehr früh, ebenso wie Jörg, als Ratsherr genannt. Er scheint nur eine Tochter gehabt zu haben, die 1512 den Augsburger Goldschmied Jörg Stern heiratete. |
IV. Gen.: Jörg Greimolt war ein in den Urkunden oft genannter und, wie es scheint, auch ein begüterter Mann. Er muss 1491 gestorben sein, wie die uns schon bekannten Abmachungen seiner Gattin und Kinder dartun.
a.) Die Gattin des Jörg | b.) Kinder (V. Gen.):Gemäß der Erbteilung waren es 1491 folgende: |
Mit „Herr Franz der Greimolt* ist offenbar der 1514 erwähnte Pfarrer Franz Greinwald in Peissenberg gemeint, der als Greimolt 1516 und1520 im Pollinger Ökonomiebuch vorkommt, mit „Herr Jörg Greinmolt“ der 1542 als Pfarrer von Holzheim erscheinende Georg Greinwald, der damals auf seine Vikarie am Dom zu Augsburg resignierte.
V. Gen.: Hans Greimolt, Bürger und Fassmaler in Weilheim. Bei ihm ist weder der Name der Gattin noch dieses bekannt, ob er außer Jörg dem Maler auch noch andere Kinder gehabt hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Magister Johannes Greimolt, oder richtiger Greinwald, wie er sich selber schreibt, ein Sohn dieses Hans Greimolt oder wenigstens dessen Bruder gewesen ist. Er war 1562 bei der Wahl des Propstes Erhardt als Zeuge geladen und schreibt sich dabei Greinwald. 42 Jahre lang hatte er die Haldersche Stiftsmesse in Weilheim inne, blieb aber nicht in Weilheim, seiner Vaterstadt, sondern starb als Pfarrer in dem nahen Unterhausen.
a.) Gattin unbekannt. | b.) Kinder (VI. Gen.):1.) Jörg, Maler. Siehe unter VI. |
VI. Gen.: Jörg Greimolt. Er ist der gleiche, welcher nach Schmidtner (S. 31) laut Stadtkammerrechnung 1524 sein Bürgerrecht in Weilheim vollends bezahlte. Er hatte 1523 die wundervollen Holztafeln für die St. Agathakapelle in St. Pölten (Weilheim) gemalt, die heute noch in der gleichen Kapelle zu sehen sind. Auch für die Klöster Polling und Wessobrunn hat er gearbeitet. Dass er 1532 vom Kloster Polling eine Hube in Seeshaupt, die vorher Paul Greimolt besessen hatte, erhielt, ist uns aus Obigem schon bekannt.
a.) Jörg Greimolt war verheiratet mit Katharina. | b.) Kinder (VII. Gen.):1.) Konrad, von welchem weiter nichts mehr zu finden war. |
Außer den hier genannten Greimolts kamen uns noch folgende unter, die wir im Vorausgehenden nicht unterzubringen vermochten:
1.) Konrad Greimolt aus Weilheim. Er war Benediktiner im Kloster Niederalteich, 1570 Vikar in Sclwarzach., 1575 Vikar in Auerbach, wo er am 7.9.1576 starb.
2.) Sigmund Greimolt, Bürger zu Weilheim, welchem 1569 die Stadt um 4o Kreuzer einen Fleischstock für die Weilheimer Freibank abkaufte. (Weilheimer Stadtrechnung).
3.) Christoph Greimolt, welcher lt. Weilheimer Stadtrechnung 1588 Müller zu Weilheim war.
4.) Hans Greimolt, Schwaiger zu Zell, Bürger zu Weilheim 1617. (Steuerbuch der Stadt Weilheim).
5.) Anderlen (Andreas) Greimolt aus Zeismeringen (Tutzing), welcher 1481 und
6.) Ulrich Greimolt, Schlosser, welcher 1484 die Bürgeraufnahme in Weilheim erhielt.
§4 Die Greimolte in Seeshaupt.
Die erste Nachricht von den Greimolt (Greinwolt) in Seeshaupt stammt aus dem Jahre 1519. Das Pollinger Steuerbuch im Hauptstaatsarchiv München erzählt nämlich zu diesem Jahre: „Hans Greimolt geit (= gibt) 1 Schilling 6 Pfennig Wolfgang Stern Hans Greimolt ……des Reschen Aiden (=Eidam, Schwiegersohn im Gegensatz zum vorhin genannten Greymold) von 18einhalb Pfund Vermögen 2 Schilling 21 Pfennig Steuer. Im Pollinger Steuerbuch von 1521 (Hauptstaatsarchiv Faso. 84) werden dieselben wieder genannt: Paul Greinwold (deutlich) tut all sein Hab 13 Pfund Steuer 2 Schilling 7 Pfennig; ferner Hans Greinwoldt, Wolfgang Stern, Hans Greinmoldt, des Reschen Aiden“. Paul und Hans werden im Jahre 1528 als Kirchpröpste von Seeshaupt erwähnt und dabei Grimwold geschrieben. (Siehe Anmerkung 1)
Am 2.11.1531 verlieh der Propst von Beuerberg Leonhard, dem Hans Greymoldt das Leibrecht auf dem Greuthof zwischen Seeshaupt und Hohenberg gegen eine Abgabe von jährlich 6 Pfund Pfennig und verschiedene Ehrungen. Dieser Hof war in der Nähe des jetzigen Bahnhofgebäudes von Seeshaupt.
1532 gibt lt. Pollinger Stiftsbuch „Paule Greymolt von der Hub für sein tail (= Teil) 6 Schilling und 24 Pfennig Stiftsgeld. Hensel Greymold oder Resch gibt von ein Hof 20 Renken und erung mit Fischen an Augustini (am 28.August)“.
Dieser letzten Notiz nach scheint Hensel Greymold von 1531 an einen ganzen Hof besessen zu haben, während Paul und Hans Greymold, auch Greinwolt und Grimwold geschrieben, sich mit Wolfgang Stern in einen anderen Hof geteilt haben dürften. Die zeitlich folgenden Christoph Greymold und Jörg Greymold scheinen Sohn und Enkel des Hans Greymold oder Resch gewesen zu sein, wie sich aus ihrem Eigentum ergibt.
1553 mit 1580 ist nämlich Christoph Greymold als Besitzer einer Hofstatt und zweier Gärten genannt. Laut Stiftsbuch „hat am 19.2.1581 ein Jörg Greimold eine Behausung, Hofstatt und zwei Gärten gestiftet bekommen“. Der Zins für diese Gärten oder Äcker kehrt bis 1615 und 1624 samt den Namen Georg und Kaspar Greimolt jährlich wieder und zwar vom Jahre 1592 an im Seeshaupter Saalbuch, welches sich im Pfarrarchiv in Seeshaupt befindet. Es beginnt mit dem Jahre 1592 und bildet eine dankbare Fortsetzung des Pollinger Stiftssteuerbuches. Georg und Kaspar Greimold scheinen Brüder und als solche Söhne des Christoph und Enkel des Hensel Greymold oder „Resch“ gewesen zu sein. Der neben beiden im Saalbuch wiederholt erwähnte Hans Gebhard mit dem Beisatz: „zinst auf Georgi für seinen Schweher Christoph greimolt“ (so 1593 – 1595, und 1597) ist der Schwiegersohn des Christoph (Schweher ist Schwiegervater). Hier ist Christoph im Seeshaupter Saalbuch deutlich Greinwald geschrieben. 1614 zinst Christoph wieder selbst. Oder es ist wie öfter der Name des alten Besitzers genannt. Offenbar war Christophs Tochter an den Hans Gebhard verheiratet. Bei Georg und Kaspar, die gemeinsam an Georgi zinsen, heißt es wiederholt: „Sie besitzen miteinander 2 Äcker, haben 12 Strangen Wiesen“ und ähnliches.
Um die gleiche Zeit lebte in den nahen Seeseiten ein Ulrich Greimolt, dem 1546 sein Sohn Christoph Greimolt als Besitzer eines Drittel-Gutes folgte. Darüber näheres in §5.
1534, am St. Bartlmätag, verlieh der Propst von Polling „dem Jörg Greymoldt von Weilheim, seiner Gattin Katharina und dem Sohne Konrad leibgedingsweise die Hube zu Seeshaupt, so vorher Paul Greymoldt innegehabt“.
1541 sind für Seeshaupt im Seegensregister (Kreisarchiv Lehen 3804/101) folgende Fischer verzeichnet:
1.) Paule Greimoldt ein Seegen (von Sagina = Netz).
2.) Christoph Gremolt ein Seegen und Wolf Greimoldt ein Seegen.
3.) Hans Greimolt ein Seegen.
1564 sind genannt:
1.) Jörg Greimolt ein Seegen
2.) Christoph und sein Vetter Wolf ein Seegen. (Vergleiche dazu 1578: Melchior Liedl).
1578 heißt es:
1.) Georg Greimoldt „eine ganze uralte Seegen von dem alten Paule Greimoldt herzunehmend (deutlich) durch den die Ordnung ist helfen aufrichten worden“.
2.) Christoph Greimoldt „1 ganze Seegen von seinem „Endl“ (=Großvater) und Vatern der sie ihm übergeben, bei 100 Jahren innegehabt, jetzt sein Sohn Kaspar Greimoldt“.
3.) Hans Greimoldt und Franz seine Söhne: „eine ganze Seegen halb uralt und die andere halbe Seegen von Sigmund Eglof, dessen Weib er eine zeitlang ernehrdt (= ernährt) bei 6 Jahre, vom Pfleger Marx Anton Seiter selig erlangt und zugelassen“. Wer dieser Hans Greimoldt und sein Sohn Franz gewesen ist, ersehen wir aus dem Aktenstück vom 3. Mai 1565. (Ettal fasc.12.).
„Ich Hanns Greimolt Fischer zu Seeshaupten bekhene für mich, auch anstat und Namen meiner eheleiblichen zwei Son Georg und Franzen gepruedern und für all unser erben hiemit und in krafft dieß Briefs, daß uns der erwirdig in gott placidus Abbas und gemeiniglich der gantz Convendt des wirdigen gotzhaus unserer lieben Frauen etall gedachten meinen zweiten Sonen (doch erst nach meinem absterben) die halb Meyerei in underseen (? oder sollte es Osterseen heißen) verleibt und verliehen haben Vermöge eines zweiten (?) Leibgedingbriefes des Datum Stött den drytten tag May als man zölt nach Christi gepurt fünfzehnhundertundfünfundsechzig Jar doch dergestalt daß sie darvon järlichen zinsen und geben sollen Mal(ter) Getraid … fischerung (Ehrung) u.s.w..
Es dürfte der gleiche Hans Greimoldt gemeint sein, welchen ein zweites Aktenstück erwähnt, das sich unter den Ettaler Klosterliteralien mit Datum 3.März 1565 befindet. Gesiegelt ist dasselbe, wie sich aus dem Inhalt ergibt, von dem bereits verstorbenen Kaspar Greimolt mit dem bekannten Stadttor als Wappen.
„Ich Matthäus Zwerger Fischer zu Seeshaupt bekenne für mich und alle meine Erben öffentlich in Kraft dieses Briefes, daß mir der ehrwürdige in Gott Herr Placidus Abbas und gemeiniglich der ganze Convent des würdigen Gotteshauses zur lieben Frau zu Ettal (doch erst nach Absterben des alten Hannsen Greimolt) die halb Seegen zu untersee ? verleibt und verliehen haben….. aines ……Laibgedingbriefes des Datum Stött den dritten Tag Marz als man zählt nach Christi Geburt 1565 Jarn; doch dergestalt, das sie uns jährlich darum zinsen und geben …. und in unser Gotzhaus ettal auf die 4 täg angehender Fasten ……… so ich aber das nicht tun würde und den Zins nicht geben …. Das zu waren Urkund, so gib ich Matthäus Zwerger diese Gegenverschreibung besigelt mit des verwösten Caspar Greymolt aigen Insigl und meiner ……. für gedruckt doch im und seinen erben onschad. Das sind mein Erbetten Zeugen die erbarn Zeugen Griabl Chanmerer zu Ettal und Michl Prior daselbst.“
In den späteren Akten lesen wir nur mehr Hans Greimoldt und Franz sein Sohn. Was aus dem Georg geworden ist, wissen wir nicht.
4.) Melchior Liedl ein halb Seegen von Christoph Greimoldt bei 10 Jahren erkauft, welche ihm Greimoldt davor 22 Jahre gelassen.
1581 sind genannt:
1.) (?) Matthes Greimoldt und Georg sein Vetter (? sein Vater).
2.) Christoph Greimoldt. Er wird der Vorbesitzer gewesen sein. Es soll wahrscheinlich Kaspar heißen.
3.) (?) Hans Greimoldt und Franz sein Sohn.
1586 sind bloß genannt:
Hans Greimolt (er siegelt) Söldner und Franz Greimoldt.
1587 heißt es:
1.) (?) Matthes und Georg die Greimolden Vetter ein Seegen.
2.) Christoph Greimolt ein Seegen.
3.) Hans Greimolt und Franz sein Sohn ein Seegen.
4.) Wastian Gebhardt und mit ihme Hans Greimoldt. Soweit die Seegensregister.
1613 stellt uns das Seegensregister Seeshaupt vor die schwerwiegende Frage: Wie hängen die neueren Greinwolt mit den bisher genannten alten Greimoldt zusammen? Die lateinischen Ziffern im Vorausgehenden suchten bereits auf die Beantwortung dieser Frage etwas vorzubereiten. Das Besitztum der Liedls ist 1613 nicht erwähnt, obwohl die Familie sicher noch existierte, wie spätere Aufzeichnungen erkennen lassen. Genannt sind in diesem Seegensregister nur:
I. Matthes und Hans die Greinwolt.
II. Kaspar Resch und Kaspar Greinwolt, ein Seegen, offenbar die Erben des Hensel Greimoldt oder des Reschen Aiden.
III. (?) Kaspar Strobl und Martin Greinwolt, ein Seegen. Am 22.8.1617 berichten uns die Pollinger Klosterliteralien (fasc. 178) „Mattheis Greimolt von Seeshaupten übergibt seinem Sohne Hans die Hube samt der Farniss. Er (Mattheis) hat noch einen ledigen Sohn und eine Tochter“. Gleichzeitig wird berichtet, dass der Propst von Polling Hansen Greimoldt und seiner Hausfrauen Agatha von Seeshaupten leibgedingsweise die Hube übergab. Hans besaß sie jedoch nicht lange, denn schon 1636 wird darüber zugunsten seines Geschwisterkindes Hans, dem Sohne Martins, verfügt. Es scheint zudem bloß eine halbe Hube gewesen zu sein; denn 1617 erzählt uns das Stiftsregister von Polling „Hans Greimoldt hat auf einer halben Hube Leibgeding. Gibt 6 Gulden usw. Martin hat auf einer Hube Freistift“.
1631 entlohnt Hans Greimoldt zu Seeseiten ein Kapital von 40 Gulden, während Balthasar Greimoldt von Seeseiten 10 Gulden von seiner Schuld zurückbezahlt. (Stiftsrechnung im Landshuter Archiv) Da Balthasar zu Seeshaupten ansässig war, so mag der hier genannte Hans Greimoldt mit dem Sohn des Mathies identisch sein.
1636 am St. Bartlmätag, so melden die Pollinger Klosterliteralien (Bd. 179 S. 153), „haben wir dem Martin Greimoldt von Seeshaupten auf seines Vaters Bruders Kind Hansen Greinolden daselbst sel. innegehabten Leibesgerechtigkeit der halben Hube für seinen Sohn auch Hansen Greimoldt den Einstand von Grundherrschaft wegen gegeben. Georg Gistl hat das Haus eingetan, ihme aber obigen Greimoldt angenommen (früher natürlich). Hierauf haben wir den Hansen Greimoldt und Agatha Zwergerin seiner ehelichen Hausfrau Leibgeding verliehen.Zeuge Balthasar Greimoldt zu Seeshaupt.“
Weiter unten werden wir sehen, dass dieser Balthasar der Sohn des Georg und der Anna Greinwald von Seeshaupt war und um 1582 in Seeshaupt geboren ist.
1665 erwähnen die Weilheimer Gerichtsliteralien (Bd. 2 S. 197): Martin Greinwoldt (deutlich) Seeshaupt, eine Pollingsche Sölde. 1669: Martin anitzt Veith Greinwoldt.
1665 und,1669 nennt die gleiche Quelle: Georg Greinwoldt; er besitzt ein Pollingisches Söldhäusl als Freistift ohne Frau. Der Verfasser des Seeshaupter Familienbuches hält diesen Georg für einen Sohn des vorgenannten Martin: Mit Recht, wie später (S. 26) ausführlicher begründet wird.
Auch ein Hans Greinwoldt anitzt Kaspar Liedl Sölde ohne Pau nach Benediktbeuren gehörig, ist in den Weilheimer Literralien erwähnt. Das Seegenregister von 1668 nennt ihn „Hanns Greinwoldt den Eltern jetzt Kaspar Liedl 1/2 Seegen“. Wie diese Sölde in den Besitz der Liedls kam, erzählt uns der Übergabebrief vom 30.11.1660 (Weilheimer Briefprotokolle 5. Bd. Seite 51 Oby. Kreisarchiv):
„Hans Greinwoldt (deutlich) von Seeshaupten und Maria, dessen Eheweib bekennen und übergeben ihre vom Kloster Benediktbeuren lehensweise innegehabte Sölden samt den dem Gotteshaus gehörigen 2 Äckern und Hausgärtlein ihrer lieben Tochter Agatha und deren künftigen Ehewirt gegen eine Übergabe von 100 fl., von welcher Summe 50 fl. bezahlt worden sind. Sie heiratet den Junggesellen Kaspar Liedl, Martin Liedls von Seeshaupten und seiner ehelichen Gattin Anna eheleibliche Sohn, welcher 85 fl. in die Ehe bringt.“
Der hier genannte Hanns Greinwoldt der Ältere, war sicher ein anderer, als der Hanns Greinwolt, der Sohn des Martin; denn Agatha Zwerger, die Gattin des Hanns, wird in den Seegensregister von 1661 – 1664 gemeinsam mit Veith Greinwald, dem Bruder ihres Gatten Hanns, als Witwe Agatha erwähnt. Zudem hieß die Gattin des älteren Hanns Maria.
Schließlich führen die Gerichtsliteralien noch folgende zwei Greinwald an: Melchior Greinwoldt, Sölde nach Beuerberg gehörig, wahrscheinlich der Melchior Greinwoldt von St. Heinrich, und Jakob Greinwoldt (deutlich), nach Polling grundbar. Dieser Jakob ist derselbe, welcher im Übergabebrief vom 12.12.1658 genannt ist und in der Beschreibung des Landgerichts Weilheim von 1689 als Besitzer erwähnt ist.
Der Übergabebrief lautet: „Leonhard Greinwoldt (deutlich) Fischer zu Seeshaupten, bekennt und übergibt seine zum Kloster Polling gehörige Söldenbehausung seinem leiblichen Sohn Jakoben Greinwoldt (deutlich) gegen Herausgabe von 80 fl. welche bereits völlig, bezahlt worden sind.“
Trotz der vielen Kinder, welche Jakob hatte ging sein Anwesen nach seinem Tode in fremde Hand über. Laut Vertrag vom 11.8.1679 setzte sich nämlich Maria, die Witwe des Jakob Greinwald von Seeshaupten mit den vorhandenen 8 Stiefkinder „auseinander, weillens sie bei ihme Greinwaldt (deutlich) in wehrendt des Ehestand kheins erworben, namens Christoph 18 (gibt als Geburtsjahr 1661), Martin 16 (1663), Maria 14, (1665), Agatha 12 (1667), Barbara 10 (1669), Anna 7 (1672) Mathies 5 (1674) und Sebastian 2 1/2 (1676) Jahre alt. Die dem Gotteshaus und Kloster Polling zugehörige Sölde neben einer halben Wirtsgerechtigkeit und drei Krautäckern zu St. Michaels Gotteshaus allda gehörig sollen, vermöge Konsens von 6.6. dieses Jahres, ihr verbleiben. Sie soll aber gebunden sein, ihren acht Stiefkindern 160 fl. zu bezahlen, jeder Tochter zu deren künftigen Verheiratung ein zugerichtes Ehegewand, Bettstatt und Truhen. Das Erbteil muss innerhalb drei Jahren völlig bezahlt und hernach verzinst werden“.
Daraufhin heiratet die Witwe als „tugendsame Maria Greinwaldin (deutlich) von Seeshaupten Weiland Jakobs Witwe“ den Josef März: ehelicher Sohn des Veit zu Seeseiten noch lebend und Agatha dessen Eheweib.
Durch die Heirat der Stiefmutter Maria Greinwald aus der Heimat verdrängt, mussten die vom Vater als Doppelwaisen zurückgelassenen Kinder ihr Brot wahrscheinlich in der Fremde suchen. Bei zwei von den Söhnen (Mathies und Martin) wissen wir es sicher. Der Heimatforscher Adolf Roth fand nämlich in den Kirchenbüchern von Waldsassen i.d. Opf. Folgendes:
Matthäus auch Mathies Greinwalt, Maurer in Waldsassen, Sohn des Jakob Greinwalt von Seeshaupt, heiratete am 26.8.1698 in Waldsassen die Gertraud Strobl, Tochter des Johannes Strobl in Waldsassen, und nach deren Tod am 20.5.1726 ebenfalls in Waldsassen die Anna Eva Fischer, Tochter des Johann Georg Fischer, Bürger und Leinweber in Waldsassen. Mathies starb am 16.5,1731 in Waldsassen, 60 Jahre alt, müsste also – genau gerechnet – 1671 geboren sein. Das stimmt mit dem Alter des Mathies Greinwald von Seeshaupt beziehungsweise mit seinem Geburtsjahr überein; denn die sechzig Jahre sind sicher nur als abgerundet zu erstehen.
Noch vor Mathies dürfte auch sein Bruder Georg Martin samt seiner Gattin Anastasia als Klosterfischer nach Waldsassen gekommen sein; denn die Taufbücher von Waldsassen melden uns folgende drei Kindstaufen des Ehepaares Martin Greinwald und einer Gattin Anastasia:
1.) Margarete, getauft und gestorben am 27.10.1693 in Waldsassen.
2.) Georg Martin, getauft am 21.4.1695 in Waldsassen. Er heiratete am 5.8.1721 daselbst die Maria Barbara, Tochter des verst. Aegid Spitzl.
3.) Johann Michael, getauft am 3.9.1699. Sein Vater hat die Taufe nicht lange überlebt; denn bereits am 19.9.1701 lesen wir in Trauungsbuche Waldsassen, dass seine Witwe Anastasia den bürgerlichen Metzgermeister Johann Georg Schrödl daselbst geehelicht habe.
Die überraschende Feststellung, dass die Seeshaupter Greinwald bis nach Waldsassen fanden, erklärt sich daraus, dass um jene Zeit das Kloster Waldsassen, welches ein Opfer der Reformation und des dreißigjährigen Krieges geworden war, durch Zisterzienser von Fürstenfeldbruck wieder aufgebaut wurde. Dazu haben die Mönche aus Ober§5 Die Greimolt von Seeseiten. bayern nicht bloß tüchtige Bauhandwerker, sondern auch mancherlei Klosterpersonal, z.B. Klosterjäger und Klosterfischer mitgebracht. Wer weiß, ob nicht auch die Strobl auf diese Weise nach Waldsassen kamen, denn 1613 teilten sich Greinwald und Strobl in eine Pollinger Hube zu Seeshaupt.
Noch eine Tatsache verdient hier Erwähnung. Nach dem Pollinger Stiftsbuch „hat am 19.2.1581 Jörg Greinmold eine Behausung, Hofstatt und zwei Gärten, gestiftet bekommen.“ Damit kann das Anwesen des bis 1580 zinsenden Christoph Greinwold nicht gemeint sein; denn von da ab zinsen zum gleichen Termin die beiden Söhne des Christoph, Georg und Kaspar und der Schwiegersohn Gebhard, und zwar, wie Christoph, immer auf Georgi. Der an Nicolai zinsende Jörg Greinwold muss also einer anderen Familie zugehört haben. Er zinst nach dem Seeshaupter Salbuch 1593 und 1596 auf Nicolai von 20 fl., von 1597 an von 40 fl., ab 1602 jedoch von 100 fl.. Zum gleichen Termin zinst 1625 und 1626 Balthasar Greinwold und zwar ebenfalls von 100 fl.
Diesem Balthasar wurde am 12.2.1624 ein Sohn Peter getauft. Die Stiftsrechnung von Seeshaupt (Kreisarchiv) berichtet: Balthasar Greinwoldt (deutlich) zu Seeshaupten zahlt 1631 ein Schuldkapital von 20 fl. an die Kirchenstiftung heim.
Über seine Familie und seine Ahnen gibt uns folgender Sippschaftsbrief in den Weilheimer Gerichtsprotokollen (Bd. 1 Kreisarchiv) interessanten Aufschluss:
„Georg Greimold (hier heißt es Greimold, in allen folgenden Fällen Greinwoldt) von Ambach Wolfratshauser Landgericht, Kasper Greinwoldt Hofmark Dutzing, Balthasar Greinwoldt von Seeshaupten und Katharina Greinwoldin, Kasparn Riegers allda hinterlassene Wittib alle 4 Geschwister geth erscheinen vor Gericht und zeigen an, dass ihr lieber Bruder Hans Greinwold, welcher zu Überlingen am Bodensee einen Herrn, dessen Namen ihnen aber unbewusst, in der Schifffahrt gedient und anitzt ledigen Standes verstorben ist und weil er Geld verlassen haben soll, dessen wegs sie sich als rechte Erben dem nachzukommen gedacht und vorhabent, auch darauf, dass sie bemelt ihres Bruders selig rechts eheleibliche Geschwister geth von einem Vater und Mutter und dermalen einzige nähere Erben vorhanden seien.
Zu Zeugen vorgestellt Peter Gröber von Seeshaupten und Kaspar Kämmerer Bürgermeister zu Weilheim, bei sechzig Jahren ihres Alters, welche an Eidestatt einhellig bekennen, dass sie obgenannten abgeleibten Hannsen Greinwoldt, des Erblassers selige Eltern als Georgen Greinwoldt und Anna dessen Ehewürtin zu mehr beredten Seeshaupten gewohnt als auch den Erblasser wohlbekannt und sagen sämtlich, dass eben dieser Hanns Greinwold von einem Vater und Mutter Frau Tochter Brueder und khains anderer näheren Erben ganz mit vorhanden seien. 19. April 1636.“
Im anschließenden Briefprotokoll heißt es dann weiter: „Weil Georg und Balthasar Greinwoldt und ihre Schwester Katharina, die hinterlassene Witwe Kaspar Riegers von Seeshaupten dem ehrbaren Greinwald Kaspar ihren Bruder und Hannsen Rieger als ihren Vetter die Gewalt verliehen, das Geld einzufordern u.s.w..“
Aus diesem Sippschaftsbrief lernen wir kennen: Georg Greinwald und Gattin Anna als Eltern. Deren Kinder Johannes, als Schiffer ledig in Überlingen gestorben, Georg in Ambach, Katharina verheiratete Rieger, Kaspar, verheiratet in Tutzing (siehe Kapitel Tutzing Seite 358) und Balthasar, den wir wiederholt in Aktenstücken finden: 19. August 1632 ist er, 50 Jahre alt, Zeuge bei einem Geburtsbrief, 1631 zahlt er 10 fl. von seiner Schuld an die Kirche zurück. 1625 und 1626 zinst er von 100 fl.. Daraus folgt, dass der Jörg Greimolt (!), welcher an Nikolai von 1593 an von 20 fl, von 1598 an von 40 fl. und von 1602 an von 100 fl. zinst, sein (Balthasars) Vater ist.
Jetzt gilt es noch klarzulegen, welcher von den vielen gleichzeitigen Georg Greinwald von Seeshaupten als Stammvater der letztgenannten Familie in Frage kommt,
Jener Georg Greinwald, welcher abwechselnd mit seinem Bruder Kaspar und Schwager Hans Gebhard anstelle des Christoph Greimolt zinst, jedenfalls nicht; denn Kaspar wird mit Christoph schon 1578 gemeinsam genannt; sein jüngerer Bruder kann also unmöglich der Vater der vorerwähnten Kinder Georg, Kaspar, Balthasar, Hans und Katharina, verheiratete Rieger gewesen sein (vergleiche Abschnitt A, §3)
Auch der „Vetter Georg“, des Matheis Greinwald scheidet als Vater dieser Kinder aus; denn hätte er selber Kinder gehabt, würde Matheis sicher nicht sein Besitznachfolger geworden sein.
Vielleicht ist jener Georg, welcher in dem Aktenstück von 1565 (siehe Abschnitt A, §3) gemeinsam mit seinem Bruder Franz als Sohn des alten Hans Greimolt(!) erwähnt ist, der Gesuchte. Dem steht aber entgegen, dass im Seegensregister von 1578, 1581, 1586 und 1587 immer nur Hans Greimold und sein Sohn Franz genannt ist.
Allerdings könnte Franzens Bruder Georg zuerst vorübergehend und von 1581 an bleibend mit der Pollinger Sölde belehnt worden sein. Damit wäre genügend erklärt, warum Georg von 1578 ab nicht mehr als Mitbesitzer des väterlichen Anwesens. erscheint.
Soviel ist sicher: Nachdem der 1582 geborene Balthasar Greinwald von Seeshaupten am gleichen Termin und von der gleichen Summe zinst wie der 1581 neubelehnte Georg, so ist letzterer sicher sein leiblicher Vater. Wäre dieser Georg ein anderer als der Bruder des Franz, so müssten wir eben an einen vierten gleichzeitigen Georg Greinwald von Seeshaupten glauben, für den aber das Beweismaterial erst recht zu suchen wäre.
§5 Die Greimolt von Seeseiten.
Seeseiten ist nur eine Viertelstunde von Seeshaupt entfernt. Es ist darum erklärlich, dass die Seeshaupter Greimolt auch dort Besitzungen hatten. Nachdem die Weilheimer Greimolt so gute Verbindungen mit den Klöstern hatten, war es ihnen, wie ihren Seeshaupter Namensgenossen leicht möglich, in den Besitz eines Klostergutes zu kommen. So enthält eine Urkunde des Klosters Polling die Mitteilung: „Sonntag nach Agatha 1515. Revers des Ul. Greimoldt zu Seeseiten um das Seelein zu Monatshausen, das ihm Propst Johann von Polling in Leibgedingsweise verliehen hat“. Kaspar Greymold, Bürgermeister zu Weilheim siegelt. Dieses Seelein ist nichts anderes als der „Majestätsweiher“, welcher aber nie einer Majestät gehörte. Er hieß früher Maistettenweiher, weil hier einmal eine Maistätte, ein abgeholzter Wald, stand.
1520 werden im Pollinger Steuerregister (Bayr. Hauptstaatsarchiv München) erwähnt: Ul. Greymold, Kaspar Gebhard und Wilhelm Gebhard. Dass sie sich zu dritt an ein Anwesen teilten, ergibt sich aus dem Pollinger Stiftsbuch. Dort heißt es 1532: „Kaspar Greymold hat ein Drittel-Gut. (1538 ist Greymold durchstrichen und Gebhard darüber geschrieben). Georg Greymold hat ein Drittel-Gut. (Auch hier ist Gebhard korrigiert). Ule Greymold hat ein Drittel-Gut. 1546 Sein Sohn Christoph Greimold. 1548 Christoph und Narziss. 1551 Thoma Greimold und Narziss“. Die Gerichtsliteralien vom Kreis‑Archiv (Lehen 3304/801) ergänzen das Vorausgehende, indem sie schreiben: „1541 Ullrich Gremold ein Seegen, 1564 Greymold ein Seegen 1578 Thoman und Zusch (= Narziss) Greymold ein Seegen“. Später erwähnt das Stiftsbuch von Polling die drei Drittel-Güter noch einmal: „Wolfgang Gebhard, Jörg Gebhard (seit 1516 Kaspar Anrieder) Narziss und Thoman Greymold. Des letzteren Sohn heißt auch Thomas“. 1576 heißt es: „Zu wissen, dass Narziss Gebhard den dritten Teil des Gutes an sich gebracht hat“.
Wahrscheinlich gehören die Greimolts von Seeshaupt und jene von Seeseiten zusammen und, wenn nicht alles trügt, breiten sie sich infolge ihrer Verbindungen auf beiden Ufern des Starnbergersees aus und entsenden ihre Sprossen bis tief in das Bayerland hinein. Daher kommt es, dass es in der Umgebung des Starnbergersees kaum eine Ortschaft gibt, in der nicht die Greimolts und Greinwalds ansässig gewesen wären. Im Osten geht es nach Schlehdorf, Iffeldorf, Benediktbeuren, St. Heinrich, Holzhausen, Münsing und Aufkirchen, von da weiter nach Aubing und München. Ähnlich ist es am Westufer des Sees. In Bernried finden wir 1541 Greimolte als Fischer, in Unterzeismering ebenfalls. Schon 1527 sind dort 2 Fischer dieses Namens, Thomas Greinwolt beim Kugelmüller und Jörg Greimold beim Moser nachgewiesen. All diese Ortschaften werden uns in den kommenden Kapiteln noch beschäftigen, am ausgiebigsten Tutzing im nächsten Kapitel, wo mehr als die Hälfte aller Anwesen, wahrscheinlich eine Folge des dreißigjährigen Krieges, im Besitze von Greimolts und Greinwalds waren. Auch im nahen Feldafing, Possenhofen, Pöcking und Starnberg stoßen wir auf Glieder dieser Familien. Wie sie nach Westen zu sich verbreitet haben, sahen wir teilweise schon in dem Abschnitt über Weilheim, ganz besonders aber in den ersten vier Kapiteln dieses Buches bei Oderding, Wielenbach, Polling und Haunshofen.
Nachträglich fand der Verfasser in den Bernrieder Klosterliteralien (X. bayrisches Staatsarchiv) einige uralte Zeugnisse über den Besitz der Greinwaldfamilien von Seeshaupt und Seeseiten aus dem Jahre 1534. Hier heißt es (Seite 18): „Thoma Greymoldt ist nacher Gefraindt auf beiden tailen und melt (meldet) daß es bei dreißig Jahr ……. daß die von Seeshaupten ……… innegehabt haben, daß er aber wiese, wein und zürgel(?) oder Gerechtigkeit darzu gab, wiß er nit. Am Montag nach Joani 1534.“
(Seite 21): „Thomas Greymolt von Ampach hat gesagt, daß die Greymoldt zu Seeshaupten bei zwanzig Jahr aigentümlich“ (Seite 23): “ Thoma Greymoldt von Seeshaupt…. auf baidenteils hat gesagt ……… (unleserlich)“. Wenn diese Aktenstücke auch schlecht leserlich, ein Beweis für den alten Besitzstand der Familie sind sie doch
§6 Die Greinwald in Seeshaupt.
Während die vorausgehenden Archivalien uns mit Sicherheit darauf schließen lassen, dass die bis in die neueste Zeit herein existierenden Seeshaupter Greinwaldfamilien unmittelbar von den alten Seeshaupter Greimolt abstammen, reichen diese Urkunden doch nicht aus, um uns genau sagen zu können, in welche der verschiedenen Greimoltstämme diese Greinwaldfamilien einzugliedern sind.
Nach den verschiedenen Seegenregistern, die wir bekommen haben, kämen hier drei verschiedene Greimoltfamilien in Betracht:
I) Die des Paule Greimolt, der auch schon wiederholt Greinwald geschrieben und zum ersten Mal 1519 genannt ist.
II) Jene des Hensel Greimolt, des Reschen Aiden (Schwiegersohn) und endlich
III) jene des Hans Greimolt, der gleichzeitig mit den anderen genannt ist und gemeinsam mit Paule Greimolt 1528 als Kirchpropst von Seeshaupt Erwähnung findet.
Die Greimolt beim Reschen scheiden für unsere Verwandtschaft aus, weil wir ihre Nachkommen und Erben bis auf 1625 herab lückenlos verfolgen können. Auch für eine Verwandtschaft mit dem anderen Hans Greimolt lässt sich kein Beweis erbringen. In Frage käme lediglich die Familie des Paule Greimolt, der glaublich mit den beiden anderen, gleichaltrigen Familien durch Verwandtschaft zusammenhing.
Hier erhebt sich aber sofort eine große Schwierigkeit. Wie wir aus den vorher angeführten Aktenstücken wissen, „haben am 24.8.1534 der Weilheimer Maler Jörg Greimolt und seine Gemahlin Katharina samt ihrem Sohne Konrad vom Kloster Polling die Hube in Seeshaupt verleibt bekommen, so vorher Paule Greimolt innegehabt hat“. Tatsächlich rechnet 1538 und 1539 das Kloster mit Jörg dem Maler ab, 1541 mit Jörg Malerin, sie scheint also inzwischen Witwe geworden zu sein. 1542 mit Jörg Müller, der die Malerin hat (sie hat also nochmals geheiratet), 1543 aber mit Kaspar Liedl. Man müsste also das Besitztum des Paule Greimolt in den Händen der Liedl suchen. Dessen ungeachtet wäre es aber doch denkbar, dass der alte Besitz später wieder an die Verwandten des früheren Eigentümers zurückfiel. Den einen Beweis hiefür dürfen wir darin erblicken, dass im Seegensregister von 1578 die Liedl (Melchior) als Besitzer eines anderen Anwesens aufgeführt sind, also getrennt von den drei ältesten Greimoltfamilien. Den zweiten zwingenden Beleg für diese Annahme erbringt jedoch die Bemerkung im gleichen Seegensregister von 1578: „Georg Greimolt eine ganze uralte Seegen von dem alten Paule Greimolt herzunehment, durch den die Ordnung ist helfen aufrichten worden“.
Wir dürften darum kaum irre gehen, wenn wir die beiden 1581 zusammen genannten Matthes Greimolt und Georg, seinen Vetter, als Nachkommen und Erben des Paule Greimolt (auch Greinwolt) in Anspruch nehmen. Wäre Georg der Vater des Matthes Greimolt, dann würde der Stammbaum der älteren Greinwaldfamilie mit diesem Georg beginnen. Der Abschreiber könnte ja leicht „Vetter“ statt „Vatter“ gelesen haben. Aber selbst dann, wenn Georg nur der Vetter des Matthes war, dürfen wir den ungenannten Vater des Matthes an die Spitze unseres Stammbaumes stellen.
Georg Greimolt gab es um jene Zeit mindestens drei. Der eine war der Vater der Balthasar, der zweite der Bruder des Kaspars und zinste mit diesem wiederholt für Christoph Greimolt (auch Greinwolt geschrieben). Er ist offenbar der Besitznachfolger des Hensel Greimolt (Schwiegersohn des Resch), welcher 1519 mit Wolfgang Stern und einem anderen Hans Greimolt zinst, 1521 mit Paule Greinwolt, Wolfgang Stern und dem anderen Hans Greimolt. Ob der 1528 mit Paule Grimwolt(!) als Kirchpropst erwähnte Hans Grimwolt identisch ist mit dem Hensel Greimolt, also dem Resch, oder mit dem anderen Hans Greimolt, lässt sich heute nicht mehr entscheiden. Jedenfalls zinst Hensel Greimolt 1532 für einen ganzen Hof, was vielleicht darauf zurückzuführen. ist, dass er jener Hans Greimolt ist, welcher 1531 von Propst Leonhard von Beuerberg den Greuthof (bei Seeshaupt) als Lehen erhielt. Der Wolfgang Stern dürfte mit dem Vetter Wolf oder „Wolf Greimolt“ ein und dieselbe Person sein. Er war sicher mit den Greimolts verschwägert.
Die Besitzer des einstens dem „Resch“ gehörigen Anwesens waren also: Hans oder Hensel Greimolt des Reschen Aiden(Schwiegersohn), dann 1541 Christoph Gremolt (!) und Wolf Greimolt, 1564 Christoph und Vetter Wolf, 1578 Christoph Greimolt „ein ganzer Seegen von seinem Endl und Vatern, der sie ihm übergeben, bei 100 Jahren innegehabt, jetzt sein Sohn Kaspar Greimolt“. Dem Kaspar gesellt sich nach dem Seeshaupter Saalbuch (Pfarrarchiv Seeshaupt) dessen Bruder Georg zu. Beide zinsen von 1592 an, daneben. zinst aber wieder Christoph, 1593, 1595 und 1597 Hans Gebhard, der Schwiegersohn des Christoph Greinwald (deutlich), 1614 wieder Christoph, dessen Name wahrscheinlich für seine Erben steht, denn 1613 sind im Besitze seiner Seegengerechtigkeit Kaspar Greimolt und Kaspar Resch. Mit letzterem Namen ist bekundet, dass wir es hier mit dem Resch-Anwesen zu tun haben. Von Georg, dem Bruder des Kaspar, erfahren wir nichts mehr.
Dieser Georg ist aber sicher nicht personengleich mit dem dritten Georg Greimolt, dem Erben des Paule Greimolt; den letzteren Georg finden wir schon 1564 und 1578 auf dem Anwesen des Paul Im Seegensregister 1578 heißt es von ihm, wie wir vorhin schon erwähnten: „Georg Greimolt eine ganze uralte Seegen von dem alten Paule Greimolt herzunehment, durch den die Ordnung ist helfen aufrichten worden“.
Da er der Vetter des Matthies Greimolt war, so steht seine Verwandtschaft auch mit dessen Neffen Martin Greinwald fest. Wie es kommt, dass 1613 Martin Greimolt gemeinsam mit Kaspar Strobl als Besitzer einer Seegensgerechtigkeit erwähnt ist, steht dahin.
In diesem Jahre waren Eigentümer der Fischereirechte des Paul Greimolt, Matthies und Hans „die Greinwolt“ (!), 1617 – 1636 Hans Greimolt, der Sohn des Matthies. Auf dem Anwesen des Resch saßen in diesem Jahre Kaspar Resch und Kaspar Greinwolt, wie oben bemerkt. Verschwunden ist die dritte Greimoltfamilie, über welche im Seegensregister folgende Aufzeichnungen niedergelegt sind: 1541 Hans Greimolt. 1578 „Hans Greimolt und Franz sein Sohn eine ganze Seegen halb uralt und die andere halbe Seegen von Sigmund Egolt, dessen Weib er eine Zeit lang Ernerdt bei 6 Jahre, dem Pfleger Marx Anthon Soitter selig erlangt und zugelassen“. 1581 Hans Greimolt und Franz sein Sohn. 1586 Hans Greimolt und Franz Greimolt. Hans Greimolt ist Siegler.
Halten wir uns das alles vor Augen, dann steht folgende Stammtafel gesichert vor uns:
Stammvater, ungenannt, Besitzer eines nicht näher bezeichneten Gutes in Seeshaupt oder Seeseiten. Er hatte zwei Söhne, von denen uns nur der eine (Matthes) dem Namen nach bekannt ist, während wir vom anderen nur den Sohn (Martin) kennen. Vielleicht war der Vater dieses Martin jener Hans, der gemeinsam mit Matthes Greinwold im Jahre 1613 eine Hube von Polling bewirtschaftete, die vorher dem Matthes und seinem Vetter Georg gehörte und welche Matthes, laut Urkunde von 1617, seinem Sohn Hans und dessen Gattin Agatha Staiger übergab.
I. Gen. (Sohn): Matthes Greimolt, welcher im Seegensregister zum ersten Mal 1581 vorkommt und zwar als Mitbesitzer des „Vetter Georg“ der wahrscheinlich der gleiche ist wie der 1564 und 1578 genannte Alleinbesitzer der gleichen Seegensgerechtigkeit. Er war sicher der Besitznachfolger des uns schon bekannten Paule Greimolt (Greinwald).
Dessen Name steht zwar noch 1543. im Seegensregister; weil jedoch damals Jörg Maler, kein anderer als Jörg Greimolt, Kunstmaler in Weilheim, und seine Gattin Katharina das von Paul herstammende Anwesen inne hatten, so müssten eigentlich diese statt des Paule Greimolt im Seegensregister stehen.
Matthes Greimolt wird, wie vorhin bemerkt, im Jahre 1581 zum ersten Mal als Mitbesitzer genannt. 1587 finden wir Matthes und Georg „die Greimolten“ wie gemeinsame Besitzer. Um diese Zeit „1588 hat sich Jörg Greimolt von Seeshaupten in einer schweren Krankheit zu unserer lieben Frau mit einer Messe verheißen. Ist ihm gnädig geholfen worden“. (Münchner Hauptstaatsarchiv. Rottenbuch Lit. 86.)
Auffallenderweise finden wir den Vetter Georg im Seegensregister von 1613 nicht mehr, er dürfte damals schon tot gewesen sein. 1613 heißt es: „Matthes und Hans die Greinwolt“. Sie haben nach diesem Seegensregister eine ganze Seegen. Nach dem Tode des Hans (Matthes Sohn), 1636 ist nur von einer halben Hube die Rede. Unterm 22.8.1617 berichten die Pollinger Klosterliteralien: „Mattheis Greimoldt von Seeshaupten übergibt seinem Sohne Hans die Hube samt der Fahrniss. Er hat noch einen ledigen Sohn und eine Tochter“. Wie wir oben schon gehört, war der Propst von Polling damit einverstanden, dass 1617 die Hube auf Hansen Greimolt und dessen Gattin Agatha überging. Sie war eine geborne Staiger von Aichendorf; denn die Oderdinger Trauungsmatrikel vom 22.3.1617 meldet uns die Trauung des „Hans Greimolt filius Matthias mit Agatha Staiger von Aichendorf“ in Oderding.
Lange blieb dieser Hans nicht im Besitz seiner halben Hube, denn schon 1636 erfahren wir, dass der Sohn des Martin, der ebenfalls den Namen Hans führte, leibgedingsweise die halbe Hube des verstorbenen Hans Greimolt, Matthies Sohn, erhielt.
II. Gen. (Enkel): Martin Greimolt besaß laut Pollinger Stiftsregister 1617 eine halbe Hube als Freistift. Dass er 1613 als Martin Greinwolt(! ) sich mit Kaspar Strobl in eine Seegen teilte, wissen wir schon. Auch im Seegensregister 1630 wird er Greinwald geschrieben. Dagegen heißt es 1640: „Martin Greimolt eine halbe Hube, sein Sohn ist Hans Greimolt“. Martin muss zwischen 1665 und 1669 gestorben sein, denn im Mai 1669 ist in den Weilheimer Gerichtsliteralien (Band 2 Seite 272) unter den Söldnern von Seeshaupt angegeben: „Martin jetzt Veit Greinwoldt“. Martins Trauung und die Taufen seiner ältesten Kinder gehen den Seeshaupter Pfarrmatrikeln voraus, sind uns also unbekannt.
Der Akt der Gutsübertragung mit Martins Sohn Hans (Pollinger Klosterliteralien Band 179 Seite 153) lautet wörtlich: „24.8.1636, St. Bartlmätag haben wir dem Martin Greimoldt von Seeshaupt auf seines Vaters Bruders Kind Hansen Greinolden daselbst selig inne gehabten Leibsgerechtigkeit der halben Hube für seinen Sohn auch Hansen Greimoldt den Einstand von Grundherrschaft wegen gegeben“. Georg Gistl hat das Haus eingetan, ihme aber obigen Greimoldt angenommen. Hierauf haben wir dem Hansen Greimoldt und Agatha Zwergerin seiner ehelichen Hausfrau Leibgeding verliehen. Zeuge Balthasar Greimoldt zu Seeshaupt“.
Wahrscheinlich ist diese Agatha Zwergerin die im Seegensregister des Jahres 1661 – 1664 genannte Witwe. Da heißt es: „Veit Greinwoldt und die Witwe Agatha“.
B. S p e z i e l l e s.
§1 Die ältere Greinwaldfamilie.
Um das Vorausgehende kurz zusammenzufassen, sei dieser Abschnitt begonnen mit dem uns vom Jahre 1613 ab bekannten
Martin Greinwald
welcher, wie sich nachträglich im Totenbuch fand, am 16.2.1667, fast 90 Jahre alt, in Seeshaupt gestorben ist. Genau gerechnet, müsste er also 1577 geboren sein. Weil die Pfarrmatrikeln von Seeshaupt erst mit dem Jahre 1618 beginnen, ließ sich nur die Geburt seines Sohnes Veit feststellen. Den Namen der Mutter haben die damaligen Taufbücher überhaupt nicht erwähnt, wohl aber, als ob dieser wichtiger wäre, den Namen des Taufpaten Michael Pfäticher. Es wäre aber nicht ausgeschlossen, dass die am 29.4.1636 gestorbene Katharina Greimoldin die gesuchte Mutter war.
Wie der Vater des Martin hieß, ließ sich bis heute nicht feststellen; das jedoch ist sicher: Matthies Greinwald, der Besitzer des früher Paule Greinwold´sche Gutes, war der Bruder von Martins Vater. Wir können also, auch wenn wir den Stammvater vorerst nicht wissen, mit Martin Greimolt als Enkel beginnen, um auf diese Weise seinem Vater und seinem Großvater den Platz frei zulassen.
Die drei uns bekannten Söhne des Martin, welche dann der III. Generation zugehören, sind:
1. Johannes Greimolt von Seeshaupten. Er heiratete am 16.7.1636 in Seeshaupt die Agatha Zwörger von Seeshaupt. Balthasar Greimolt war Trauzeuge. Taufpaten bei den Kindern (IV. Gen.) waren Thomas Klotz von Anried u.d.G., die Mutter ist wieder nicht angeben. Der am 1.4.1638 in Seeshaupt getaufte Georg heiratete am 17.5.1666 die Katharina Höllrigl. Georg Ist sowohl bei der Taufe als auch bei. der Trauung Greinwald geschrieben. Benedikt wurde getauft am 28.2.1641. Sein Vater Johannes muss schon vor 1660 gestorben sein, weil dessen Gattin Agatha um diese Zeit als Witwe erscheint. Die am 31.1.1659 im Alter von ungefähr 68 Jahren gestorbene Agatha Geimolt muss die Witwe des, bereits 1634 gestorbenen Hans Greimolt, dem Sohne des Mattheis gewesen sein.
2. Georg Greimolt, geb. um 1615. Über ihn berichtet ausführlich weiter unten §2.
3. Veit Greimoldt, getauft in Seeshaupt am 18.5.1619, ist im Seegensregister von 1661 mit 1664 und in dem späteren deutlich Greinwolt geschrieben.
a.) Vitus heirateteam 5.8.1655 in Seeshaupt die Anna Monetsbergerin von Beirberg (Zeuge Nikolaus Riederer, Verwalter von Eurasburg), welche erst 32 Jahre alt am 17.1.1659 starb, und am 24.5.1660 (Greinmolt geschrieben) die Katharina Goldhoferin von Iffeldorf. Zeugen Georg Zwerger und Christoph Neumaier. | b.) Kinder (IV. Gen.): 1.) Maria, getauft 3.9.1654. Mutter Anna. 2.) Ursula, getauft 13.11.1657. Mutter Anna. Patin Ursula Böhm. Ursula starb als Jungfrau unter Greinwoldin am 24.1.1675. 3.) Matthäus, geb. 1665 und 4.) Nikolaus, geb. 1659. |
a.) Vitus heiratete | b.) Kinder (IV. Generation):1.) Matthäus 1665 und 2.) Nikolaus 1669. 3.) eine Maria, von der wir unten noch hören werden. |
Über den Veith Greinwoldt fand der Verfasser in den Weilheimer Briefprotokollen verschiedene interessante Einzelheiten. Vor allem zwei Borg– und Schuldbriefe:
„24.3.1677 Veith Greinwoldt (deutlich) von Seeshaupten und seine Gattin Katharina stellen dem dreizehnjährigen Töchterl des verstorbenen Lorenzen Schmidt und dessen Vormund Martin Egolt einen Schuld- und Borgschein über 40 fl. aus, welche gedachter Lorenz Schmidt vermöge Vertragsbriefes vom 1.0kt.1666 berirter seiner Tochter wegen ihres anerstorbenen mütterlichen Erbgutes zu zahlen schuldig ist“.
Am 20.5.1681 ein weiterer Schuldbrief über 50 fl. des gleichen Ehepaares an die Liedlschen Kinder, deren Mutter Agatha, wie wir bereits hörten (genauer Text siehe Abschnitt A, §3), eine Tochter des Johannes Greinwold des Älteren war.
Dann ein Tauschvertrag und eine dazugehörige Quittung, wobei es sich um die Tochter Maria des Veith Greinwoldt (deutlich) handelt. Der Tauschvertrag stammt vom 3.2.1677. Danach tauschten Ambrosi Vörmann(?) und dessen Gattin Ursula ihre in St. Heinrich gelegene Sölde, mit Genehmigung der Grundherrschaft Kloster Beuerberg vom 24.1.1677, gegen den Besitz des Michael Feichtmayr und dessen Eheweib Ursula ein. Derselbe gehörte zum Kloster Bernried, das seinerseits am 30.1.1677 den Konsens dazu erteilte. „Besagter Feichtmayer muss aber der Greinwoldtschen Pflegetochter zu Seeshaupten angewiesenermassen auf nächste Georgi 50 fl. hauptguet samt 8 fl. hiervon verfallenen und ausständigen Gilten bezahlen.
Dass dieses geschehen ist, beweist folgendes Aktenstück vom 21. April 1677: „Maria, Veith Greirwoldts (deutl.) eheliche Tochter zu Seeshaupten, neben ihrem von der Obrigkeit verordneten Vormund Jacoben Greinwoldt (deutl.), bekennt und quittiert dem Michael Feichtmayer von Dorn Klosterhofmark Bernried, anjetzt aber bei St. Heinrich, Gerichts Weilheim, die 58 fl. vom Vertrag des 3.2.1677 erhalten zu haben, die übrigen 20 fl. sollen aber samt den treffenden Zinsen noch bezahlt werden“. In diesem Akt heißt der Partner Ambrosio Wegmann.
Ein Weilheimer Briefprotokoll vom 1.4.1683 erwähnt diesen Feichtmayer noch einmal mit folgenden Worten: „Michael Feichtmayer von St. Heinrich dieses Gerichts übergibt mit Konsens des Klosters und Gotteshauses Beuerberg de dato 1670 respektive 1682 seine Freistift nichts ausgenommen seinem Sohne Ander und dessen Erben um 250 fl.“.
Schließlich erfahren wir auch noch den genauen Text der Anwesensübergabe von 22.3.1691: „Veith Greinwoldt (deutlich) zu Seeshaupten übergibt mit grundherrlicher Erlaubnis vom 29.1.1691 seine dem Kloster Polling gehörige Sölde leibgeding samt allem seinem Sohne Nikolaus Greinwoldt (deutlich) und dessen Eheweib Agatha gegen 200 fl. in Münzen guter gangbarer Währung. Den drei vorhandenen Töchtern soll zur Verheiratung jeder ein Pött……. mit dem Zusatz, dass im Fall eine dieser die andere zum heiraten nit dichtig (sic!), derselben die Hörberg doch ohne Kost gestattet werden soll, jedoch muss das Pött beim Heimat bleiben“. Veith hatte also noch 3 Töchter, von denen die eine Maria, die erwähnte Pflegetochter des Leonhard Greinwoldt, gewesen sein dürfte.
IV. Gen.: Nikolaus Greinwald (Greimolt), geboren 1669 in Seeshaupt. Er ist in dem Seegensregister des Würmsees von 1690 als Besitzer eines Netzrechtes genannt und wird dabei deutlich Greinwoldt geschrieben.
am 26.3.1691 die Agatha Viechter auch Feichtnerin geschrieben, von Iffeldorf. | 1.) Michael, 1692 – ? 2.) Paul, 1697 – 1769. Siehe eigens unter V. 3.) Blasius, geb.30.1.1701 als Sohn des Nikolaus Greinwoldt und seiner Gemahlin Agatha, heiratete 14.1.1729 in Diessen Magdalena Bader, gest. 1767. Blasius, Müller in Diessen, war ihr schon 10 Jahre im Tode vorausgegangen (am 28.1.1757), nachdem ihm seine Gattin drei Söhne und zehn Töchter geschenkt hatte. Die Söhne waren: Bernhard 1730-1760, Ignatius, von dem nur die Taufe (am 1.3.1735) in Diessen) bekannt ist, und Michael, geb. 1741, welcher nur 8 Tage alt wurde. Von den Töchtern blieben nur Mechtild, Klara, Rosine und Maria Theresia am Leben. 4.) Paul Greinwald. Bei seiner Hochzeit 1717 wurde er Pauly Greinwald, 1719 Grünwoldt und 1722 Greinwolt geschrieben. Er ist geboren 1697 in Seeshaupt und starb daselbst am 13.8.1769. |
Von Paul Greinwald fand der Heimatforscher Joseph Franz Drummer aus den Jahren 1762 und 1767 in den Weilheimer Briefprotokollen unter Nr.351 und 356 folgende Angaben: Am 17.11.1757 übergibt Paul Greinwald an seinen Sohn Jacob (Fischer). Derselbe heiratet die Hemmerlin, Krämerstochter von Seeshaupt. Außerdem hatte er noch zwei Söhne Matthias in Gauting und Veith Greinwald, Fischer in Feldmoching.
V. Gen.: Paulus Greinwald, 1717 bei der Hochzeit Pauly Greinwald geschrieben, 1719 Grünwoldt und 1722 Greinwolt. Er ist geboren 1697 in Seeshaupt und starb am 13.8.1769 in Seeshaupt.
in Seeshaupt die Ursula März von Seeseiten | 1.) Vitus Grünwolt, geb. 3.5.1719 – ? .2.) Thomas Greinwald, 1722 – ? 3.) Matthias Greinwald, 1724 – ? 4.) Dionys, 1726 – ? 5.) Mar., 1728 v – ? 6.) Jacob Greinwald, 1729 – 1801. Siehe unter VII. 7.) Maria Sabina, 1733 – ? . 8.) Maria, 1735 – ? 9.) Matthias, geb. 1.3.1737 – ? Kinder: |
Über Paul Greinwald und seinen Sohn Jakob berichten die Weilheimer Briefprotokolle unter Nr. 251 und 356 Folgendes: Am 17. 11.1757 übergibt Paul Greinwald seinem Sohn Jakob (Fischer). Derselbe heiratet die Magdalena Hämmerlin, Krämerstochter von Seeshaupt. Dabei werden noch zwei Kinder des Paul genannt, Matthias, Fischer in Gauting und Veit Greinwald, Fischer in Feldmoching. (Mitteilung von H.H. Drummer.)
Durch die beiden Söhne Johann und Matthias teilt sich die Familie in zwei Zweige, deren erster in Nürnberg weiterbesteht (Siehe § 1b) und deren anderer auf der Heimat verblieb, aber längst schon ausgestorben ist. (Siehe § la).
VI. Gen.: Jacob Greinwald, geb. 1729 in Seeshaupt, gest. 20.1.1801 in Seeshaupt.
die Magdalena Hammerl(in) von Seeshaupt, gestorben 1805. | 1.) Maria, 1758 – ? . 2.) Johann, 1760 – ? .Er ist der Stammvater der Benediktbeurer und Münchner Greinwald. Siehe § lb. 3.) Anna, 1762; blieb unverheiratet. v4.) Matthias, 1767 – ? .Siehe unter VII. 5.) Georg, 1769 – ? 6.) Gertraud, 1775 – ? |
VII. Gen.: Matthias Greinwald, Söldner in Seeshaupt, Hausname beim „Huesterveit“, geboren 1767 in Seeshaupt als Sohn des Jacob Greinwald und seiner Gemahlin Magdalena Hammerl.
am 12.1.1789 die Ametsberger von Eberfing, geb. 1761; (Eltern: Bartholomäus und Marianne) gest. 7.2.1800. | 1.) Mariane, geb. 8,10.1789, heiratete 22.4.1822 in Seeshaupt Anton Liedl. 2.) Mansuet, 1791 – ? . Siehe unter VIII. 3.) Kreszenz, geb. 1792, gest. in Seeshaupt im Austrag. 4.) Bartholomäus, 1794 – 1856. Er war Einödbauer in Iffeldorf und ist am 24.1.1856 ertrunken. |
VIII. Gen.: Mansuet Grinwald (richtiger Name Greinwald), laut Giesinger Pfarrmatrikel geb. 25.5.1791 in Seeshaupt als ehelicher Sohn des Söldners Matthias Grinwald und der Marianne Ametsberger von Eberfing. Er ist im Trauungsbuch München/Giesing als Taglöhner bezeichnet.
am 27.5.1822 in Giesing die Theres Obermayer. | 1.) Apollonia, 25.7.1823 – 19.6.1831. 2.) Therese, 22.2.1825. 3.) Leonhard, geb. und gest. 1828 (20.4.- 12.7.). 4.) Alois, 20.6.1828 – 28.6.1871. Siehe unter IX. 5.) Barbara, geb. und gest. 1832. 6.) Kaspar, 6.1.1836 – 15.4.1844. |
IX. Gen.: Alois Grünwald, richtiger Greinwald, geb. 20.6.1828 in Giesing, gestorben dortselbst am 28.6.1871, heiratete am 28.4.1858 die Kreszenz Gruber, Gütlerstochter von Puchheim, geb. am 31.8.1626, welche nach dem Tode ihres Gatten als Witwe in Giesing am 20.5.1872 den Johann Huber heiratete (geb. 16.5.1825). Alois scheint kein Kind gehabt zu haben. Mit ihm ist also der alte Seeshaupter Stamm ausgestorben.
Schien es anfangs, als ob kein Blättchen mehr von dem uralten Seeshaupter Greinwald-Stamm sich in unsere Tage hereingerettet hätte, so war der Verfasser angenehm und freudig überrascht, als eine Anfrage aus Nürnberg ihn plötzlich in die Lage versetzte, einen prächtigen, scheinbar verloren gegangenen Ast wieder zu finden und auf den alten Stamm aufzupfropfen.
Johann Greinwald, am 20.8.1760 in Seeshaupt geboren als Sohn des Jacob Greinwald und seiner Gemahlin Magdalena Hammerl, hatte nämlich 1788 in die Nähe von Benediktbeuren – nach Laingrub – geheiratet und die am 26.2.1762 geborene Anna Maria Mayer als Gattin heimgeführt. Er bezog – wie Buchdruckereibesitzer Karl Julius Grünwald in seiner kleinen Familiengeschichte schreibt – das Anwesen „zum Hausknecht“ und ist als Vater von 9 Kindern der Stammvater weitverbreiteter Familien geworden.
Sein 1. Sohn Johann – geboren 1790 – heiratete in das Anwesen zum Klosterböck, war Zimmermann und beschäftigte sich in seinen Musestunden mit Physik. Trotzdem er zwei Söhne hatte, starb die Linie schon frühzeitig aus.
Der 2. Sohn Michael – geboren 1794 – erbte das Elterliche Anwesen zum „Hausknecht“. Er hatte einen einzigen Sohn Johann Joseph, welcher zweimal verheiratet war und dreimal zum Bürgermeister von Benediktbeuren gewählt wurde. Auch diese Linie starb aus.
Der 3. Sohn Martin – geboren 1.9.1801 – arbeitete als junger Bursche mit Sigmund Merz in der von Utzschneider & Frauenhofer geleiteten mechanisch-optischen Werkstätte in Benediktbeuren. Er stand als Ersatzmann um 3000 Gulden für einen reichen Bauernsohn beim Leibregiment ein. Mit 32 Jahren vertauschte er seinen Zimmermannberuf, indem er bei seinem Freund Schwaiger in Augsburg die ersten Begriffe der Mechanik lernte; dann wandte er sich nach Nürnberg, baute Apparate für Kupferstecher, Quadranten für die bayerische Artillerie, Spazierstöcke mit Ferngläser und andere Instrumente. 1837 heiratete er die Orgelfabrikantenstochter Therese Bittner. Martin ließ seinen Bruder Benedikt (geb. I805) nach Nürnberg kommen. Derselbe erwarb sich gute Kenntnisse in der Mechanik: und wurde dann der Geschäftsführer seines Bruders, was umso notwendiger war, als derselbe bald erkrankte und 1865 starb. Aber schon 1867 folgte ihm Benedikt im Tode nach. Beide starben viel zu früh für ihre zahlreichen Kinder.
Martin hinterließ 3 Söhne: August, Ferdinand und Johann.
August, geb.1838, lernte als Mechaniker bei Merz & Sohn in München, besuchte das Münchner Polytechnikum und gründete verschiedene Fabriken. Später kehrte er nach Nürnberg zurück und bestand mit Note 1 die Prüfung für eine Fachlehrerstelle an der Baugewerbeschule. 1895 starb er, reich an Erfolgen, die stets nur anderen, nie aber ihm selbst Nutzen gebracht hatten.
Ferdinand verunglückte mit 20 Jahren.
Johann der dritte Sohn Martins, geb.3.11.1845, lernte bei Bittner, seinem Onkel mütterlicherseits, als Orgelbauer. Nach dessen Tode ward er um all seine Hoffnungen betrogen. Er erwarb sich in der Schlacht bei Orleans 1870/71 verschiedene Auszeichnungen und war dann Geschäftsleiter in einer Eichstätter Orgelfabrik, bis er 1924 starb.
Der Stammbaum sieht sich darnach folgendermaßen an:
VIII. Gen.: Johann Greinwald, geb.20.8.1760 in Seeshaupt. Er war, wie schon erwähnt, Zimmermann und saß auf den Anwesen zum „Hausknecht“.
am 20.4.1783 die Anastasia Mayer in Benediktbeuren. | 1.) Johann, 21.4.1790 – ? . Er war Zimmermann und heiratete in das Anwesen zum „Klosterböck“. Anastasia 1827. Johann 1832 und Benedikt 1834. Diese Familie ist ausgestorben. Das Anwesen erwarb später ein anderer Grünwald, welcher aus der Grünwaldfamilie beim „Lochmann“ in Tutzing stammte. Über ihn siehe die Greinwaldfamilie Garatshausen (Kapitel X). 2.) Maria, geb. 13.7.1791 – ? 3.) Michael, geb. 1794 – ? . Er hatte einen einzigen Sohn Joseph, geb. 19.3.1836, welcher wiederholt zum Bürgermeister von Benediktbeuren gewählt wurde. Mit diesem starb auch diese Linie aus. 4.) Maria Anna, 24.7.1796; verheiratete Rieger. 5.) M. Josepha, 15.10.1799 – ? 6.) Martin, geb. 1.9.1801. Siehe unter VIIIb. 7.) Benedikt, geb. 11.2.1805. Siehe unter IXc. |
VIIIb. Gen.: Martin Greinwald, geb. 1.9.1801 als Sohn des Johann Greinwald und seiner Gemahlin Anastasia Mayer in Benediktbeuren. Wie schon erwähnt, war er als junger Mensch gemeinsam mit Sigmund Merz in einer Glashütte Frauenhofers in Benediktbeuren beschäftigt. Während Merz später, weil Frauenhofer kinderlos starb, dessen Werk erbte, war Martin Greinwald zuerst 12 Jahre beim Leibregiment, lernte dann mit 32 Jahren bei seinem Freund Schwaiger in Augsburg Mechanik und wurde dann Fabrikant optischer Instrumente in Nürnberg, woselbst er 1865 starb. Ihm verdankt die Familie den Namen Grünwald und wahrscheinlich war er die Ursache, dass auch die andere Greinwald-Familie in Benediktbeuren, die aus Garatshausen stammte, sich später Grünwald schrieb.
1837 die Therese Bittner, die Tochter des berühmten Orgelbaumeisters. | 1.) August, geb. 20.12.1838, gest.12.7.1895, war verheiratet mit Babette Spengler. Von seinen Kindern blieb bloß der älteste Sohn Karl Julius, geb. am 16.2.1866, am Leben. Derselbe ist verheiratet mit Margaretha Franz und ist Besitzer einer Druckerei in Nürnberg. Er schrieb zu Weihnachten 1926 eine kleine Familiengeschichte, worin er seinen Ahnen, ein, wenn auch kleines, so doch schönes Denkmal setzte. 2.) Ferdinand, 1842 – 1862. 3.) Johann, geb.3.11.1845 zu Nürnberg. Siehe eigens unter IXb. |
IXb. Gen.: Johann Grünwald, geb. 3.11.1845 zu Nürnberg als Sohn des Martin Grünwald und seiner Gemahlin Therese Bittner, war Geschäftsleiter in einer Eichstätter Orgelbauanstalt und starb 1924.
Margaretha Eckert. | 1.) Katharina, geb. 12.9.1888; verheiratet mit Schmidt. 2.) Konrad, geb. 19.3.1890. Siehe unter Xb |
Xb. Gen.: Konrad Grünwald, geb. 19.3.1890 als Sohn des Orgelbauers Johann Grünwald und seiner Gemahlin Margaretha Eckert.
M. Escher. | 1.) Paul, geb. 25.3.1919. 2.) Leonhard, geb. 6.7.1921. 3.) Elisabeth, geb. 19.8.1923. 4.) Werner, geb. 31.12. |
§10 Nebenlinie in Nürnberg.
IIc. Gen.: Benedikt Grünwald, geb. 11.2.1805 in Benediktbeuren wurde von seinem Bruder Martin als Mitarbeiter nach Nürnberg berufen, war dann Geschäftsleiter und übernahm bei dessen frühem Tode 1865 das Geschäft allein. Aber auch ihn ereilte schon nach zwei Jahren ein früher Tod.
mit Katharina Reger, Geigenmacherstochter von Mittenwald. | 1.) Joseph, geb.19.9.1857. Er war verheiratet mit Ottilie Simon von München und hatte 4 Söhne und 2 Töchter: Josephine, geb. 6.9.1882; Eduard, geb. 20.11.1883; Hans, geb. 26.12.1688; Hermann, geb. 5.9.1890, starb den Tod für das Vaterland. Irma, geb. 11.6.1897, und Joseph, geb. 22.6.1900. 2.) Andreas, geb. 10.1.1859. Er war verheiratet mit Rosa Sand, welche ihm 3 Kinder schenkte: Fritz, geb. 8.10.1888; Martin, geb.30.11.1892; und Margarethe, geb. 11.6.1887. 3.) Johann, geb. 15.8.1863. Er ist verheiratet mit Philomena Bayr und hat nur eine Tochter Katharina. |
Außer dem vorigen Greinwald-Stamm findet sich in Seeshaupt noch eine Fischerfamilie, welche vorher ebenfalls den Namen Greimolt hatte und später den Namen Greinwald führte. Dass es eine Fischerfamilie war, erfahren wir aus den Trauungsmatrikeln in Diessen, nach welchen 1679 die Margaretha Greinwald, eheliche Tochter des Fischers Greinwald Georg und seiner Gemahlin Anna von Seeshaupt in Diessen den Philipp Giess heiratete. Im Seeshaupter Familienbuche steht bei diesem Georg die Bemerkung: „Er war wahrscheinlich ein Bruder des Johannes“. Wir haben umso weniger Grund, diese Annahme zu bezweifeln, als die drei Kinder dieses Georg die gleichen Taufnamen wie die drei Kinder des Martin, also seines mutmaßlichen Vaters, tragen (Vitus, Georg und Hans).
I. Gen.: Georg Greimolt, geb. um 1610 oder 1615, wie sich aus seinem Trauungsjahr 1637 ergeben durfte. Eine ungefähre Bestätigung des Geburtsjahres 1615 fand der Verfasser in dem Geburtsbrief des Studenten Simon Pischelsrieder vom 1. Dezember 1679 (Weilheimer Briefprotokolle in Obb. Kreisarchiv). Darin heißt es wörtlich: „Georg Greinwoldt (deutl.) von Seeshaupten, 61 Jahre, eidlicher Zeuge für die eheliche Geburt des Studenten Simon Pischolsrieder von Seeshaupten. Der andere Zeuge Anthoni Mägerl von Seeshaupten 78 Jahre“. Genau gerechnet würde sich daraus für Georg das Geburtsjahr 1618 ergeben, was jedoch wegen der 1637 erfolgten Trauung nicht ganz stimmen kann. Es wird also dem Jahre 1615 der Verzug zu geben sein.
Wie in diesem Geburtsbrief, so wird Georg auch im Seegensregister von 1661 und 1664 deutlich Greinwoldt geschrieben, ebenso in den drei Verzeichnissen der Höfe und Sölden von 1665 und 1669. Auch das ließ sich aus den Weilheimer Briefprotokollen ersehen, wann Georg Greinwoldt der Ältere seinem Sohne Georg übergeben hat: „Am 26.9ber (November) 1677 übergibt Georg Greinwoldt (deutl.) seine Sölde samt allem Zubehör seinem lieben Sohne Georg Greinwoldt (deutl.) gegen 80 fl.. Davon sind 40 fl. bereits erlegt.“ Anna Gröber, die zweite Gattin des Georg des Älteren, war laut Übergabebrief schon tot. Die Braut des Sohnes hieß Maria Egolt und war die eheliche Tochter des Martin Egolt von Seeshaupten und seiner Gattin Walburga, welche beide noch am Leben waren. Die Braut brachte 71 fl. Heiratsgut mit in die Ehe. Trauzeuge war unter anderem Augustin Gröber von Seeshaupten. Vater Georg muss außer den drei Söhnen noch andere Kinder gehabt haben, wie wir gleich sehen werden.
a.) Georg Greinwoldt sen. von Seeshaupt heiratete am 11.8.1637 in Seeshaupt die Ursula Ströbl von da (Zeugen Walthauser Greimolt und Walthauser Modl von Seeshaupt) nach ihrem Tode (13.7.1639) die Anna Gröber von Seeshaupt. Zeuge Martin Lidl. Trauung 13.9.1639.
Diese Anna könnte, weil sie bei der Übergabe 1677 nicht mehr lebte, mit der am 30.7.1658 gestorbenen Anna Greimoldin personengleich sein. Georg erscheint zweimal als Trauzeuge: 10.6.1654 mit Johann Gröber bei Johann Gebhard und Katharina Schropp und 27.11.1655 mit Martin Lidl bei Andreas Mair und Christine Gröber. Bei allen Kindern sind Wolfgang und Marg. Benedikt als Paten angegeben.
1.) Vitus, getauft 7.6.1641 in Seeshaupt.
2.) Georg, 19.4.1649, vielleicht identisch mit dem am 29.11.1690 in Seeshaupt gestorbenen Georg Greimolt. Siehe II.
3.) Eva, 20.12.1651, gestorben 16.5.1675 als juvenis puella.
4.) Johannes, 3.5.1654, heiratete 12.11.1674 Magd. Schölderlin von Pöhl. Zeugen: Martin Lidl und Stephan Rieger.
5.) Margarete Greinwald (deutl.), welche 1679 als Tochter des Fischers Georg Greinwald und seiner Gattin Anna von Seeshaupt in Diessen den Philipp Giess heiratete, ließ sich im Taufbuch nicht finden.
II. Gen.: Georg Greinwald in Seegensregister des Würmsees vom Jahre 1690 Greinwolt geschrieben, ist 1649 in Seeshaupt geboren und wahrscheinlich am 29.11.1690 gestorben.
am 2.8.1677 die Maria Egold. | 1.) Johann, geboren 1677. 2.) Bartholomäus, 1678. 3.) Georg, 1679. 4.) Jakob, 1684 (Siehe unter III) und 5.) Matthäus, 1687. |
III. Gen.: Jakob GreinwaIdt, geboren 1684 in Seeshaupt.
am 16.2.1711 die Ursula Gutschneider von Kohlgrub. | 1.) Maria, geboren am 16.9.1711. 2.) Sebastian 1724 und 3.) Gertraud 1726. |
Damit schließt vorläufig dieser Stamm. Vielleicht lässt sich später noch etwas über diese Kinder finden. Es sind also hierüber auch die Ergänzungen unter C nachzusehen.
Außer den bereits behandelten Greinwaldfamilien fand der Verfasser noch folgende:
1. Veith Greinwolt (deutlich) heiratete am 8.6.1637 in Seeshaupt die Margaretha Ziegler von Bernried. Zeugen waren Kasper Doll und Kaspar Pfätticher, beide von Bärenried. Kaum ward der Gatte am 8.2.1643 in Seeshaupt gestorben, als seine Witwe, es war am 23.5.1643, in Seeshaupt den Simon Fischer heiratete. Sie ist dabei deutlich Greinwoldin geschrieben. Zeugen waren Balthasar Greimolt und Kasper Doll. Der Ehe mit Veith entstammten nur drei Mädchen:
1.) Maria Greimwold, (deutlich) getauft 6.3.1638.
2.) Barbara, 3.6.1639 und
3.) Anna, 24.8.1640.
Dazu passt folgendes Aktenstück (Weilh. Briefprot. 1, S. 177): „Am 19.12.1652 quittiert Hans Ziegler von Traubing als Vormund der Maria, eines nachgelassen Kindes des Veith Greimolt(!) zu Seeshaupten 25 fl. Vater- und. Muttergut laut Vertrag vom 26.6.1652. Der andere Vormund war Matthias Greimolt(!) von Tutzing. Außer Maria, 13 Jahr, waren noch 2 Geschwister da: Barbara 5 Jahre und Joachim 6 Jahre alt“. Die beiden jüngeren Geschwister Barbara und Joachim stammten offenbar aus der zweiten Ehe. Sie sollen je 10 fl. bekommen, die ihnen aber erst mit Erreichung des 12. Jahres ausgehändigt werden.
2. Ein Johannes Greimolt von Seeshaupt (Eltern unbekannt) heiratete am 29.7.1629 die Maria Doll von Seeshaupt. Bei allen Kindern, es waren lauter Mädchen, versah die Patenstelle Kath. Maria. Johannes dürfte mit dem am 4.10.1667 in Seeshaupt im Alter von 60 Jahren gestorbenen Johann Greimolt identisch sein. Das Geburtsjahr 1607 würde mit dem Eintrag im Taufbuch übereinstimmen, wo es heißt: „1634 dem jungen Joh. Greimolt bei der Chirchen vom Seeshaupten und. seiner Hausfrauen Maria“. Es ist derselbe Hans Greimolt, von dem wir bereits oben (siehe Abschnitt A, §3 erfuhren, dass er als Hans der Aelter seine Habe an die Tochter Agatha übergab.“ Der Aelter wird er jetzt genannt, weil die beiden anderen Hans Greimolt, – die vorher die älteren waren, (Johann, Sohn des Matthias gest. 1634, Johann, Sohn des Martin gest. 1663) um diese Zeit nicht mehr lebten. Seine Gattin Maria starb, fast neunzigjährig, versehen mit den hl. Sterbesakramenten am 20.8.1696. Als Kinder dieses Ehepaares fanden sich im Taufbuch:
1.) Agatha, 27.1.1632
2.) Margaretha, 11.6.1634
3.) Katharina Greinwoldt (deutl.), 2.2.1637
4.) Rosina, 5.3.1640
5.) Elisabeth, 15.2.1642.
3. Die Weilheimer Gerichtsliteralien (II. Bd.) erwähnen in Seeshaupt 1665 einen Melchior Greinwaldt (deutlich) Er sitzt 1669 noch dort und wird hier ebenfalls Greinwaldt geschrieben.
4. Matthias Greinwald (deutlich) von Seeshaupt heiratete am 10.3.1722 die Agnes Probst, welche am 11.11.1749
a) Matthias Greinwald heiratetdie Agnes | b.) Kinder:1.) Katharina, geb.1723; 2.) Maria, geb. 1725. 3.) Georg, geb. 1728. 4.) Kasimir, geb. 1731. 5.) Maria, geb. 1732. 6.) Margaretha, geb.1736. 7.) Monika, geb.1739. |
5. Georg Greinwold und seiner Gattin Maria erhielten 1753 ein Kind Maria. Dieser Georg dürfte derselbe sein, welcher am 9.2,1750 als Georg Greinwald von Seeshaupt die Maria Pfätticher von Bernried (+ 4,5.1783) und am 7.8.1783 die Anna Zöpf heiratete.
6.) Über die beiden oben (siehe Abschnitt a, $3) in den Aktenstücken schon erwähnten Leonhard und Jakob Greinwald ließen sich in den Pfarrmatrikeln von Seeshaupt folgende Ergänzungen finden: Leonhard Greinwald starb am 6.5.1679, sein Sohn Jakob am 13.4.1679, beide versehen mit den hl. Sterbsakramenten. Leonhard hatte laut Seeshaupter Taufbuch nur zwei Kinder:
1.) Johannes, getauft am 20.11.1633, Mutter Anastasia und
2.) Jakob, getauft am 17 7.1637. Pate war in beiden Fällen der „alte Hans Gröber“.
Leonhard war zweimal Trauzeuge: 1653 bei Martin Egold und Barbara Böhm und 1660 bei Thomas Schallkammer und Maria Lidl.
Sein Sohn Jakob heiratete am 3.6.1658 die Maria Schallkammer von Seeshaupt, welche am 5.9.1678 (deutl. Greinwoldin geschrieben) ohne Sakramente starb, Trauzeugen waren Georg Schmauz und Martin Lidl. Wie wir noch sehen werden, hatte Jakob eine ganze Reihe Kinder. Sein ältester Sohn Joseph, der am 6.3.1659 geboren ist (Mutter Maria) wird später nicht mehr erwähnt, scheint also beim Tode seines Vaters (1679) nicht mehr gelebt zu haben.
Trotz der vielen Kinder wartete Jakob ganze fünf Monate, ehe er die „Maria Buelerin (schlecht leserlich) aus der Beuerberger Pfarr“ als zweite Mutter für seine acht Kinder holte. Die Zeugen bei der am 13.Februar 1679 gehaltenen Trauung machten Nikolaus Lidl und Wolfgang Doll, beide von Seeshaupt. Die Ehe dauerte nicht lange; denn schon am 13.April des gleichen Jahres starb Jakob und sein alter Vater Leonhard folgte ihm wenige Wochen darauf im Tode nach.
Was die Witwe Maria Greinwoldin (deutlich) veranlasste, schon 10 Wochen danach wieder zu heiraten, wissen wir nicht. Die große Kinderzahl würde es leicht erklären; der Grund aber, den sie angab: „weillen sie bei ihme Greinwaldt (deutl.) in wehrend des Ehestand keins erworben“ war doch kaum stichhaltig, nachdem sie bloß einen Monat verheiratet gewesen war. Die Trauung war am 27.Juni 1679. Der Bräutigam hieß Joseph März von Seeseiten. Trauzeugen: Gastgeb Georg Weiss und Kaspar Lidl von Seeshaupt.
7.) Nicht zu übersehen ist der in Tutzing erwähnte Mathias Greinwald aus Seeshaupt. Bei der Taufe seines ersten Kindes Maria 1639 führt er den Beinamen „Lochner“, bei der Taufe seines Sohnes Johannes 1653 den Beinamen „Rampfl“ . Er heiratete am 11.1.1638 die Elisabeth Lohmannin von Dutzing und hatte folgende Kinder:
1.) Maria, geb. am 21.1.1639.
2.) Thomas, 20.7.1640.
3.) Margaretha, 21 6.1642.
4.) Martinus, 21.10.1643.
5.) Regina, 12.3.1646, welche 1670 als Rosina Greinwoldin den Kaspar Prestl von Holzhausen heiratete und demselben am 6.1.1671 einen Sohn Kaspar schenkte.
6.) Johannes, geb. am 13.12.1653, Vater Matthäus Greimolt Rampfl, Mutter Elisabeth, Pate Joh. Gais.
8.) Auch ein Ambacher Greinwald hat nach Seeshaupt gefunden. Es ist der im Kapitel Holzhausen noch zu erwähnende Joseph Greinwald von Ambach, Pfarrei Holzhausen, welcher 1798 die Maria Anna Mayer von Etting und 1800 die Helene Rieger, Klotztochter von Seeshaupt heiratete. Der einzige 1801 geborene Sohn Anton ist als Kind gestorben. Der Vater folgte ihm 1601 in die Ewigkeit, worauf die Witwe den Georg Kienberger heiratete.
Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Ambach und Seeshaupt sind uralt; denn schon „am Montag nach Johanni 1534″ trat, wie wir bereits oben (sieh Abschnitt A, §3) gehört haben, Thomas Greymoldt von Ambach (und Seeshaupt) wiederholt für die Eigentumsrechte seiner Seeshaupter Verwandten ein. 1534 sagt er, „dass sie bei dreißig Jahren ihr Anwesen besessen haben“. 1635, „dass die Greymoldt zu Seeshaupten bei zwanzig Jahren (ihre Habe) eigentümlich besitzen“.
Schließlich seien hier noch einige Greinwald erwähnt, die der Verfasser in den Seeshaupter Matrikelbüchern gefunden hat und die vielleicht später zur Ergänzung von Lücken dienen können.
1.) „Dem jungen Blasius Greimolt von Seeshaupten und seiner Gattin Elisabeth wurde am 11.12.1633 ein Sohn Thomas getauft, Pate Wolfgang Lidl Seeshaupt.
2.) Wolfgang Greimolt von Seeshaupt heiratete am 17.2.1670 die Barbara Faistenberger von Seeshaupt, Zeugen Georg Schmauz und Georg Weiss.
3.) Ursula Greimoldin von Seeshaupt, Eltern unbekannt, heiratete am 9.1.1654 den Georg Hirschnagl von Iffeldorf, welcher am 13.1.1690 mit allen Sterbsakramenten versehen starb. Trauzeugen Martin Pföderle und Martin Lidl.
4.) Agatha Greimoldin, Eltern Johann der Älter und Maria, heiratete am 11.10.1600 Kaspar Lidl, beide von Seeshaupt. Trauzeugen: Georg Pföderle und Wolfgang Doll.
5.) Agnes Greimoldin, Eltern unbekannt, heiratete am 12.4.1649 den Michael Doll. Trauzeugen Balthasar Greimold und Martin Lidl von Seeshaupt.
6.) Katharina Greimoldin, Eltern unbekannt, heiratete am 7.1.1859 in Seeshaupt den Philipp Benedikt. Beide von Seeshaupt. Zeuge Georg Schmauz und Martin Lidl.
7.) Kaspar Greimolt von Seeshaupten, wahrscheinlich wie der nächstfolgende Georg ein Sohn des Christoph Greimolt beim „Resch“ in Seeshaupt. Im Totenbuch heißt es von ihm: „16.2.1635 ist der Alte Widtwer Kaspar Greimolt gestorben und begraben worden.
8,) Der „Alt Jörg Greimolt ist am 21.3.1635 begraben worden“. Von ihm ist es nicht klar, ob er der Bruder des Vorigen (Kaspar) oder der Vater des nun folgenden Balthasar und dessen Schwester Katharina war.
9.) Balthasar Greimolt (Greinwald), von dem wir oben (siehe Abschnitt A, §3) wiederholt schon gehört haben. Während die Matrikelbücher in regelmäßig Greimolt schreiben, gibt das wichtige Aktenstück von 1636 ihm, seinen Geschwistern und seinen Eltern Georg und Anna den Namen Greinwald
Balthasar ist geboren 1582 und am 19. August 1649 gestorben. Am 12.4.1624 wurde ihm ein Sohn Petrus getauft. Eine Mutter ist nicht angegeben; Pate war Bernhard Resch.
Balthasar war wiederholt Trauzeuge:
1622 mit Kaspar Lidl bei Barbara Gröber von Seeshaupt und Balthasar Pföderl.
1627 mit Kaspar Lidl bei Wirt Johann Gröber und Maria Kaisnerin(?).
1629 mit Hans Lidl bei Margaretha Gröber und Georg Mair.
1629 5.7. mit Kaspar Mair bei Kaspar Strobl und Barbara Frosch(?).
1629 29.7. mit Christoph Pföderl bei Johann Greimold und Maria Doll.
1629 4.11. mit Kasper Lidl bei Johann Mair und Agatha Abertshauser.
1636 16.7.bei Johann Greimolt und Agatha Zwerger.
1637 11.8. mit Balthasar Modl bei Georg Greimolt und Urs. Ströbl.
1639 2.5. mit Martin Lidl bei Joh. Öttl und Elisabeth Doll.
1643 23.5.mit Kaspar Doll bei Margaretha Greimold und Simon Fischer.
1649 12.4.mit Martin Lidl bei Agnes Greimolt und Michael Doll.
1649 mit Martin Lidl bei Christoph Doll und Agatha Öttlin.
10.) Katharina Rieger, geborene Greinwald, starb am 3.4.1640. Ihr Gatte, der „Alt Kaspar Rieger“ ging ihr am 27.6.1634 im Tode voraus. Die anderen Geschwister der Katharina waren auswärts: Hans in Überlingen a.B., Georg in Ambach, Kaspar in Tutzing.
11.) Im Jahre 1696 wurde Martin und Joseph, Söhne des Jakob Greimolt, gefirmt. Ihr Vater war jedenfalls ein anderer als der Jakob des vorigen Paragraphen, denn die Söhne des letzteren wären 1696 schon viel zu alt gewesen. Joseph ist 1659 geboren und Martin 1663.
Anmerkung 1. (siehe Abschnitt A, § 4)
Die Chronik von Seeshaupt (von Matthias Graf, Donauwörth 1892) berichtet Seite 17: „dass am Freitag nach dem hl. Auferstehungstage Christi 1528 Johannes, Propst zu Polling, und Simon Stettner, Richter zu Weilheim, in Seeshaupt einen Streit beilegten, welcher zwischen dem Propst von Bernried Johannes V., dem Dutzinger, und seinem Konvente einerseits und dem St. Michaels – Gotteshaus zu Seeshaupt und dessen Kirchpröpsten Paulus und Hans Grimwold (Greinwald) andererseits wegen des Gottesdienstes und des Messehaltens ausgebrochen war“. Auf Seite 18 wird erzählt, dass sich in der Pfarrei ein Saalbuch befindet, das mit dem Jahre 1592 beginnend, uns mit den ältesten Familien Seeshaupts bekannt macht. Beim Jahre 1592 findet sich ein Eintrag, dass „Georg Greinwald und Kaspar Greinwaldt miteinander freistiftsweise 2 Acker Haber, 12 Strangen besitzen“. So die Chronik. Im Seeshaupter Saalbuch steht an dieser Stelle nicht Greinwald, sondern deutlich Greimolt.
Von dem vorhin genannten Hans Greimolt, ist Hans Greimolt des „Reschen“-Aiden (= Schwiegersohn) zu unterscheiden. Er hatte offenbar eine „Resch-Tochter“ zur Gattin. Die „Resch“ sind nach einer in den Monumenta Boica zitierten Urkunde schon 1356 in Seeshaupt gewesen.
Anmerkung 2 (siehe Abschnitt A, § 3)
Die hier genannte Sterin (= Sternin) war die Frau des Augsburger Goldschmiedes Jörg Stern und eine Tochter des Weilheimer Goldschmiedes und Ratsherrn Kaspar Greimolt. Jerg Greimolt, auch Jörg Maler genannt, welcher 1532 die Verpflichtung übernahm, jährlich 4 fl. an der Schuld der Sternin abzuzahlen, dürfte ein Sohn des Fassmalers Hans Greimolt von Weilheim gewesen sein, der seinerseits ein Bruder des Goldschmieds Kaspar Greimolt gewesen sein muss. Aus dieser nahen „Verwandtschaft lässt es sich dann leicht erklären, dass der Maler Jörg sowohl den Pacht für den Weilheimer Zehent als auch die Schulden der Witwe Sternin, geborne Greimolt, auf sich übernahm. Sie schuldete dem Kloster Polling 44 rhein. Gulden, von denen durch Jörg 1536 die erste Abzahlung gemacht wurden.
Anmerkung 3.(siehe Abschnitt A, § 3)
Franz Greimolt, Probst zu Bernried, gab im Jahre 1576, den 10. April, dem Probst Martin zu Beuerberg das Gut Schnaidin, Ohlstatter Hofmark. Daraus folgt, dass Probst Greimolt 1576 noch lebte. Er schrieb sich manchmal. Griemold. Sollte das vielleicht in Erinnerung an den alten Namen „Grimoald‘ geschehen sein?
Von Wert ist auch noch folgende in der Seeshaupter Chronik (von Graf Seite 18) erwähnte Tatsache: „Am 25.November 1531 verlieh Leonhard, Probst zu Beuerberg, an Hans Greymold Leibrecht auf dem Greuthof zwischen Seeshaupt und Hohenberg gegen eine jährliche Abgabe von 6 Pfund Pfennig und ans Stift 12 Ehrungen, nämlich zu Weihnachten, 6 in der Fastenzeit, zu Pfingsten, zu St. Peter und Paul, zu St. Augustin und die letzte an der Kirchweih; außerdem als jährlichen Zins 66 gute, getrocknete Renken“. Dieser Greuthof lag an der Straße nach Hohenberg, westlich vom jetzigen Bahnhofsgebäude.
Probst Franz Griemold war – wie Dr. Hipper in Nr.13 des „Heimgarten“, Beilage der bayer. Staatszeitung 1934 Seite 91 schreibt, der einzige Probst von Bernried, welcher portraitiert worden ist. Er war wegen seines Eifers und wegen seiner Gewissenhaftigkeit bei seinen Mitbrüdern so beliebt, dass sie sein Bildnis auch nach seinem Tode stets vor Augen haben wollten. Das Bild sei aber bei der Säkularisation verloren gegangen. Mag sein, vielleicht auch nicht, denn im Weilheimer Heimatmuseum befindet sich auf Holz gemalt, ein Franziskusbild, auf dem Probst Franz Greimolt samt der Jahreszahl seiner Erwählung (1553) und seinem Greimoltwappen verewigt ist. Bei der Verehrung, welche die Weilheimer dem alten ortseingesessenen Geschlechte entgegen brachten, darf man wohl annehmen, dass sie in der Säkularisationszeit das alte Bild für die Stadt erwarben und so vor dem Untergang bewahrten.
Der Verfasser ließ es vom Weilheimer Photographen Hofer vervielfältigen und diesem Buche als Titelbild beibinden.
Anmerkung 4 (siehe Abschnitt A, § 3 und § 5, 2. Absatz)
Dem Ulrich Greymolt von Weilheim verdankt Kloster Tegernsee 10 Codices nämlich Clm. 18235, 18617, 18637, 18647, 18662, 18727/8, 18751, 18888, 19602. Heldwein, bayer. Klöster S. 130.